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Im Laufe der Zeit gewöhnt man sich dann an, sich den somit verbleibenden Restbremsweg einzuteilen. Man bremst ökonomisch.  D.h., man bremst so, daß man kurz hinter dem langsamen Fahrzeug mit dem Speed runter ist,  damit die Bremsen möglichst wenig strapaziert werden, die ohnehin bei Vielfahrern  sehr schnell verschleißen.

Mir kann auch niemand vorschreiben, wie ich mir den Bremsweg einzuteilen habe, wenn mich jemand schneidet, oder?

Muß ich immer eine Maximal-Bremsung machen, um wieder einen Sicherheitsabstand zu gewährleisten? Bestimmt nicht!

Wenn tatsächlich jemand in deinen Sicherheitsabstand einschert, wirft man dir natürlich noch keinen Abstandsverstoß vor, daher reicht auch eine Momentaufnahme nicht zum Nachweis eines Abstandsverstoßes, es braucht schon ein Video über eine bestimmte Strecke.

 

Du musst also keine Vollbremsung machen - wohl aber musst du umhegend den Abstand wieder herstellen - trotz allem Ärger über den Einscherer, dem man menschlich betrachtet sein Vergehen natürlich nur zu gerne durch dichtes Auffahren vor Augen führen würde - bringt aber nix und kann gefährlich sein, daher verzichtet der Profi auf derlei Spielchen.

 

Was deine "ökonomische" Einteilung des Bremswegs angeht - das kann auch mal ins Auge gehen: Nimm mal den Moment in dem du schon relativ nah dran bist, aber immer noch Geschwindigkeitsüberschuss hast. Deine "ökonomische" Kalkulation geht davon aus, dass dein Bremsweg reicht, wenn der Vordermann konstante Geschwindigkeit hat. Wenn aber dann vor dem Vordermann just in dem Moment nochmal einer ausschert, und den Vordermann zu einer Vollbremsung zwingt, dann siehst du mit deiner ökonomischen Kalkulation ganz schnell mal ganz alt aus.

 

Ich fahre immer so heran, dass mir auch dann nichts passiert, wenn die Langsameren Vordermänner plötzlich zusätzlich massiv bremsen würden. Auf die Art kommt man nie allzu nahe an die Vorausfahrenden heran.

 

Übrigens: Beim A5-Unfall ist nichts bekannt, dass die Kia-Fahrerin ausgeschert ist, nach allen bisherigen Berichten war die schon links.

 

Und wenn die Vorderleute bereits vorher links sind bzw. frühzeitig ausgeschrt sind, dann gibt es keinen Grund, den Abstand zu unterschreiten.

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Gerade ist Prozessauftakt. Mal sehen, wie die Herren Richter das alles sehen.

 

Ich persönlich bin zwiegespalten was die Sache angeht. Einerseits kann es nicht sein, daß in einem öffentlichen Verkehrsraum so rücksichtslos gefahren wird, daß es zu solch einem schlimmen Ausgang kommen kann. Andererseits wird auf diesem Teilstück der AB schon immer gerast, was das Zeug hält (ich schließe mich hier nicht aus). Wenn die Dame MIT KIND im Heck trotzdem auf die linke Spur muß, dann sollte sie auch wissen, was hinter ihr so abgeht und die Spiegel im Auge behalten. Denn im Prinzip hat sie wohl nicht richtig geschaut und ist erschrocken, als sie den MB entdeckt hat. Was dann geschah ist furchtbar doch was kann der MB-Fahrer für die völlig überzogene Reaktion dieser Dame ?

 

War er so rücksichtslos und ist ihr dicht aufgefahren, hat im Rückspiegel gesehen, wie sie von der Fahrbahn gekreiselt ist und ist weitergefahren, dann wünsche ich ihm Knast und für den Rest seines Lebens schlimme Träume. :cop01:

leo

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So, ich war bis gerade eben in der Verhandlung! Bin in der Pause gegangen.

 

Gehört wurden bis jetzt der Angeklagte (Rolf F.) und ein Zeuge, Inhaber eines Limousinenservice, welcher zum zeitpunkt des Unfalls ca. 500m hinter dem CL war.

 

Erstma zum Angeklagten: Jahrgang 1969, 8 Jahre beim Bund gewesen, Panzerbattalion, dann FH Studium, bei DC tätig im Bereich Fahrwerksabstimmung, speziell Active Body Control, zum Tatzeitpunkt an der Implementierung des ABC in die neue S-Klasse im Bereich Software-Abstimmung tätig. (Deshalb fährt er auch den CL600 als Dienstwagen, um ABC in der Praxis zu haben).

 

Warum er den Spitznamen "Turbo-Rolf" von Kollegen bekommen habe, ob das im Zshg. mit seinem Fahrstil stehen würde, fragte der Staatsanwalt?! Nein, das käme nur daher, dass er fast nur Bitrubo Oberklasse Fahrzeuge fahre, weil diese mit dem ABC ausgerüstet sein, woran er arbeitet. (Soviel dazu, was man morgen in der Bild lesen wird...)

 

Angaben von Kollegen, die ihn als aggresiven Fahrer bezeichnet hatten, wies er wiedrholt zurück "die Leute, die mich am wenigsten kennen, sagen die merkwürdigsten Sachen".

 

Insgesamt wirkte er recht souverän, die Nervosität merkte man ihm (natürlich) dennoch an. Er hat ruhig und sachlich auf die Fragen geantwortet, manchmal kurz gezögert.

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Zu seiner Schilderung des 14. juli:

Er begann mit einer sehr minutiösen Darstellung des Tattages: Wie er bei seiner Freundin war, dann nach Sindelfingen geafhren ist, dort den Wagen getankt hat, 10m zurückgesetzt hat und den Wagen ausgesaugt hat, weil er vorher Tabak verschüttet hatte, wie er dann beim Ausfahren aus dem Werksgelände nochmal einen Meter zurückgesetzt ist um einem anderen Fzg. Platz zu machen, wie er noch in ein gegenüberliegendes Parkhaus gefahren ist um ins einem dort abgestellten Privatwagen eine Herbert Grönemeyer CD zu suchen. Also sehr detailiert bis dorthin. Dann gings auf die A5, ca. 15km nach dem Ende der :cop01: bei Durlach hat er angeblich ein Blaulichtfzg. auf dem Seitenstreifen gesehen, außer einem weiteren Vorfall mit einem "Auto mit Anhänger" (was er zweimal erwähnte, aber nie ausführte), soll auf der Strecke nichts passiert sein. Bei einer kurzen Tank-/Kaffepause wo er Kollegn traf, die ebenfalls Richtung Papenburg unterwegs waren, hat ein Kollege ihm wohl von einem Unfall auf der A5 erzählt, und dass eine E-Klasse gesucht würde (dies kann auch bei einem folgenden Pinkelstop passiert sein, er kann sich nicht mehr genau erinnern).

In Papenburg dann gings aufs Testgelände, während der Testfahrt soll ihm dann schlecht geworden sein, anegblich aufgrund einer Erkältung, fehlender Klimaanlage und Arbeit am Notebook während der Fahrt.

 

Sehr lange hat die Richterin auf der Anmeldung seines Fzg. und der Testfahrzeuge auf dem Testgelände rumgehackt. Angeblich konnte die wegen eines Computerproblems von ihm nämlich zunächst nicht ordnunsgemäß durchgeführt werden. Hier wurde es dann auch etwas dubios:

Es ging um die bei der Anmeldung erstellten "Berechtigungskarten", er soll seine in seinen Schrank gelegt haben, eine vom Kollegen lag auf dem Tisch, nun soll sich der Kollege die Karte des Angeklagten aus dem Schrank genommen haben um sich abzumelden, klang sehr komisch. Er hat sich nicht direkt in Widersprüche verstrcikt, wurde aber merklich unsicherer und hat auf einige Fragen nur mit Schwiegen geantwortet.

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Die Tage nach der Tat:

 

Immer wieder wird ihm vorgeworfen, sich in den Tagen nach der Tat sehr intensiv mit Kollegen über den Unfall ausgetauscht zu haben. Sie hätten Weg-Zeit berechnungen angestellt, wie lange man von Sindelfingen bis zur Unfallstelle brauchen würde, etc. Mit einem Kollegen soll er sich dann in einem Büro eingeschlossen haben und einen Rechtsanwalt angerufen haben.

Er gibt dies zu, mit der Begründung: Er war sich nicht sicher, ob er sich bei der Polizei melden solle und sagen "Ich war mit einem Auto was dem gesuchten gleicht zu der Zeit auf der Strecke unterwegs, ich wars aber nicht", er wolte mit dem Anwalt abklären, ob er dadurch die Ermittlungen direkt auf sich lenken könnte.

In den Tagen nach der Tat soll er auffällig wenig Auto gefahren sein (von der Teststrecke zum Hotel, etc.).

 

Er hat dann zugegeben, bei der polizeilichen befragung falsche Zeitangaben in Absprache mit einem Kollegen gemacht zu haben, um nicht in Verdacht zu kommen. (Er gab an deutlich früher an der Stelle gewesen zu sein, der Kollege deutlich später).

 

Man hatte immer wieder den Eindruck, dass er indirekt Kollegen "in die Schusslinie" schieben wollte, z.B.:

- "Als ich am Testgelände ankam, war der Kollege B., der auch grade gekommen war, kreidebleich"

- Ein anderer Kollege ist die gleiche Strecke mit einem nicht näher bezeichneten Biturbo Fzg. geafhren: "Dr wagen war auch dunkel und hatte auch die gleichen Auspüffe wie meiner"

- Dann noch das mit dem Anwaltstelefonat und den abgesprochenen falschen Aussagen

 

In diesem Zusammengang wird es wohl noch sehr interessant werden.

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Der Zeuge: Wie bereits beschrieben, Inhaber eines Limousinenservice und auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen, unterwegs mit einem schnellen Dieselfahrzeug.

 

Auf Höhe Karlsruhe hat er den CL600 in einem Baustellenbereich überholt, ihm fiel die Auspuffanlage auf und dass der CL sehr gesittet gefahren ist: "Böblinger Kennzeichen, ein Schwabe in so nem dicken Auto, und dann sooo langsam".

 

Nach der Ausfahrt Durlach dann endet die 120er Zone, der Zeuge gibt an, Vollgas gegeben zu haben und mit ca. 220-230 km/h (er hat einen geeichten tacho) auf der linken Spur zwei Autos überholt zu haben, der CL war mit Abstand hinter ihm. Nach dem Überholvorgang ist der Zeuge dann auf die mittlere Spur gewechselt und der CL ist links vorbei. Er fuhr hiernach ca. 300m hinter einer E-Klasse auf der mittleren Spur. Ca. 30 Sekunden später sieht er in 500m Entfernung wie ein Kleinwagen ruckartig nach rechts lenkt, wieder nach links gegenlenkt und dann nach rechts ausbricht in einen Baum, welcher umstürtzt. Er hat daraufhin vollgebremst, als er die Unfallstelle passiert, sieht wie bereits ein LKW und ein Opel Kombi gehalten haben und die Fahrer zu dem Auto rennen. Er gibt an, dann weitergeafhren zu sein um den Mercedes zu folgen: "Mein Bauch hat mir gesagt, da gibt es einen Zusammenhang". Konnte ihn aber nichtmehr einholen.

 

Als sich der Mercedes dem Kia genährt hat, will er keinerlei Blinker, Lichthupe, oder Bremslichter am CL gesehen haben.

 

Abscchlussfrage des Verteidigers vor der Pause: "Wenn Sie schon 230 gefahren sind und der CL sehr schnell vorbeigezogen ist, dann kann der doch nicht maximal 250 gefahren sein, der Wagen muss folglich offen gewesen sein, v_maxx". (Die Richterin fragte dann, was v_maxx hieße, er meinte: "Jaja, man lernt viel in so einem Verfahren").

 

 

So, das wars erstma von mir. Hab versucht, noch möglichst viel, aus dem Kopf, zu rekapitulieren. Kann gerne versuchen, auch konkrete Fragen zu beantworten.

 

 

CYA - FLO

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Korrektur zur Zeugenaussage: Ich schrieb immer von einem CL in diesem Zusammenhang. Der Zeuge konnte aber, nach eigener Aussage, nicht beurteilen, ob es sich "um eine S-Klasse, einen CL, einen SL oder SLK" gehandelt habe, nur E-Klasse konnte er ausschließen, da er diese selbst im Fuhrpark hat und kennt. Er vermochte auch nicht zu sagen, ob der Wagen zwei oder vier Türen hatte. Die Farbe hat er als dunkel beschrieben ("schwarz mit grau oder dunkelblau"). Laut dem Angeklagten war der CL dunkelblau.

Nach eigener Angabe fährt der Zeuge ca. 160.000 km pro Jahr!

 

Ach ja: Weitergehende Angaben zum Kennzeichen, etc. soll er angeblich unter Hypnose einer Polizeipsycholgin gemacht haben. Was er dabei gesagt haben soll, ist ihm aber heute nichtmehr erinnerlich.

 

Wann und ob der andere Zeuge in der vor dem beschriebenen Zeugen fahrenden E-Klasse angehört wird, weiss ich leider nicht

 

 

CYA - FLO

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Guest Pferdestehler

Super Infos! Danke Flo! War es sehr schlimm mit dem Anstehen? Gehst Du weiter hin? Mach uns den Korrespondenten bitte... :cop01:

 

Zum Topic:

 

1) Richterin: Möglicherweise sehr schlecht für den Fahrer des Benz imho.

 

2) Ein Diesel mit 230 und geeichtem Tacho? Was soll das denn gewesen sein, da müssen schon deutlich 200PS oder mehr anliegen.

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@Pferdestehler

Ich muss schauen, wie ich die Woche noch Zeit finde, bin ja auch nich nur zum Spass in Karlsruhe... ;-)

 

Zu 1) Würd ich nicht sagen! Sie entspricht nicht dem: "Als Richterin und Mutter muss ich den Angeklagten schuldig sprechen"-Cliche. Als der Anwalt der Nebenklage Rolf F. in die Enge treiben wollte "Und warum haben Sie so spezielle das mit Ihrer Überlkeit erwähnt, gibt es dafür vielleicht einen Grund?! Schlechtes Gewissen vielleicht?!", is sie eingesprungen und antwortet dem Anwalt: "Na weil ich ihn gefragt hab".

 

 

Zu 2) Sogar mit nem C220 CDI macht man 220 km/h.

 

 

CYA - FLO

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Guest Pferdestehler

Hmm, das mit den 220km/h bei C220CDI ist ja ein Ding. Mein Audi hat ein paar PS mehr und macht nur 219 mit Automatik. Ich bin erstaunt. Aber OK, dennoch wundere ich mich über Tachoeichung in Bereichen über 200km/h. Aber das ist wohl eher ohne Belang.

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Guest Chris11

Hallo,

 

@FloDerErste Super Bericht.

 

@Pferdestehler Er wird eher einen 320CDi oder 270CDi gefahren haben. Die gehen mindestens 230-240 mit etwas Anlauf. Als Fuhrparkleiter mit 160Tkm in Jahr würdest Du auch keinen 200er C-Klasse Fahren

 

Richter oder Richterin ist egal, Hauptsache professionell.

 

Mit freundlichem Gruß

Christian

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@Pferdestehler, Chris

 

Der Fuhrparkleiter sagte wohl, er sei auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen gewesen. Die Vermutung liegt nahe, dass er dort Passagiere abholen wollte. Die C-Klasse ist zu klein für einen Personenbeförderungsbetrieb, von daher nehme ich an, dass es eine E- oder S-Klasse war, die es beide mit 250km/h-fähigen Dieselmotoren gibt. Ein C220 CDi lief im Selbstversuch 225 km/h lt. Tacho. Wie kommt ihr darauf, dass es eine C-Klasse gewesen sei? Habe ich was überlesen?

 

@All

 

Der spiegel hat sich bereits zur Berichterstattung über "Turbo-Rolf" hinreißen lassen. Wie üblich ist der Bericht wenig objektiv, schlecht recherchiert und Neidbehaftet. Es kann doch nicht so schwer sein, mal auf der Internetpräsenz von Mercedes nachzuschauen, welche Leistung und wieviele Auspuffrohre ein CL600 hat. Lt. Spiegel fuhr der Beschuldigte immer noch den weltweit einzigen CL600 mit 476 PS...

Flo hat hier einen sehr guten und objektiven Bericht abgegeben - im starken Gegensatz zu dem, was man bis jetzt in den Medien lesen kann.

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Meine Meinung zu dem hier von Flo geschilderten:

 

Der Angeklagte kann sich im Vorfeld des Unfalls an ziemlich viele Kleinigkeiten und Details erinnern. Nach einer Zeit von sieben Monaten erscheint dies auffällig.

Warum aber kann er sich an den Unfall bzw. das drum herum dann nur noch schemenhaft erinnern

Bei einer kurzen Tank-/Kaffepause wo er Kollegn traf, die ebenfalls Richtung Papenburg unterwegs waren, hat ein Kollege ihm wohl von einem Unfall auf der A5 erzählt, und dass eine E-Klasse gesucht würde (dies kann auch bei einem folgenden Pinkelstop passiert sein, er kann sich nicht mehr genau erinnern).

Zuvor wusste er sogar,

wie er dann beim Ausfahren aus dem Werksgelände nochmal einen Meter zurückgesetzt ist um einem anderen Fzg. Platz zu machen, wie er noch in ein gegenüberliegendes Parkhaus gefahren ist um ins einem dort abgestellten Privatwagen eine Herbert Grönemeyer CD zu suchen.
Da wird man dann doch wissen, ob es bei einem Pinkelstop war oder nicht.

 

Diese Aussage erscheint mir daher sehr unglaubwürdig. Hab ich auch mal gelernt, dass Leute, die sehr detailiert alles drum rum beschreiben können, aber das eigentliche Tatgeschehen dann nicht mehr kennen, meist nicht die ganze Wahrheit sagen.

 

Beim Zeugen fällt mir eine Aussage auf, die mir für Glaubwürdigkeit spricht

Böblinger Kennzeichen, ein Schwabe in so nem dicken Auto, und dann sooo langsam

Vor allem das mit dem Schwaben.

So was erfindet man nicht.

Ist ähnlich wie bei mir letztens ne Zeugin einer Unfallflucht spontan das Geräusch bei dem Zusammenstoß beschrieb.

Bei einer vorbereiteten oder abgesprochenen Aussage achtet man nicht auf solche Details.

 

Just my 2 cent.

 

Ich bin gespannt wie es weiter geht.

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@Polizist

 

Das sehe ich in Bezug auf den Angeklagten etwas anders.

 

Er weiß ja nicht erst seit letzter Woche, dass er unter Verdacht steht - vermutlich hat er es schon gewusst als er in Papenburg von dem Unfall erfahren hat. Da vergisst man natürlich nicht mehr sehr viel, so ein Tag brennt sich in die Erinnerung ein.

 

 

Ich weiß auch noch alles haargenau was ich am 11. September gemacht habe, trotzdem habe ich kein Flugzeug entführt.

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@Landy

Ich weiß auch noch alles haargenau was ich am 11. September gemacht habe, trotzdem habe ich kein Flugzeug entführt.
Sehr verdächtig! Ich weiß nur noch, daß ich den Nachrichten erst nicht geglaubt habe. Und Du erinnerst Dich haargenau an alles?

Das Du nicht im Flugzeug warst glauben wir Dir ja, aber was kannst Du sonst noch von den Ereignissen erzählen? :cop01:

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@Netghost

Das mit der C-Klasse hab ich nur awegen eigener Erfahrungen eingeworfen. Ich vermute, er war mit ner E-Klasse unterwegs. Und ja, er hat wohl Leute abgeholt, Auftraggeber war laut seiner Aussage eine ehemalige Anilin und Sodafabrik (ähem...).

 

Auf eben deren Auftragszettel will er sich noch im Frankfurter Flughafenparkhaus eine Skizze der Endrohre des Mercedes angefertigt haben, er war auch derjenige, welcher dann sofort die Polizei angerufen hat und von den Endrohren berichtete (das waren ja auch dann die ersten Infos, die über die medien rausgingen). Der Verteidiger hat daraufhin mehrer Fotos von Auspuffanlagen vorgelegt, ledier fand das an der Richterbank statt, man weiss nicht, was dabei rauskam. Der Staatswanwalt is dann noch ewig auf der Form und Größe der Endrohre rumgeritten, die der ZEuge mit seinen Händen beschrieben hat. Dem schien es tatsächlich auf Millimeter anzukommen.

 

 

@Polizist

Ja, er klang recht glaubwürdig, das mit dem 'Schwaben' hat er sogar so flappsig gesagt, dass im Saal erstmal Gelächter war.

Nur, die genaueren Angaben, die er in dieser Tiefenpsychose gemacht haben soll (zum Kennzeichen z.B.) zweifelt er ja sogar fast selbst an.

 

 

Ich würde es sogar für möglich halten, dass tatsächlich der Falsche auf der Anklagebank sitzt und dass u.U. der Kollege (welcher auf gleicher Strecke ca. 10-20 Min hintendran war) etwas mit dem Unfall zu tun hat (auch er war "mit einem Biturbo unterwegs mit den gleichen Auspuffen und dunkler Farbe", hat der Angeklagte extra nochmal betont).

 

 

Man darf also gespannt auf Gutachten und weitere Zeugen sein,

 

CYA - FLO

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@ts1: ich war damals in london und sah eine menschentraube vor einem fernseher - neugierig fragte ich, was denn los sei und der angesprochene erklärte mir, dass offensichtlich ein flugzeug ins wtc geflogen ist. dann bin ich in mein hotel geeilt, um auf dem zimmer cnn zu schauen und mich genauer zu informieren. später hab ich mir dann ne sonderausgabe der times (da bin ich mir schon nicht mehr so sicher, ob es wirklich die times war) gekauft. abends war ich dann im globe theater und hab mir macbeth angesehen.

 

was ich damit sagen will ist, dass ich zwar im ersten moment meine, mich gut erinnern zu können, aber details wie uhrzeiten, preise, name der zeitung, usw. sind weg.

 

was auffällt ist aber, dass sich wohl viele schreiberlinge (z.b. bei zeitungen) den frust, den sie bei autobahnfahrten aufgebaut haben, hier abzulassen scheinen. also in den artikeln überall...

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Da vergisst man natürlich nicht mehr sehr viel, so ein Tag brennt sich in die Erinnerung ein.

Ja eben, glaub ich ja auch. Und deshalb mag es ja auch durchaus stimmen, was er zu den Vorgängen vor dem Unfall gesagt hat. Vielleicht hat er wirklich die Grönemeyer CD gesucht.

 

Aber warum kann er sich dann an die Situation rund um das Unfallgeschehen, also um das was eigentlich geht und was man ihm vorwirft, bzw. das danach, nicht mehr erinnern?

Auch das müsste sich doch in die Erinnerung eingebrannt haben.

 

@flo

Ich würde es sogar für möglich halten, dass tatsächlich der Falsche auf der Anklagebank sitzt und dass u.U. der Kollege (welcher auf gleicher Strecke ca. 10-20 Min hintendran war) etwas mit dem Unfall zu tun hat (auch er war "mit einem Biturbo unterwegs mit den gleichen Auspuffen und dunkler Farbe", hat der Angeklagte extra nochmal betont).

 

Der Angeklagte gibt ja selbst an, dass der Unfall schon geschehen war, als er dran vorbei fuhr. Wenn sein Kollege dann noch 10-20 Minuten hinter ihm war, dann kann er es also gar nicht gewesen sein, oder?

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Mal eine grundsätzliche Frage:

Ist ein solches Hypnose-Verhör freiwillig, oder kann sowas angeordnet werden?

Ich hab mal was gehört, dass es gar nicht möglich ist jemanden zu hypnotisieren, der das nicht möchte.

 

Bin mal gespannt, ob sie darauf nicht noch herum reiten. Von wegen der Verwertbarkeit dieser Ergebnisse aus der Hypnose.

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@Polizist

 

Ich meinte, dass:

ENTWEDER der Unfall schon vor ihm stattgefunden hat, er tatsächlich ein Blaulicht gesehen hat, was man dem Unfall zuordnen kann,

ODER dass er die Stellle schon längst passiert hatte und vielleicht der Kollege hinter ihm verwickelt ist.

 

In beiden Fällen wäre der Beschuldigte also tatsächlich VÖLLIG unbeteiligt. (Diese Möglichkeit wird kaum in Betracht gezogen)

 

 

CYA - FLO

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Da vergisst man natürlich nicht mehr sehr viel, so ein Tag brennt sich in die Erinnerung ein.

Ja eben, glaub ich ja auch. Und deshalb mag es ja auch durchaus stimmen, was er zu den Vorgängen vor dem Unfall gesagt hat. Vielleicht hat er wirklich die Grönemeyer CD gesucht.

 

Aber warum kann er sich dann an die Situation rund um das Unfallgeschehen, also um das was eigentlich geht und was man ihm vorwirft, bzw. das danach, nicht mehr erinnern?

 

 

eine möglichkeit wäre, daß er gar nicht am unfallgeschehen beteiligt war bzw. es nicht mitbekommen hat.

 

so betrachtet ist da aus seiner sicht eine recht ereignislose autobahnfahrt, von der man sich nix groß merkt, weil es einfach keine details zum merken gibt und (aus eigener erfahrung) bei hohen geschwindigkeiten die konzentration sehr hoch ist, so daß das gehirn gar keine energie darauf verschwendet, unbedeutende detail aufzuzeichnen.

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@Flo

 

In beiden Fällen wäre der Beschuldigte also tatsächlich VÖLLIG unbeteiligt. (Diese Möglichkeit wird kaum in Betracht gezogen)
Iwo, denn genau darauf will die Verteidigung hinaus. Das Gericht wird genug Erfahrung haben und wissen, worauf es ankommt. Im übrigen solltest du nicht glauben, dass hier wie bei Hold und Salesch nach der "Wahrheit" gefahndet wird. Die Frage ist, ob die Beschuldigungen gegen den Beklagten ausgeräumt oder zumindest stark genug in Zweifel gezogen werden können. Du kennst sicher den Spruch "nicht Recht haben, sondern Recht bekommen" - der sagt alles.

 

@Netghost

 

Lt. Spiegel fuhr der Beschuldigte immer noch den weltweit einzigen CL600 mit 476 PS...

Flo hat hier einen sehr guten und objektiven Bericht abgegeben - im starken Gegensatz zu dem, was man bis jetzt in den Medien lesen kann.

Wie kannst du denn beurteilen, ob Flos Bericht objektiv war?

 

Eigentlich ist es ja völlig irrelevant, aber wie ist das jetzt mit den 476 PS, die in mehreren Quellen auftauchen. Das war ja offenbar kein Serienfahrzeug, könnte doch also sein.

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[...] und (aus eigener erfahrung) bei hohen geschwindigkeiten die konzentration sehr hoch ist, so daß das gehirn gar keine energie darauf verschwendet, unbedeutende detail aufzuzeichnen

Eine bemerkenswerte Aussage - die klebe ich mir an meine Pinwand :geil:

Gleich unter "Schnellfahren entspannt" :cop01:

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Der 6 Liter V12 Biturbo in dem Wagen hat doch die Leistung in der Serie, das is doch kein Geheimnis?!

Offenbar doch, wenn das immer wieder falsch wiedergegeben wird :P:geil:

 

Wg. der Gutachten: In der Familie gab es auch schon einmal "Probleme" mit zwei Gutachten. Das Üble daran ist, dass der Gutachter nicht neutral an die Sache herangeht, sondern versucht, die von seinen Mandanten geschilderte Version "wissenschaftlich" zu untermauern. Bei uns war das Glück, dass das Gegengutachten so lächerlich war, dass sogar das Gericht den Müll nicht glauben wollte. Mal sehen, was die Gutachten bei diesem Prozess hergeben :cop01:

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@alexbora

 

Stimmt, einige Passagen (ala "rammte den Wagen von der Bahn") sind glatt gelogen :cop01:

 

 

@Polizist

 

Wie die anderen schon sagten - es kann durchaus sein, dass er vom Unfall nichts mitbekommen hat, da er gar nicht in der Nähe war. Aber das will natürlich niemand glauben.

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Stimmt, einige Passagen (ala "rammte den Wagen von der Bahn") sind glatt gelogen :cop01:

Na und? Die offensichtlichen Lügen scheinen niemanden zu stören. Morgen marschieren wieder 60 Millionen Leute zum Kiosk um das Pamphlet zu kaufen. Die Volksverdummung ist schon erschreckend... :geil:

Ich bin mir sicher, die Bild wird behaupten das der Fahrer den Unfall verursacht hat, auch wenn er freigesprochen werden würde.

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Also ich weiss gar nicht, warum ihr euch alle aufregt:

 

1. Das mit den 476PS ist doch prima!

So kann man leicht feststellen - wie scheisse so einiges recherchiert ist und der eine sowieso wieder vom anderen abschreibt.

 

2. Ist der Artikel in der Bildzeitung doch wie immer der beste von allen.

Vergesst doch endlich mal diesen kleingeistigen Demokratiegedanken.

 

Journalismus hat doch null mit Objektivität (objektiv kann sowieso niemand sein - wer das von sich behauptet sollte sich ganz schnell in der Klappse melden) zu tun - sondern ist ein Geschäft mit Verkaufszahlen. Interessiert doch den Schreiberling einen Scheissdreck was jetzt stimmt und was nicht - Hauptsache der Chefredakteur druckt seinen geistigen Erguss.

 

Und mit Begriffen wie "Turbo-Rolf" und "Todesdrängler" lässt sich deutlich besser polarisieren als mit "Linksspurschnarcherin".

 

Die Story ist doch wirklich gut:

fetter Benz schmeisst junge Mutter mit Baby von der Bahn - beide tot

 

Da haben wir doch:

1. Sozialneid

2. Mörder

3. trauriges Schicksal zum Mitleid heischen

 

Das reinste Überraschungsei an tiefsitzenden Emotionen!

 

Aus journalistischer Sicht liesse es sich nur noch toppen indem George Doubleyou Bush hinterm Volante gehockt hätte. :cop01:

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Ich kannte den Aufmacher schon bevor er erschienen ist. Das war doch nun vollkommen klar. Wenn's nach Bild geht würde Turbo-Rolf doch am besten morgen in den Knast wandern, denn er ist 100% Schuldig. Bild weiss das.

 

Noch was vergessen: ist die BaB dort inzwischen durchgängig :cop01: Limitiert ? Wenn nicht, wirds sicher nicvht mehr lange dauern. Soll ja nicht nochmal pasieren das einer mit Vmaxx 100 links durch schnellere gefährdet werden

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@Zarzal

 

Wenn's nach Bild geht würde Turbo-Rolf doch am besten morgen in den Knast wandern, denn er ist 100% Schuldig. Bild weiss das.

 

Nö - hier liegst du vollkommen falsch!

 

Genau das Gegenteil wäre denen lieber:

 

"Justizskandal: Turbo-Rolf freigesprochen!"

"Bild fragt: Wer stoppt den Todesdrängler?"

 

Die Bildzeitung interessiert es einen Scheissdreck wer in den Knast wandert und wer nicht - Hauptsache man kann eine Story draus machen.

 

Bei anderen Zeitungen schaut das nicht viel anders aus.

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@Polizist

 

Besonders der letzte Satz

Und auf notorische Raser wird das Urteil kaum eine abschreckende Wirkung haben, glaubt Staatsanwalt Bogs: "Diese Leute werden immer sagen: Was will die Dame links auf der Überholspur?"

ist absolut zutreffend.

Leider ja. Und hier liegt meiner Meinung nach auch der eigentliche Ansatzpunkt. Derartige Einstellungen (in Verbindung mit daraus resultierenden Verhaltensweisen) stehen in keinem Verhältnis zu der Verantwortung, die ein jeder im (öffentlichen) Straßenverkehr trägt.

Ich persönlich wünsche mir, daß die (möglichst vollständige) Wahrheit bzgl. des Geschehens gefunden wird und daß, wenn eine (Mit-)Schuld des Angeklagten festgestellt wird, diesen auch eine gerechte Strafe erwartet. Zum Glück sind das öffentliche und das Medieninteresse hier etwas größer als beim herkömmlichen "Provinz-Raser". :cop01:

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Als das Opfer Jasmin A. ihren Kia nach rechts zog, habe der Mercedes – mit einem Reifen schon im Rasenstreifen, der die Autobahn teilt – links vorbeigezogen

 

Ich glaube kaum das man bei über 200 da noch ohne weiteres weiterfahren kann ohne selbst zu verunfallen (schönes Wort).

 

Ferner ist es komisch wie er das aus 500 Meter Entfernung erkennen konnte.

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