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Frankreich Gleicht Hohen Ölpreis Mit Steuererleichterungen Aus


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Populismus, Schuss in den Ofen oder wegweisendes Signal?

 

Finanzpolitik

Frankreich gleicht hohen Ölpreis mit Steuererleichterungen aus

 

 

20. Oktober 2004 Die französische Regierung will ihren Bürgern mit Steuererleichterungen entgegenkommen, um die Auswirkungen des hohen Ölpreises aufzufangen. Finanzminister Nicolas Sarkozy kündigte in der Nationalversammlung an, Mitte nächsten Monats eine parlamentarische Kommission einzuberufen, die den entstandenen Überschuß bei den Steuereinnahmen ermitteln soll. Sie werde vergleichen, inwieweit die Einnahmen bei der Mehrwert- sowie der Mineralölsteuer die im vergangenen Jahr erstellte Haushaltsplanung übersteigen. Die Haushalte sollen dann im Maße dieser Differenz entlastet werden, kündigte Sarkozy an.

 

Nach Angaben des Finanzministeriums liegen die Mehreinnahmen seit Juli bei rund 600 Millionen Euro. Bis zum Jahresende wird mit etwa einer Milliarde Euro gerechnet.

 

Der Staat dürfe sich durch die Ölpreissteigerung nicht bereichern, sagte Sarkozy. "Was zählt, ist, daß die Franzosen sich nicht getäuscht fühlen". Der Finanzminister sorgt sich vor allem um die Belastung des privaten Verbrauchs, der die Hauptstütze des aktuellen Wirtschaftswachstums ist. Wenn dieser einbricht, dürfte Frankreich die ohnehin als optimistisch bezeichnete Wachstumsprognose des Finanzministeriums von 2,5 Prozent im kommenden Jahr verfehlen.

 

Für 2004 von einem Ölpreis von 26 Dollar ausgegangen

 

Das geplante Ziel die Neuverschuldung um 10 Milliarden Euro zurückzuführen - auf 2,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes - wäre damit nur schwer zu erreichen. Wie Sarkozy im Parlament erklärte, hält er an seiner Wachstumsprognose trotz des auf über 50 Dollar gestiegenen Ölpreises fest. Für seine Vorhersage hatte er im vergangenen Monat einen Ölpreis von nur 36,5 Dollar als Durchschnittswert des kommenden Jahres unterstellt. In der Haushaltsplanung für das Finanzjahr 2004 ist man sogar nur von 26 Dollar ausgegangen.

 

Die angekündigten Steuererleichterungen stellt die Regierung der Forderung der sozialistischen Opposition entgegen, die Mineralölsteuer um 4 Cents zu senken. Dies lehnte Sarkozy ab. Die Regierung erzielt derzeit vor allem über die Mehrwertsteuer höhere Steuereinnahmen als geplant. Das Aufkommen der Mineralölsteuer dagegen ist an das verbrauchte Volumen gekoppelt und dürfte bei höheren Preisen eher sinken.

 

Mit den Hochseefischern hatte es angefangen, dann kamen die Bauern

 

Auf den hohen Ölpreis hat die französische Regierung schon in den vergangenen Tagen erstaunlich schnell reagiert. Verschiedensten Berufsgruppen ist sie nach deren Protesten bereitwillig entgegengekommen. Mit den französischen Hochseefischern hatte es angefangen, danach kamen die Bauern, dann die Lastwagenfahrer und zuletzt meldeten sich die Flußschiffer, die Fahrer von Taxis und Krankenwagen sowie die Bauhandwerker: Alle wollen von der Regierung Erleichterungen bei Steuern und Abgaben.

 

Nach den Hafenblockaden der Hochseefischer (F.A.Z.5. Oktober) lenkte die Regierung bei anderen Berufsständen meistens rasch ein. Insgesamt hat sie 230 Millionen Euro für Ermäßigungen von Steuern und Sozialabgaben sowie der Benzin- und der Dieselsteuer locker gemacht. Am besten kommen dabei die Bauern weg. Für sie wird die Mineralölsteuer zwischen Juli und Dezember um 4 Cents je Liter fallen. Die Lastwagenfahrer werden zeitweise unter anderem von der Gewerbesteuer entlastet.

 

Text: chs., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.10.2004, Nr. 246

Quelle

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Nach den Hafenblockaden der Hochseefischer (F.A.Z.5. Oktober) lenkte die Regierung bei anderen Berufsständen meistens rasch ein.

 

 

Vieleicht sollte die französische Kriegsmarine mal den Rotterdamer Ölhafen blockieren um "Ölentführungen" Richtung Westen zu vermeiden...

 

 

http://www.netmarine.net/armes/exocet/photo04.jpg

 

 

;)

 

Wahrscheinlich gibt es dann wieder Zuschüsse für die Heizölfraktion, die umweltfreundlicheren Gasverbraucher gehen dann wieder leer aus... :D

 

Wenn das so weitergeht dann steige ich demnächst auf Müllverbrennung um und spare die Müllgebühren... :(

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tja, wirds bei uns nicht geben, denn Durch den hohen Preis verweigern sich die Verbraucher und Eichel nimmt noch wenigerein. Gut so. Da ist dann auch kein Überschuiss, den man zurückzahlen kann. Das Würde Eichel auch nicht einfallen, denn hier gibts andere Löcher zu stopfen.

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Eine Steuersenkug wird zufolge haben, dass die Mineralölfirmen ihre Gewinnanteil erhöhen werden. Diese haben ja bei der letzten Steuererhöhung auch kräftig zugelangt um den Preisansteig mit der Steuererhöhung zu vertuschen.

 

Wenn z.B. die Steuern um 5 cent gesenkt werden wird der Preis nur unwesentlich (max. 2 Cent) sinken.

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Sorry - auch wenns vielleicht ein wenig polemisch klingt:

 

Ein Land mit einem Beamten-/Staatsbedienstetenanteil von fast 25%, deren verschiedene Lobbyistengruppen (Bauern, LKW-Fahrer, .....) regelmäßig durch Streiks alles lahmlegen, dessen politische Vertreter vor allem dadurch auffallen, ihre rein nationalen Interessen hochzuhalten (ich denke nur an das Gesetz zum Schutz der französischen Sprache - le hamburgeois..... :heul: ), sollten wir uns nicht wirklich zum Vorbild nehmen....

 

Kein Wunder, daß das nie ne Weltmacht werden wird.

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Ganz falsch... Am besten die Steuern noch erhöhen und darauf warten bis immer weniger Leute wirklich Öl verbrauchen, der langsame Umstieg auf Alternative Energien ist der langfristig aussichtsreichere Weg...

 

Diesel-Preis auf 2 Euro --> Förderung Synthetischer Stoffe (die dann in der Masse günstiger sind)

Benzin auf 2 Euro oder mehr --> Umstieg auf Wasserstofftechnik (je teurer der Benzin, desto schneller)

Hoher Wasserstoffverbrauch --> Förderung von Solarkraftanlagen um Wasserstoff zu produzieren

Hohe Heizölpreise --> Umstieg auf Hackschnitzel-Heizung, Fernwärme, etc.

Viel Umbau --> höheres Wirtschaftswachstum

höheres Wirtschaftswachstum --> mehr Arbeitsplätze

mehr Arbeitsplätze --> mehr Geld in Staatskassen und Sozialversicherungskassen

mehr Geld --> Steuersenkungen oder Schulden zurückzahlen

weniger Steuern --> höhere Kaufkraft

höhere Kaufkraft --> höheres Wirtschaftswachstum

weniger Schulden --> weniger Zinszahlungen

weniger Zinszahlungen --> Mehr Luft im Haushalt

 

Warum also sollen wir alles stagnieren lassen? Es gibt so viele Möglichkeiten! Allein schon der Umstieg von Öl auf Alternative Energie würde einen kleinen Boom auslösen der sich unter mitspielen des Staates sofort in einen großen verwandeln. Und wenn Deutschland dann das Know-How für Alternative Energie so immens ausgebaut hat, dann können wir dieses Wissen als Dienstleistung exportieren in andere EU-Länder. Und dann möchte ICH wissen, ob dann eine Reform á la Hartz IV nötig gewesen wäre...

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Ganz falsch... Am besten die Steuern noch erhöhen

damit die Leute noch mehr sparen und noch weniger konsumieren.

 

 

und darauf warten bis immer weniger Leute wirklich Öl verbrauchen
Ich glaube, da kannst Du aber lange warten.

 

der langsame Umstieg auf Alternative Energien ist der langfristig aussichtsreichere Weg...

Sicher. Schlecht ist's bestimmt nicht. Nur so, wie es im Moment läuft (Windenergie etc.), wo jeder aufgrund von teuren Zwangsabnahmen alternativer Energien deutlich mehr bezahlen muß, wird es zukünftig auch nicht besser werden. Ich kann doch nicht alles verteuern und dann auch noch erwarten, daß der Verbraucher in gleichem Maße weiter konsumiert, halte ich doch für sehr blauäugig.

 

Thema Erhöhung der Spritpreise: fein. Alles teurer machen. Wird bestimmt dazu führen, daß mehr Tankstellen aufmachen, mehr Arbeitsplätze geschaffen werden und weniger Autofahrer ihr Vehikel im Ausland betanken.

 

Allein schon der Umstieg von Öl auf Alternative Energie würde einen kleinen Boom auslösen der sich unter mitspielen des Staates sofort in einen großen verwandeln.

Den muß der "kleine Mann" aber erst mal bezahlen (können). Und im Moment, wo keiner genau weiß, was morgen ist, wird wohl auch keiner größere Anschaffungen tätigen. Sieht man z.B. im Bereich der Autobranche. Es kauft kaum noch jemand.

 

 

Man soll nicht alles stagnieren lassen. Es gibt bestimmt auch viele Möglichkeiten. Aber in erster Linie muß man der breiten Masse mehr Geld zur Verfügung stellen, sonst wird das nichts mit dem Wirtschaftsaufschwung. Oder glaubst Du wirklich, daß sich die Leute in unsicheren Zeiten (wie dieser) Sachen für zigtausend Euro an den Hals laden, sich verschulden, obwohl sie nicht wissen, ob sie es morgen oder übermorgen noch bezahlen können? Mach alles teurer und ich garantiere Dir, daß die Leute sich in ihr Kämmerlein verkriechen und nichts mehr außer der Reihe ausgeben. Mach Energien teurer, und die Leute werden an anderen Stellen sparen (müssen), um das, was sie zwingend erledigen müssen, auch noch erledigen zu können. Die ersten Verlierer sind z.B. Gaststätten, die Konsumbranche u.a., die zweiten wir alle.

 

Wenn ich mir z.B. den Transrapid vor Augen führe, so dürfte D auch in diesem Bereich weltführend sein. Und? Wer will ihn denn haben? Abgesehen mal von den Chinesen. Aber selbst da scheint's ja mehr eine Probe- und Vorzeigestrecke zu sein. Ein Ausbau in größerem Stil ist mW nicht geplant.

Alternative Energien schön und gut. Aber sie müssen auch preiswert sein und die derzeitigen Energielieferanten auch entspr. ersetzen können. Und das scheint mir in absehbarer Zeit nicht der Fall zu sein. Weder bei Wind- und Wasser- noch bei der Sonnenenergie.

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Ich bin ja wirklich gespannt was passiert wenn alle Systeme so richtig kaputtgehen. Die einzige Lösung aus unserer Wirtschaftsmisere herauszukommen seh nur dann, wenn etwas neues aufgebaut werden muss. Dazu muss aber erstmal was kaputtgehen.

 

Viele Leute sparen und bunkern Ihre Kohle. Klar, sie haben recht. Sollens doch machen. Wenn das noch extremer in diese Richtung geht, dann geht so nach und nach die Wirtschaft den Bach runter. Am besten wärs, wenn das Wirtschaftswachstum ein Jahr mal so -20% hinlegt. Ich mein, nur rein von der Überlegung dass Deutschland bisher schon immer ein Wirtschaftswachstum hatte (außer einmal in den 70ern net). Wäre es doch mal an der Zeit, dass sich das Blatt wendet... ist halt so in der Wirtschaft. Und wohin soll die denn die ganze Zeit wachsen?!

 

Klar, die Einschnitte werden für jeden fatal sein. Aber ein Mensch sollte so klug sein sich mit neuen Situationen zurechtzufinden. Ich bin sogar froh wenn es nur so kommt und wir keinen 3. Weltkrieg haben (das wär fataler).

 

Viele werden mich jetzt verfluchen weil ich da so objektiv denke. Mir passen solch Einschnitte ja selber net, aber auf der anderen Seite wäre es eine Herausforderung an unsere deutschen Stärken.

 

Das Thema ist groß und hat viele Gesichter... hab aber keine Lust mehr zu tippen und ist auch nicht Kern dieses Themas...

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Ganz falsch... Am besten die Steuern noch erhöhen

damit die Leute noch mehr sparen und noch weniger konsumieren.

 

 

und darauf warten bis immer weniger Leute wirklich Öl verbrauchen
Ich glaube, da kannst Du aber lange warten.

 

der langsame Umstieg auf Alternative Energien ist der langfristig aussichtsreichere Weg...

Sicher. Schlecht ist's bestimmt nicht. Nur so, wie es im Moment läuft (Windenergie etc.), wo jeder aufgrund von teuren Zwangsabnahmen alternativer Energien deutlich mehr bezahlen muß, wird es zukünftig auch nicht besser werden. Ich kann doch nicht alles verteuern und dann auch noch erwarten, daß der Verbraucher in gleichem Maße weiter konsumiert, halte ich doch für sehr blauäugig.

 

Thema Erhöhung der Spritpreise: fein. Alles teurer machen. Wird bestimmt dazu führen, daß mehr Tankstellen aufmachen, mehr Arbeitsplätze geschaffen werden und weniger Autofahrer ihr Vehikel im Ausland betanken.

 

Allein schon der Umstieg von Öl auf Alternative Energie würde einen kleinen Boom auslösen der sich unter mitspielen des Staates sofort in einen großen verwandeln.
Den muß der "kleine Mann" aber erst mal bezahlen (können). Und im Moment, wo keiner genau weiß, was morgen ist, wird wohl auch keiner größere Anschaffungen tätigen. Sieht man z.B. im Bereich der Autobranche. Es kauft kaum noch jemand.

 

 

Man soll nicht alles stagnieren lassen. Es gibt bestimmt auch viele Möglichkeiten. Aber in erster Linie muß man der breiten Masse mehr Geld zur Verfügung stellen, sonst wird das nichts mit dem Wirtschaftsaufschwung. Oder glaubst Du wirklich, daß sich die Leute in unsicheren Zeiten (wie dieser) Sachen für zigtausend Euro an den Hals laden, sich verschulden, obwohl sie nicht wissen, ob sie es morgen oder übermorgen noch bezahlen können? Mach alles teurer und ich garantiere Dir, daß die Leute sich in ihr Kämmerlein verkriechen und nichts mehr außer der Reihe ausgeben. Mach Energien teurer, und die Leute werden an anderen Stellen sparen (müssen), um das, was sie zwingend erledigen müssen, auch noch erledigen zu können. Die ersten Verlierer sind z.B. Gaststätten, die Konsumbranche u.a., die zweiten wir alle.

 

Wenn ich mir z.B. den Transrapid vor Augen führe, so dürfte D auch in diesem Bereich weltführend sein. Und? Wer will ihn denn haben? Abgesehen mal von den Chinesen. Aber selbst da scheint's ja mehr eine Probe- und Vorzeigestrecke zu sein. Ein Ausbau in größerem Stil ist mW nicht geplant.

Alternative Energien schön und gut. Aber sie müssen auch preiswert sein und die derzeitigen Energielieferanten auch entspr. ersetzen können. Und das scheint mir in absehbarer Zeit nicht der Fall zu sein. Weder bei Wind- und Wasser- noch bei der Sonnenenergie.

Hier muß ich unserem Polizisten das erste Mal recht geben ;)

Bei immer höheren Ausgaben wird nur noch das was nötig ist gekauft und an allen anderen Stellen wird

gespart. Ich verdiene ordentlich Kohle und bräuchte eigentlich nicht auf jeden Pfennig schauen.

Trotzdem lasse ich mich nicht von jedem abzocken. Wir haben diesen Winter noch nicht ein einziges Mal die Heizung angehabt. Bei den Abzockerpreisen fürs Gas überwinde ich diesen Winter rein aus Prinzip

die Faulheit ständig nach draußen zu gehen und Holz für unseren Ofen zu holen. Mit dem heize ich zur

Zeit das ganze Haus und das wird auch so bleiben. Die Warmwasserversorgung für Duschen etc. läuft unabhängig und fällt gegenüber den Heizkosten kaum ins Gewicht. Man kann alles so lange nach oben

treiben bis der Schuß nach hinten losgeht.

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Sorry, aber aus dem, was Du da geschrieben hast, werde ich nicht mehr schlau. Das ist doch alles wirres Zeug. ;):ph34t:

 

BTW: wenn alles kaputt geht und neu aufgebaut werden muß, so solltest Du Dir aber vorher mal überlegen, wer das denn alles bezahlen soll!!

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Du und dein bezahlen...

Full Ack!

Damals nach dem Krieg hat auch niemand was bezahlt. Es ist halt einfach wieder aufgebaut worden. Wenn man zusammenhält geht alles.

"Bezahlen" ist nicht alles. Nach dem Kriege wurden Güter und der Wohlstand nämlich erwirtschaftet und nicht einfach "bezahlt".

Leider gibt es in der heutigen Zeit immer mehr Leute, die Geld mit Wertschöpfung gleichsetzen (was nicht immer stimmt.Z.B. Inflation 1923).

 

Richtig problematisch wird es erst, wenn diese "Wertschöpfung" auch noch für politische Ziele mißbraucht wird. Die Verquickung vom marktwirtschaftlichem Denken mit politischen Zielen ist meiner Meinung nach der Kardinalfehler der Grünen. Leider, leider gibt es jedoch zuviele Leute, die den Quatsch (z.B. 5 Mark pro Liter Sprit und es eird, zum Wohle der Umwelt, auch weniger verbraucht) auch noch glauben. Sogar hier im Forum!

 

Wertschöpfung und damit Wachstum ist auch heute immernoch möglich. Wer sich nur mal umschaut, wird feststellen, daß zu einer harmonischen Anpassung an unsere Zeit noch "einiges" fehlt. Kaputte Straßen, die sogar der ADAC bemerkt? Fehlende Eisenbahnstrecken für den Gütertransport? Oder auch nur fehlende oder desolate Radwege?

 

Oder ganz einfach veraltete Wohnhäuser aus den 50ern?? Zwar wird jetzt die Eigenheimzulage vollständig wegfallen und damit ein wesentlicher Anreiz, ein zeitgemäßes Haus zu bauen. Dafür haben Politiker aller Couleur die Hoffnung, die alten Pappbauten aus den 50ern (die z.B. in Hamburg quadratkilometerweise zu finden sind) würden die Wärme irgendwann einmal besser dämmen als eine Thermoskanne... wie blöd muß man sein, um diesen Quark ernsthaft zu glauben??

 

Klar müßten für die notwendigen Veränderungen Leute rekrutiert werden und auch mal wieder in Schweiß kommen. Nur, es sind heutzutage keine sichtbaren Anreize mehr vorhanden. Während es heutzutage zum guten Ton gehört, Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger zu hegen und zu pflegen und ja bloß nicht produktiv werden zu lassen (kostet ja zuviel!), hätte sich jemand nach dem Krieg am Aufbau verweigert, wäre er wohl mehr als nur augsgelacht worden. Ich finde, den Arbeitsanreiz muß man auch ohne 3. Weltkrieg schaffen können. Wertschöpfung muß im Vordergrund stehen, nicht Bezahlung! Denn, bezahlt haben wir (zumindest die Werktätigen) das alles schon. Jetzt wird es an der Zeit, das Darlehen Früchte tragen zu lassen. Zumal das Geld bei Vollbeschäftigung mehr wert ist, als bei der jetzigen Lage.

 

Das Thema muß also nicht heißen:

wer das denn alles bezahlen soll!!
.

sondern

 

WEM man in den Arsch treten muß!

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Zwar wird jetzt die Eigenheimzulage vollständig wegfallen und damit ein wesentlicher Anreiz, ein zeitgemäßes Haus zu bauen.

Das glaube ich nicht, dass jemand ein Haus baut, das nicht zeitgemäß ist. Vielleicht werden weniger Häuser gebaut, schon möglich, die Engpässe im Wohnraum sind aber nicht mehr so dramatisch. Im "Osten" steht massenhaft Wohnraum zur Verfügung, der durch die Vergabe von Sonderabschreibungen (fehl)angereizt wurde.

 

Denn, bezahlt haben wir (zumindest die Werktätigen) das alles schon.

Die Schuldenuhr des Bunds der Steuerzahler sagt etwas anderes.

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Das Problem ist nur,was bringt es wenn im Osten 10000 Wohnungen leerstehen und am anderen Ende der Republik die gleiche Anzahl fehlt.In den Augen der Politiker ist es einfach,es sind genügend Wohnungen da,nur hat der Normalbürger keine Flugbereitschaft um an den Arbeitsplatz zu kommen.Leider wird in Deutschland entweder mit dem Güllefass gefördert oder gar nicht.Lieber steckt man das Geld in sinnlose Projekte oder verschenkt es ins Ausland.

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Du und dein bezahlen...

 

Damals nach dem Krieg hat auch niemand was bezahlt. Es ist halt einfach wieder aufgebaut worden. Wenn man zusammenhält geht alles.

Ach ja? Ist ja sehr interessant. Da fällt also alles, was man so zum Aufbau benötigt, einfach so vom Himmel. Kostet nix. Man muß nur zusammenhalten. Interessante Theorie, wirklich interessant.

 

BTW: nach dem Krieg wurden die Güter, die zum Wiederaufbau gebraucht wurden, sehr wohl bezahlt. Solltest vielleicht mal einschlägige Geschichte nachlesen. :blink::cop01:

 

Und das Problem bzw. der Unterschied dürfte auch sein, daß wir jetzt keinen Krieg haben und die Rand-/Ausgangsbedingungen gänzlich andere sind.

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@Schnabeltier,

 

doch bezahlen ist alles. Jeder der arbeitet hat einen Anspruch auf einen Lohn, der mindestens den Unterhalt sichern muß.

Wenn es so einfach wäre alle Leute die im Moment arbeitslos sind durch Beschäftigungsprogramme wieder in Arbeit zu bringen, hätten wir keine Arbeitslosen mehr. Das Problem ist, Beschäftigungsprogramme kosten viel Geld. Geld das nicht vorhanden ist. Es ist sind ja nicht nur die Lohnkosten die der Arbeiter auf seinem Konto hat, sondern noch die ganzen Lohnnebenkosten. Das bereitstellen von Arbeitsplätzen kostet viel Geld, diese Investitionen muß erst getätigt sein, bevor einer mit der Arbeit anfangen kann.

 

Es gibt in Deutschland viel Arbeit die getan werden muß, doch scheitert es an den Kosten.

 

Nach dem Krieg wurde Deutschland wieder aufgebaut. Doch nicht von Ehrenamtlichen Helfern. Jeder der beim Aufbau half, bekam auch seinen Lohn. Es war an unseren heutigen Verhältnissen gemessen ein richtiger Hungerlohn. Doch der Lohn ernährte die Familie.

 

Was ich aus deinen Zeilen irgendwie herauslese ist, Du willst Zwangsarbeit einführen. Das haben wir im Prinzip doch schon. Nehme jeden Job an, oder Du bekommst kein Geld. Dadurch wird schon teilweise ein Lohndumping betrieben. Teure Arbeitnehmer absägen, billige Arbeitnehmer einstellen. Das allgemeine Lohnniveau wird weiter sinken.

 

Was die alten Bauten angeht, sicherlich würde ein Neubau besser sein. Doch auch hier das alte Problem, es ist kein Geld vorhanden. Über die Miete finanzieren geht bald auch nicht mehr. Je mehr in Harz IV abgleiten, umso begehrter werden billige Wohnungen sein, sonst bedeutet es, entweder Miete zahlen, oder hungern.

 

Und was die Dinge sind, die bisher erarbeitet wurden, schau dir mal die Staatsverschuldung an. Da komme ich mir vor wie ein Häuslebauer der seine Hypotheken anschaut. Dazu kommt noch, jedes Haus muß gepflegt werden, sonst zerfällt es, wie es unsere Straßen tun.

 

Immer wieder bezahlen, in den Allerwertesten getreten gehört denen, die diesen Schuldenberg aufgebaut haben, nicht denjenigen die keine Arbeit suchen und nicht finden.

 

MfG.

 

hartmut

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@ Bluey

Ach ja? Ist ja sehr interessant. Da fällt also alles, was man so zum Aufbau benötigt, einfach so vom Himmel. Kostet nix. Man muß nur zusammenhalten. Interessante Theorie, wirklich interessant.

 

BTW: nach dem Krieg wurden die Güter, die zum Wiederaufbau gebraucht wurden, sehr wohl bezahlt. Solltest vielleicht mal einschlägige Geschichte nachlesen. 

 

Und das Problem bzw. der Unterschied dürfte auch sein, daß wir jetzt keinen Krieg haben und die Rand-/Ausgangsbedingungen gänzlich andere sind.

 

 

Echt, wirklich... du und dein Geld... Ich war zwar selber nicht dabei, aber ich kenne genügend ältere Leute die hier im Dorf einfach die Nachbarn beim Hausbau geholfen haben etc. OHNE Kohle zu verlangen. Dafür haben halt die anderen wieder ihm geholfen. Und wenn du jetzt meinst die Steine hätte man auch bezahlen müssen... hm, keine Ahnung, lagen doch genügend herum.

In Richtung neue Wirtschaftsgebiete erschließen wirds wohl oder übel nicht so einfach gehen. Die Steine wären in dem Fall z.B. neue Fabriken oder Produktionsanlagen. Aber die Mitarbeiter die drin Arbeiten müssen doch nicht gleich überbezahlt werden. Es wird sich zwangsweise so hinauslaufen, dass die so wenig (wie dann allgemein in Deutschland) Geld bekommen, dass sie gerade noch ihre Familie ernähren können. Aber selbst wenn man da zusammenhält, schafft man es. Ok, es können keine Luxusgüter mehr gekauft werden, dieser Wirtschaftszweig bricht dann zusammen, aber irgendwann kriegt man wieder die Kurve und es beginnt ein "Neuaufbau". Das ist auch zwangsläufig so. Ob das jetzt mit viel Geld oder ohne viel Geld geschieht ist doch uninteressant. Fakt ist jedenfalls, wenn man nicht zusammenhält, dann wirds nichts. Siehe Leute die unsere Sozialsysteme ausnutzen. Hätt mer die nich, gings uns auch viel besser.

 

Und ja, die Randbedingungen sind andere: Wir haben den Euro und nicht wie damals um 1930 die Reichsmark. Die hatte Inflation ohne Ende, beim Euro geht das nicht so einfach, da er an viele andere Staaten gebunden ist (ja, sogar auch an Länder, die noch keinen Euro haben). Einen wertverlust wirst du also nicht haben. Vielleicht wird das Gemüse beim Obsthändler um die Ecke ein bisschen billiger werden...

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Echt, wirklich... du und dein Geld... [...]

Ohne dem geht's halt nicht. Wir sind nicht im Krieg oder kurz danach, wo alles in Schutt und Asche liegt. Der Aufbau, den Du meinst, kostet halt Geld. Und sicherlich nicht wenig. Das dürfte ein Faktum sein.

 

Ansonsten halte ich Deine Schilderungen für etwas weit hergeholt und blauäugig. Zusammenhalten werden die Leute - zumind. in D - nur dann, wenn es allen gleichermaßen dreckig geht. Und davon sind wir offensichtlich immer noch meilenweit entfernt.

 

Leute oder gar die Masse am Existensminimum zu beschäftigen, während sich ein paar wenige ordentlich satt essen können (will jetzt gar nicht mal im Detail aufzählen, wen man darunter fassen könnte), birgt zudem ein gewaltiges soziales Spannungspotential in sich. Nicht ungefährlich/-problematisch.

 

Ganz so "einfach", wie Du Dir das vorstellst, wird das nicht umzusetzen sein.

 

BTW: bislang kenne ich auch nur eine gewisse Volksgruppe, die das "Zusammenhalten und gemeinsam Anpacken" nahezu perfekt praktiziert. Nur sorgen die eben nicht für einen Wirtschaftsaufschwung. Hatte man anfänglich prognostiziert, ist aber nicht eingetreten.

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Einfach nur "irgendwas" tun reicht nicht. Es muß auch in die richtige Richtung führen. Und das scheint mir bei Vorschlägen wie

Am besten die Steuern noch erhöhen und darauf warten bis immer weniger Leute wirklich Öl verbrauchen
nicht der Fall zu sein. :angry:
Diesel-Preis auf 2 Euro --> Förderung Synthetischer Stoffe (die dann in der Masse günstiger sind)

Benzin auf 2 Euro oder mehr --> Umstieg auf Wasserstofftechnik (je teurer der Benzin, desto schneller)

Hoher Wasserstoffverbrauch --> Förderung von Solarkraftanlagen um Wasserstoff zu produzieren

Hohe Heizölpreise --> Umstieg auf Hackschnitzel-Heizung, Fernwärme, etc.

Viel Umbau --> höheres Wirtschaftswachstum

Glaubst Du denn, daß sowas funzt? Da kann man doch schon vorhersehen, daß der Schuß nach hinten losgeht. Im übrigen errinnert es an Trittin und seine Forderung nach einem Benzinpreis von 5 DM.
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gerre, ich seh das ganze so:

 

Fortbewegen muss man sich, sonst geht gar nichts. Weder die Wirtschaft produziert Güter, noch die Arbeitnehmer können Geld verdienen. Also wird man wohl oder übel entweder diese Spritpreise in Kauf nehmen müssen, oder sich (endlich) mal über alternative Fortbewegungstechniken Gedanken machen. Und wenn ganz Deutschland plötzlich nur Hybrid-Autos kauft... es ist ein Fortschritt.

 

Es kann nur etwas ins Rollen kommen, das vorher stehen geblieben ist... wenn etwas schon rollt, dann kanns nicht mehr ins rollen kommen. Physikalischer Grundsatz...

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