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Wer wird der naechste US-Praesident?


Wer wird der naechste US-Praesident?  

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Was er wortwoertlich sagte, das er den Kampf gegen Terrorismus weiterfuehren wird, und die Europaer bitten wird, ihm in diesem Kampfe zu unterstuetzen....
So hatte ich ihn auch verstanden, uebrigens auch in Englisch - die chinesische Uebersetzung wuerde mir naemlich nicht viel bringen.... ;)

 

Das hoert sich uebrigens auch gaenzlich anders an als:

Wenn Kerry gewinnt,wird er den Krieg im Irak,und gegen den Terrorismuss weiterfueren....

findest Du nicht?

 

Es gibt keinen Krieg im Irak mehr, Bush selbst hat die Kampfhandlungen fuer beendet erklaert. Nichtsdestoweniger fuehrt er in seiner Rhetorik immer noch das Wort Krieg, wohl in der Hoffnung, dass alle Amerikaner veraengstigt hinter seinem vermeintlich breiten Ruecken um Schutz nachsuchen. Wenn man ihm so zuhoert, koennte man meinen, die Welt stuende in Flammen.....

Fuer den Kampf gegen den Terrorismus wuerde ein jeder amerikanische Praesident die vollste Unterstuetzung Europas bekommen, einschliesslich Frankreich und Deutschland, wenn er die Unterstuetzer auch mal in der Entscheidungsfindung mitreden lassen wuerde. Kerry hat das erkannt, Bush ist davon meilenweit entfernt.

Selbiges gilt uebrigens auch fuer den Wiederaufbau im Irak, so denn zu erkennen ist, dass der Irak auch mal wieder autonom wird. Bush laesst diesbezueglich nichts Gutes erahnen.....

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Harry

So hatte ich ihn auch verstanden, uebrigens auch in Englisch - die chinesische Uebersetzung wuerde mir naemlich nicht viel bringen
Und wie stellst du dir denn den Kampf vor,dass sich die Aufstaendischen alle Totlachen wenn die Bundeswehr im irak einmarschiert

Auszug dess Spiegels

Berlin - Schröder erklärte wörtlich: "Niemand in der Bundesregierung, einschließlich der Bundesverteidigungsminister, denkt daran, die Irak-Position zu ändern." Regierungssprecher Thomas Steg sagte in Berlin: "Es wird keine deutschen Soldaten im Irak geben." Schröder habe im Kabinett deutlich gemacht, dass diese Position Bestand habe. "Sie hat heute Bestand, und sie gilt für die Zukunft", sagte Steg.

soviel zur Bundeswehr! und der Beitrag der Bundesregierung zur loesung dess problemes

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Guest Pferdestehler
...

soviel zur Bundeswehr! und der Beitrag der Bundesregierung zur loesung dess problemes

Glaubst Du allen Ernstes noch an eine "Lösung" des Irak-Problemes? Das wurde im Frühjahr 2003 endgültig für lange Zeit verspielt.

Ich war zu Beginn gegen die Haltung der Bundesregierung zur Irak-Krise. Inzwischen stehe ich - leider nur in dieser Frage - voll hinter der Auffassung der Regierung. Wir haben da nichts zu suchen. Außer zu humanitären Diensten.

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Wir haben da nichts zu suchen. Außer zu humanitären Diensten.
Selbst dabei wären wir wohl nicht besonders willkommen. Es gab zu viele Fälle wo Zivilisten, die im Auftrag von Hilfsorganisationen arbeiteten, geschädigt wurden.

Deswegen würde ich in diesem Fall auch keine humanitären Dienste anbieten. Da sind sie selbst schuld an ihrem Leid.

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Pferdestehler

Wir haben da nichts zu suchen. Außer zu humanitären Diensten.
Desshalb hatte sich auch Canada rausgehalten,und habe auch damit volles verstaendniss.Aber mit dem unterschied zu Deutschland,dass wir uns

auch in der Presse so ziemlich aus dem Amerikaner seiner Politik raushalten.

Die haben sich ihre Suppe selbst gekocht,sollen sie nun auch selbst ausloeffel!

 

ts1

Es gab zu viele Fälle wo Zivilisten, die im Auftrag von Hilfsorganisationen arbeiteten, geschädigt wurden.

Deswegen würde ich in diesem Fall auch keine humanitären Dienste anbieten. Da sind sie selbst schuld an ihrem Leid.

Stimme auch damit zu, solange diese Menschen unschuldigen Zivilisten den Hals abschneiden, ;) koenne selbige auch von mir nicht erwarten dass ich auf ihrer Seite bin

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Guest Mr_Biggun

Es ist sowieso eine spannende Sache, wie das im Irak weitergehen soll. Die USA werden es sich nicht leisten können, weiter Leute zu verlieren (Stichwort Vietnam-Trauma) und beinahe hilflos mit ansehen zu müssen, wie Zivilisten entführt und geschlachtet werden. Einfach abziehen können die Amerikaner nicht, sonst steht der ganzen Region ein Flächenbrand bevor und der Iran gewinnt zuviel Einfluß. It's lose or lose. In diese Region würde ich keinen einzigen deutschen Soldaten schicken. :blink:

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Andauernder Völkermord

 

Fast 100.000 irakische Opfer der Besatzung

 

Von Martin Müller-Mertens

 

 

 

Für den „freien und demokratischen“ Irak haben seit dem Beginn des Krieges im März 2003 fast 100.000 Iraker ihr Leben lassen müssen, die Mehrzahl davon Zivilisten, überwiegend Frauen und Kinder. Zu dieser Bilanz kommt eine umfangreiche medizinische und empirische Untersuchung, aus der am Freitag die britische Medizinzeitschrift „The Lancet“ zitierte. Schuld an ihrem Tod sind im wesentlichen die Besatzungstruppen.

 

Vor allem zivile Kriegstote sind in der Regel nie zweifelsfrei zu beziffern, sondern höchstens hochzurechnen. Deshalb bediente sich das untersuchende Ärzteteam, das im Auftrag der Universitäten von Bagdad, Baltimore und New York tätig war, einer eher ungewöhnlichen Methode. Es befragte insgesamt 7800 Iraker darüber, wie viele ihrer Angehörigen seit Kriegsbeginn ums Leben kamen und unter welchen Umständen. Diese Zahl rechneten sie auf die Gesamtbevölkerung hoch und verglichen die Zahlen mit der Sterblichkeitsrate des Jahres 2002. Die Ergebnisse aus der Stadt Falludscha wurden schließlich herausgerechnet, weil die massiven Kämpfe um die Stadt und die dadurch zu erwartenden höheren Todesfälle die Gesamtstatistik beeinflussen könnte. So ergaben sich 98.000 mehr Tote, als bei einer Sterblichkeitsrate, wie sie vor dem Krieg üblich war, zu erwarten gewesen wäre.

 

Eine Zahl, die bereits fast als heruntergerechnet betrachtet werden muß. Lag doch die Sterblichkeitsrate, besonders die bei Kindern, wegen der umfassenden Sanktionen gegen den Irak auch schon vor Kriegsbeginn deutlich über dem Durchschnitt der Region. Allerdings war die Rate 2002 im Vergleich zu 1996 durchaus klar gesunken. Insgesamt kann man jedoch trotzdem von deutlich mehr als 100.000 zivilen Opfer des Angriffs und der Besatzung sprechen. Mit insgesamt 200.000 Toten rechneten die Forscher, wenn man Falludscha und das schwer umkämpfte Hochland des Iraks in die Studie mit einbeziehen würde. Dazu kommt, daß die US-Streitkräfte Angaben über getötete Iraker konsequent geheim halten.

 

Die Mehrzahl der Toten geht demnach auf das Konto der Besatzer, im wesentlichen der US-Armee. 84 Prozent der Kriegstoten resultierten den Umfragen zu Folge auf Gewalteinsätze der Besatzungstruppen, davon wiederum 95 Prozent aus Bomben- und Artillerieangriffen. Die Propaganda, wonach der Irak im wesentlichen durch den – letztlich auch durch die Besatzung motivierten – Widerstand „destabilisiert“ werde, erwies sich so als leere Worthülse.

 

Angenehm dürfte den zuständigen Stellen die Veröffentlichung nicht sein, macht sie doch deutlich, was von der gepriesenen „sauberen Kriegsführung“ tatsächlich zu halten ist. So kündigten auch die britische Regierung, sowie die irakische Kollaborateursverwaltung an, die Zahlen zu Prüfen und eine Untersuchung einzuleiten. Doch wirklich interessieren wird die Meldung an den entscheidenden Stellen niemand. Über das Ausmaß des Besatzungsterrors dürfte man im offiziellen London im wesentlichen ebenso informiert gewesen sein, wie im Pentagon und im Weißen Haus. Unbequem ist vielmehr die Tatsache, daß dies nun veröffentlicht wird.

 

Allerdings wäre es falsch, im Irak eine besonders verantwortungslose oder brutale Militärmaschinerie am Werk zu sehen. Tote Zivilisten sind die Begleiterscheinung eines Krieges. Wer ihn führt, weiß und billigt das. Wer ihn anders führt, als im Sinne eines gerechten Verteidigungs- und Befreiungskrieges ist daher ein Kriegsverbrecher. Es mag sein, daß das Pentagon den Umfang des Krieges bei dessen Planung nicht vorhergesehen hat, doch dies kann kaum mildernd zu Buche schlagen. Die Toten im Irak sind so Opfer eines imperialistischen Raub-, man könnte auch sagen Kolonialkrieges.

Quelle

Eine andere habe ich nicht gefunden.

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Man kann ja einfach deutsche Arbeitslose und Harzt4 Kanditaten in den Irak schicken. Denn dann würde Schröder sein Versprechen "keine deutsche Soldaten im Irak" nicht brechen. Auch verbessern Verluste nur die Arbeitslosenstatistik.

 

Morgen wird das ergebnis von Globalvote2004.org veröffentlicht so das man sehen kann wie die non-americans gewählt hätten.

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Hier ein Artikel vom Stern

 

Sie sollten nach Waffen suchen und entdeckten einen Psychopathen. US-Inspekteure enthüllen in ihrem Irak-Bericht, wie Saddam Hussein sich selbst, sein Regime und Tausende Anhänger in den Untergang bluffte.

 

Eine schwarze Katze, die über die Straße sprang, konnte ihn dazu veranlassen, seine Wagenkolonne wenden und nach Bagdad zurückkehren zu lassen. Sogar eine Plastiktüte, die über die Fahrbahn wehte, galt als schlechtes Omen und veranlasste ihn dazu, unverrichteter Dinge umzukehren", berichtet Ala Bashir, einer der Leibärzte, über die Marotten des einstigen irakischen Tyrannen Saddam Hussein.

 

Jahrelang war er der Dämon schlechthin, das schnauzbärtige Böse aus dem Zweistromland. Man wusste wenig, traute ihm aber alles zu: Massaker und Massenvernichtungswaffen, Größenwahn und kilometerlange Tunnelnetze unter seinen Palästen. Dass er abergläubisch bis zum Exzess war, außer an sich selbst vor allem an Geister glaubte, wird erst langsam bekannt, seit seine Verwandten und ehemaligen Weggefährten mehr und mehr Details über ihn preisgeben. Der bärtige Mann im Erdloch

Der Sturm auf Bagdad

 

 

Wie sich Saddam Hussein, der vermeintlich streng rational vorging und glaubte, die Regeln der großen Politik zu verstehen, bis in den eigenen Untergang verrannte, hat jetzt der oberste US-Waffenfahnder im Irak in seinem 1200-seitigen Abschlussbericht aufgedeckt. Charles Duelfer enthüllt, wie Saddam Hussein den USA den Grund für ihre Invasion lieferte - indem er bluffte, doch noch Massenvernichtungswaffen zu besitzen, obwohl er seit einem Jahrzehnt keine mehr hatte.

 

Absurdestes Missverständnis der jüngeren Geschichte

Monatelang ist gerätselt worden über dieses teuerste, tödlichste und absurdeste Missverständnis der jüngeren Geschichte. Washington und Saddam haben in gegenseitiger Unkenntnis des anderen einander völlig missverstanden. So liest sich Duelfers Bericht über weite Strecken eher wie der Forschungsbericht eines Therapeuten als die Bestandsaufnahme eines Waffenfahnders. Die Regierenden in Washington, aber auch die CIA konnten sich schlichtweg nicht vorstellen, dass Saddam sich und sein Land ein Dutzend Jahre lang den amerikanischen Sanktionen aussetzte, geschätzte 100 Milliarden US-Dollar Öleinnahmen abschrieb, wenn er nicht wirklich etwas zu verstecken hätte. 

Hatte er aber nicht. Der Möchtegern-Nebukadnezar ließ seine Bestände an Nervengas und Biogiften nach dem verlorenen Golfkrieg 1991 vernichten. Als Saddams Schwiegersohn Hussein Kamil, Chef der irakischen Rüstungsprogramme, 1995 nach Jordanien floh und bereitwillig auspackte, fanden die UN-Waffeninspektoren noch Restbestände. Kamil hatte im CIA-Verhör auch damals schon erzählt, dass es keine Programme zum Bau neuer Waffen gebe. Aber Washingtons Regierende glaubten lieber an Saddams Täuschungsmanöver. Er ließ leere Lastwagen umherfahren und machte die Arbeit der UN-Waffeninspektoren durch seine Schikanen zusehends unmöglich, bis sie 1998 abgezogen wurden und der damalige US-Präsident Clinton die Bombardierung Bagdads befahl. 

Saddam bluffte, um daheim, vor allem aber beim Erzfeind Iran, die Befürchtung aufrechtzuerhalten, er habe immer noch ein letztes vernichtendes Ass in den Arsenalen. Gleichzeitig aber glaubte er fest daran, dass die USA über seinen Bluff im Bilde seien. Heillos überschätzte er die CIA, dachte, die Spione wüssten mehr als sein eigener Militärapparat - dass nämlich alle Massenvernichtungswaffen zerstört waren. Über die Abrüstung war nie akkurat Buch geführt worden, was die irakischen Unterhändler Anfang 2003 vor die unlösbare Aufgabe stellte, beweisen zu müssen, dass etwas nicht mehr existiert.

 

Kein einziger Informant im Herrschaftszirkel

Saddam dachte, die CIA hätte überall Spitzel, so wie er ja auch alles und jeden ausspionieren ließ. Weit gefehlt: Wie das Geheimdienstkomitee des US-Senats im Juli 2004 mitteilte, besaß die CIA mindestens in den letzten fünf Jahren vor dem Krieg keinen einzigen Informanten im irakischen Herrschaftszirkel. Saddam hielt viel mehr von der CIA als deren oberster Dienstherr Bush, der sich lieber auf windige Überläufer verließ als auf seinen Geheimdienst.

 

Darin einander verblüffend ähnlich, wollten Saddam und Bush überall nur das sehen, woran sie ohnehin glaubten. Alles nur Show, dachte Saddam, als Washington seine Streitmacht in Marsch setzte und seine Verbündeten massiv unter Druck setzte, dem Krieg zuzustimmen. Alles nur Tarnung, vermutete US-Präsident Bush, als bei 731 Inspektionen der UN-Fahnder innerhalb von vier Monaten vor der Invasion keinerlei Beweise für Massenvernichtungswaffen auftauchten. Er hielt Saddam nur für noch gerissener, weil es ihm offenbar gelang, sein ganzes mörderisches Arsenal perfekt zu verbergen.

 

Selbst die irakische Regierung ließ sich täuschen. Der ahnungslose Rüstungsminister Abdeltawab Mullahweisch machte sich in den Monaten vor der US-Invasion große Sorgen, es könnte in seinem Zuständigkeitsbereich Waffen geben, von denen er nichts wisse, nachdem Präsident Bush in seiner Rede vom Januar 2002 Irak ganz oben in der "Achse des Bösen" eingeordnet hatte - "er konnte nicht verstehen, dass die USA derart drohen, wenn sie nicht glasklare Beweise haben", so Charles Duelfer.

Hatten sie nicht. Sie glaubten weit länger als die meisten Iraker an die boshafte Genialität Saddams. Auch als die US-Truppen Saddam nach seinem Sturz suchten, waren sie überzeugt, dass er seinen Aufenthaltsort "alle drei bis vier Stunden" wechsle und "permanent unterwegs" sei, so Vize-Außenminister Richard Armitage. Der Gesuchte habe Zuflucht gefunden bei Arabern, die er rund um Kirkuk ansiedeln ließ, verkündete Kurdenführer Jalal Talabani. Seine Miliz sei ihm auf der Spur.

 

Am selben Ort, im selben Loch

Saddam Hussein dürfte es gefallen haben, auch nach seinem Sturz allgegenwärtig zu sein. Er war es nicht. Unabhängig voneinander sagten gegenüber dem stern mehrere Vertraute Saddams sowie Eyman Nameq, einer von Saddams Leibwächtern, in ihren Verstecken aus, wo Saddam sich seit seiner Flucht aus Bagdad die allermeiste Zeit aufgehalten hatte: am selben Ort, im selben Loch. "Zusammen mit Raschid Ayyasch, einem seiner loyalsten Offiziere, kam er Mitte April in einem weißen Pick-up bei uns in al-Dur an", erinnerte sich Eyman Nameq. Sein ältester Bruder Qais hatte in Saddams Palastwache gedient, aber als Taucher, und war Jahre zuvor wegen eines Herzleidens in Ruhestand gegangen. Der ideale Konfident: vertrauenswürdig, aber auf keiner Fahndungsliste, außerdem hat er fünf Brüder, die fortan die neue Leibgarde bildeten.

 

Quelle Stern

 

MfG.

 

hartmut

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Sehr interessanter Artikel aus dem Spiegel:

 

Quelle: spiegel.de

 

US-WAHLKAMPF

 

Die Apfelsinen-Republik

 

"537" ist eine der berühmten amerikanischen Chiffren: Mit 537 Stimmen Vorsprung in Florida gewann George W. Bush vor vier Jahren die Präsidentschaft. Diesmal wird es ähnlich eng und ähnlich schmutzig zugehen im traumatisierten Sonnenstaat.

Von Klaus Brinkbäumer

 

Die Maschine soll den Ruf und die Ehre der Vereinigten Staaten von Amerika retten und wackelt. Sie wackelt auf vier Beinen aus Plastik, doch immerhin, die Maschine hat einen schwarzen Bildschirm mit integrierten Sensoren, blau, grün und gelb sind ihre Tasten.

 

Sie soll modern sein, soll neue Zeit sein, der November 2000 soll eine Ewigkeit her sein. Es darf sich nicht wiederholen.

 

Die Maschine beherrscht drei Sprachen: Englisch, Spanisch und das Kreolisch der Einwanderer aus Haiti. Man hat ihr drei Chips mit Seriennummern implantiert, denn am Internet hängt sie nicht, damit niemand die Maschine manipulieren kann; zur Auszählung werden die Chips herausgenommen, einfach. Modern.

 

Die Maschine steht in einer Lagerhalle in Fort Lauderdale, Ecke 6. Straße und 2. Avenue, neben den Eisenbahnschienen, heute wird die Maschine getestet. Die Versuchswähler sind schon da, um die Präsidentschaftswahl im Bundesstaat Florida zu simulieren, hier im Bezirk Broward, wo vor vier Jahren fast 100 000 Stimmen ungültig waren.

 

"Deshalb hat Amerika den falschen Präsidenten, sterben Kinder im Irak, und die Welt hasst uns", sagt Matthew Schwartz, Galeriebesitzer, zugezogen aus New York.

 

Die Versuchswähler geben die Namen ein, die ihnen der Wahlvorstand diktiert. Ziemlich oft "Bush", öfter "Kerry", hin und wieder "Nader", dann die Kongressabgeordneten, die Senatoren, dann die Staatsanwälte. Es wird viel zu wählen geben am 2. November, es dauert lange, bis die Versuchspersonen alle neun Seiten auf dem Bildschirm der Maschine durchgearbeitet haben. Dann drücken sie den roten Knopf, "Wahl abgeschlossen". "Danke für Ihre Stimme", schreibt die Maschine zurück, auch das kann sie dreisprachig.

 

Und jetzt jubeln sie in der Lagerhalle neben den Bahnschienen. Das Ergebnis ist, wie es sein muss, Test gelungen, noch Fragen? Ja, eine Frage, sagt der Anwalt der Demokraten, Mike Moskowitz, zugezogen aus Brooklyn, New York. Er fragt: "Die Stimmen kann man nicht ausdrucken?"

 

Nein, kann man nicht.

 

"Und wenn die Maschine einen Blackout hat und Stimmen nicht zählt? Sind diese Stimmen dann verloren?"

 

Tja nun. Warum sollte das passieren?

 

"Und wenn die Chips manipuliert sind?"

 

Sind sie nicht, bestimmt nicht.

 

"Was könnte denn zu Schwierigkeiten führen am 2. November?"

 

Stromausfälle. Ein Hurrikan. An einen Hurrikan darf man gar nicht denken.

 

Die Frau, die die Antworten gibt, heißt Gisela Selas, sie ist stellvertretende Wahlleiterin in Fort Lauderdale, sie trägt ein blaues Kostüm, hat Strafrecht studiert. "Das qualifiziert mich für diese Wahlen", sagt Gisela Selas, es soll ein Scherz sein.

 

Es war 2.16 Uhr am 8. November 2000, als ein junger Reporter von "Fox News" verkündete, dass George W. Bush den Staat Florida und damit die Präsidentschaft gewonnen habe. Al Gore rief George W. Bush an und gratulierte. Dann kamen die ersten Meldungen von der Katastrophe: vergessene Stimmen, Wahlzettel mit Fehlern, ein minimaler Abstand zwischen den Kandidaten. Gore rief noch einmal an.

 

Gore: "Die Umstände haben sich dramatisch verändert. Das Ergebnis von Florida ist zu knapp, als dass man sich schon festlegen könnte."

 

Bush: "Moment, sagen Sie gerade, was ich zu hören glaube? Lassen Sie mich sichergehen, dass ich Sie richtig verstehe: Sie rufen an, um Ihre Glückwünsche zurückzuziehen?"

 

Gore: "Sie müssen deshalb nicht gleich pampig werden."

 

Bush: "Aber alle Sender haben das Ergebnis gemeldet. Mein Bruder Jeb hat mir gesagt, dass die Zahlen korrekt sind."

 

Gore: "Ihr kleiner Bruder ist in diesem Fall wohl nicht die ultimative Autorität."

 

Das kann man wohl so formulieren.

 

 

Denn daran, dass die Wahl vom November 2000 zu einem 36 Tage dauernden Rechtsstreit mit unangenehmem Ende führte, daran hatten beide Brüder, der neue Präsident George W. Bush und der Gouverneur von Florida Jeb Bush, ihren Anteil. Al Gore hatte gewonnen, aber zum Sieger im Bundesstaat des Jeb Bush wurde George W. Bush ernannt, von Richtern; angeblich hatte er 537 Stimmen Vorsprung.

 

Die Zahl 537 ist ein Symbol seit damals, eine amerikanische Chiffre, so wie "1492" oder "1776" und fast so wie "9/11". "537" steht für den Beginn der Ära Bush so sehr wie für schmutzigen Wahlkampf, für Lügen, für Rassismus.

 

Wenn die Voraussagen stimmen, werden am 2. November 2004 drei Bundesstaaten die Wahl entscheiden: Ohio, Pennsylvania und Florida, wieder einmal. Ist Florida, "The Sunshine State", gerüstet, hat Florida gelernt aus der Katastrophe?

 

HOLLYWOOD. Die Demokraten Süd-Floridas treffen sich bei "Dave & Buster's", 3000 Oakwood Boulevard, geladen hat der Abgeordnete Kendrick Meek. Meek ist schwarz wie die meisten hier, er trägt ein weißes Hemd, hat den linken Arm auf den Mikrofonständer gestützt. Hinter ihm hängt die Leinwand. "Es ist die wichtigste Wahl unseres Lebens", sagt Meek, nun die Regeln: "Es ist okay, wenn ihr über den Präsidenten lacht. Ihn zu wählen ist verboten."

 

"Die Wähler dachten, dass Jim Carrey gegen Bush kandidiere, dieser Schauspieler."

 

Es gibt Budweiser und Hamburger, dann beginnt die dritte Fernsehdebatte. Bush ist besser als beim letzten Mal, aber Kerry ist schneller. Gebildeter. Wortgewandter. Kerry nennt Bushs Politik "gefährlich", sagt, es gehe um die Richtung, die die Welt nehme, darum spricht er Amerika an: "Ich beschwöre dich, Amerika." Kerry erzählt von seiner sterbenden Mutter, die ihm drei Worte hinterlassen habe: "Integrität, Integrität, Integrität." Er nickt schwer, er gewinnt, er macht nur einen Fehler.

 

Als John Kerry die lesbische Tochter des Vizepräsidenten Dick Cheney erwähnt, lachen die Demokraten Süd-Floridas noch. Treffer gegen alle konservativen Heuchler, haha. Drei Debatten, 3:0 für Kerry. "Sweep" nennen Amerikaner eine solche Serie.

 

Kendrick Meek steht in einer Ecke, er hat seinen Sohn im Arm. "Wenn man ehrlich ist, muss man zugeben, dass viele unserer Wähler bisher gedacht haben, dass Jim Carrey gegen Bush kandidiere. Dieser Schauspieler. Vielleicht kennen sie John Kerry jetzt", sagt Kendrick Meek.

 

LAKELAND. Es gibt Küsten in Florida, die haben keinen Strand mehr. Vier Hurrikane haben den Sand weggeblasen und über das Land verteilt. Die Leute von den Versicherungen sagen, die Stürme kosteten über 20 Milliarden Dollar. "Ein Führer zeigt sich in Zeiten der Not", sagt Dick Cheney, und er meint Jeb Bush, den Gouverneur des Staates, der von der Natur angegriffen wurde, und er meint George W. Bush, den Präsidenten des Landes, das von Terroristen angegriffen wurde.

 

Hier in Lakeland sind ein paar Gartenzäune umgeknickt, mehr nicht. Die Menschen sind mit Pick-up-Trucks gekommen. "Four more years", "noch mal vier Jahre", rufen sie, wenn der Name "Bush" fällt; "Flip-Flop", "Wendehals", wenn Kerry erwähnt wird. Es sind nicht besonders viele Menschen gekommen, 300 vielleicht, darunter drei Schwarze. Einer ist Journalist, einer gehört zu Cheneys Wahlkampfteam, der Dritte will sich Dick Cheney angucken.

 

Der Vizepräsident sagt: "Man kann ein Schwein mit Lippenstift anmalen, es bleibt doch ein Schwein." Er redet von Kerry. Der Vizepräsident, Mann der Ölkonzerne, ist kein guter Redner, er liest ab, hasst Zwischenrufe, er grinst verlegen, und wenn er Hände schüttelt, hält er den Arm gestreckt. Aber der Senator hinter Cheney nickt devot, die Zuhörer schwenken Fahnen, es geht ohnehin nur um einen Satz.

 

Gestern hat John Kerry Cheneys lesbische Tochter erwähnt. Es war nicht böse, es war ein Kompliment für die Toleranz der Familie Cheney; Cheney selbst hat öffentlich über seine Tochter gesprochen, es war nicht wichtig, aber in den Umfragen nach der Fernsehdebatte haben die Leute gesagt, Kerry sei zu weit gegangen. Und nun sagt Cheney: "Ich bin ein ärgerlicher Vater." Und das steht morgen in allen Zeitungen neben den neuen Umfragen. Und wenn die neuen Umfragen stimmen, hat Kerry die Debatte gewonnen, aber mit einem Satz hat er seinen Gewinn verspielt.

 

Deshalb ist Dick Cheney in Florida.

 

TALLAHASSEE. Florida hat Disney World, den Ocean Drive in Miami Beach und Cape Canaveral. Es hat die Küsten und im Innern Sümpfe und Apfelsinenplantagen; Florida ist die Heimat des Orangensafts.

 

Florida hat 1250 Golfplätze und 17 Millionen Einwohner, davon sind 9,4 Millionen registrierte Wähler - 42 Prozent Demokraten, 39 Prozent Republikaner und 17 Prozent unabhängig. Florida war mal ein Rentnerparadies, aber weil Florida keine Einkommensteuer und minimale Unternehmensteuern erhebt, kommen heute vor allem Firmen her und mit den Firmen junge Menschen; nur 4,5 Prozent der Einwohner sind arbeitslos, pro Tag ziehen 1000 Menschen nach Florida.

 

Florida hat, wenn es um Wahlen geht, drei Territorien: den Süden, wo die Einwanderer leben: Demokratenland; den "I-4-Korridor", getauft nach dem Interstate 4, der Tampa und Orlando verbindet: für beide Parteien offen; und den Norden: reich, weiß, republikanisch. Die Villen von Tallahassee stehen auf grünen Hügeln, das Capitol des Jeb Bush sieht aus wie das Weiße Haus, nur ein bisschen kleiner.

 

Als Jeb Bush erstmals als Gouverneur kandidierte, wurde er gefragt, was er für die Schwarzen tun werde. "Vermutlich nichts", sagte er.

 

Der Bus ist hier. Schwarze Kongressabgeordnete sitzen im Bus, Kendrick Meek und andere. Vor vier Jahren setzte sich Meek vor Jeb Bushs Büro, 25 Stunden lang saß er dort. Jetzt hält der Bus, Meek steigt aus, greift zum Mikrofon. "Wählt", ruft Meek, "lasst euch nicht entmündigen von denen, die euch entmündigen wollen."

 

Florida ist einer von zehn Bundesstaaten, die alle Straftäter auch nach Verbüßung ihrer Strafen von Wahlen aussperren. Das Gesetz stammt von 1868, damals ging es darum, ehemalige Sklaven von der Wahl fern zu halten; eine Straftat war es, wenn ein Sklave eine weiße Frau ansah.

 

Wer in Florida vor 20 Jahren mit ein paar Gramm Marihuana erwischt wurde, darf heute nicht wählen. Es leben fast 700.000 einstige Straftäter, "felons", in Florida. Vor vier Jahren ließ Jeb Bush eine Liste aufstellen, die Liste war nicht genau, aber lang: Der Pastor Willie D. Whiting Jr. durfte nicht wählen, weil es einen Straftäter namens Willie J. Whiting gab. Es standen vor allem Schwarze auf der Liste, Einwanderer: Demokraten.

 

Im Bezirk Leon nahmen sie die Liste und überprüften sie. Sie prüften Name, Geburtsdatum, Rasse, Geschlecht und Sozialversicherungsnummer, und von 697 Leuten, die in Leon County auf der Liste standen, hatten nur 33 Straftaten begangen. Im Mai wurde bekannt, dass es wieder eine Liste gibt. 48.000 neue Namen. Die "Sarasota Herald Tribune" schreibt, dass nur 61 Hispanics darunter sind, Exil-Kubaner, obwohl in den Gefängnissen elf Prozent der Insassen Hispanics sind: Republikaner.

 

"Es war ein Computerfehler", sagt Jeb Bush, zieht die Liste zurück und weist die 67 Wahlbezirke an, einstige Straftäter unbedingt von der Wahl auszuschließen.

 

"Wählt, Leute, schaut sorgfältig hin", ruft Kendrick Meek, er hat 25 Zuhörer.

 

MIAMI. Die Frauen singen Gospels, die Jungs spielen Pick-up-Basketball, die Mädchen klettern in eine Hüpfburg, die Männer machen Hot Dogs. Der Buccaneer Park ist weit weg von Downtown Miami, er liegt in einem Schwarzen-Viertel im Norden, 207. Straße. Die Welt der 207. Straße ist schmutzig und eng. Drogen kann man hier kaufen, auch heute.

 

John Edwards hält eine knappe Rede, 15 Minuten lang, keine Fragen, keine Diskussion. Edwards, der Senator und Anwalt, der durch Schadensersatzprozesse reich wurde, kann lächeln und formulieren, er ist lässig angezogen und gekonnt frisiert, doch warm wirkt er nicht. Er ist auf der Durchreise. "Florida ist der ,Ground Zero' der Wahl", sagt er, "wir werden sicherstellen, dass Ihre Stimmen diesmal zählen."

 

WEST PALM BEACH. 537 Stimmen entschieden die Wahl vor vier Jahren, 0,0091 Prozent der gültigen Stimmen aus Florida. Jimmy Carter, der einstige Präsident, hat ein Institut gegründet, das Wahlen beobachtet, überall, nur nicht in Amerika. Er hätte ganz gut zu tun hier.

 

Das beginnt mit dem Wahlsystem. Es geht in den USA nicht darum, möglichst viele Stimmen zu sammeln, es geht darum, Bundesstaaten zu gewinnen. Die Bundesstaaten entsenden ihre Wahlmänner zur Präsidentenwahl - und der Sieger eines Bundesstaats kriegt alle Wahlmänner. Al Gore hatte vor vier Jahren landesweit 540.000 Stimmen mehr als George W. Bush, doch es waren unwichtige Stimmen. In Florida steht es 48:48 zwischen Kerry und Bush, hier ist jede Stimme wichtig, weshalb sich viele Amerikaner doppelt registrieren lassen, im Heimatstaat und in Florida.

 

Das geht weiter bei den Wahlmethoden: Manche Bezirke in Florida haben Papier, manche haben Computer, manche Lochkarten. Manche erlauben Briefwahl, manche nicht, manche öffnen ihre Wahllokale 14 Tage vor der Wahl, "early voting" heißt das, manche öffnen so wenige Wahllokale wie eben erlaubt und diese nur am 2. November, manche haben Wahlhelfer, manche nicht. Wer je über deutschen Föderalismus geklagt hat, war noch nicht zu Wahlen in Amerika: Jeder Bezirkskönig entscheidet, wie er den Präsidenten wählen lässt.

 

Darum gab es damals in Palm Beach County diese prächtigen Schmetterlingswahlscheine, sie hießen tatsächlich so: "butterfly ballots" und waren ein Meisterwerk grafischer Kunst. Auf der linken Seite standen oben der Name "Bush" und darunter der Name "Gore", und auf der rechten Seite stand oben der Name "Buchanan". Die Kreise, in die die Wähler ihre Löcher stanzen mussten, waren dazwischen, sie waren in der Mitte, das erste für Bush, das zweite für Buchanan, das dritte für Gore.

 

Eins links, eins rechts, wer denkt sich so etwas aus? Die Senioren von Palm Beach haben schon Probleme mit dem Reißverschlussverkehr auf dem Freeway 95, die Wahl überforderte sie: Der Kandidat Pat Buchanan bekam 3407 Stimmen in Palm Beach, 2600 mehr als in jedem anderen Bezirk, "es waren Al Gores Stimmen", sagt Buchanan. 2600 Gore-Stimmen, die nicht ankamen - Bush gewann mit 537 Stimmen. Und das hier ist einer von 67 Bezirken.

 

Die Dame, die die hübschen Wahlscheine entwarf, heißt Theresa LePore. Sie war die Wahlleiterin, und als die "New York Times" bei ihr war, brach sie in Tränen aus, "wegen meiner Kontaktlinsen", sagte sie. Die Demokraten von Palm Beach nennen sie "Madame Butterfly". "Ihretwegen führen die USA Krieg", sagen die Demokraten. Madame Butterfly war Demokratin, jetzt ist sie unabhängig.

 

Und nun ist der Demokrat John Kerry in Century Village, West Palm Beach, er trägt eine helle Bundfaltenhose, ein offenes blaues Hemd, er legt den Sakko ab, krempelt die Ärmel hoch, das macht er immer, wenn er aufs Podium tritt. Century Village ist eines dieser Seniorenviertel, mit Wachhäuschen und eingezäunt. Die Senioren sitzen auf Holzstühlen, Kerry steht zwischen ihnen, er sagt: "Alles steht auf dem Spiel bei dieser Wahl, es ist die Wahl unseres Lebens, wir brauchen Ihren Einsatz, Gott schütze Sie, Gott schütze Amerika."

 

Hinter den Absperrbändern stehen Kleinbusse. "Für ein besseres Amerika" steht auf den Bussen, dann steigen die Senioren ein, denn die Demokraten transportieren sie in die Wahllokale. Heute ist der erste Tag des Early Voting, in Palm Beach gibt es diesmal Computer, man wählt mit Fingerdruck auf dem Bildschirm.

 

Ist das besser? Besser als 2000?

 

Es gibt in Floridas Wahlgesetz einen wichtigen Begriff: "voter intent". Stimmzettel sind dann zu werten, wenn die Intention des Wählers und der Wählerin klar ist. Es ist ein Gesetz, das klar ist, eigentlich.

 

Es gab vor vier Jahren eine Menge Wähler, die keine klaren Löcher in ihre Zettel stanzten, an den Rändern blieben Fetzen, es waren zwar Löcher, und die Intention war klar, aber es waren keine makellosen Löcher. Viele Wähler, die sich nicht sicher waren, ob ihre Löcher rund genug waren, schrieben unten auf ihre Zettel "Al Gore". Um sicher zu sein. "Undervotes" heißen jene Stimmzettel mit unscharfen Daten, "Overvotes" jene mit zu vielen Daten. Damals gab es in Florida 175.000 Undervotes und Overvotes.

 

Die Wahl war am 7. November 2000, eine erste automatische Nachzählung ließ Bushs Führung von 1784 auf 327 Stimmen schrumpfen. Es begannen die Nachzählungen per Hand. So hatte es zu sein.

 

Die Leute, die im November 2000 dabei waren, sagen: "Die Wahlen waren gestohlen."

 

Jedoch, Katherine Harris, republikanische Wahlleiterin in der Hauptstadt Tallahassee, untersagte die Nachzählung. Der Oberste Gerichtshof Floridas erlaubte die Nachzählung. Es kam zu Ausschreitungen, "es war wild", sagt Gisela Salas, Wahlaufseherin von Broward. Und am 26. November erklärte Katherine Harris die Wahl für vorbei: 537 Stimmen Mehrheit für Bush, doch die Bezirke waren dagegen und zählten weiter.

 

Wenn man heute mit den Leuten spricht, die damals dabei waren, dann hört man: "Die Wahlen waren gestohlen."

 

Denn dann reichten Bushs Anwälte eine Klage beim Supreme Court der Vereinigten Staaten ein. Sie argumentierten, dass eine Nachzählung in einigen Bezirken das Gleichheitsgebot verletze, da nicht allen Wählern gleiches Recht gegeben würde.

 

Man trifft heute in Florida keinen Juristen, ob liberal oder konservativ, der diese Gedankenführung nicht für absurd hielte: Gerade der Versuch, nachzuzählen und den "voter intent" zu ermitteln, ist ja der Versuch, Gleichheit zu erreichen. Aber im Obersten Gerichtshof hat der konservative Block, jene Richter, die von Republikanern ernannt wurden, eine Mehrheit von fünf zu vier. Und mit fünf zu vier Stimmen erklärte der Supreme Court die Nachzählung für rechtswidrig und Bush zum Präsidenten.

 

"Ein Stück Scheiße", sagte einer der liberalen Richter. "Das ist das am wenigsten zu rechtfertigende Urteil", das das Gericht je gefällt habe, sagte ein anderer. Doch es galt, unanfechtbar. Eine Nachzählung, von Zeitungen bezahlt, ergab, dass Al Gore auch in Florida mehr Stimmen erhalten hatte als Bush, es war nicht mal knapp.

 

Diesmal sind die Anwälte vorbereitet, sie haben erste Klagen eingereicht und künftige entworfen. Rund tausend Anwälte werden die Wahl im Bundesstaat Florida beobachten, sie haben alle denkbaren Szenarien durchgespielt. Kendall Coffey, juristischer Beistand von Al Gore, sagt, nach der Wahl vom 2. November 2004 werde die Wahl von 2000 als "gute alte Zeit" in Erinnerung bleiben.

 

Die Busse, die die ersten Rentner von Century Village in die Wahlbüros bringen sollen, fahren los, aber noch klappt das alles nicht. Die Computer können die Programme nicht laden, nehmen keine Stimmen an, nicht mal republikanische.

 

"Diesmal haben wir Leute, die sicherstellen werden, dass Ihre Stimme zählt", sagt John Kerry den Rentnern von Century City noch, er muss dann weiter.

 

SUNRISE. Jeb Bush ist immer noch Gouverneur von Florida, er ist beliebt, im Süden weniger, im Norden mehr. In Khakihosen, wie ein Offizier im Irak, steht Jeb Bush neben seinem Bruder George, sie stehen in Sunrise auf der Bühne der Eishockeyhalle der Florida Panthers und hauen sich auf die Schultern.

 

Jeb ist stolz auf George. George ist stolz auf Jeb. George ist ein Führer. Jeb ist ein Führer. Sagt Jeb. Sagt George.

 

Sie haben keine Rede, es geht nicht um Themen, sie haben Parolen, ihre Stärke und Kerrys Schwäche sind ihr einziges Thema. John Kerry ist kein Führer, sagen die Bushs, "Flip-Flop" kreischen die Leute im Saal. "Florida ist Bush-Land", sagt Jeb Bush, "richtig?" "Richtig", brüllen die Bewohner von Bush-Land.

 

Dann sagt George W. Bush, dass der Krieg im Irak richtig war, weil Amerika die Demokratie in die Welt tragen muss.

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alexbora

Sie haben keine Rede, es geht nicht um Themen, sie haben Parolen, ihre Stärke und Kerrys Schwäche sind ihr einziges Thema. John Kerry ist kein Führer, sagen die Bushs, "Flip-Flop" kreischen die Leute im Saal. "Florida ist Bush-Land", sagt Jeb Bush, "richtig?" "Richtig", brüllen die Bewohner von Bush-Land

 

Da war einmal ein Man namens Dr. Rudolf Goebels,er fragte das Volk 1944 " Wollt ihr den Totalen Krieg?" darauf hin kreischten die Leute im Saal. Ja! wir wollen den totalen Krieg, Sieg Heil - Sieg Heil , und dass nachdem Deutschland 1944 schon zu 80% verwuestet war. Denkst du wirklich dass die Amerikaner schlauer als die Deutschen sind :angry:

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alexbora
Sie haben keine Rede, es geht nicht um Themen, sie haben Parolen, ihre Stärke und Kerrys Schwäche sind ihr einziges Thema. John Kerry ist kein Führer, sagen die Bushs, "Flip-Flop" kreischen die Leute im Saal. "Florida ist Bush-Land", sagt Jeb Bush, "richtig?" "Richtig", brüllen die Bewohner von Bush-Land

 

Da war einmal ein Man namens Dr. Rudolf Goebels,er fragte das Volk 1944 " Wollt ihr den Totalen Krieg?" darauf hin kreischten die Leute im Saal. Ja! wir wollen den totalen Krieg, Sieg Heil - Sieg Heil , und dass nachdem Deutschland 1944 schon zu 80% verwuestet war. Denkst du wirklich dass die Amerikaner schlauer als die Deutschen sind :blink:

Ich hoffe es.

 

Und wenn schon mal diese Frage aufgeworfen wird, und GWB mit einer Nazi-Größe direkt verglichen wird, wie kann dann noch ein einziger Nordamerikaner mit einem Horizont über seinen eigenen Tellerrand reichend Bush supporten? :angry:

 

Da steckt mehr dahinter.

"Wir glauben an Gott, sind gegen Abtreibung, und alle Andersdenkenden sind Schurken(staaten)". Hat verdammt viel mit der (vordergründigen) Denke bestimmter Extremisten gegen die 'Ungläubigen' gemein.

 

Die geben sich alle nichts. Hoffentlich treffen die US-Amerikaner morgen eine entsprechende Entscheidung.

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cheffe

darauf hin kreischten die Leute im Saal

Muss ich dir wirklich erklaeren wesshalb die Leute so im Saal kreischen?

Es hat nichts mit Nationen und deren Einwohner zu tun,egal ob Amerikaner, Deutsche, oder sonst welche Buerger, es gibt eben fanatiker und verblendete welche nicht in der lage sind zu sehen dass ein Politiker,oder Prediger ihnen den Himmel auf Erden, oder etliche Jungfrauen verspricht, und diese versprechen nicht einhalten koennen, noch einhalten wollen, bin lange genug auf dieser Erde, und schlau genug, dass Politiker sehr selten{ fasst nie} ihre wahlprobaganda einhalten!

Den einen Vorteil den die Amerikaner mit ihrem Wahlsystem haben,

Two Terms= two strikes,and he is out! :blink:everything else sucks! sehe doch mal unser Canadisches System,oder euer Deutsches,welches so ist wie unseres,manche von diesen Politikern halten sich im Sattel bis sie an Alters schwaeche sterben, oder bis sie Senile ? werden .

kenne das passende wort nicht in Deutsch - Memory loss?- forgetfulness - absentmindedness zu alt um zu regieren! :angry: ,

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@Billy Joe

Senil ists auf deutsch, also einfach ohne e am Ende.

 

 

Wie es zur Zeit aussieht, wird wohl die Entscheidung wieder in Florida hängen. Mal sehen wie es in ein paar Stunden ist. Ohio ist wohl auch so ein Wackelkandidat, und da gibts jetzt schon Gerichtsurteile wie man zählen muss, wenn die Entscheidung von Ohio abhängt und es um wenige tausend Stimmen gibt. Na das kann ja wieder was werden.

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Uah, n-tv.de meldet gerade:

 

+++ Endergebnis in Ohio laut Innenminister Blackwell erst Mitte November +++

 

Und Ohio könnte das Zünglein an der Waage werden ... na dann. Schon prima, im Reich des Silicon Valley, IBM, Intel, AMD und Co. benötigt man 2 Wochen, um einwandfrei festzustellen, wieviele Wähler in einem vergleichsweisen Hutzelbundesstaat für wen gestimmt haben ... :)

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Guest Pferdestehler

Hat gerade ein Journalist auf N24 gesagt: Die schicken Raketen zum Mars und schaffen es nicht einmal, eine Wahl zu organisieren, die Wahlmaschinen leideten unter Ermüdung...

 

Amerika, was ist aus dir nur geworden? Früher hab ich dich mal geliebt... :)

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Schon prima, im Reich des Silicon Valley, IBM, Intel, AMD und Co. benötigt man 2 Wochen, um einwandfrei festzustellen, wieviele Wähler in einem vergleichsweisen Hutzelbundesstaat für wen gestimmt haben ... ;)
Nur 2 Wochen? Seit wann gehen Gerichtsprozesse so schnell über die Bühne? :D

Es ist offensichtlich gottgewollt, daß so eine große Demokratie nicht richtig funktionieren kann.

Folglich kann man die Demokratie abschaffen und G.W.Bush als Stellvertreter Gottes auf Erden fest inthronisieren. :)

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Guest Mr_Biggun
Hat gerade ein Journalist auf N24 gesagt: Die schicken Raketen zum Mars und schaffen es nicht einmal, eine Wahl zu organisieren, die Wahlmaschinen leideten unter Ermüdung...

 

Amerika, was ist aus dir nur geworden? Früher hab ich dich mal geliebt... :)

Word. ;)

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Bush zieht derzeit immer weiter ab, von 538 zu vergebenden Stimmen reichen 270 für den Sieg, 259 hat er jetzt im Kasten (fehlen also noch 11), während Kerry mit seinen aktuell 242 in den letzten Minuten kaum zugelegt hat. In Ohio hat Bush aktuell 120.000 Wahlabgaben Vorsprung.

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Guest Pferdestehler

Tja, es ist schon erstaunlich, wie ein eigentlich so liberales und freiheitliches Land wie die USA so langsam aber sicher in die Isolation der Dummheit abrutschen. Die glauben doch tatsächlich, daß ihnen ein böser Terrorist eine Bombe auf den Kopf werfen könnte. Das muß man Bush und seinen Schergen lassen: sie haben das Volk schön verängstigt.

 

Stupidity prevails...

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Guest Mr_Biggun

Allerdings; das haben aber selbst ein paar Amerikaner erkannt. Vor einiger Zeit (Ridge hatte gerade einmal wieder die Alarmstufe auf Orange gesetzt) hat jemand in einem US-Forum das folgende Zitat gebracht:

 

"Why of course the people don't want war ... But after all it is the leaders of the country who determine the policy, and it is always a simple matter to drag the people along, whether it is a democracy, or a fascist dictatorship, or a parliament, or a communist dictatorship ... Voice or no voice, the people can always be brought to the bidding of the leaders. That is easy. All you have to do is to tell them they are being attacked, and denounce the pacifists for lack of patriotism and exposing the country to danger."

 

— Hermann Goering, Nazi leader, at the Nuremberg Trials after World War II

 

 

Und irgendwie fühle ich mich immer öfter an diesen Satz erinnert. :)

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Nun steht es fest...

 

Bush ist Präsident.

 

Kerry hat Bush bereits gratuliert

 

Sad, sad day ....

Ham die den I****** doch tatsächlich wiedergewählt ... :)

Eine gespaltene, polarisierte Nation ... 50% müssen sich jetzt wohl warm anziehen (inkl. Rest der Welt).

 

Laufen schon die ersten Wetten, welches Land als nextes überfallen wird? ;)

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Laufen schon die ersten Wetten, welches Land als nextes überfallen wird?  ;)

Ich tippe mal auf Iran (oder vielleicht doch Norkorea) :D . Denke mal so spätestens Mitte 2005 isses soweit :);)

Aber vermutlich geht es nicht darum, welches Land angegriffen wird, sondern welches als erstes dran ist :D

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Bei Nordkorea besteht das risiko Atombombe. Auch wenn diese nicht die USA treffen wird, sondern Japan wird dies einen Angriff verhindern. Auch besteht die theoretische möglichkewit, das die USA getroffen werden kann.

 

Iran bastelt auch an ihrer eigenen Atombombe so das auch dort ein Angriff risokoreich ist. Allerdings befindet sich die USA ausserhalb der reichweite der einfachen Raketen.

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Ja, und das Schlimmste: Gewisse Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen ... auch hierzulande hat eine Regierung mit einem Krieg/drohender Gewalt Angst geschürt und so deutlich an Wählerstimmen hinzugewonnen. :nolimit:

Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. War es nicht eher so, dass Schroeder waehrend der Wahl rigoros eine Beteiligung Deutschlands an einem Krieg in Irak ablehnte und dadurch eventuell die Mehrheit der Waehlerstimmen erreichte?

 

Auch ich finde das Ergebnis der US-Wahlen mehr als bedenklich. Man stelle sich das vor: Die Mehrheit der Amerikaner ist gegen den Krieg im Irak und genau diese Mehrheit waehlt den wieder, der sie mit Luegen dort hinein getrieben hat. Man kann jetzt nur noch abwarten und hoffen, dass die Bush-Administration ein wenig zur Besinnung kommt.... Sehr interessant erscheint mir auch die Frage, ob denn nun Powell, in meinen Augen der einzig moderate Typ in dieser Ansammlung von Falken, weiterhin auf seinem Posten bleibt oder durch einen Hardliner ersetzt wird.....

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Man stelle sich das vor: Die Mehrheit der Amerikaner ist gegen den Krieg im Irak und genau diese Mehrheit waehlt den wieder, der sie mit Luegen dort hinein getrieben hat.
Die Antwort dazu findet sich im folgenden, absolut zutreffenden Kommentar der Frankfurter-Rundschau:
Manches spricht zudem dafür, dass es Bush gelungen ist, die Wahl eben nicht zu einer Abstimmung über seine allenfalls gemischte Regierungsbilanz zu machen. Amerika, in zwei große Gesellschaftsblöcke gespalten, hat vielmehr seine konservative Seele gewählt. Knapp, aber deutlich. Die Nation ist mehr kulturell als politisch gespalten; die Kandidaten Bush und Kerry haben diese Kluft verkörpert. Im ländlich-frommen Milieu ist es den Wählern wichtiger, mit Bush in den großen Gesellschaftsfragen übereinzustimmen als mit jedem Detail seiner Politik.

Dazu passt, dass laut ZDF die gleichzeitig stattfindenden Referenten über die Homoehe wohl zu einer noch nie dagewesenen Mobilisierung republikanischer Anhänger geführt hat, sprich viele hat hauptsächlich die Ablehnung der Homoehe in die Wahllokale geführt, Bush haben sie dann eher nebenbei gewählt, selbst wenn sie mit seiner Politik im einzelnen nicht besonders zufrieden sind. Arbeitsplatzabbau, horrende Staatsverschuldung, ein Geld und Menschen verschlingender Krieg, für sein Klientel alles nicht so wichtig solange Homoehe und Abtreibung verboten werden und Bush jeden Sonntag schön zur Kirche geht. :blink:

In Deutschland macht es übrigens insbesondere die CDU ganz ähnlich, hier werden Wahlen mit Kampagnen z.B. gegen den Türkeibeitritt zur EU oder die doppelte Staatsbürgerschaft gewonnen, Themen, mit denen man den einfachstrukturierten, bildzeitungslesenden, an den Stammtischen hockenden Bodensatz der Gesellschaft an die Wahlurnen bringen kann, Themen, durch die aber die wirklich wichtigen Probleme in den Hintergrund gedrängt werden und für die darüber hinaus die jeweils gewählten Parlamente überhaupt nicht zuständig sind.

 

Ich glaube übrigens auch nicht, dass Bush in seiner zweiten Amtszeit eine das gespaltene Land zusammenführende Politik betreiben wird, nein er wird ganz im Sinne seiner Wählerschaft verstärkt Schritte hin zu einer Umwandlung der USA in einen christlich-fundamentalistischen Gottesstaat vornehmen. :nolimit:

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@Lila

 

Und die Bild-Leser wählen sowieso die SPD, da braucht die CDU gar keinen Wahlkampf machen.

DAS verwundert mich dann nun aber doch ganz gewaltig! Ist da irgendetwas geschehen in den letzten 7 Jahren in D'land, das an mir vorbei gegangen ist? :nolimit:

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Macht die SPD denn da anders? Man denke da an Themen wie den Irakkrieg, den Atomausstieg, ...
Ja die SPD passt sich so langsam an, nachdem sie mit Ehrlichkeit immer wieder die Wahlen gegen Kohl verloren hatte. Wobei ich das Thema Energiepolitik aber als durchaus wichtig und diskussionswürdig ansehe. Dieses Thema bei Wahlen zum Gegenstand der Abstimmung zu machen ist durchaus legitim, ein passenderes Beispiel war das Ausnutzen der Hochwasserkatastrophe bei der letzten Bundestageswahl.

Ich sehe aber trotzdem noch einen Unterschied zwischen CDU und SPD, denn die CDU greift im Gegensatz zur SPD Themen auf, die tiefsitzenden Ressentiments breiter Teile insbesondere des Kleinbürgertums gegenüber diversen Minderheiten ausnutzt (Ausländer, Andersgläubige insbesondere Muslime, Schwule, etc. ) und so die Intolleranz fördert und das gesellschaftliche Klima vergiftet.

 

Und die Bild-Leser wählen sowieso die SPD, da braucht die CDU gar keinen Wahlkampf machen.

:nolimit: Weil ja die Springer-Presse so SPD-nah ist. :blink::blink::120:

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@LiLa

 

Weil ja die Springer-Presse so SPD-nah ist.

 

Die deutsche Presselandschaft ist heute (bis auf ganz wenige Ausnahmen ... ja genau, die JF z.B. ;-) zu einem Einheitsbrei aus politisch korrekten Hofberichterstattern verkommen (oder gleich ins Boulevardniveau abgesackt -> siehe Stern, da warte ich noch auf Berichte wie, "wann hat sich Dieter Bohlen das letzte Mal die Haare gefärbt" usw.). Die Kleinen trauen sich nicht, die Großen wissen, dass sich mit Populismus und dem Aussparen von unbequemen Themen (also in der Tiefe, nicht in 1-Zeiler-Kampagnen-Form wie bei der BILD) viel besser Geld verdienen lässt, weil die große Masse der Leser einfach eingeschüchtert ist bzw. unsensibilisiert oder resigniert alles hinnimmt. Dieses zu ändern läge allein beim Leser selbst - aber das natürlich auch nur, wenn er nicht alleine aufsteht, sondern in der großen Menge. Und das ist das Problem, da wird lieber zuhause auf den Küchentisch gehauen und ansonsten Ruhe bewahrt. Aber das wird sich in den nächsten Jahren ändern.

 

@HarryB

 

Nun, die Verlogenheit lag darin, dass Schröder und Co. so rangegangen sind (sinngemäß): "Bush ist ein böser Kriegstreiber, der Krieg und Elend über die Welt bringen will. Wählt uns und wir sagen 'nein' dazu.". Dass er aber mit seinem 'nein' nullkommanullgarnix erreicht, hat er nicht dazu gesagt - denn mal ganz ehrlich, was kratzt es die Befehlshaber der mächtigsten Armee dieser Welt, wenn ein vergleichsweises Hutzelland mit einer vergleichsweisen (totgesparten/zusammengestrichenen) Statistenarmee so tut, als würde es großen Schaden verursachen, wenn sie nicht dabei wären? Also mal ganz ehrlich? :nolimit: Also politisch gesehen alles ohne wirkliche internationale Tragweite, aber eben für Schröder ein prima Thema, um in den Pazifistenreihen zu punkten. Unredlich ist es ebenso, wie andersherum Bush mit angeblicher Terrorgefahr zu punkten. Weil beidesmal nichts dahinter steckt, reine Worthülsen der Wählerstimmen wegen. Jetzt besser verständlich? :blink:

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weil die große Masse der Leser einfach eingeschüchtert ist bzw. unsensibilisiert oder resigniert alles hinnimmt. Dieses zu ändern läge allein beim Leser selbst - aber das natürlich auch nur, wenn er nicht alleine aufsteht, sondern in der großen Menge.

Das die deutsche Presselandschaft auf der nach unten offenen Niveauskala immer weiter absackt, liegt doch nicht daran, das die Leser eingeschüchert oder resigniert wären, die Zeitungen liefern das, was der Leser will. Mit Boulevard-Themen lässt sich mehr Geld verdienen wie mit anspruchsvoller Berichterstattung über Politikthemen, ganz einfach weil der Durchschnittskonsument mehr daran interessiert ist. Ganz ähnlich ist es doch beim TV, shows auf niedrigstem Niveau boomen, Politikmagazine wie Monitor und andere wandern auf unattraktive Sendeplätze. In der Medienlandschaft herrscht wie fast überall das Gesetz von Angebot und Nachfrage, für seriöse und anspruchsvolle Medienerzeugnisse ist der Nutzerkreis einfach zu klein, Beispiele sind der Konkurs der Woche und die Finanzprobleme der Frankfurter Rundschau.

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...(sinngemäß): "Bush ist ein böser Kriegstreiber, der Krieg und Elend über die Welt bringen will. Wählt uns und wir sagen 'nein' dazu.".
Boah, das war aber mehr sinnentstellend! Haben die nicht eher gesagt: "Wir wollen keinen Einmarsch, bevor nicht sicher fest steht, dass eine wirkliche Gefahr von Saddam ausgeht" - sprich WMD etc. pp.? Haben sie nicht eher dafuer plaediert, dass den Kontrolleuren mehr Zeit fuer eingehende Inspektionen gegeben wird und dann eine Entscheidung zu treffen, waehrend Bush's Kohorten mit den Hufen scharrten, bzw. den Panzerketten rasselten? Und so ganz nebenbei: Haben sie nicht Recht behalten?

 

Also politisch gesehen alles ohne wirkliche internationale Tragweite,...

Aha?! Mir scheint, Du hast da nur nach rechts, ueber den Atlantik weg gelauscht?! Haettest Du doch mal mehr nach unten und nach links (ach ja, ich schaue auf die Karte von Nord nach Sued :blink: ) gelauscht, dann haettest Du die wohlwollenden und anerkennenden Stimmen aus Asien, Suedostasien, dem Orient vernommen. Sind aber alle fuerchterlich unwichtig, nehme ich an, weil die ja zu den angeblich 100 Millionen Auslaendern gehoeren, die darauf warten nach Deutschland zu kommen, gelle? :blink::nolimit:

Naja, immerhin gehoerten ja zu der Koalition der Willigen (im Sinne von Bush) solch wichtige Nationen wie Tonga, Eritrea, Solomon Inseln (na gut, auch Polen, Spanien und Italien, nicht zu vergessen Japan), da ist es schon unangenehm, wenn Schroeder es sich mit denen verdirbt, oder?

 

...wie andersherum Bush mit angeblicher Terrorgefahr zu punkten.

Hat er ja nicht einmal. Nach den Analysen waren die moralischen Werte ausschlaggebend - hoert, hoert!

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Guest Pferdestehler

das war eine Zeit lang mein Spruch: "Nach Sonne kommt Reagan".

 

Man merkt ja, was im Irak jetzt wieder los ist. Die Vergleiche mit Vietnam hinken sicherlich, aber sie hinken täglich weniger. :geil:

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