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Ghostriders Thread


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Ich muss allen Polizisten, Ärzten, Sanitätern, sonstigen Unfallhelfern meine Bewunderung aussprechen.

 

Ich könnte es nicht ertragen, auf Dauer mit diesem Leid konfrontiert zu werden, würde zuviel davon "mit nach Hause nehmen" und schliesslich daran zerbrechen.

 

Einen ähnlichen Unfall, wie du ihn beschreibst, @ Polizist, musste ich als 18 Jähriger "live" erleben. In einer Rechtskurve. Wagen einer jungen Mutter überschlägt sich. Kind (2 J.) im Kindersitz - unverletzt. Aber die Mutter...

 

Ich denke heute noch daran.

 

Das Kind sagte immer "Tempo! Tempo!" - wollte ein Taschentuch. Und nannte gleichzeitig die Unfallursache....

 

Ich erinnere mich an alle Details, wie ein Film, für immer eingebrannt.

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Guest Landy

Ich habe es schonmal gepostet, einen solchen Unfall habe ich auch schon sehen müssen.

Eine junge Mutter starb, weil es einem anderen nicht schnell genug vom Becker nach ging... Einen solchen Job könnte ich auch nicht machen.

 

Vor ein paar Minuten habe ich die Polzisten noch verflucht, als ich telefonierte und ein Streifenwagen entgegenkam *Handywegschmeiss*

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Seit ich das gelesen habe, muß ich drüber nachdenken: wenn ich meine Liebste verlieren würde... nachdem ich nach siebenjähriger Beziehung ihren wahren Wert endlich erkannte... auf so eine erbärmliche Weise... mitsamt unserem Kleinen, den sie unter ihrem Herzen trägt... oh oh...

 

Ich habe ja schon viel Scheiße erlebt und kann gut einstecken - aber da denke ich besser nicht weiter drüber nach...

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Mir ist es auch ein Rätsel, wie die berufsmäßigen Helfer (z.B. Sanitäter, Ärzte, Polizisten) es schaffen, mit Schmerz, Leid und Tod so umzugehen, dass es sie auf die Dauer nicht fertig macht. Eine meiner Schwestern ist Krankenschwester, schon ziemlich lange im Geschäft, und sie sagt, dass man trotz aller Erfahrung nie so abgebrüht wird, dass es einem irgendwann nichts mehr ausmacht und nur noch mechanisch bestimmte Handgriffe ausführt.

Aber es tritt sicher eine gewisse – notwendige – Distanz ein, auch ein leichtes Unverständnis gegenüber Alltagsbeschwerden anderer Leute, denen es vergleichsweise blendend geht. Bei meiner Schwester merke ich es daran, dass sie mich einfach nur wortlos befremdet anschaut, wenn ich über irgendwelche Minimalbeschwerden jammere.

 

@Ghostrider: Die Desiderata kannte ich schon, habe aber Dein Posting zum Anlass genommen, mir den Text auszudrucken und im Büro auf A 3 vergrößert an die Pinnwand zu hängen. Heute war ziemlich viel Publikumsverkehr, und es haben sich tatsächlich einige sehr nette Gespräche mit der „Kundschaft“ ergeben, die den Text gelesen haben, während sie warten mussten.

 

 

P.S. Wie Du siehst, habe ich mich Dir zu Ehren heute ordnungsgemäß angemeldet, registriert bin ich schon länger, aber diese Einloggerei ist mir ein bisschen lästig ....

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@ Karin:

 

uuuuiiii - eingeloggt! :lol: Lieben Dank. Wenn du das Cookie stehenlässt, musst du dich - ganz im Gegenteil - nie wieder anmelden. Beim ersten Anmelden wirst du danach gefragt, musst nur ein Kästchen anklicken. Es reicht dann künftig, die Forums-Seite aufzurufen - und du bist sofort als Karin (angemeldet) drin.

 

Ich freue mich sehr über deine Idee, die Desiderata auszudrucken und dem "Publikumsverkehr" zugänglich zu machen. Die Wartezeiten werden dann wenigstens sinnvoll genutzt :blink:

 

@ ktmduke: wir sind alle zerbrechlich. Es gibt Ereignisse, die sprengen unsere Kraft. Wir können nur hoffen, dass sie niemals eintreten. Und alle Gedanken daran verdrängen.

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Nur ein Name?

 

Radiosender meldet „Freizeitwetter“, blauer Himmel pur

Unterwegs im Nordosten auf baumbestandener Allee

Licht und Schatten, Kuppen und Senken

Gedanken spazieren, das Leben ist schön

 

Vertraute Strecke, kurvenreich durch Endmoränenland

Blaue Seen, rote Dächer getupft ins frische Grün

Doch plötzlich der Blick auf Neues gelenkt

Bestrahlt vom Sonnenlicht, welches durch die Kronen fand:

 

Frisches Holzkreuz, in weisser Schrift nur ein Name

Oft schon gesehen jene Ensembles

Aus Kreuz, Blumen und verwundetem Baum

gibt dieses mir doch einen Stich ins Herz

 

„Steffi“ steht geschrieben auf dem Holz

Dieser Name ist es, was mich so trifft

So heißt auch mein Allerallerliebstes

Mit diesem Namen seh ich ihr Gesicht

 

Von wem sind die Blumen in der weissen Vase?

Wem ist auf immer sie entrissen

Jung und viel zu früh?

Tränen laufen über mein Gesicht

 

Reiss dich zusammen, es ist nur ein Name!

Der Kunde wartet, Präsenz ist gefragt!

Ein Anruf bestätigt: Steffi geht es gut

Radiosender meldet vier „Flitzerblitzer“.

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@Ghostrider

 

Na ja, wir wollen die grüMä jetzt bitte nicht idealisieren...

Aber manchmal täte ein kleiner Klopfer auf die Schulter schon gut. :blink:

 

 

@Karin

 

Ich für meinen Teil würde sagen, daß man mit der Zeit mehr oder weniger "abstumpft", sich auch quasi abschottet und das Leid, das man mit ansehen muß, erst gar nicht an sich heran läßt.

Ich habe mal während meiner Ausbildung durch Zufall einer Obduktion bewohnen können. MIR kamen beim ersten Schnitt mehrfach starke "Gänseschauer", und das, obwohl ich wußte, das es sich um einen Toten handelte. Die Mediziner rissen einen Joke nach dem anderen. Später habe ich erfahren, daß das deren Art war, mit der Sache umzugehen. Kurze Zeit später - noch in der Ausbildung - mußte ich mit zu einem Verkehrsunfall. Der Fahrer stand mit seinem Fz mit der Fahrerseite an einem ziemlich dicken Baum, saß noch im Fz drin, war blutüberströmt und offensichtlich stark verletzt. Dieser Anblick - meiner ERSTER dieser Art - ließ mir buchstäblich die Knie weich werden.

 

Heute ist es mehr Routine. Es berührt mich sicherlich irgendwie, aber ich bin trotzdem ohne nennenswerte Probleme in der Lage, die Eindrücke zu verdrängen oder in den Hintergrund zu schieben, um mich meinen Aufgaben zuwenden zu können.

 

Jeder hat oder entwickelt mit der Zeit seine "persönliche" Art, sich selbst zu "schützen". Ansonsten würde man sicherlich über kurz oder lang daran zerbrechen.

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Lese ich richtig? BLUEY in diesem Thread - Wunder geschehen :blink: , herzlich willkommen!

 

Die "Schulterkopf-Postings" standen weiter oben.

 

In der Psychologie gibt es div. Theorien zum Umgang mit dem Grauen. Die einen sagen, man kann sich an das Grauen "" gewöhnen "", durch Abstumpfung und "Rationalisierung", die anderen sagen, das Grauen wird nur weggesperrt und wird sich eines Tages seinen Weg bahnen.

 

Mist, jetzt muss ich aussetzen.

 

Wer auf das Polizisten-Feld trifft, kommt sofort in das Gefängnis. Dort setzt er 3 Runden lang aus, d.h. er unternimmt sonst nichts, wenn er an die Reihe kommt. Nachdem die Strafe abgesessen ist, bewegt sich die Spielerfigur vom Gefängnisfeld aus weiter.

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Was ist daran so verwunderlich? :blink:

 

Zu der Psychologie: ich denke - oder hoffe vielleicht -, daß ich mich daran gewöhnt habe.

 

So. Jetzt darfst Du wieder! :lol:

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@Nicole: Dein Posting gefällt mir. Es ist einfach toll und flüssig geschrieben. Genau so habe ich es mir von dir gewünscht. Nicht streng sachlich und immer nur beantwortend, auch mal emotional, gefühlsbetont.

 

Aber lass mich auf einige Punkte eingehen....

 

sowas ähnliches wollte ich dir vohin auch schon schreiben nach dem ich deinen post gelesen habe - allerdings auf ein anderes geschehen abstellen

 

Bitte, schreibe es. Wenn nicht hier, dann per Mail oder PM. Zwar kann ich mir das andere Geschehen gut vorstellen und es ist mir auch fast klar was du schreiben wirst, aber schreib ganz einfach.

 

Genieße jeden augenblick - und freu dich.

 

Sorry, das geht nicht. Nicht jeder Augenblick ist ein Genuss und gibt Anlass zum freuen. Im Gegenteil, solche Anlässe sind eher selten. Aber auch dann nimmt man sie mitunter nicht richtig wahr. Und das ist es was man ändern sollte - die seltenen schönen Augenblicke richtig zu genießen.

 

Es geht dir gut - auch wenn wir nicht immer dankbar genug sind, für das was wir haben und uns bereits gegeben worden ist, sondern immer genau das wollen, was wir nicht haben (können).

 

Ach Nicole...!

 

Natürlich geht es mir gut was die Gesamtumstände anbelangt. Ich habe einen sicheren Job, ein einigermaßen gutes Einkommen, bin gesund und in einem relativ guten sozialen System aufgehoben.

Aber ist es denn verwerflich, wenn man auch mal ein kleines bisschen egoistisch denkt, wenn man außer dieser großen Zufriedenheit gerne etwas persönliche, eigene kleine Zufriedenheit hätte.

 

Ich erzähl dir jetzt mal eine Geschichte: Man lebt so sein Leben, Tag für Tag, Nacht für Nacht. Man ist mit sich und seiner Welt eigentlich recht zufrieden. Trotzdem trägt man ständig einen Traum mit sich herum. Keinen streng definierten oder umrissenen.

Aber wenn man diesem Traum begegnet bemerkt man sofort, dass dies genau der Traum ist.

Und so gerne würde man diesen Traum leben. Aber der Traum teilt einem mit, dass er nicht für dich gedacht ist. Dass es nie so werden wird, wie man sich es erträumt hat, dass Phantasie und Wirklichkeit nie zusammenkommen werden.

Tja, dann steht man da.... den Traum vor Augen und doch so weit weg. Was tut man?

Versuchen den Traum neu zu definieren, ihn umzugestalten? Ich glaube man kann Träume nicht abändern. Sie werden einem von einer höheren Stelle vorgegeben.

Schade das Träume nicht gegenseitig voneinander abhängig sind...

 

Ich habe diesen Traum gerade gesehen, als ich auf dem Heimweg auf einem Autobahnparkplatz eine kurze Rast machte. Dabei sah ich eine Sternschnuppe. Und sofort und ohne groß nachzudenken, ging mir der Wunsch durch den Kopf, dass der Traum, quasi meine Phantasie, sich mit der Realität verbündet und Wirklichkeit wird. Und dass diese Wirklichkeit eine glückliche Wirklichkeit wird.

Nun ja, der Traum wird wohl nie in Erfüllung gehen. Nicht immer werden Sternschnuppenwünsche Realität.

Und jetzt da ich ihn verraten habe, sowieso nicht mehr...

 

Aber lassen wir das. Es reisst bei mir nur wieder sehr schlecht verheilende Wunden auf. Und ich möchte auch nicht, dass meine Zeilen hier wieder als "latentes anbaggern" an den Traum verstanden werden.

Ich hoffe du verstehst das.

Ich selbst hatte gehofft, dass ich mir diesen Traum leichter abgewöhnen kann. Es ist auch nicht mehr so schlimm wie es schon war. Aber es gibt dann so Momente, da verfällt man wieder in Tagträume.

 

Natürlich bin ich froh, dass ich nicht in Kriegsgebieten lebe, dass ich nicht sterbenskrank bin, aber ich möchte auch ein bisschen an mich denken dürfen. Ist das zuviel verlangt??

 

Und an Tagen wie heute.... um 13.15 Uhr stirbt eine junge Mutter eingeklemmt im Auto neben ihrem Kind.

Nur drei Stunden später werden wir in eine Apotheke gerufen, wo ein kleines Kind ohne Eltern aufgelaufen ist.

Als wir in die Apotheke kommen, ist das 3 jährige Mädchen auf dem Arm der Apothekerin. Das Kind sieht mich, streckt die Arm aus und fällt mir um den Hals, klammert sich fest und lässt mich nicht mehr los. So was ist mir noch nie passiert.

Es spielt mit meinem Uniformhemd, nimmt die Schulterklappen ab, schnappt sich meine Kugelschreiber von Kornwestheim und ist sichtlich glücklich. Keine Spur von Scheu oder Angst.

Allerdings spricht es kaum und wenn dann türkisch. Während wir die örtlichen Kindergärten erfolglos abklappern, spiele ich mit dem Kind auf dem Rücksitz des Streifenwagens.

 

Ein kleines bisschen habe ich mich wie ein Vater gefühlt. Mein lange gehegter Kinderwunsch ist wieder in mir hoch gekommen. Ich hab mich wohl gefühlt in der Rolle. Mir ist aber auch klar geworden, dass mein Kinderwunsch noch auf lange Zeit unerfüllt bleiben wird...

Bis zum Schichtwechsel hat der kleine Quirl uns auf der Dienststelle auf Trab gehalten. Ständig war sie woanders, immer musste man hinter ihr her sein. Sie war anstrengend, aber es hat Spaß gemacht.

Diese junge unverbrauchte Leben, noch so neu auf dieser Welt, voller Neugier auf das was noch kommen wird.

 

Mittags starb eine junge Mutter neben ihrem Kind. Die Mutter dieses aufgefunden Kindes ist wohl auch schon verstorben, wie wir ermitteln konnten. Sie wurde nur 29 Jahre alt. Warum sie starb weiß ich nicht.

 

Und dann hört man kurz vor Schichtwechsel, wie eine Streife über Funk durchgibt, man möge doch der Notaufnahme des Klinkums bescheid sagen, dass sie demnächst mit einer hochschwangeren Frau, bei der es wohl ziemlich eilig wurde mit ihren Zwillingen , im Klinikum eintreffen werden.

 

Nur wenige Stunden zwischen Sterben und neuem Leben....

 

Und dann fährt man abends mit dem Motorrad durch die sternenklare Nacht nach Hause. Mn fährt langsam, genießt die Fahrt. Vor sich den strahlenden Vollmond. Ein schönes Bild.

Es ordnet einen wieder ein in seine eigene Rolle auf dieser Welt. Es macht einem die Winzigkeit des eigenen Seins deutlich.

Und dann denkt man nach, über das Leben, über Träume die nie in Erfüllung gehen werden und über das Sterben.

 

Der heutige Tag hat mich emotional mitgenommen wie schon lange keiner mehr.

 

@ghostrider: Ist es anbetrachts solcher Erlebnisse nicht normal, wenn man über das Sterben, über die eigene Vergänglichkeit nachdenkt?

 

 

@alle: denkt mal drüber nach über das obige. Wenn dann ein Polizist bei der Verkehrskontrolle mal nicht so freundlich ist, den VT vielleicht mal anblafft, weil dieser wieder "nur mal kurz zum Bäcker" wollte, ist das nicht einfach menschlich?

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Was ich ganz vergessen habe...

 

Holger, wirklich ein klasse Posting!!

 

Die Kreuze am Straßenrand werden wirklich viel zu selten richtig wahr genommen.

 

Dabei ist mit jedem Holzkreuz eine ganz eigene Tragödie verbunden....

 

Wenn man sich vorstellt, dass es eines Tages vielleicht ein Kreuz für jemanden sein könnte, den man liebt.

Ich würde durchdrehen.

 

Und ich freu mich, dass ich einem guten Kumpel von mir helfen konnten, sein Leben zu retten.

Er war nach einem schweren VU in seinem Auto eingeklemmt und ich war mit der Feuerwehr vor Ort und habe geholfen, ihn aus dem Wrack herauszuschneiden.

Er hat trotz schwerstem Schädel-Hirn Trauma überlebt.

 

Dieses Gefühl ist unbezahlbar....

 

 

Warum gibt es eigentlich kein Emoticon mit einer Träne im Auge. So geht es mir nämlich heut...

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@Nicole: Eines habe ich in deinem Posting übersehen....

 

auch wenn wir nicht immer dankbar genug sind, für das was wir haben und uns bereits gegeben worden ist,

 

Glaube mir, ich bin sehr dankbar für das was ich im Moment habe. Unter den gegebenen Umständen ist es mehr als ich je erwarten konnte.

Und ich bin dankbar für das was mir schon gegeben wurde. Hoffentlich bleibt mir wenigstens das erhalten....

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Spuren im Sand

 

Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigene und die meines Herrn.

 

Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte, daß an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens.

 

Besorgt fragte ich den Herrn: "Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, daß in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?"

 

Da antwortete er: "Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen."

 

Margaret Fishback Powers

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alles sehr emotional hier.

Bei den Postings von polizist kullerten mir die Tränen, zumal ich gerade noch den traurigen Bericht über Barry Sheene's Tod in motorsport aktuell gelesen habe.

Wie ktmduke gepostet hat, hat jeder seine traurigen Erlebnisse als Päckle zu tragen!

 

Zwischen Geburt und Tod liegt die Lebensbühne.

 

Good bye, Barry Sheene!

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@ m3: willkommen in diesem Thread!

 

In letzter Zeit geht es hier wirklich emotional zu, das ist sicher richtig, aber warum soll man seine Emotionen immer wegsperren, verschliessen? Ich betrachte Emotionen nicht als etwas Negatives. Und wenn jemand mal einen Durchhänger hat, warum soll er seine Emotionen nicht rauslassen. Dieser Thread lebt m. E. von seiner Vielseitigkeit. Mal ist er traurig, mal ist er lustig, aber er ist immer anders.

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@polizist:

 

die kleine ist wirklich eine süße Maus - und auf dem Bild siehst du wirklich glücklich aus.

Ich glaub so seelig hab ich dich noch nicht oder nur sehr selten gucken sehen.

Kinder gehen einen einfach unter die haut, man kann sich nicht dagegen wehren. :blink:

 

 

ansonsten hoffe ich, daß du meinen post nicht falsch verstanden hast. ich wollte dich damit lediglich aufbauen und dir sagen, daß man sich auch an den kleinen dingen des lebens aufbauen kann. auch wenn einem der große plan oder traum momentan unerreichbar und völlig uneinsichtlich erscheint.

 

der weg ist das ziel - und der weg besteht nun mal aus kleinen etappen, die auch alle genommen werden müssen, bevor wir uns würdig erweisen, DAS EINE jedem eigene ziel zu erreichen und seinen traum zu verwirklichen.

 

Damit stellt sich nur das problem - wenn alle träume erfüllt sind - was dann ????

oder setzt dann die natürlich gier des menschen ein auf immer mehr ?

 

 

auch ich nehme die "tragödien des alltags" war und bin oft entsetzt über zeitungsberichte oder nachrichten, die ich lese oder höre - und da ich eh viel zu nah am wasser gebaut bin, wenns um gefühle und schicksale geht, fließen durchaus auch tränen. aber insgeheim, bin ich immer froh, daß es mich nicht direkt betrifft, weil ich mir nicht vorstellen könnte damit fertig zu werden.

und gott-sei-dank musste ich bisher nur von einem geliebten menschen abschied nehmen.

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Barry "Bazza" Sheene ist tot?!

 

 

...

 

 

Gerade letzte Woche hatte ich in der März-Ausgabe der "Oldtimer-Markt" einen Bericht über ihn gelesen. Es ging um die just bekannt gewordene Nachricht, daß er an Krebs erkrankt ist. Auf mehreren Seiten und Bildern wurde sein Leben geschildert, das gleichermaßen von Siegen und Niederlagen bestimmt war. Er hat nie aufgegeben, ist immer wieder aufgestanden und war stärker als zuvor. Nichts anderes erwartete man jetzt auch bei seinem Kampf gegen die Krankheit. Sein trockener Kommentar dazu war: "Es nervt gewaltig".

 

Früher war mir das nie bewußt, jetzt aber merke ich: er war ein Idol meiner Jugend, Vorbild in Zeiten als ich selbst noch schwarz auf Muttern´s Moped unterwegs war und einen Vorgeschmack vom Traum der Freiheit auf zwei Rädern bekam. Bis zuletzt konnte durfte ich seinen einzigartigen, beherzten Fahrstil bei Motorrad-Klassikerrennen bewundern. Danke, Bazza!

 

Seinen letzten Kampf hat er jetzt mit 53 Jahren verloren. Schade.

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Wow, geht ja sehr emotional zu hier.

 

@polizist: Du hattest doch mal geschrieben, du könntest dich nicht "ausdrücken" Vor deinem Posting ziehe ich den Hut. Ich selbst werde (hoffentlich) auch im Mai Papa einer kleinen Maus... :blink:

 

Das Gefühl jemand mir Nahe stehenden zu verlieren, hatte ich nur, als ich die Nachricht von Farendils Unfall gelesen habe. Ein schlimmes Gefühl, welches mir hoffentlich noch lange erspart bleiben wird.

 

Grobi

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@Nicole: die kleine ist wirklich eine süße Maus - und auf dem Bild siehst du wirklich glücklich aus.

 

Ja, auf dem Bild war ich auch glücklich. Für einen kurzen Moment war ich in einer anderen Welt und hab es genossen. Die kleine hatte, auch wenn das jetzt etwas blöd klingt, Ähnlichkeit mit dem Hund oder den Katzen, von denen wir es kürzlich hatten.

Sie hat mich von Anfang an so akzeptiert wie ich war, hatte mich wohl auch in ihr Herz geschlossen, da sie gar nicht mehr von mir weg wollte.

Diese Unbefangenheit, das unvoreingenommene akzeptieren so wie ich bin, das hat mir gut getan. Diese kurze Zeit die sie da war, war sie meine kleine Freundin. Du hast recht

 

Kinder gehen einen einfach unter die haut, man kann sich nicht dagegen wehren. :lol:

 

Da geht man in die Hocke und die Kleine kommt mit ausgebreiteten Armen lachend auf eine zugerannt. Einfach unwiderstehlich!

 

Ich glaub so seelig hab ich dich noch nicht oder nur sehr selten gucken sehen.

 

Damals als ich auf der Probefahrt mit meinem Motorrad in KWH vorbeigeschaut habe?! Sonst fällt mir auch nix ein.

Und wann hast du mich denn sonst gesehen, wo ich auch Anlass hatte seelig oder glücklich zu schauen bzw. zu sein?

 

 

daß man sich auch an den kleinen dingen des lebens aufbauen kann

 

Meines Erachtens kann man sich nur an den kleinen Dingen des Lebens aufbauen. Die großen kann man kaum oder nicht wesentlich beeinflussen. Obwohl, es hängt davon ab, wo man die Grenze zwischen klein und groß zieht?!

Das mit dem türkischen Mädchen war so ein kleines Ding, das mich aufgebaut hat. Das wars dann aber auch schon wieder. In letzter Zeit gab es recht wenig davon. Ganz spontan fällt mir nur eine spontane und überraschende Einladung auf einen Drink und kurzen Plausch während eines Nachtdienstes letzte Woche ein.

 

Ich nehme mir halt auch die kleinen Dinge zu Herzen, die einem nicht aufbauen, sondern runterziehen. Und das sind zur Zeit mehr als die anderen. Es ist den Leuten gar nicht immer bewusst, sie wollen mir bestimmt nichts böses, aber bestimmte Äußerungen wecken in mir dann wieder Assoziationen, die mich unheimlich runterziehen. Nicht zuletzt deshalb entstand auch das Posting von mir gestern morgen, als ich zuvor wieder mal das Gesicht in den Händen vergraben hatte.

 

Damit stellt sich nur das problem - wenn alle träume erfüllt sind - was dann ????

oder setzt dann die natürlich gier des menschen ein auf immer mehr ?

 

Dann wären Phantasie und Realität eins geworden! Und ich könnte mit dem Status Quo sehr gut leben.

Das klingt jetzt doof, ist aber so. Ich muss nicht alles haben.

Beruflich könnte ich ja auch alles dran setzten um auf Biegen und Brechen weiter Karriere zu machen. Karrieremöglichkeiten gibt es.

Aber mit dem was ich bisher in meinem Beruf erreicht habe, habe ich schon mehr erreicht als ich mir vor 10 Jahren, als ich angefangen habe, erträumen konnte.

 

Wenn alle Träume erfüllt sind - dann hat man keinen Träume mehr, oder? Man lebt sie, sie leben sich. Auf was sollte man dann gierig sein?

 

und da ich eh viel zu nah am wasser gebaut bin, wenns um gefühle und schicksale geht, fließen durchaus auch tränen

 

 

Schwester! :P Je nach Gemütslage geht es mir ganz genauso.

Aber verzeih mir die Bemerkung, so hab ich dich bisher nicht eingeschätzt.

 

aber insgeheim, bin ich immer froh, daß es mich nicht direkt betrifft

 

Und mit diesem Gedanken im Hinterkopf muss du jeden Tag als etwas besonderes begreifen und geniesen. Es kann dir kein Mensch versprechen, dass nicht gleich nachher oder heute abend ein Polizist bei dir im Geschäft oder der Haustüre steht und dich bittet, doch erst mal Platz zu nehmen. Das muss ICH bei DIR hoffentlich nie machen...

 

weil ich mir nicht vorstellen könnte damit fertig zu werden

 

So geht es vielen, fast jedem. Und das ist nur menschlich und nachvollziehbar. Dem Ehemann und Vater gestern nachmittag wird es wohl auch so gegangen sein. Von einer Minute auf die andere war plötzlich alles anders.... :blink:

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Was geht ab hier? So viele neue Gäste in Ghostriders Inn? Herzlich willkommen.

 

Aber vielleicht können wir von der superemotionalen Schiene jetzt wieder etwas runterkommen, ich will ja nicht, dass die Leute weinend über ihren Tastaturen zusammenbrechen :blink:

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ok - genehmigt. :blink:

 

Aber:

 

meine Intention ist, alle Leser dieses Threads zu bereichern. Ich will ihnen etwas geben. Auch von mir selbst. Mein Wunsch ist, dass es den Lesern, wenn sie diesen Thread verlassen, besser geht als vorher. Zumindest sollten sie um Eindrücke, Anregungen [...] reicher sein. Deswegen die Desiderata, das NASA-Bild, die "Spuren im Sand".. und und und. Die ganzen Poems. Ich will nicht, dass sich irgendjemand nach dem Besuch von Ghostriders Inn schlechter fühlt als vorher. Dieser Thread ist eine Quelle der Inspiration, offen für alle. Und so soll es auch bleiben; zumindest ist das mein Ziel.

 

Deswegen hat es mich auch sehr glücklich gemacht, dass @ Karin die Desiderata vergrößert, ausdruckt und aufhängt im Wartebereich an ihrem Arbeitsplatz. Das sind multiplikative Effekte. Wenn überall viele kleine Lichter um uns herum angehen, dann muss es doch irgendwann hell werden... verstehst du?

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@Ghostrider:

Wo ist denn @Karin heute ?

... Nona, Golf spielen werd ich am helllichten Werktag ...

 

Wer ist denn der komische Typ auf dem Bild von Polizist ?

Meintest Du vielleicht: Wer ist denn der blendend aussehende junge Mann mit dem kleinen Mädchen auf dem Arm?

 

@Polizist: Aber hallo !

Falls bei der Polizei tatsächlich mal alle Stricke reißen sollten, kannst Du Dich ija mmer noch als Model oder in der Filmbranche bewerben.

 

@Bluey:

Ich kann es mir auch nur so vorstellen, wie Du es beschrieben hast, dass man innerlich auf Abstand gehen muss, sonst macht es einen kaputt.

Werdet Ihr da speziell geschult, oder ist jeder auf seine eigene „innere Stärke“ angewiesen ?

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Meintest Du vielleicht: Wer ist denn der blendend aussehende junge Mann mit dem kleinen Mädchen auf dem Arm?

 

@Polizist: Aber hallo !

Falls bei der Polizei tatsächlich mal alle Stricke reißen sollten, kannst Du Dich ija mmer noch als Model oder in der Filmbranche bewerben.

Heeeehhhhhhh...... *rotwerd*

 

jetzt mach mich mal nicht verlegen. Sooo toll finde ich mich nicht. Ich hab an den falschen Stellen ein paar Kilo zuviel :P

 

Aber trotzdem Danke für das Kompliment.

 

Ich bleib aber lieber bei meinem Beruf. Ich liebe ihn und er macht mir Spaß.

 

@ghostrider: Von den Geboten möchte ich aber einen Teil abhaben, ja?! :blink::lol:

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Ich kann es mir auch nur so vorstellen, wie Du es beschrieben hast, dass man innerlich auf Abstand gehen muss, sonst macht es einen kaputt.

Werdet Ihr da speziell geschult, oder ist jeder auf seine eigene „innere Stärke“ angewiesen ?

Zu den Bewältigungsstrategien von Stress.

 

Es ist wie Bluey es schon geschrieben hat, man geht innerlich auf Distanz. An der Unfallstelle sieht das dann auch so aus, dass man sein Programm abspult, den Unfall aufnimmt, Zeugen vernimmt, kurz - sich in die Arbeit stürzt.

Da hat man gar keine Zeit für belastende Gedanken.

 

Wenn man aber nichts zu tun hat oder mit der Arbeit fertig ist, hilft diese Strategie nicht mehr weiter. Und da hat jeder so seine eigene Strategie. Man reisst Witze, spricht ganz normal unter Kollegen darüber, erzählt es abends seinem Lebensgefährten oder man schreibt es in ein Forum - auch das ist ein Teil der Bewältigung.

 

Es ist ja nicht jeder VU der einen so stark mitnimmt. Aber wenn z.B. die junge Mutter neben ihrem Kind im Auto stirbt, das Kind vielleicht selbst auch noch stirbt oder wie wir es letztes Jahr mal hatten, einer eingeklemmt in seinem Auto verbrennt und wir stehen daneben und können nicht helfen, dann wird es heftig.

 

Sicherlich wird man in der Ausbildung darauf vorbereitet. Ob dies das non plus Ultra ist?

Inzwischen hat aber jede größere Dienststelle sogenannte Konfliktberater, die einem bei solchen traumatisierenden Erlebnissen weiterhelfen. Das Post traumatische Stress Syndrom wird inzwischen bei der Polizei sehr ernst genommen und wir haben geschulte Ärzte und Psychologen, die sich damit beschäftigen.

 

Der Typ des "harten" Polizisten den nichts schreckt und der alles abkann, ist eine Märchengestalt.

Von mir wird keiner ausgelacht, wenn er eine bestimmte Situation nicht verarbeiten kann und dann das weinen anfängt. Im Gegenteil, so ein Mensch wächst in meiner Achtung.

 

Aber es sind nicht nur solche grausamen Erlebnisse. Auch scheinbare Routinesachen - die Abschiebung einer ausländischen Familie z.B. Da wird landeseinheitlich eine Uhrzeit festgesetzt, zu der man die Leute festnehmen muss und zur Abschiebestelle bringt. Das ist meistens früh morgens. Da weckt man dann eine Familie mit ihren zwei kleinen Kindern. Die Eltern wissen ganz genau was Sache ist, die Kinder stehen daneben, machen große Augen und sind total unschuldig. Der Vater ging regelmäßig einer geregelten Arbeit nach, lag dem Staat nicht mehr auf der Tasche wie jeder andere Arbeitnehmer auch, war nicht vorbestraft. Die Mutter hat sich um die Kinder gekümmert. Kurz - eine völlig normale Familie, bei der die Kinder z.T. erst in Deutschland geboren wurden.

Da packen sie dann morgends in aller Schnelle noch die notwendigsten Sachen. Man merkt den Eltern die Anspannung an. Es geht relativ ruhig zu.

Und zum Schluss, wenn alles gepackt ist, die Koffer draußen sind und die Mutter die Türe abschließen will, schaut sie noch einmal wehmütig in ihre alte Wohnung und es ist vorbei mit ihrer Fassung. Da laufen dann die Tränen übers Gesicht.

Das ist zwar nicht traumatisierend oder so, aber man fühlt sich unheimlich beschissen, wenn man daneben steht und nur seinen Job macht.

Es ist uns allen bewusst, was diese Leute hier aufgeben müssen und was sie in ihrer neuen alten Heimat vorfinden werden....

 

Die Vielfaltigkeit solcher belastender Einsätze ist groß. Aber ich will hier ja den Thread nicht sprengen :blink:

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Guest Guest

Das ist meistens früh morgens. Da weckt man dann eine Familie mit ihren zwei kleinen Kindern. Die Eltern wissen ganz genau was Sache ist, die Kinder stehen daneben, machen große Augen und sind total unschuldig.

 

_________________________________

 

Ich könnte sowas nicht machen, würde spätestens im Flur wieder umkehren. Du kannst dich nicht auf "Befehlsausführung" berufen, sondern bist für dein Handeln selbst verantwortlich. Wie kann man nur weinende, kleine Kinder "festnehmen" - und sie dahin abschieben, wo ihnen möglicherweise Verfolgung und Gefahr droht? Morgens, in aller Frühe? Das erinnert mich an...

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@ Polizist:

 

Dein letztes Posting macht mich ehrlich gesagt sehr betroffen. "Nur seinen Job machen.." darf nicht für alles gelten. Wenn du innerlich spürst, dass dein Verhalten falsch ist, warum ziehst du die Aktion dann wider besseren Wissens durch? Anstelle der propagierten Belastung für dich, hätte ich lieber die Belastung für die betroffene Familie im Vordergrund gesehen...

 

Entschuldige bitte meine Offenheit, ich bin ein schlechter Lügner. Nimm's mir nicht übel.

 

Ok, einen verurteilten ausländischen Drogendealer würde ich mit Vergnügen abschieben. Aber kleine Kinder... ich würde den Dienst quittieren, könnte das niemals. Vielleicht, weil ich selber Kinder habe. Könntest du das kleine Mädchen abschieben, was für ein hässliches Wort, das dir neulich mit offenen Armen entgegenlief..? Denk mal darüber nach. Ich weiss, du liebst deinen Job, aber allein die Vorstellung...

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Das erinnert mich an...

Langsam, langsam.

Das ist mit Sicherheit ein recht unangenehmer Teil unseres Berufes, aber es muß gemacht werden.

Bevor man nun die Abschiebepraxis verurteilt, sollte man sich mal mit ihr befassen. Ein Ausländer wird nicht "mal eben" abgeschoben, sondern es gehen Jahre ins Land, bevor es soweit kommt. Weiterhin bekommt der, dem möglicherweise Verfolgung und Gefahr droht, Asyl, er wird nicht abgeschoben.

Ja, es macht oftmals keinen Spaß, besonders, wenn Kinder davon betroffen sind, aber dein Vergleich ist schon beleidigend :blink:

 

@Ghostrider: ich kenne deinen Beruf nicht, aber mußtest du dort noch nie etwas gegen deine Überzeugung machen? Ich denke an den Personalleiter, der eine Kündigung aussprechen muß, an den Rechnungsprüfer, der eine Forderung bei einem Kunden einklagen muß, obwohl dieser kurz vor der Insolvenz steht. Wenn diese direkt ihren Job an den Nagel hängen würden...

 

Es gibt halt einen Unterschied zwischen falsch und falsch, so traurig es auch manchmal ist.

 

Gruß

Goose

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@ Goose: ich verstehe, was du sagst. Natürlich habe ich auch schon Dinge gegen meine Überzeugung getan - allerdings in einem m. E. unkritischen Rahmen. Niemand ist frei von Schuld.

 

Ich muss allerdings zugeben, dass mich die Vorstellung, in aller Frühe bei einer Familie zu klopfen, in deren privates Reich einzudringen und es zu zerstören, erschauern lässt. Wer weiss denn wirklich, was mit den "abgeschobenen" Menschen in den """ Heimatländern""" dann passiert? Wenn die Kinder anfangen zu weinen, und die Familie sich weigert, mitzukommen? Soll ja vorkommen. Die zappelnden, weinenden Kinder packen und die Treppe zum Auto runtertragen? Abzuschieben in eine völlig ungewisse Zukunft? Das wäre nicht mein Ding. Ich schätze @ Polizist sehr, aber wie gesagt, diese Vorstellung macht mich betroffen. Da kann ich nicht aus meiner Haut, und ich bitte um Nachsicht.

 

Und die deutsche "Asylpraxis" - die kennst du wahrscheinlich besser als ich. Meines Erachtens werden Menschen sehr wohl in Länder abgeschoben, in denen ihnen Gefahr droht. Kann man jetzt lange diskutieren.

 

Trotz unterschiedlicher Meinungen: herzlich willkommen in diesem Thread, lieber Goose :blink:

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@Bluey:

Ich kann es mir auch nur so vorstellen, wie Du es beschrieben hast, dass man innerlich auf Abstand gehen muss, sonst macht es einen kaputt.

Werdet Ihr da speziell geschult, oder ist jeder auf seine eigene „innere Stärke“ angewiesen ?

Nein. Soweit mir bekannt gibt es dahingehend keine besondere Schulung. Mag sein, daß es in anderen Bundesländern oder evtl. Behörden sowas gibt. Hier bei uns jedenfalls nicht. Das muß jeder mit sich selbst ausmachen.

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Guest Guest

auch wenn ich jetzt teilweise auf dinge eingehen werde, die schon wieder eeeeewig her sind, entschuldigt, ich hatte sehr wenig zeit die letzten tage.

 

@polizist

Müsste es nicht heissen, wie ich andere behandle? Wäre logischer. Denn so möchte ich auch gerne behandelt werden - wie ich andere behandle...
du hast natürlich einerseits recht.

ich persönlich glaube wirklich, daß teilweise das eigene verhalten gegenüber sich selbst eine rolle spielt, wie man von anderen behandelt wird. überleg doch mal, jemand hat probleme, fühlt sich einsam. seine freunde wollen ihm helfen und bieten ihm hilfe an. was tut er? er jammert, aber lässt sich nicht helfen. den freunden wirds irgendwann zu blöd und sie ziehen sich zurück. folge: der geknickte wird noch geknickter... und hier beißt sich die katze in den schwanz. leider. denn in schwierigen zeiten manövriert man sich somit leicht ungewollt ins abseits.

 

@ghostrider

Freue Dich Deiner eigenen Leistung wie auch Deiner Pläne. Bleibe weiter an Deiner eigenen Laufbahn interessiert, wie bescheiden auch immer. Sie ist ein echter Besitz im Wechsel der Zeiten.

danke für diesen satz!

 

@alle

in fast allen punkten habt ihr mir aus der seele gesprochen und ich bin wirklich sehr erleichtert, daß ich doch nicht so übersensibel in manchen themen bin, wie ich glaubte, sondern einfach nur normal. jeden tag beim lesen der zeitung schon fange ich mir an gedanken zu machen. mord, gewalt, tragödien. und man hofft immer, man bleibt davon verschont.

@ ktmduke: wir sind alle zerbrechlich. Es gibt Ereignisse, die sprengen unsere Kraft. Wir können nur hoffen, dass sie niemals eintreten. Und alle Gedanken daran verdrängen.

so wie ghostrider es hier beschreibt, geht es mir des öfteren.

 

nochmal @polizist

auch dir ein herzliches dankeschön für deinen beitrag vom 18. märz um 21.40. du sprichst genau die dinge an, die das leben so toll und schrecklich, so faszinierend und grausam zugleich machen.

 

nochmal @ghostrider

auch unsere ängste haben unsere beachtung verdient. und auch, wenn es vielleicht sehr melancholisch, deprimiert oder "flennend" ist, so haben mir die erzählungen der anderen, welche ängste sie plagen, das gefühl gegeben, nicht allein mit diesen ängsten zu sein. vergleiche, bei denen man nicht "schlechter" da steht, wirken ja bekanntlich sehr beruhigend (das geht schon mit den noten in der schule los... ich hab 2 punkte, der andere nur 1... is ja doch nicht so übel - faszination mensch).

 

so, das war jetzt alles etwas abgehackt und auch nicht vollständig. aber ich bin ehrlich gesagt zu müde um noch viel mehr zu schreiben.

 

nur zum abschluß noch ein kleines poem, allerdings nicht von mir, sondern von felix dahn.

 

kluger tausch

 

lang lebt´ ich nach der leute sagen,

da war ich elend tag und nacht

und hab´s doch keinem recht gemacht:

jetzt leb´ ich mir nur zum behagen -

sie schelten: doch mein herz, das lacht.

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*grummel* einloggen vergessen... das da oben ist von mir...

 

und, ja, ich hab nen cookie gesetzt... trotzdem bin ich nicht automatisch eingeloggt (ich will nix hören *g*!).

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@ indy: ich nehme Ängste ernst. Nur, wie bereits an ktmduke geschrieben, würde ich mir wünschen, dass sich die Leser dieses Threads hinterher besser fühlen als vorher... deswegen meine ich, es sollte eine vernünftige Balance gehalten werden aus Emotionen und Inspirationen. Ich bin aber auch für andere Vorschläge offen. Ghostriders Inn ist eine Kneipe, wie Theo R zu sagen pflegt, ich bin nur der Barkeeper...Ihr seid die Gäste :blink:

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@ Ghostrider

Hier werden zwar keine Dramen verzapft, aber dennoch passt in diese Phase Deines Threads wohl der Begriff Katharsis aus der griechischen Tragödie. Da ich es mit meinem längst verschütteten Schulwissen nicht hinkriege, ihn zu erklären, habe ich mal geklaut:

 

„Katharsis (griech.) Reinigung, Läuterung.

 

In seiner Poetik behauptet Aristoteles, daß die Zuschauer bei einer <Tragödie> eine <Reinigung> erleben, und zwar dadurch, daß in ihnen «Jammer und Schaudern» (gr. eleos und phobos; früher übliche Übersetzung: Mitleid und Furcht) erregt wird. Was darunter näher zu verstehen sei, war besonders in der Ästhetik* des 18. Jh. umstritten. Im Gegensatz zu damaligen Deutungen (z. B. bei Lessing) schließen neuere Interpreten aus, daß es sich bei der k. um eine moralische oder sittliche Läuterung handle. Statt dessen geht es um das eigentümliche Lustgefühl, das mit den Erregungszuständen verknüpft ist, in die man als Zuschauer einer Tragödie versetzt und von denen man wieder befreit wird. So wird in der neueren Diskussion die aristotelische k. eher als Affektabfuhr denn als moralische Läuterung verstanden.“

 

[Hügli, Anton/Lübcke, Poul (Hg.): Philosophielexikon. Personen und Begriffe der abendländischen Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart. Reinbek: Rowohlt, 1991, S. 315-316]

 

Lachen und Weinen liegen oft dicht beieinander - bei beidem können Tränen fliessen...

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Einen schönen guten Abend miteinander! :blink:

So, nun bin ich auch wieder aufgetaucht. Mein lieber Mann, der Thread hat ja eine Dynamik und einen Tiefgang bekommen! Da habe ich wirklich etwas verpaßt. Ich hoffe, demnächst auf dem aktuellen Stand zu sein.

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@ waterman: welcome back - deine Beiträge hab ich vermisst.

 

@ Holger: wow - hat was, hat was...ich muss noch weiter darüber nachdenken, ahne die Botschaft, ohne sie in Gänze zu verstehen. [Ramazzotti]

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@ Ghostrider

 

... es ist auch bei mir nur so eine Ahnung, dass es passen könnte ...

 

war aber auch - versprochen - mein erster und letzter "selbstreflexiver" Beitrag in diesem Forum, sonst könnte es zu "sekundär" werden

 

und nur ruhig Blut: der Thread ging einen guten Weg bis hier, mal heiter, mal traurig aber immer ermutigend - einfach nur, weil er zeigt, dass die Poster es verstehen, Gedanken und Gefühle auch tieferer Art in eigene Worte zu fassen. Er lebt!

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@ghostrider

Danke! :B): Ich muß mich erst einmal wieder einschwingen auf die Frequenz, aber den Status "aktiver Mitleser" habe ich schon wieder erreicht und werde mich bei passender Gelegenheit auch zum Thema äußern. Hast Du meine E-Mail gestern bekommen?

 

@polizist

Leben ist Bewegung! Ich wünsche Dir, daß das, was sich bei Dir unter der Oberfläche bewegt (auch Deine Unzufriedenheit und Grundsatzfragen), sich Raum schafft und Dich voranbringt.

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Ihr macht mich ja schon ein bisschen verlegen, ob der vielen Anerkennung für mein Posting gestern. Dankeschön...

Und sogar Komplimente von einer Frau - wow! Das ist mir schon sehr lange nicht mehr passiert.

Gott sei Dank hab ich grad Nachtdienst, ich könnt eh nicht schlafen sonst :B):

Ich hab halt nur mal niedergeschrieben was mir gestern während des Spätdienstes so durch den Kopf gegangen ist. Naja, da kam halt einiges zusammen und die ganzen Erlebnisse und Vorfälle sind bei mir anders angekommen als sonst.

 

Wenn ich einige Herzen erweichen konnte, ein paar Tränen mit verursacht habe, dann freut mich das ein klein wenig.

 

Hoffentlich gelingt es mir irgendwann auch mal das Herz irgendeiner Frau zu erweichen.

 

(hmm, wie drück ich es aus ohne in einen Fettnapf zu treten oder Missverstanden zu werden? Vielleicht ist ja ein ganz bestimmter Mensch vor dem PC gesessen, hat mein Posting gelesen und ist auch nachdenklich geworden.

 

Kann man das so stehen lassen? Ich glaub schon. Es ist ja nicht bös gemeint und auch kein Rückfall oder so....)

 

 

Tja, Nachtdienststunden - ich führ schon Selbstgespräche :)

 

Zu der Abschiebeproblematik werd ich mich heut mittag irgendwann äußern, da hab ich jetzt keine Lust zu..

 

Ach ja, heute morgen musste schon wieder ein 22-jähriges Mädchen sterben, weil ein anderer in ihr Auto fuhr....

Wenigstens ist das türkische Mädchen wieder bei seinem Vater. Ich hab mal nachgerechnet - die Mutter muss kurz nach der Geburt ihrer Tochter gestorben sein.

Und die Mutter die gestern beim Unfall gestorben ist, hinterlässt drei Kinder und einen Ehemann....

 

Passt auf euch auf da draußen!

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