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Trend Bei Werbesprüchen


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Donnerstag, 11. November 2004

Trend bei Werbesprüchen

Anglizismen sind "out" 

 

Einst warb McDonald's mit dem Spruch "Every time a good time" für seine Hamburger - mittlerweile spricht selbst die ur- amerikanische Fast-Food-Kette ihre Kunden in Deutsch an: "Ich liebe es", heißt der neue Slogan. Eine Entwicklung, die bei vielen Unternehmen zu beobachten ist: Das Englische befindet sich in der deutschen Werbung anscheinend auf dem Rückzug.

 

Über die möglichen Gründe wird viel spekuliert: Hat die in Deutschland seit dem Irakkrieg beobachtete amerikakritische Stimmung auch einen sprachlichen Nebeneffekt gehabt? Sind die Menschen von der Häufung von Anglizismen im Allgemeinen und in der Werbung im Speziellen genervt? Werden englische Werbesprüche möglicherweise von einem großen Teil der Bevölkerung nicht oder falsch verstanden?

 

Douglas schwenkt um

 

Auf jeden Fall hat die Parfümeriekette Douglas (Hagen) im Oktober ihren unter den englischsprachigen Werbesprüchen besonders bekannten Slogan "Douglas - Come in and find out" in "Douglas macht das Leben schöner" geändert. Diese Änderung habe aber nichts mit den Ergebnissen von Studien über Anglizismen in der Werbung zu tun, versicherte das Unternehmen auf dpa-Anfrage.

 

An anderer Stelle hält Douglas weiter an Anglizismen fest - das Magazin "Find out. Das Beauty-Magazin für Girls" erscheint nach wie vor drei Mal im Jahr mit diesem Titel - "ein Beleg dafür, dass wir unsere Kommunikation eigenständig gestalten und unseren Erfahrungen vertrauen können." Das Magazin verwendet als "Info-Guide" für junge Kundinnen besonders viele englische Wörter. Da werden die Leserinnen mit "Hi, Girls" und "Hello-You" angesprochen. Und da heißt es etwa: "Du bist hip und absolut hot. Immer unterwegs in der City, beim Clubbing oder Flirten".

 

Deutschsprachige Slogans bekannter

 

In einer Umfrage der Marktforschungsfirma Dialego in Kooperation mit dem "Handelsblatt" unter 1.000 Menschen hatte "Come in and find out" zwar unter den englischsprachigen Sprüchen den höchsten Bekanntheitsgrad, rangierte aber hinter der Bekanntheit von sieben deutschsprachigen. Die drei erstplatzierten unter den 22 ausgewählten Unternehmen waren "Ich bin doch nicht blöd" (Media Markt), "Wohnst Du noch oder lebst Du schon?" (IKEA) und "Nichts ist unmöglich" (Toyota) gewesen. Als zweitbekanntester englischsprachiger Werbespruch wurde "There's no better way to fly" von der Lufthansa ermittelt (Rang 19).

 

Schwierige Übersetzungen: "Powered by emotion" wird zu "Kraft durch Freude"

 

Doch nicht nur beim Bekanntheitsgrad, auch bei ihrer Entschlüsselung stoßen manche englische Begriffe an Grenzen. So untersuchte die Agentur Endmark. International Namefinding (Köln) im vergangenen Jahr das "Verständnis englischer Claims in Deutschland" mit Hilfe von persönlichen Interviews mit 1104 Menschen. Dabei war "Every time a good time" der am besten verstandene Spruch. Es folgten "There's no better way to fly", "Come in and find out" und "Powered by Emotion" (Sat.1).

 

Manche Befragte hatten die Sprüche aber auch komplett falsch gedeutet. "Come in and find out" wurde mit "Kommen Sie rein und finden Sie wieder raus" übersetzt. "Drive Alive" von Mitsubishi wurde auch verstanden als Aufforderung, die Autofahrt zu überleben. "Powered by Emotion" erinnerte manchen sogar an die nationalsozialistische Parole "Kraft durch Freude".

 

Acht Unternehmen besinnen sich

 

Von den genannten Unternehmen haben seit dieser Untersuchung außer Douglas und McDonald's noch sechs andere inzwischen deutschsprachige "Claims": Lufthansa: "Alles für diesen Moment", Sat.1: "Sat.1 zeigt's allen" und Mitsubishi: "Heute. Morgen. Übermorgen". Esso änderte seinen Werbespruch von "We are drivers too" zu "Packen wir's an", Audi TT von "Driven by instinct" zu "Pur und faszinierend" und RWE von "One Group. Multi Utilities" zu "Alles in einer Hand".

 

Von Rudolf Grimm, dpa

 

Vgl. http://www.n-tv.de/5448157.html

 

Na schau mal einer guck ... wie die Wirtschaft doch in der Lage ist, sich von Ideen aus den kranken Hirnen einiger möchtegernhippen Marketingleiter wegzuentwickeln, sobald sie merkt, dass das dem Absatz nicht wirklich förderlich ist.

 

Ein gutes Omen für mehr deutsches Selbstbewusstsein? ^_^ Finds gut!

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Joh, back to the roots - ach nee, zurueck zu den Wurzeln ^_^

 

Die besten Werbesprueche IMHO:

 

"Und der Orje fragt den Kulle: Haste nich 'ne Paech Brot Stulle?"

"Kuno sprach zu Kunigunde: Paech Brot ist in aller Munde!"

"Ganz furchtbar schimpft der Opapa, die Oma hat kein Paech Brot da."

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Hervorragend fand ich mal einen Werbespruch für einen Schnaps: "Fürst Bismarck - der einzig wahre Kanzler von Deutschland!". Das war noch zu Kohl-Zeiten. Der war natürlich beleidigt und es gab eine einstweilige Verfügung. Daraufhin wurde der Spruch entscheidend verändert und die Spritfabrik hatte die Lacher auf ihrer Seite: ""Fürst Bismarck - der einzig Wahre: Kanzler von Deutschland!"

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... oder - ein Schuss, der direkt nach hinten losging: "Deutsche! Helft deutsches Leid gemeinsam tragen! Kauft und fahrt nur deutsche Wagen!" (eine deutsche Autofirma in den 20er Jahren, als die deutsche Automobilindustrie am Boden lag und alles andere als wettbewerbsfähig war) ^_^

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Guest Beobachter

Nun ja, vielleicht hat manchen Werbefritzen eine Ahnung gedämmert, daß angeblich 60% aller Deutschen kein Englisch verstehen. Wieviele von den übrigen 40% nur eine oberflächliche Kenntnis des Englischen haben, wüßte ich einmal gerne.

Fest steht, daß manche englischen Werbesprüche wirklich nur hellen Unsinn ergeben haben: "Let's go West" bei der gleichnamigen Zigarettenmarke zum Beispiel. Da scheint niemand darauf geachtet zu haben, daß "to go west" im umgangssprachlichen Englisch "sterben" heißt.

Nicht eben passend für eine Zigarettenwerbung. ^_^

 

@alle:

Eure Beispiele zeigen, daß es auch schöne deutsche Werbesprüche geben kann. Besonders der "Deutsche, fahrt deutsche Wagen". An den erinnere ich mich noch aus Erzählungen meiner seligen Großeltern. Rolls-Royce warb damals in GB mit: "Buy British and be proud of it".

In Deutschland gab es noch keinen Markt für Rolls-Royce, erst 1958 wurde der Import offiziell begonnen.

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Helft deutsches Leid gemeinsam tragen!

 

Fast so gut wie:

 

Robotron - unsere Technik ist einfach nicht kleinzukriegen! ^_^

 

oder:

 

LSD - und die Welt wird bunt.

RFT - und die Welt wird schwarz/weiss.

 

;)

 

(Hinweis: RFT war ein Rundfunkhersteller, also unter anderem TV-Geräte, in der DDR und der natürlich vom Volksmund erfundene Spruch zielte auf die späte Einführung von Farbfernsehgeräten)

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Wenn das tatsächlich ein neuer Trend wird, würde ich das wirklich begrüßen. Ich kann dieses Deppen-Denglisch nicht mehr hören. Mein Arbeitgeber meinte natürlich auch, diesen Trend mitmachen zu müssen. So wurde vor etwas über einem Jahr die Firma umbenannt. Seit dem setzt sich der Firmenname aus einem urdeutschen und zwei englischen Wörtern zusammen ^_^ .

 

Seit dem wir aber in Teams arbeiten, uns gelegentlich auf Meetings commiten und öfter an den Share Holder Value denken, ist unser Workflow viel relaxter geworden als damals, in 2002 als wir noch alles in Deutsch gemacht haben.

 

Die McDonalds-Kampagne scheit aber wohl international zu sein: So gibt es in San Francisco Becher, auf denen auch "Ich liebe es." steht. Allerdings steht das auch in ungefähr 10 anderen Sprachen auf dem Becher.

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Die Trendwende kam bei McD glaube ich, als man anfing, sein eigenes Denglisch zu verhohnepipeln, mit Sprüchen wie (sinngemäß): "You can eat this lecker Ei for your Frühstück" usw. ... die Sprüche fand ich immer köstlich, schöne Selbstironie damals. Überhaupt würde ich gerne mal den Werbepartner von McD kennenlernen (falls die das nicht "in house" - ohje, next one *g* - machen) ... scheinen pfiffige Jungs und Mädels zu sein. ^_^ Stets kultig sind auch die VW-Werbungen ... Audi hat leider an Niveau eingebüßt finde ich, seit sie es mit dem künsterlisch-/intellektuellen Anspruch übertrieben haben.

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hm - interessantes Thema! Mir geht das Denglisch schon seit Jahren auf den Senkel - aber wenn die Kunden es verlangen...(schoenes neues Wort "das Firewalling" - grusel). Und es wird lustig "gecancelled", "gedatet", "geforwarded" etc etc - grausam.

Erinnert mich irgendwie immer an meinen Technikprof - der da sagte "Sagen Sie nicht Telefon - es ist ein Fernsprechgeraet" ;-)

 

Und noch was interessantes: hier werben sie fuer Audi, oder Ford oder irgendso ne Automarke auf Deutsch:

Vorsprung durch Technik. (im Werbespot selbst wird dann Deutsch gesprochen, mit englischem "voiceover") - soll wohl auf die im Ausland immernoch sehr angesehene deutsche Kompetenz im "Engineering"-Bereich anspielen....

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McDonald's ist ja wohl das Paradebeispiel für ein erfolgreiches globales Unternehmen. Das gibt's in Indien vegetarische Sortimente (trotzdem fliegen Bomben in die Restaurants) und selbst in der chinesischen Knüste gibt's genau denselben BigMac wie in Wanne-Eickel oder Wladiwostok. Das Erfolgsrezept scheint tatsächlich auf dem hohen "local content" ( örtliche Wertschöpfung ^_^ ) zu liegen. Allerdings wundert es nicht, dass sich die Trends in der Werbung ändern. Offenbar gibt es hier wie in der Mode zyklische Trends...

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Wie heisst es eigentlich korrekt? "gedownloadet" oder "downgeloadet"?

 

Hinweisschild irgendwo:

"Bitte schalten Sie Ihr Handy aus..."

"Please turn off your handies..."

 

Die groessten Katastrophen kann man erleben, wenn man Bravo-TV, Viva oder aehnliches einschaltet: da kann dann schonmal "gevoted" werden, wie gut denn nun die "Stars" beim "Casting" performt (oder performed?) haben... Wenn man Glueck hat, kann man dann einen "trendy" "Body Bag" gewinnen oder sich die neuesten "Handy-Games" "downloaden".

 

 

In diesem Sinne:

"Es saugt und blaest der Heinzelmann, wo ein anderer nur saugen kann."

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Ich war vorhin erst beim Bäcker ... der hatte mindestens 10 verschiedene Brötchen/Semmeln/Schrippen/Wecken-Sorten rumliegen ... davon sah maximal eine Sorte wie ein Hinterteil aus. *g* Davon abgesehen: so gaaaanz unerotisch ist so manches Hinterteil ja nun auch nicht (und bevor jetzt gemeine Anspielungen kommen: um bei dem mir vorschwebenden handelt es sich um ein unbehaartes mit weiblicher Besitzerin! *g*)

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schoen ist es auch immer wieder, wenn man deutsche Woerter vergisst, und dafuer englische 1:1 uebersetzt - z.B.

"Brustfuettern" fuer "breastfeed" (meine Freundin hat sich am Telefon schlapp gelacht...)

oder "ich sehe jemanden" fuer "I'm seeing someone" (im Sinne von "eine Beziehung fuehren").

Oder "Ich lasse dich gehen" fuer "I'll let you go now" (typische Verabschiedung am Telefon).

 

Sorgt zumindest fuer Verwirrung - und Empoerung meiner Oma "Kind, du kannst ja kaum noch richtiges Deutsch...".

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"Sagen Sie nicht Telefon - es ist ein Fernsprechgeraet"

Da ließ sich aber selbst die Deutsche Post zu Fremdwörtern verführen:

 

Ein Telefon wurde als "Fernsprechapparat" bezeichnet; die Telefonhäuschen waren "Münzfernsprecher".

 

Die Bezeichnung "Handy" finde ich gar nicht so schlimm. Das ist jedenfalls einfacher als "nicht ortsgebundenes Fernsprechgerät".

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Sehr schön auch kürzlich eine Zeitschriftenwerbung von der CMA (Qualität aus deutschen Landen): Ein hübsches Mädel schaut nach gehabter Mahlzeit ihrem Lover - der als dreitagebärtiger "Jung-Landwirt" mit Gummistiefeln und Latzhosen ausstaffiert war - ganz verliebt in die Augen. Bildunterschrift: "Und nach dem Essen ein Bäuerchen!" Preiswürdig!

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@galah

 

Sorgt zumindest fuer Verwirrung - und Empoerung meiner Oma "Kind, du kannst ja kaum noch richtiges Deutsch...".

 

Dann werde Deinem Ruf als Diplomübersetzerin mal gerecht und sei Vorbild für all die 1:1 Übersetzer ... ^_^

 

Mir ist damals aber auch der ein- oder andere mächtige Schnitzer unterlaufen, als ich meinte, eine besonders coole deutsche Redewendung müsste doch so eigentlich auch im Englischen gehen ... und dann nur verwirrte Blicke erntete. ;)

 

Finde bitte mal ein Adäquat für das schöne Wörtchen "Morgensport" ... möglichst keine aus mehreren Wörtern bestehende Umschreibung. Konnte keiner damals ("Hey, wanna join me doing my morning sports?", "Huh, what? What kind of cheeky activity are you up to?" *g*). Manche deutsche Eigenworte (leider ohne passende Übersetzungsmöglichkeit) haben schon echt Charme.

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Ein gutes Omen für mehr deutsches Selbstbewusstsein? ^_^

Vieleicht. Vielleicht nicht. Definitiv ein schlechtes Omen für wessen Selbstbewusstsein auch immer, ist es es allerdings, einem Sachverhalt wie dem im Artikel beschriebenen irgendeine tiefergehende Bedeutung beizumessen.

 

Obwohl... Hey. Gerade seit kurzem fühle ich mich wesentlich selbstbewusster. Und irgendwie auch viel glücklicher. Das liegt bestimmt an der geringeren Zahl englischer Werbesprüche in letzter Zeit. Mein persönlicher nun: "deutsch macht glücklich" ;)

 

Gruß,

diomega

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@nudel

 

Gerade bei den ganz großen deutschen (ex-staats-) Firmen hat in den letzten Jahren ein regelrechter Mob an Denglisch-Schwall geherrscht. Schonmal über einen Bahnhof gelaufen? Da wimmelt es nur so von tickets, corners, ... widerlich. Wird Zeit, dass jemand diesem Spuk ein Ende setzt, so wie seinerzeit (Name gerade entfallen) derjenige, der mit Zugabteil und Bahnsteig den französischen Vorläuferbegriffen ein Ende setzte. Damals war es immerhin noch so, dass man aus der Not heraus die fremdsprachigen Begriffe verwendete, weil es eben noch kein Eigenwort dafür gab. Das besonders Perfide der letzten Jahre war ja, dass man bewusst etablierte deutsche Begriffe verdrängte.

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@diomega

 

Obwohl... Hey. Gerade seit kurzem fühle ich mich wesentlich selbstbewusster. Und irgendwie auch viel glücklicher. Das liegt bestimmt an der geringeren Zahl englischer Werbesprüche in letzter Zeit. Mein persönlicher nun: "deutsch macht glücklich" 

 

Komisch, warum habe ich von Dir bloß nichts anderes erwartet, als eine spöttische, zynische Bemerkung? ^_^

 

Danke. :)

 

PS: Du hast das Wort "Deutschtümelei" vergessen - kommt öfter aus Deiner Richtung. Schade, naja, beim nächsten Mal dann. ;)

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@galah

 

Sorgt zumindest fuer Verwirrung - und Empoerung meiner Oma "Kind, du kannst ja kaum noch richtiges Deutsch...".

 

Dann werde Deinem Ruf als Diplomübersetzerin mal gerecht und sei Vorbild für all die 1:1 Übersetzer ... ^_^

 

Mir ist damals aber auch der ein- oder andere mächtige Schnitzer unterlaufen, als ich meinte, eine besonders coole deutsche Redewendung müsste doch so eigentlich auch im Englischen gehen ... und dann nur verwirrte Blicke erntete. ;)

 

Finde bitte mal ein Adäquat für das schöne Wörtchen "Morgensport" ... möglichst keine aus mehreren Wörtern bestehende Umschreibung. Konnte keiner damals ("Hey, wanna join me doing my morning sports?", "Huh, what? What kind of cheeky activity are you up to?" *g*). Manche deutsche Eigenworte (leider ohne passende Übersetzungsmöglichkeit) haben schon echt Charme.

uiuiui, that's a pickle...;-) (keine Gewuerzgurke ;-))

 

ich wuerd vielleicht "morning gymnastics" sagen - obwohl das auch anders ausgelegt werden kann *fg...Sport ist eh Mord...;-) kommt auch drauf an, was du so als Fruehsport bezeichnest...hehehe

 

Klasse sind immer so Woerter wie "Gemuetlichkeit", die es wirklich nicht auf Englisch gibt...

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Ich bin auch der Meinung, dass auf den deutschen Heimseiten im Zwischennetz viel zu häufig fremdvölkische Ausdrücke die viel wohlklingenderen deutschen Begriffe verdrängt haben. Warum "Dialer" (daieler), wenn es doch um ganz einfache "Einwahlvorrichtungen" geht? Warum "Bitmap" (bittmäpp), wenn doch eine "Stückchenkarte" gemeint ist? Warum "surfe" (ssörfe) ich, wenn ich doch eigendlich am "Standsegeln auf einem kleinen, flachen Brett mit Mast und Segel" bin?

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@Holger

 

Es ist wie überall ... es gilt, die goldene Mitte zu treffen, mit Extremismus ist keinem geholfen. Integrieren, wo nötig, kreativ sein, wo möglich. ;-)

 

Besorgter (sein Schlüsselbrett jetzt erstmal für die Jagd nach was Essbarem weglegend ;-)

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@Holger:

 

Es gibt einige Fachbegriffe, bei denen es keinen Sinn macht, diese zu übersetzen. Ich habe auch keine Bedenken, solche Fachbegriffe zu verwenden und zu hören.

 

Es gab oder gibt aber in der letzten Zeit den Trend, schon lange in der deutschen Sprache benutzte Begriffe durch mehr oder weniger passende englische zu ersetzen.

 

Die Telekom ist ein gutes Beispiel dafür. Plötzlich gab es den Moonshine-Tarif, City Calls, Gloabal Calls, Head Phones, XXL Tarif und vieles mehr. Alles Begriffe für die es ein entsprechendes und einfaches deutsches Wort gibt.

 

In meiner Firma spricht man auch noch von Tastaturen, Mäusen, Bildschirmen, Festplatten und Netzteilen. Durch die Benutzung von Keyboards, Mice, Displays, Hard Disks und Power Supplies ergeben sich keine Vorteile im Gegensatz zu Floppy, Controller, Pin oder Jumper.

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@nudel

 

Gerade bei den ganz großen deutschen (ex-staats-) Firmen hat in den letzten Jahren ein regelrechter Mob an Denglisch-Schwall geherrscht. Schonmal über einen Bahnhof gelaufen? Da wimmelt es nur so von tickets, corners, ... widerlich. Wird Zeit, dass jemand diesem Spuk ein Ende setzt, so wie seinerzeit (Name gerade entfallen) derjenige, der mit Zugabteil und Bahnsteig den französischen Vorläuferbegriffen ein Ende setzte. Damals war es immerhin noch so, dass man aus der Not heraus die fremdsprachigen Begriffe verwendete, weil es eben noch kein Eigenwort dafür gab. Das besonders Perfide der letzten Jahre war ja, dass man bewusst etablierte deutsche Begriffe verdrängte.

Ja, an Bahnhöfen ist es schlimm ;) .

Das grausamste was ich bis jetzt im Darmstädter Bahnhof gesehen habe war das WC-Center ^_^

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ich versuche auch soweit es geht, die deutsche Sprache zu verwenden - aber wie gesagt, manchmal kommt ein Kunde, und will die Begriffe unbedingt auf Englisch lassen (mit der Begruendung, dass Fachleute in Deutschland eh Englisch sprechen, und eh keine Sau das Handbuch liest...). Ich find's fuerchterlich (macht aber meinen Job um einiges einfacher, wenn ich mir keine neuen deutschen Begriffe ausdenken muss...).

Obwohl es einem manchmal die Haare straeubt - insbesondere im IT-Bereich, wo Englisches durchaus anerkannt ist.

(so uebersetzt unser aeltlicher Kollege den guten alten Mount-Punkt oder neudeutsch Mount Point immernoch mit "Bereitsstellungspunkt". Unschoen, und unwesentlich laenger...

Der Vorteil des Englischen ist unter anderem, dass es kuerzer und "knackiger" klingt, und kein Mensch sich was genaues drunter vorstellen kann - sehr sinnig fuer Werbung und schwammige Marketing- und Pressetexte.

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@nudel

 

Gerade bei den ganz großen deutschen (ex-staats-) Firmen hat in den letzten Jahren ein regelrechter Mob an Denglisch-Schwall geherrscht. Schonmal über einen Bahnhof gelaufen? Da wimmelt es nur so von tickets, corners, ... widerlich. Wird Zeit, dass jemand diesem Spuk ein Ende setzt, so wie seinerzeit (Name gerade entfallen) derjenige, der mit Zugabteil und Bahnsteig den französischen Vorläuferbegriffen ein Ende setzte. Damals war es immerhin noch so, dass man aus der Not heraus die fremdsprachigen Begriffe verwendete, weil es eben noch kein Eigenwort dafür gab. Das besonders Perfide der letzten Jahre war ja, dass man bewusst etablierte deutsche Begriffe verdrängte.

@besorgter

gerade an bahnhöfen aber, wo des öfteren internationales publikum vertreten ist, müssen englische bezeichnungen aber sein. natürlich gepaart mit deutschen, im sine von "fahrkarten/tickets". nur deutsch geht dort einfach nicht.

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@indy

 

Absolut kein Einwand gegen internationale Zusatzbeschilderung (vielleicht nicht an der Haltestelle vom Regionaltriebwagen in Zwiebelturmhausen, aber am Hauptbahnhof FFM oder Berlin ganz sicher). Nur scheint mir das eher so, als ob hier jemand gezwungen "jugendlich hip" rüberkommen will, nicht zuletzt, um den sonst immer bescheidener werdenden Service der Bahn zu übertünchen. Das Nächste ist ja noch: Hat ein Ausländer bei einem rein deutschen Begriff wenigstens noch die Chance gehabt, diesen in seinem Wörterbuch nachzublättern, kann er das bei so *tollen* Denglisch-Kreationen wie "Back-Shop" ziemlich vergessen ... ob das so ne Hilfe ist?

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Der DFB hat die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt: Gerade wurde folgendes Projekt gestartet:

 

"Bundestrainer Jürgen Klinsmann wird heute in Berlin gemeinsam mit Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul das Projekt

 

"WM Schulen - Fair Play for Fair Life"

 

auf den Weg bringen. Ziel der Kampagne im Zuge der Fußball-WM 2006 in Deutschland ist es, Werte wie Toleranz sowie Teamgeist und ein faires Miteinander weltweit zu vermitteln.

 

205 Schulen in ganz Deutschland werden bis zur WM zu Botschaftern für je eines der 205 FIFA-Länder. Die Schülerinnen und Schüler lernen ihr Partnerland im Unterricht kennen und vertreten es auf dem Fußballplatz. Im Sommer 2006 kicken die Jugendlichen dann beim großen WM-Schulfestival in Potsdam um den Titel. "

 

Quelle

 

Wenn sie "WCC schools..." geschrieben hätten, wäre es wenigstens international...

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@hui

 

Wo's Center gibt, gibts auch Manager. Würdest Du Dich etwa nicht gut fühlen, wenn Du zwar immer noch mit dem Gummipömpel und den Einweghandschuhen die vollgekackten Klos entstopfen müsstest, dafür aber wenigstens ab sofort ein kleines goldenes Schildchen mit der Aufschrift "Facility/Cleaning CEO Mr. Hui" tragen dürftest? ^_^

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