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Raf Terroristen Freilassen ?


RAF Terroristen freilassen ?  

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du meinst Mord aus ideologischen Gründen ist der "bessere" Mord?

 

Sorry das ist für mich nicht nachvollziehbar. Dann müssten die Morde aus WK2 auch dazu gezählt werden, denn die Nazis von einst beriefen sich auf genau den selben geistigen Dünnpfiff.

 

Mag sein, dass die 68-er voller ideologischer Träume waren, doch hier reden wir von Terrorismus ein reinster Form. Diese Menschen haben nicht durch dumme Zufälle Menschen getötet, sondern den Tod von vielen Menschen bewusst und vorsätzlich herbeigeführt. Die BRD von damals war schließlich keine menschenfressende Diktatur!

 

Und nun sollen solche Leute wieder auf freiem Fuß gesetzt werden, weil jeder Mensch eine weitere Chance verdient hat? Solche Menschen, die einen feuchten Furz auf Interessen anderer geben, Menschen töten und jahrelang durch die Gegend bomben sollen in der Hölle verrecken....

 

Gruß

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du meinst Mord aus ideologischen Gründen ist der "bessere" Mord?

Es gibt kein guten Mord, und Gewalt als Konfliktlösung habe ich stets abgelehnt, egal ob sie von Staaten oder Terroristen ausgeht.

 

Sorry das ist für mich nicht nachvollziehbar. Dann müssten die Morde aus WK2 auch dazu gezählt werden, denn die Nazis von einst beriefen sich auf genau den selben geistigen Dünnpfiff.
Und genau mit diesem Dünnpfiff wurden die Kriegsverbrecher aus WK II rehabilitiert, saßen dann wieder am Hebel. Dagegen haben sie ja u.a. gekämpft.

 

Mag sein, dass die 68-er voller ideologischer Träume waren, doch hier reden wir von Terrorismus ein reinster Form. Diese Menschen haben nicht durch dumme Zufälle Menschen getötet, sondern den Tod von vielen Menschen bewusst und vorsätzlich herbeigeführt.

 

Ohne es jetzt verharmlosen zu wollen. Sie haben nicht wahllos auf der Straße Leute abgeknallt. Wenn man der Aufstellung auf Wikipedia trauen darf sind es 25 Tote welche die RAF zu verantworten hat. Dem stehen 27 Tote auf Seiten der RAF gegenüber. Hier hat auch der Staat den Tod in kauf genommen.

 

Die BRD von damals war schließlich keine menschenfressende Diktatur!
Aber nicht weit davon entfernt wenn man nur mal den Radikalenerlass ansieht. Privatleben geregelt bis hin zum Sexualleben für die Schwulen. Zu der Zeit wäre ein Forum wie dieses wohl schneller geschlossen worden als jemand schreiben kann.

 

Es herrschte Zucht und Ordnung, wer war doch gleich noch an den Hebeln der Macht.

 

Und nun sollen solche Leute wieder auf freiem Fuß gesetzt werden, weil jeder Mensch eine weitere Chance verdient hat?

Wo siehst Du da noch eine zweite Chance. Die wichtigste Zeit ihres Lebens haben sie verloren, die können sie nicht nachholen. Wem nutzt es jetzt noch, wenn der Staat ihnen den letzten Rest ihres Lebens nimmt.

 

Solche Menschen, die einen feuchten Furz auf Interessen anderer geben, Menschen töten und jahrelang durch die Gegend bomben sollen in der Hölle verrecken....

Es waren keine egoistischen Motive.

 

MfG.

 

hartmut

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Es waren keine egoistischen Motive.

 

Doch,sie wollten mit Gewalt ihre Ideologie durchsetzen.Wenn das nicht Egoistisch war was dann?Wenn sie die Meinung der Mehrheit der Bevölkerung getroffen hätten wären sie nicht so lange im Bau gelandet sondern aus der BRD wäre ein Staat in ihrem Sinne geworden.Da das nicht geschah kann es nur der Wille einer extremen Minderheit gewesen sein.Aber was waren eigentlich ihre Ziele?So ganz wurde das nie klar.Ihre Sympatisanten haben sich im System anscheinend wohlgefühlt,sie haben keine großen Anstrengungen unternommen was zu ändern als sie an der Regierung waren.

 

Das Allerwenigste was man von den überlebenden RAFlern verlangen kann ist das sie endlich bereit sind die offenen Fragen über diese Zeit zu beantworten.

Befürchte nur das das einige den Job und den guten Ruf kosten könnte.

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Doch,sie wollten mit Gewalt ihre Ideologie durchsetzen.

Sie hatten nie die Chance eine Mehrheit in der Bevölkerung zu finden. Wie auch, in einer Gesellschaft in der jeder Zivi mit langen Haaren als Drückeberger und sonst noch was beschimpft wurde. Ein anständiger Deutsche geht zur Wehrmacht ( kein Schreibfehler ) Ändert aber nichts an den „politischen“ Motiven, es für andere zu tun. Natürlich kann aus allem Egoismus herausgelesen werden, sogar Mutter Theresa hat aus egoistischen Motiven ihre Leistung gebracht.

 

Welche Sympathisanten meinst Du, etwa Schily und Ströbele. Langsam sollte mal was Neues kommen.

 

Das Allerwenigste was man von den überlebenden RAFlern verlangen kann ist das sie endlich bereit sind die offenen Fragen über diese Zeit zu beantworten.

Warum sollten sie sich unter Umständen wieder neu belasten, das Risiko würde ich auch nicht eingehen. Sollte dann eine neue Beteiligung an einem anderen Mord herauskommen gibt es wieder Lebenslänglich.

 

Was mich wirklich mal interessieren würde, soll doch mal der Staat alles offen legen. Da dürften auch genügend unter den Tisch gekehrte Taten von Staatsdienern zum Vorschein kommen.

Von daher sind noch einige froh wenn sie nichts sagen.

 

MfG.

 

hartmut

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@hartmut

 

Sie hatten nie die Chance eine Mehrheit in der Bevölkerung zu finden.

 

Und warum sind sie dann nicht ausgewandert? Sämtliche Östblock-Staaten, Kuba, Russland, China usw. hätten sie sicher gerne aufgenommen. Dafür hatten diese Vollidioten aber keinen Mut, stattdessen haben diese Feiglinge lieber harmlose Bürger ermordet.

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Und warum sind sie dann nicht ausgewandert? Sämtliche Östblock-Staaten, Kuba, Russland, China usw. hätten sie sicher gerne aufgenommen.

Warum sollten sie. Sie fühlten sich als Revolutionäre die das Volk befreien wollten.

Dafür hatten diese Vollidioten aber keinen Mut, stattdessen haben diese Feiglinge lieber harmlose Bürger ermordet.

Man kann viel über sie sagen, aber feige waren sie nicht, sonst hätte es unter ihnen nicht so viele Opfer gegeben. Und Idioten, na dafür haben sie den Staat ganz nett auf trab gehalten. Ne Du, Idioten waren sie gewiss nicht.

 

Und die Opfer haben sie sich gezielt ausgesucht. Der harmlose Bürger brauchte keine Angst von ihnen haben.

 

MfG.

 

hartmut

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Folgende Menschen sind also keine harmlosen Bürger sondern "würdige Opfer":

- Ein Toter beim Anschlag auf eine Bank (okay, darüber lässt sich diskutieren)

- 5 verletzte Polizeibeamten (LKA)

- Richter am Bundesgerichtshof

- 17 Mitarbeiter des Axel-Springer Verlags

- Soldat einer US-Kaserne

 

Das sind die letzten 5 genannten Opfer bei Wikipedia.

 

Sie fühlten sich als Revolutionäre die das Volk befreien wollten.

 

Und wenn das Volk ganz anderer Meinung ist? Nein, diese Möchtegernrevolutionäre hatten einfach nicht den Mumm, irgendwas Gescheites mit ihrem Leben anzufangen. Und das ist feige!

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Aber was waren eigentlich ihre Ziele?So ganz wurde das nie klar.

Mir scheint, hier diskutieren einige, die offensichtlich nicht viel ueber die RAF gelesen haben. Ihre Ziele waren eigentlich ganz klar: Den Staat soweit zu Repressalien treiben, dass es selbst dem normalen Buerger zuviel wird und er sich dagegen auflehnt. Sie waren nicht weit von der Erreichung dieses Zieles entfernt.....

 

Ihre Sympatisanten haben sich im System anscheinend wohlgefühlt,sie haben keine großen Anstrengungen unternommen was zu ändern als sie an der Regierung waren.
Und hier zeigt sich doch ganz deutlich, wes Geistes Kind manche Diskutanten hier sind. Diese sogenannten Sympathisanten, die spaeter in der Regierung waren, waren die Rechtsvertreter der RAF-Terroristen. Denen muss man zugestehen, dass sie alles tun, um ihren Mandanten einen fairen und gerechten Prozess zu ermoeglichen, das hat gar nichts damit zu tun, dass sie angeblich mit deren Ideen sympathisieren. Dieses ist naemlich nichts anderes als eine Unterstellung, die z.B. durch die Springerpresse nachhaltig gestuetzt wurde.

Persoenlich kenne ich nur einen einzigen Rechtsanwalt, der Sympathisant geworden ist: Horst Mahler.....

 

Und wenn das Volk ganz anderer Meinung ist?

Dessen kann man sich nicht so recht sicher sein, Landy. Gerade unter den Studenten gab es damals erhebliche Zustimmung zur RAF, diese wurde jedoch von der Staatsmacht brutal verfolgt und niedergemacht. Wer sich nur oeffentlich bekannte, fand sich ziemlich bald auf den Fahndungsplakaten wieder.

 

Nein, diese Möchtegernrevolutionäre hatten einfach nicht den Mumm, irgendwas Gescheites mit ihrem Leben anzufangen. Und das ist feige!

In meinen Augen - das moechte ich hier mal ganz neutral darlegen - gehoert wesentlich mehr Mut dazu, aktiv gegen eine warum auch immer verhasste Staatsmacht anzugehen, als sich in den Strom zu werfen und geflissentlich mit ihm mit zu schwimmen!

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Hi,

 

auch wenn ich die Beweggründe der RAF schwer nachvollziehen kann, so kann ich doch verstehen, wenn Leute etwas, gegen ein für sie, verhasstes System unternehmen.

Und diesen Leuten Feigheit zu unterstellen ist wohl völlig fehl am Platz.

Wer sein normales Leben für eine Idee aufgibt, ergo immer außerhalb der Gesellschaft leben muss, immer auf der Flucht, ohne Chance der Rückkehr in ein normales Leben ist, kann nicht feige sein!!

 

Ich denke mal, jeder hier im Forum (mich mit eingeschlossen) wäre zu "feige" einen derartigen Schritt zu machen (eine moralische Wertung der RAF sei mal dahingestellt).

 

Gruß

HB

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Hier muß ich Hartmut mal völlig Recht geben.

 

In jeder zweiten , ach was, in jeder Studentenbude hing damals ein Che Plakat. Ja genau der fotogene Heldentyp, der mit der Waffe in der Hand nach Bolivien gegangen war, um dort die proletarischen Massen zu befreien blabla.

 

So war das damals.

 

Und vor diesem Hintergrund muß man auch den Befreiungskampf der RAF verstehen: Ein Krieg gegen ein System alter Recken aus Adolfs Zeiten.

 

 

 

Und auch das Ding mit den Fahndungsplakaten und der allgegenwärtigen Staatsmacht war nicht zu unterschätzen:

 

So hatte 1975 der Göttinger Asta (die allgemeine Studentenvertretung der Uni, ein demokratisches Instrument)in seinem Mitteilungsblatt einen Artikel zum Attentat auf den Generalstaatsanwalt Buback (das zu dessem Nachteil ausgegangen war) veröffentlicht.

 

In diesem Artikel bekannte der Autor seine "klammheimliche Freude" darüber (seitdem unverzichtbares Instrument meines Wortschatzes in bestimmten Situationen :wub: ). In der Folge besetzte die Polizei Campus und Asta. Unerhört, sowas hatte es noch nie gegeben, ein Tabu war gebrochen. Man wollte den Autoren ermitteln und ihn wegen eben dieser klammheimlichen Freude vor Gericht stellen (!!!!!).

Der Asta wurde durchsucht, Beschlagnahmen usw.

 

Es gab sofort Proteste, Demos usw. In einer der Demos zogen wir zum Göttinger Bahnhof und legten den ICE Verkehr lahm, indem wir auf den Gleisen herumlümmelten. Die üblichen 5 x 100 Schlagstöcke trommelten und siehe, all überall auf den Tannenspitzen, sah man die Pullen mit Blitzlicht blitzen.

Und mit Kameras, Videos usw.

 

Bei der anschließenden Auswertung wurden weitere Staatsfeinde und Verbrecher ermittelt, welche dann zum Beispiel via Radikalenerlaß kaum noch eine Aussicht auf eine Anstellung im öffentlichen Dienst gehabt haben dürften ..... Berufsperspektive im Allerwertesten !

 

Der Schweinestaat bleckte seine gelbbraunen Zähne.

 

 

So war das damals. Keine Frage, wem Jungkaimann da näherstand: Einem System, das einen jungen Schreiber wegen einer solchen Formulierung zugrunde richten wollte, oder dem aufsäßigen Zeitgeist.

 

Und vor diesem Hintergrund muß auch die RAF verstanden werden, deren Unterstützung größer war, als es heute scheint.

 

 

MfG

 

Kaimann

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@Kaimann

 

Danke für die Erklärungen, so kann ich ein paar Sachen eher nachvollziehen.

 

Dennoch ist ein Mord nicht zu entschuldigen und daher eine vorzeitige Entlassungen weiterhin abzulehnen.

 

Aufsässig sein ja, Gewalt (gegen Menschen) nein! Und wie schon erwähnt, wenn es mit dem Revolutionieren nicht klappt, dann eben auswandern in ein "besseres" System.

 

Lee Harvey Osswald ist auch nach Russland ausgewandert. Da hätte er mal lieber bleiben sollen... :wub:

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Gibt's eine objektive Zusammenfassung über die RAF? Buch oder Dokumentarfilm?

Die RAF getrennt von der Zeit sehen geht nicht. Wer etwas von der RAF verstehen will muss erst einmal die gesellschaftlichen Umbrüche in dieser Zeit verstehen. Es gab viele Extreme als Randerscheinungen, und die RAF war eine dieser Randerscheinungen.

 

Von daher ist es sinnvoller sich speziell über die 68ger zu informieren, dann erklärt sich die Entstehung und Geschichte der RAF von selber.

 

MfG.

 

hartmut

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Und die Opfer haben sie sich gezielt ausgesucht. Der harmlose Bürger brauchte keine Angst von ihnen haben.

 

Was haben dann die Passagiere der Landshut angestellt das sie sich als Entführungsopfer qualifizierten?

Auch der normale Bürger war immer in Gefahr,zur falschen Zeit am falschen Ort und du warst weg vom Fenster.Bei ihren Anschlägen haben sie nicht immer Rücksicht darauf genommen das keine unbeteiligten zu Schaden kommen was bei Schiessereien und Bomben auch schwierig ist.

 

 

Das sie eine Revolution auslösen wollten um den verhassten Staat zu zerstören ist bekannt,aber was sollte danach kommen?Chaos?Sozialismus?Kommunismus?Oder sollten sie sich darüber gar keine Gedanken gemacht haben?

Ich kenne einige die anfangs Sympatie mit ihnen hatten,waren auch auf gewalttätigen Demonstrationen.Nur als es mit den Entführungen und Morden losging war es aus mit der Sympatie.Irgendwann war eben die Grenze überschritten.

Trotz allem mußten sie doch viele Unterstützer gehabt haben die bis heute unerkannt leben,sonst hätten sie sich nicht so lange halten können und neue Mitglieder mußten ja auch langsam an den Krern rangeführt werden.Das der harte Kern neue Leute rekrutierte ist unwahrscheinlich und die Neuen mußten ja irgendwie Kontakt mit der Kerntruppe aufnehmen können.Dazu gehört ein großes Netzwerk in dem mit Sicherheit auch ehemalige Weggefährten sind die vordergründig ein normales Leben führten und im Hintergrund Unterstützung boten.

 

 

Auch wenn sie keine Unterstützunge der älteren Generation für ihre Ziele bekamen ist es doch auffällig das sich auch ihre Jahrgänger nicht einspannen liessen,nicht mal eindeutig gewaltbereite gingen so weit.Es ist eben noch ein großer Schritt vom Steinewerfer zum Mörder und im großen und ganzen dürfte den Allermeisten das System nicht so gestunken haben das es unbedingt zerstört werden muß.Geändert ja,aber keine gewalttätige Revolution.

:cop01: Es ist aber sehr merkwürdig das viele von damals jetzt mindestens so verknöchert sind wie die die sie in ihrer Jugend bekämpften.Anscheinend haben sie es sich im verhassten System gemütlich gemacht und die Annehmlichkeiten dankbar angenommen.

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:cop01: Es ist aber sehr merkwürdig das viele von damals jetzt mindestens so verknöchert sind wie die die sie in ihrer Jugend bekämpften.Anscheinend haben sie es sich im verhassten System gemütlich gemacht und die Annehmlichkeiten dankbar angenommen.

 

Das ist wohl wahr.

 

Mit 20 hätte ich mich sicher nicht geweigert, ein RAF MItglied zu unterstützen. Schon um dem verhaßten Staat zu schaden.

 

Dann wurde ich alt und habe mich im System zurechtgefunden, es mir gemütlich gemacht und genieße die Annehmlichkeiten.

 

Heute aber hasse ich den Staat immer noch, wenn auch aus mittlerweile völlig anderen Gründen.

 

Ich habe mich geändert, umgedacht, gelernt, Erfahrungen gemacht.

Und das traue ich auch den Aktiven von damals zu.

 

 

MfG

 

Kaimann

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Ich habe mich geändert, umgedacht, gelernt, Erfahrungen gemacht.

Und das traue ich auch den Aktiven von damals zu.

Der Unterschied dabei ist aber, das jene Menschen wissentlich gemordet haben. Anschließend saßen sie ein paar Jährchen isoliert/beschränkt in einer Zelle.

Wie sich diese Leute in Freiheit verhalten kann keiner vorhersagen. Die Isolation kann mitunter auch letargisch wirken, so dass man glauben könnte, dass ein friedsamer Mensch vor einem säße.

Wenn man solche Leute wieder in die Freiheit entläßt besteht durchaus die Gefahr, dass sie aus ihren Fehlern gelernt haben und gewisse verräterische Spuren nicht mehr hinterlassen. Mit ihrem Wissen über heimliche Waffenkäufe, alte Verbindungen usw. können diese Leute aber durchaus eine Gefahr darstellen. Spätestens wenn sich solche Geister mit islamistischen Terrororganisationen verbinden, wird es sehr heikel. Auch die Auflösung der RAF 1998 bedeutet nicht, das tatkräftige Rebellen auf einmal verschwinden.

 

Einem Sympathisanten traue ich durchaus zu, dass er seine Meinung/Haltung mit der Zeit ändern kann. Dazu hat er genügend Zeit Lebenserfahrungen zu sammeln, die in prägen werden.

Einen überführten Mörder hingegen, sind einige Lebenserfahrungen verwehrt, da er im Gefängnis nur eine eingeschränkte Entfaltung erfahren wird. Er hat genügend Zeit zu studieren, wie er sich verhalten muß, damit er frühestmöglich wieder entlassen wird. Spielt er das Theater gut genug, öffnen sich Tür und Tore für ihn.

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Diese Ex-Terroristen stellen, im Gegensatz zu einigen Innenpolitikern, heute keinerlei Gefahr mehr für die freiheitlich-demokratische Grundordnung dar. Somit können sie bedenkenlos entlassen werden (am besten zusammen mit den betreffenden Innenministern;-)

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[...]

Das wird wohl die Antwort von einem Spinner sein.

Da im vorhergehenden Beitrag lediglich auf die beschränkte Entfaltungsmöglichkeit hingewiesen wird, kann ich mit diesem bescheidenen Einwand nichts anfangen. Mehr als ein kläglicher Versuch einer Anfeindung ist das nicht.

Da kann man sich schon fragen, was ein in China lebender Deutsche sich unter deutschen Haftbedingungen vorstellt. Oder welche herausragenden Studien er besitzt, die beweisen, das 23 Stunden Einzelhaft am Tag einen Menschen so ändern können, wie der Staat es will.

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Guest Mr_Biggun

^ Damit hat er sich sicher keinen Gefallen getan. Denn hier liegt der entscheidende Unterschied zwischen den beiden: Mohnhaupt kommt auf Veranlassung der StA frei, weil bei ihr die Gefahrenprognose positiv ist. Klar möchte Gnade. Auf Gnade gibt es aber keinen Anspruch. Und wenn jemand nach so langer Haft immer noch nicht seine aggressiv-kämpferische Haltung gegenüber dem verfaßten Rechtsstaat aufgegeben hat, dann sehe ich nicht, wie man ihn per Gnadenentscheid auf freien Fuß lassen kann.

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Guest Pferdestehler

Na Entschuldigung mal, hier geht es um die Entscheidung über einen Gnadenerlaß. Dieser bedingt NICHT, daß man seine politische Einstellung umdreht, sondern LEDIGLICH, daß man die Taten bereut, für die man verurteilt wurde, hier die Morde!

 

Und genau da liegt doch der Hase im Pfeffer, eigentlich ändern seine Aussagen überhaupt nichts daran, ob er begnadigt werden kann oder nicht. Hier wäre nur fraglich, ob er Reue für die Morde zeigt. Daß es ziemlich "unglücklich" ist, solche Aussagen in diesem Moment loszulassen, steht auf einen anderen Blatt. Für mich heißt das, daß dieser Mensch hochgradig verwirrt und eventuell krank ist. Aber auch das bedingt keine weitere Haft.

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Daß es ziemlich "unglücklich" ist, solche Aussagen in diesem Moment loszulassen, steht auf einen anderen Blatt. Für mich heißt das, daß dieser Mensch hochgradig verwirrt und eventuell krank ist. Aber auch das bedingt keine weitere Haft.

Nun, aber dass er nach einer Entlassung wieder in den "bewaffneten Kampf" gegen den ungeliebten Staat abdriftet, kann nicht ausgeschlossen werden. Ob das nun aus krankheits- oder ueberzeugungsbedingten Gruenden passiert spielt keine Rolle, es muss unterbunden werden. Von daher wuerde ich nach einem solchen Pamphlet auch nicht gerade fuer ein Gnadengesuch des Herrn Klar stimmen. Es gibt in den deutschen Haftanstalten auch hervorragende Krankenabteilungen....

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Daß es ziemlich "unglücklich" ist, solche Aussagen in diesem Moment loszulassen, steht auf einen anderen Blatt. Für mich heißt das, daß dieser Mensch hochgradig verwirrt und eventuell krank ist. Aber auch das bedingt keine weitere Haft.

Nun, aber dass er nach einer Entlassung wieder in den "bewaffneten Kampf" gegen den ungeliebten Staat abdriftet, kann nicht ausgeschlossen werden.

 

Das ist nunmal das Risiko des liberalen Rechtsstaats.

Zumindest soweit es um die Haftentlassung geht haben Gefühle in den Abläufe des rechtsstaatlichen Systems nichts zu suchen, Vermutungen nur in Form von wissenschaftlichen Gutachten. Darüber hinaus gehende Versuche der Verknüpfung rechtlicher Konsequenzen an z.B. Rücksichtnahme auf die Angehörigen der Opfer sind IMHO Ausdruck einer rechtsstaatfeindlichen Überzeugung!

 

Bei Begnadigungen hat der Bundespräsident Ermessensfreiheit um im Angesicht der Person zu entscheiden, da wäre aber IMHO die Einschätzung wichtiger, ob Klar erneut militant "die Niederlage der Pläne des Kapitals zu vollenden" bereit wäre. Ansonsten sehe ich keinen Grund ihn wegen der Äußerungen nicht zu begnadigen!

 

Edit:

Das Grußwort (übrigens von Mitte Januar datierend, da kommen Erinnerungen an den Time-Lag bei den Mohammedkarrikaturen hoch... :think: ) im Wortlaut bei tagesschau.de

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vielleicht ist die Monhaupt auch nur ein Stück gerissener als der Klar und hält deshalb ihren Mund. Ich glaube, wenn man jemals ein echter Hardliner war, diverse Menschen bewusst und somit vorsätzlich tötet, um irgendwelche idealistischen Ziele zu verfolgen, jedes Verbrechen bis aufs Detail plant, eine terroristische Organisation leitet, führt und eine ganze Republik durch sein Tun und handeln verängstigt, hat man ohnehin ein generelles Problem und sollte von der Öffentlichkeit ausgeschlossen werden. Und zwar dauerhaft.

 

Gruß

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Also, zuerst einmal habe ich Klars Äußerungen gelesen und halte sie für harmlos. Rein politisch natürlich eine extrem linke Einstellung, aber das hat mit Verfassungsfeindlichkeit oder anderen Rechtsverstößen nichts zu tun.

 

Natürlich hat er keinen Anspruch auf Gnade, aber wenn er seine Taten bereut und keine Gefahr von ihm ausgeht (die ich in dem Text nicht erkennen kann), dann kann man ihn ruhig begnadigen.

 

 

Nur einen Fehler sollte man nicht machen: In den Augenblick wo man ihn nur deshalb nicht begnadigt, weil er seine politische Einstellung nicht geändert hat, in dem Augenblick wird er nichts anderes als ein politischer Gefangener. Und den Schuh sollte man sich nicht anziehen.

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Solange beide, Monhaupt wie Klar zur endgültigen Aufklärung der Morde nicht beitragen gehören beide nicht Freiheit.

Da sich die Medien schon jetzt um Frau Monhaupt reissen ist zu befürchten, daß sie nun mit ihrem Terror auch noch Kasse macht.

Ich hoffe das entsprechende Klagen vorliegen um die Erlöse den Opfern bzw. deren Angehörigen zukommen zu lassen.

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Solange beide, Monhaupt wie Klar zur endgültigen Aufklärung der Morde nicht beitragen gehören beide nicht Freiheit.

Da sich die Medien schon jetzt um Frau Monhaupt reissen ist zu befürchten, daß sie nun mit ihrem Terror auch noch Kasse macht.

Ich hoffe das entsprechende Klagen vorliegen um die Erlöse den Opfern bzw. deren Angehörigen zukommen zu lassen.

Mhm ohne mich jetzt damit intensiv befaßt zu haben. Wieso wurde sie verurteilt, wenn das mit den Morden bisher nicht geklärt ist.

 

Die RA hat bereits gesagt, das sich Frau M. erst einmal zurückziehen will und keine Interviews geben wird. Na mal sehen.

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Es gibt ungeklärte Morde, hinter denen sie vermutet werden. Es gibt andere Morde, bei denen die Beweislage offenbar ausreichte.

 

Mein Einschub: Natürlich sollte man bei der Aufklärung ungeklärter Morde nicht selbst mithelfen, denn dann wandert man möglicherweise nochmal lebenslänglich in den Knast. Für solche Forderungen, dass man ernsthaft glaubt, jemand würde sich freiwillig selbst belasten, daher ein :kopfschuettel: von mir.

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Da weiter oben nach publikationen über diese RAF-Zeit gefragt wurde,erlaube ich mir einen hinweis:

Bei den "antiken Kavalleristinnen" wird eine solche fülle davon offeriert,dass wohl kaum einer von uns in der lage sein wird,das jemals alles zu lesen!

Auf ein buch davon wurde ich aufmerksam,weil die autoren die sache aus einem blickwinkel beleuchten,wie es,so gesehen, sonst nur selten in den focus der öffentlichkeit gestellt wird.

 

Kurzbeschreibung

Seit 1985 mordet die "dritte Generation" der RAF. Politiker, Wirtschaftsbosse und Industrielle gehören zu ihren Opfern. Doch gehen die präzisen Morde wirklich auf das Konto der linken Terrorgruppe? Die Polizei kann keinerlei Beweise, Festnahmen oder Täter vorweisen. Wer steckt hinter der RAF? Wem nützt die RAF? Waren Opfer wie Herrhausen und Rohwedder vielleicht politisch und wirtschaftlich Andersdenkende, die für die herrschenden Machtstrukturen unbequem waren? Die Autoren sind diesen Fragen in akribischen Recherchen und Gesprächen mit Angehörigen von realen Opfern und vermeintlichen Tätern nachgegangen. Sie zeigen, daß die RAF nicht mehr ist als eine unbewiesene Behauptung der Sicherheitsbehörden - ein Phantom, klug inszeniert als Staatsfeind Nr. 1.

 

http://www.amazon.de/RAF-Phantom-Politik-W...366&sr=1-19

 

Carterarch

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  • 1 year later...
Guest bigfoot49

BUNDESGERICHTSHOF

Frühere RAF-Terroristen entgehen Beugehaft

 

Sieg für Mohnhaupt, Klar und Folkerts: Die früheren RAF-Terroristen sollten Auskunft über den tödlichen Anschlag auf Bundesanwalt Buback geben und weigerten sich - deswegen verhängte ein Ermittlungsrichter Beugehaft gegen sie. Doch jetzt hat der Bundesgerichtshof die Entscheidung aufgehoben.

 

Karlsruhe - Die ehemaligen RAF-Terroristen Brigitte Mohnhaupt, Christian Klar und Knut Folkerts müssen nicht in Beugehaft. Das gab der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe am Freitag bekannt. Der Karlsruher BGH-Ermittlungsrichter hatte die Beugehaft verhängt. Der Vollzug war aber angesichts der Beschwerden der drei Betroffenen ausgesetzt.

 

(...)

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,572287,00.html

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Guest Mr_Biggun
Ja, so ist das nun einmal mit unserem hochgelobten Rechtsstaat :whistle:

Sowas blödes auch, wendet der doch glatt seine Prinzipien und Gesetze (hier nemo-tenetur-Prinzip, verankert in §§ 55, 136 StPO) an, wenn es gerade nicht in den Kram paßt. Das ist schon schockierend. :rofl::sneaky:

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So sie nach einem viertel Jahrhundert ihr Vergehen einsehen, kann man mal gut sein lassen.

Das Strafgesetzbuch verlangt aber keine Reue. Wer seine Strafe regulär abgesessen hat, hat in Ruhe gelassen zu werden.

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Wer seine Strafe regulär abgesessen hat, hat in Ruhe gelassen zu werden.

Vom Prinzip her ja, nur geht es hier nicht um die eigenen Taten, sondern um die Taten von anderen die bisher noch nicht bestraft wurden.

 

MfG.

 

hartmut

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Weiß man das? ;)

Nein das weiß man nicht, sonst wären sie ja nicht um die Erzwingungshaft herum gekommen. :think:

 

Auch kann ich mir nicht vorstellen was nach so langer Zeit eine weitere Verfolgung bringen soll. Dank den Naziverbrechen wurde die Verjährungsfrist für Mord abgeschafft, imho sollte auch hier mit der Geschichte abgeschlossen werden und die Frist wieder eingeführt werden.

 

Ist auch ein Teil der Vergangenheitsbewältigung.

 

MfG.

 

hartmut

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So sie nach einem viertel Jahrhundert ihr Vergehen einsehen, kann man mal gut sein lassen.

Das Strafgesetzbuch verlangt aber keine Reue. Wer seine Strafe regulär abgesessen hat, hat in Ruhe gelassen zu werden.

Ebenso heißt lebenslänglich lebenslänglich.

 

Wer aber 26 Jahre absitzt, wg. Taten für die er sein Leben riskiert hat und womöglich auch unschuldige Menschen getötet hat wird es sicher schwer haben einzugestehen falsch gehandelt zu haben.

 

Aber in meinen Augen haben auch diese Menschen haben noch ein paar Jahre in Freiheit verdient.

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Auch kann ich mir nicht vorstellen was nach so langer Zeit eine weitere Verfolgung bringen soll. Dank den Naziverbrechen wurde die Verjährungsfrist für Mord abgeschafft, imho sollte auch hier mit der Geschichte abgeschlossen werden und die Frist wieder eingeführt werden.

Ist mir neu, habe mich gerade mal weitergebildet. Das war vor meiner Zeit.

 

Aus Wikipedia:

Im Strafgesetzbuch war für Mord ursprünglich eine Verfolgungsverjährung von zwanzig Jahren vorgesehen. Dies hätte zur Folge gehabt, dass von den Nationalsozialisten begangene Verbrechen grundsätzlich bis Mitte der Sechziger Jahre verjährt wären. Um dies zu verhindern, wurde 1965 in der Bundesrepublik zunächst der Zeitraum von Kriegsende bis 1949 bei der Berechnung der Verjährung ausgenommen.[8] Als man 1969 wieder vor dem gleichen Problem stand, beschloss die Große Koalition im Bundestag nach breiter öffentlicher Diskussion[9], dass Völkermord gar nicht und Mord erst nach 30 Jahren verjährt. 1979 wurde die Verjährung für Mord schließlich ganz abgeschafft (§ 78 I StGB). Totschlag unterliegt hingegen weiterhin der Verjährung (Verjährungsfrist: 20 Jahre (§ 78 II StGB)).

 

Stimme trotdem nicht damit überein, dass Mord verjähren sollte.

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Das war vor meiner Zeit.

Die Gnade der späten Geburt. :think:

 

Stimme trotdem nicht damit überein, dass Mord verjähren sollte.

Was soll nach 25oder 30 Jahren noch mit einer Strafe bezweckt werden?

 

Die Leute haben sich doch geändert, sind nicht mehr die Gleichen als sie halb so alt waren wie jetzt.

 

Als Paradebeispiel nehme doch mal Kaimann, damals war er Sympatisant, und was ist er heute? Ein Kind seiner Zeit.

 

MfG.

 

hartmut

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Aber in meinen Augen haben auch diese Menschen haben noch ein paar Jahre in Freiheit verdient.

Wodurch - nicht noch mehr Blut vergossen zu haben? ;)

 

:think:

c.s.

 

nein, weil sie ihre strafe verbüßt haben, bzw. eine sehr lange zeit in haft verbracht haben. ich zitiere hier mal aus wikipedia:

 

Die lebenslange Freiheitsstrafe ist nach Maßgabe der Entscheidungsgründe mit dem Grundgesetz gerade noch vereinbar, jedoch nie als absolute Strafe. Einem Verurteilten muss die grundsätzliche Möglichkeit eingeräumt werden, irgendwann die Freiheit wiederzuerlangen. Allein die Möglichkeit der Begnadigung nach z. B. 30 oder 40 Jahren Haft reicht dazu nicht aus. Dies gebieten nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 21. Juni 1977 das Rechtsstaatsprinzip und die Menschenwürde (BVerfGE 45,187).

 

ich denke die stichworte rechtsstaatsprinzip und menschenwürde sollten als bregründung ausreichend sein.

es geht hier nicht darum taten schön zu reden. aber eine zivilisierte gesellschaft sollte jedem menschen irgendwann die möglichkeit

geben, sich wieder zu resozialisieren. es ist niemandem damit geholfen menschen bis zu dem rest ihres lebens einzusperren.

 

VG Tom

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