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Die Polizei - Dein Freund


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Hatte gestern am späten Abend (wieder) eine insgesamt erfreuliche Begegnung mit unserer Exekutive im Zentrum von Wien: Nach einer Kundenveranstaltung (Eröffnung der Punschsaison), führe ich noch ein wichtiges Telefonat (ohne Freisprecheinrichtung) durch, sehe trotzdem noch den Streifenwagen am Straßenrand (ja, ich bin multitaskingfähig) und denke mir, dass die Beamten sicherlich Wichtigeres zu tun haben, als auf einen telefonierenden Autofahrer zu achten.

 

War dann doch einigermaßen überrascht, als ich sehr rasch von dem Polizeifahrzeug überholt wurde, das lustige blaue Licht zu blinken begann und mir mit einer roten Kelle eine Gesprächseinladung signalisiert wurde. Nachdem ich dem Polizeifahrzeug in eine ruhige Nebenstraße gefolgt war, begann die Amtshandlung durch zwei (relativ) junge und sehr freundliche Beamte.

 

Meine (bisher) bewährte Taktik, das Vergehen sofort und ohne Ausflüchte / Ausreden zuzugeben und um eine wohlwollende und faire (!) Bestrafung zu bitten, führte diesmal nicht zum gewünschten Erfolg im Sinne einer mündlichen Verwarnung, die Beamten sprachen tatsächlich von € 50,- für Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung. Auf die Frage, ob ich etwas getrunken hätte, antwortete ich (wahrheitsgemäß) mit "Ja, 4 Kinderpunsch". Immerhin wurde ich mit Titel (in Österreich wichtig!) und Namen angesprochen, auch als ich gefragt wurde, ob ich bereit sei, einen Alko-Vortest zu absolvieren.

 

Auch bei meiner Frage, ob die Geldbuße wg. Telefonierens obsolet sei, wenn das Gerät 0,00 anzeigen würde, blieben die Beamten ruhig und freundlich. Und natürlich zeigte der Alko-Tester die prognostizierten 0,00 an. Trotzdem wollten die Beamten meiner Bitte, die Geldbuße in eine mündliche Verwarnung umzuwandeln, nicht folgen. In der Zwischenzeit hatte sich eine angenehme Gesprächsatmosphäre entwickelt und die Polizisten berichteten, dass sie die Aufgabe hätten, während der vorweihnachtlichen Punschzeit jede straßenverkehrsbezogene Amtshandlung mit einem Alko-Vortest abzurunden.

 

Nun ergab sich, dass ich die geforderten € 50,- nicht in bar bei mir führte (Freiberufler haben wenig bis kein Geld) und eine Bezahlung mit Bankomatcard oder Kreditkarte nicht möglich war. Die Beamten boten mir daher an, ich möge ihnen folgen, sie würden mich zum nächsten Bankomaten führen. Leider wurde meine Frage, ob sie mich mit Blaulicht eskortieren würden, abschlägig beschieden.

 

Nach einer kurzen Fahrt über den Ring (Wiener Prachtstraße) hielten wir auf Gehsteig(!), ich holte das Geld, während ein Polizist auf meine Bitte hin aufpasste, dass mein Fahrzeug nicht abgeschleppt wird. Nach der Finanztransaktion wurden noch ein wenig gesmalltalked und wir gingen mit dem Gefühl auseinander eine, wenn auch kurze, so doch angenehme Zeit miteinander verbracht zu haben.

 

Leider war das Ergebnis der Amtshandlung nicht ganz so, wie ich mir das gewünscht hatte, nämlich nichts bezahlen zu müssen. Andererseits haben diese zwei Wiener Polizisten das Harvard-Konzept der Verhandlungsführung gelebt: hart in der Sache, freundlich und wertschätzend im persönlichen Umgang.

 

LG!

Eribär

 

Habe heute wieder beim Fahren telefoniert, diesmal jedoch mit……..

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vielleicht haben die polizisten ja heimlich deine vorlesung studiert, und sich entsprechend verhalten?

 

da du auf eine "faire" bestrafung deines vergehens hinaus wolltest, sind doch 50 euro für ein telefonieren am steuer nicht zu teuer.

 

dir war ja bewusst, dass du hier gegen regeln verstösst, bist das risiko (sicherlich nicht zum ersten male..) eingegangen und hast halt einmal verloren. dafür ist es aber vorher n mal gutgegangen.

 

aber wie schreibst du so schön..man sollte nur mit "geschützten verkehr" unterwegs sein.. so betrachtet warst du eben hier "ungeschützt" und es hat dich erwischt.

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vielleicht haben die polizisten ja heimlich deine vorlesung studiert, und sich entsprechend verhalten?

 

da du auf eine "faire" bestrafung deines vergehens hinaus wolltest, sind doch 50 euro für ein telefonieren am steuer nicht zu teuer.

 

dir war ja bewusst, dass du hier gegen regeln verstösst, bist das risiko (sicherlich nicht zum ersten male..) eingegangen und hast halt einmal verloren. dafür ist es aber vorher n mal gutgegangen.

 

aber wie schreibst du so schön..man sollte nur mit "geschützten verkehr" unterwegs sein.. so betrachtet warst du eben hier "ungeschützt" und es hat dich erwischt.

 

Nein, habe (leider) keine Polizisten in meinen Vorlesungen...., lustig wäre es schon.... Doch, einmal hatte ich einen Polizeikommandanten in einem Leadership-Programm - ein ausgesprochen freundlicher und sympathischer Mensch, ohne Ironie.

 

Fair wäre für mich eine mündliche Verwarnung gewesen, aber das ist ja subjektiv, wie das Ergebnis der Verhandlung gezeigt hat.

 

Zum Regelverstoß: Ja, stimmt. Obwohl - seither telefoniere ich temporär nur noch gestöpselt....was eine (unfreiwillige) Ausgabe doch so bewirken kann......

 

Und natürlich wurde der Schutz bei der Gesprächseinladung deaktiviert und die wunderbar effektiven blauen Blitz-LEDs lagen (glücklicherweise) im Kofferraum....

 

LG!

Eribär

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Neulich auf der Autobahn:

 

 

Rechte Spur - ein Sprinter -

 

 

Plötzlich bricht der Sprinter nach rechts aus, Richtung Leitplanke

 

 

- Schock - erster Gedanke: das gibt Tote

 

zweiter Gedanke, hoffentlich komme ich vor der Unfallstelle zum Stehen

dritter Gedanke, wenn nicht, bin ich vielleicht tot

 

 

..... Gott sei Dank, der Fahrer hat gegengelenkt und das Fahrzeug stabilisiert...

 

 

erneutes Denken: die armen Berufskraftfahrer / Lieferer... Übermüdung ist schrecklich... und gefährlich

 

 

... beim Überholen sehe ich wie der Fahrer eine SMS schreibt....

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... beim Überholen sehe ich wie der Fahrer eine SMS schreibt....

Ähnliche Beobachtungen konnte ich sowohl privat als auch dienstlich schon des öfteren machen. Aber es gibt ja Zeitgenossen, die da meinen, daß wenn man während der Fahrt essen, trinken und rauchen darf, einem auch das Telefonieren erlaubt sein sollte, da ja alle diese Tätigkeiten den Fahrer gleichermaßen ablenken (was ich denn doch sehr stark anzweifle).

 

IMHO müßte das Telefonieren am Steuer, welches sich zu einer "Volksseuche" auszuweiten scheint, deutlich drastischer sanktioniert werden. Besser noch: die Automobilinstrie müßte die Fahrzeuge so konstruieren, daß das Telefonieren ohne FSE aus dem Fahrzeug heraus mangels Empfang nicht möglich wäre. Damit würden sich auch Überwachungen und Bestrafungen erübrigen.

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Jedenfalls ein faszinierendes Phänomen: Da hauen Leute abertausende Euronen für Anschaffung und Betrieb eines Autos 'raus - haben aber keine vierfünfundneunzig für eine FSE billigster Machart ("Knopf im Ohr") über, geschweige denn den Gegenwert maximal einer Tankfüllung für eine vernünftige mit Display und Bluetooth :rolleyes:

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Rauchen, Essen, Trinken, Zeitunglesen ist leider nicht so sanktioniert wie das Telefonieren... ich meine, dass hier der Gesetzgeber gefordert ist...

Is' schon klar :rolleyes:

"Sie verzehrten einen Schokoriegel / eine Banane / einen Bonbon während der Fahrt." Macht ein BG und FL-Punkte, was? :blink:

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Worin liegt die Gefährlichkeit des Haltens des Handys am Ohr im Gegensatz zum Telefonieren mit Freisprecheinrichtung begründet?

 

Schau´mal hier, ein paar Fakten im Rahmen einer (für mich) seriösen Behandlung des Themenkreises.....

 

LG!

Eribär

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Schau´mal hier, ein paar Fakten im Rahmen einer (für mich) seriösen Behandlung des Themenkreises.....

Besten Dank für den Link auf die recht aufschlussreiche Abhandlung.

 

Wesentliche Unterschiede zwischen Freisprechanlage und Handy sowie zwischen jungen Neulenkenden und erfahrenen

Lenkenden sind kaum vorhanden.

Da frage ich mich warum die Handynutzung hier als überaus gefährlich dargestellt wird, die Nutzung einer Freisprecheinrichtung dagegen nicht.

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Ich mache das in der Regel so: Wenn mein Handy während der Fahrt klingt gehe ich kurz ran, sage dass ich gerade fahre und mein Gegenüber doch bitte kurz warten soll. Dann lege ich das Handy weg, fahre irgendwo rechts ran und telefoniere dann weiter. Die Ablenkung ist auch nicht größer als mit einem Hamburger oder so in der Hand.

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Dose Redbull, Flasche Bier... :rolleyes:

 

Vor allem die Flasche Bier wirkt (auf mich) irritierend... Darf ich annehmen, dass Du das ironisch gemeint hast? Habe für alles (tiefes und breites) Verständnis, nur eben nicht für Alkohol am Steuer, egal in welcher Ausprägung und aus welchem (Trink-)Gefäß.

 

LG!

Eribär

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Vor allem die Flasche Bier wirkt (auf mich) irritierend... Darf ich annehmen, dass Du das ironisch gemeint hast? Habe für alles (tiefes und breites) Verständnis, nur eben nicht für Alkohol am Steuer, egal in welcher Ausprägung und aus welchem (Trink-)Gefäß.

Was ist denn der Unterschied zwischen dem Feierabendbier, das der Malocher noch am Imbiss vor der Werkshalle trinkt bevor er zur Frau nach Hause fährt zum Pendler, der sich sein Feierabendbier während der 45-minütigen Heimfahrt genehmigt?

 

Beides erlaubt.

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Vor allem die Flasche Bier wirkt (auf mich) irritierend... Darf ich annehmen, dass Du das ironisch gemeint hast? Habe für alles (tiefes und breites) Verständnis, nur eben nicht für Alkohol am Steuer, egal in welcher Ausprägung und aus welchem (Trink-)Gefäß.

Was ist denn der Unterschied zwischen dem Feierabendbier, das der Malocher noch am Imbiss vor der Werkshalle trinkt bevor er zur Frau nach Hause fährt zum Pendler, der sich sein Feierabendbier während der 45-minütigen Heimfahrt genehmigt?

 

Beides erlaubt.

 

Ja, beides erlaubt und beides m.E. nicht sehr intelligent, zumal die Reaktionsfähigkeit auch schon bei kleinen Mengen Alkohol beeinträchtigt ist.

 

Muss jedoch zugeben, dass das Thema "Alkohol am Steuer" bei mir emotional belastet ist; werde mal selbstreflektieren, weshalb ich da (relativ) unentspannt bin....

 

Kognitiv betrachtet: wenn ich schon kultiviert dynamisch unterwegs bin und (manchmal) Tempolimits als (unverbindliche) Geschwindigkeitsempfehlung (fehl)interpretiere, dann wenigstens mit 0,00.

 

Und ja, ich trinke gerne auch mal ein Glas (oder auch eine Flasche) Bier oder Rotwein, jedoch eben keinesfalls, wenn ich motorisiert am Straßenverkehr teilnehme. So hat eben jeder seine Neigungen....

 

LG!

Eribär

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So hat eben jeder seine Neigungen....

Und da ist es sicher gesellschaftlich hilfreich, wenn man von völlig legalen Neigungen anderer erstmal irritiert ist und schon mal die Tür in die Ecke in die man jemanden stellen will weit aufmacht... :mecker:

 

Chapeau!

 

Wiewohl Du (kunstvoll) vage formuliert hast, denke ich, dass ich Dich verstanden habe. Lassen wir´s einfach dabei, wenn das ok für Dich ist.

 

LG!

Eribär

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... von völlig legalen Neigungen anderer erstmal irritiert ...

 

Manchem, der legale aber absonderliche Neigungen pflegt, würde doch glatt was fehlen, wenn keiner davon irritiert wär': Solche Zeitgenossen, die diese ja immer wieder gerne 'raushängen lassen, kann man mit nix schneller auf 180 bringen als mit einem gepflegten "na und?"... :mecker:

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Da frage ich mich warum die Handynutzung hier als überaus gefährlich dargestellt wird, die Nutzung einer Freisprecheinrichtung dagegen nicht.

Na, dann komm mal hier nach HK und stelle fest, dass die meisten Menschen beim Telefonieren nicht einmal geradeaus laufen koennen, geschweige denn fahren...... Selbst mit Autos, die Automatikgetriebe haben, scheint das einhaendige Fahren absolut ueberfordernd zu sein.

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Da frage ich mich warum die Handynutzung hier als überaus gefährlich dargestellt wird, die Nutzung einer Freisprecheinrichtung dagegen nicht.

Na, dann komm mal hier nach HK und stelle fest, dass die meisten Menschen beim Telefonieren nicht einmal geradeaus laufen koennen, geschweige denn fahren......

 

War es das neue Ei-Fon 4S, das beim sms-Schreiben die Kamera aktiviert (aktivieren kann) und das Bild quasi hinter die sms legt, sodaß man beim Schreiben sehen kann, wo man hinläuft? :rofl::mecker:

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...die Automobilinstrie müßte die Fahrzeuge so konstruieren, daß das Telefonieren ohne FSE aus dem Fahrzeug heraus mangels Empfang nicht möglich wäre

 

Schlage doch mal bei den großen Herstellern vor dass sie ihre Karossen gegen Dezimeterwellen abschirmen sollen. Bin gespannt wie die Autos der Zukunft dann aussehen. Tipp: Denk mal an das Fenster deiner Mikrowelle :heul:

Dass Öffnen von Fenstern müsste natürlich auch verboten werden...

 

Und wie sich erst die Beifahrer freuen wenn sie nicht mehr telefonieren können :whistling:

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Ich las vor einiger Zeit davon, daß es mittlerweile schon eine Scheibe oder Beschichtung geben soll, die genau diese Wirkung sehr gut erzielt. Und trotzdem kann man sehr gut hindurchschauen. Mir persönlich ist es egal, was der Beifahrer dazu sagt. Er muß ja nicht zwingend mitfahren, wenn ihm das nicht paßt.

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Ich las vor einiger Zeit davon, daß es mittlerweile schon eine Scheibe oder Beschichtung geben soll, die genau diese Wirkung sehr gut erzielt. Und trotzdem kann man sehr gut hindurchschauen.

Und nun stelle man sich vor, daß man sich in so einem Fzg. befindet, und gerade einen Notruf absetzen will. Egal ob bei einer Verfolgung, eingeklemmt bei einem Unfall, alternativ vom absaufen/abstürzen/verbrennen bedroht ... :whistling:

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Nehmen wir mal an es gibt einen Halbleiter der als Scheibenbeschichtung wirklich das Auto komplett abschirmt.

 

Wie soll dann eine normale Freisprecheinrichtung ohne externe Antenne funktionieren?

Wie sollen die Pager von Feuerwehr und Rettungsdiensten funktionieren wenn die im Auto unterwegs sind?

Wie sollen mobile GPS Geräte funktionieren?

Wie will die Polizei arbeiten wenn der Funk mal wieder nicht geht?

 

Und warum sollte man sich ein Auto kaufen wo man als Fahrer/Beifahrer so verarscht wird...? Ich stelle mir das bei Geschäftsreisen genial vor. 4Leute im Auto und keiner kann telefonieren :whistling:

 

Was wenn aber jemand sein Fenster oder das Verdeck aufmacht? Das müsste doch dann auch verhindert werden...?

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Mir persönlich ist es egal, was der Beifahrer dazu sagt. Er muß ja nicht zwingend mitfahren, wenn ihm das nicht paßt.

 

:heul: endlich mal was sinnvolles - nichts geht mir mehr auf die Nerven als die Generation Ipad - nicht mehr in der Lage sein ein Buch zu lesen aber alle 5 Minuten bei Facebook nach neuen Nachrichten schauen.

 

Und nun stelle man sich vor, daß man sich in so einem Fzg. befindet, und gerade einen Notruf absetzen will. Egal ob bei einer Verfolgung, eingeklemmt bei einem Unfall, alternativ vom absaufen/abstürzen/verbrennen bedroht ... :whistling:

 

Theoretisch ja - mal vom abstürzen abgesehen. Da ist einem eh nicht zu helfen. Ansonsten gilt (glaub ich) : wer in einer Notlage telefonieren kann kann auch vorher zur Not noch auf den Knopf vom Fensterheber drücken.

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