Angeblich Bei Rot Losgefahren

[Guest blublu]

Mein Freund und ich sind heute morgen um 1 Uhr rum von einer Party nach Hause gefahren als uns die Polizei angehalten hat. Angeblich seien wir bei rot losgefahren und die Ampel sei über eine Sekunde rot gewesen.

Nun droht meinem Freund ein Bußgeld und ein Fahrverbot.

Haben wir eine Chance, wenn wir Widerspruch einlegen?

Wir sind garantiert nicht bei rot losgefahren, das einzige, was sein kann, ist, dass die Ampel auf gelb gesprungen ist und mein Freund dann losgefahren ist, als sie noch auf gelbrot war. Aber davor muss er wieder in den ersten Gang zurückschalten (er schaltet an Ampeln immer in den Leerlauf) und Gas geben. Es ist also fraglich ob die Ampel wirklich noch mindestens eine Sekunde auf rot war. Aber ich kann es mir nicht vorstellen, denn wer fährt denn aus Versehen bei rot los? Leider kann natürlich keiner von uns mit Sicherheit sagen, dass wir garantiert erst bei grün gefahren sind, denn wer merkt sich das schon bei jeder Ampel? Wir können es nur sagen, weil wir nicht bei rot losfahren würden.

Ich glaube, die waren schlecht drauf und wollten uns was anhängen. Allein schon die Begründung, dass die anderen Verkehrsteilnehmer verdutzt geguckt hätten und sie auch. Da waren gar keine anderen Verkehrsteilnehmer, soweit ich weiß.

Sie wollten es so hindrehen, dass die Ampel für Linksabbieger grün war und wir das verwechselt hätten, aber meine Freund meint, er hätte auf die rechte Ampel geguckt und nicht auf die linke und das also gar nicht sein kann.

Seht ihr irgendeine Chance um das Bußgeld herumzukommen? Um das Fahrverbot könnte man ja über Augenblicksversagen herumkommen, aber das ist ja nicht so wild wie das Bußgeld. Mein Freund ist auch nicht rechtsschutzversichert und hat auch keine reine weiße Weste, was Verkehrsverstöße angeht.

Einfach nur Mist!

[dete 39]

Nach deiner umfassenden Beschreibung glaubt dir niemand, dass es nicht so war, wie die Beamten gesehen haben.

 

Wenn die schlecht drauf waren, wäre denen das vielleicht egal gewesen?

 

Da dein Freund schon so gute Erfahrungen gemacht hat, wärde der Versuch mit einem RA nicht unflott, ansonsten sehe ich das FV kommen!

 

 

 

dete

[Bluey 1,728]

Ich hab schon häufiger (vor allem bei Dunkelheit) erlebt, daß die Leute bei Rot losfuhren, obwohl sie anschließend Stein und Bein schworen, es sei Grün gewesen. Klar, das war es auch: allerdings für die Fußgänger. Die Deppen haben auf die "falsche" Ampel geschaut.

[Guest Simineon]

Wir haben hier in Frankfurt auch ne Stelle, da bin ich als Linksabbieger versehentlich losgefahren, weil für die Geradeausfahrer grün geworden ist.

 

Also passieren kann es immer und ich würde es mit dem RA und Augenblicksversagen verargumentieren und versuchen das FV wegzubekommen.

[Guest blublu]

@dete

Wenn die richtig schlecht drauf gewesen wären, wäre es ihnen vielleicht egal gewesen. Aber wenn sie nur schlecht drauf waren und jemanden gesucht haben, an dem sie ihren Frust ablassen konnten?

Der Beamte ist einfach so unglaubwürdig gewesen, wenn er gleichzeitig seinen Kollegen und die anderen Verkehrsteilnehmer angucken kann (von denen keiner da war, vielleicht im Rückschluss ein Auto, weil das an uns vorbeigefahren ist, nachdem die Polizei uns angehalten hat) und dann auch noch zählen kann, wie lange die Ampel noch rot war (wobei das ja glaubich unerheblich ist, weil nur wichtig ist, wielange die schon rot war).

 

@Bluey

Ich denke, mein Freund und ich können beide ne Fußgängerampel von ner richtigen unterscheiden, zumal die Fußgängerampel anders aussieht.

 

@Simeneon

Klar kann das passieren, aber mein Freund hat ja extra nicht auf die linke, sondern auf die rechte Ampel geguckt. Ne Rechtabbiegerspur gab's auch nicht. Zumal die linke Ampel ja anscheinend schon länger grün war und nicht erst geworden ist. Andererseits, warum sollten die Beamten uns was anhängen wollen? Vielleicht haben die auch falsch geguckt?

 

Mein Freund wird sich die Ampel nochmal angucken, wenn er in der Gegende ist und versuchen, sich zu erinnern.

 

Naja, aber ich denke wir haben eh keine Chance. Dann können wir uns auch die Anwaltskosten für Augenblicksversagen und so sparen, denn das Fahrverbot ist nicht so schlimm als dass es sich lohnt, da Zeit und Geld reinzustecken.

 

Jedenfalls danke für eure Antworten!

[Guest GM_]

Du schreibst doch:

 

das einzige, was sein kann, ist, dass die Ampel auf gelb gesprungen ist und mein Freund dann losgefahren ist, als sie noch auf gelbrot war.

Gelb-Rot zählt wie Rot, wenn er da gefahren ist war es ein Rotlichtverstoß.

 

Aber davor muss er wieder in den ersten Gang zurückschalten (er schaltet an Ampeln immer in den Leerlauf) und Gas geben. Es ist also fraglich ob die Ampel wirklich noch mindestens eine Sekunde auf rot war.

Wie lange die Ampel nach dem Überfahren NOCH rot ist, ist völlig egal, da gibt es auch keine Regel mit einer Sekunde.

 

In dem Zusammenhang habe ich mich neulich mal gewundert, wie lang andernorts die Rot-Gelb-Phasen sind. Hier im Stuttgarter Raum kann man, wenn man steht und bei Rot-Gelb sofort reagiert, praktisch nicht vor Grün losfahen, und auch sonst im Lande ist mir in dem Zusammenhang noch nie was aufgefallen, bis ich neulich mal in Braunschweig war: Die schienen da an die 2 Sekunden Rot-Gelb zu haben, ich wäre öfters beinahe drüber gefahren.

[traffic 8]

Gelb-Rot zählt wie Rot, wenn er da gefahren ist war es ein Rotlichtverstoß.

 

Das habe ich anders in Erinnerung, siehe z.B. hier

 

Wobei ich allerdings im mir vorliegenden Bußgeldkatalog den entsprechenden Eintrag nicht finde.

[Guest GM_]

Ok, wenn Goose das sagt wird es schon stimmen, ist mir neu.

[!Xabbu 0]

Wir haben hier in Frankfurt auch ne Stelle, da bin ich als Linksabbieger versehentlich losgefahren, weil für die Geradeausfahrer grün geworden ist.

 

Also passieren kann es immer und ich würde es mit dem RA und Augenblicksversagen verargumentieren und versuchen das FV wegzubekommen.

Exakt das ist mir auch schon mal passiert. Meine Frau saß daneben und fragte mich anschließend, warum ich denn bei Rot drüber sei. Das war fast das Ende unserer (damals noch frischen) Beziehung. Ich war stinksauer, das sie nichts früher gesagt hat.

 

In Bielefeld hat man das Problem, das es da noch die Fahrradspurampeln gibt. Die schalten immer 1-2 Sekunden vor der PKW-Ampel auf grün. Als Einheimischer weiß man das und legt dann schon mal den Gang ein. Nach dem Nachtdienst ist es mir im brassigen Kopf schon mal passiert, das ich dann direkt losgefahren bin und damit quasi bei gelb-rot über die Haltelinie zog. Hat zum Glück keinen Anwesenden interessiert.

[Jones 0]

Hallo...

 

...also bei uns gibts da auch eine Ampel, bei der wird der Fussgängerbereich in Fahrtrichtung auf Grün geschaltet und eine Sekunde später wirs bei den KFZ Gelb-Rot und ...Grün. Das is schon seit Jahren so! Aber drauf verlassen, das es so bleibt kann man sich natürlich nicht!!!

(um gleich denjenigen Besserwissern die Luft aus den Segeln zu nehmen, welche mir dies gleich entgegnen würden)

Jedenfalls wäre es sicherlich für unsere Herren und Damen in Grün ein gefundenes Fressen, wenn jemand bei Gelb-Rot losfahren würde.

 

Da braucht ein Cop nur mal schlechte Laune zu haben und schon darf er einem ein FV aufbrummen! So ein Mist!

Obwohl unsere Gerichte da des öfteren anderer Meinung sind, versuchen es die Polizisten immer wieder.

Wenn nach der Rotphase auf Gelb-Rot geschaltet wird, darf ich davon ausgehen das auch Grün wird und losfahren. Nur bei einem einzelnen Rotlicht sollte ich noch warten

 

Etwas OT aber:

 

Genauso äussert sich der Fahrschulverband und bestätigt etliche Urteile zu Geschwindigkeitsüberschreitungen an beschrankten BÜ, innerorts. Es ist nicht zumutbar sich einem offenen beschrankten BÜ innerorts mit mässiger Geschwindigkeit zu nähern. Man soll sich schon darauf verlassen dürfen, das die Signal- und Schrankanlage technisch ok ist. Genauso darf ich auch davon ausgehen, das nach einer Rot-Gelb Phase eine Grünphase folgt. Punkt, Ende und wenn ein Beamter der Meinung ist, ich dürfe bei Rot-Gelb nicht losfahren sollte er sich gleich auf einen Besuch vor Gericht einstellen.

 

Ach, macht das Spaß....

 

Na bin ja mal gespannt was jetzt wieder für eine Welle der Empörung auf Verkehrsoberrowdy Jones zukommt

[Jones 0]

@dete

 

Zitat:Wenn die schlecht drauf waren, wäre denen das vielleicht egal gewesen?

 

???Seit wann gibts denn sowas???

[Guest Simineon]

Die Fahrer, die schon bei Rot-Gelb losfahren, treffen sich mitten auf der Kreuzung mit den Fahrern, die bei Noch-Gelb fahren. Genau aus diesem Grund heisst ja gelb halten und nicht noch-fahren.

 

Aber da der deutsche Michel ja zu doof ist, bei gelb zu halten, muss es natürlich eine Phase geben, in der alle Ampeln einer Kreuzung Rot zeigen. Dies widerum ist kontraproduktiv zu einem flüssigen Verkehrsfluss.

 

Was hat eigentlich eine Rot-Gelbe Ampel mit Bahnübergängen zu tun ?

[Guest GM_]

Die Fahrer, die schon bei Rot-Gelb losfahren, treffen sich mitten auf der Kreuzung mit den Fahrern, die bei Noch-Gelb fahren. Genau aus diesem Grund heisst ja gelb halten und nicht noch-fahren.

So kannst du das nun nicht sagen. Die Gelb-Phase wird ja benötigt, weil man sonst nicht wüßte, wann es Rot wird, und Fahrzeuge ohne Anhalteweg gibt es nun mal nicht.

 

Eine Rot-Gelb-Phase hingegen, die so lang ist, dass man es schafft bei Rot-Gelb deutlich über die Linie oder gar in den Kreuzungsbereich zu kommen, ist absolut unsinnig.

[dagegen 14]

Ursprünglich war rot-gelb mal dazu gedacht, dass man sich wieder bereit machen soll zum Weiterfahren. Also schon mal Hand ans Lenkrad, Gang einlegen usw. Losfahren darf man erst bei grün. Bei rot-gelb ist nämlich in der kreuzenden Richtung noch gelb erlaubt!!!

 

Ich denke, man sollte rot-gelb abschaffen. Diese Phase durch 1 Sek. länger rot ersetzen und dann einfach grün schalten.

[Guest GM_]

Habe ich mir auch überlegt, aber ich denke mal, dann kämen einige Kandidaten bei grün noch lahmer in die Gänge.

[nudel 1]

Ich denke, man sollte rot-gelb abschaffen. Diese Phase durch 1 Sek. länger rot ersetzen und dann einfach grün schalten.

 

Ich finde Rot-Geld gut. Tatsächlich zähle ich zu den Leuten, die auch schon bei Rot-Gelb fahren würden, wenn sie könnten. Bei Rot-Gelb wird der Gang eingelegt und die Kupplung gelöst. Bis ich die Haltelinie überfahre, ist es schon Grün.

 

Bei einer Fußgängerampel in der Nähe gibt es kein grünes Licht für den Autoverkehr. Nach Rot geht die Ampel einfach aus, obwohl sie noch problemlos Gelb-Rot anzeigen könnte. An dieser Ampel dauert es gefühlt deutlich länger, bis sich der Verkehr wieder in Bewegung setzt.

[dagegen 14]

Wieso, der Schreck ist doch viel größer. Kurz weggeschaut und wieder Richtung Ampel geschaut. Sie zeigt grün. Mist, wie lange zeigt die bloß schon grün? Schnell weg. Nur so ein Gedankenspiel.

[nudel 1]

Wieso, der Schreck ist doch viel größer. Kurz weggeschaut und wieder Richtung Ampel geschaut. Sie zeigt grün. Mist, wie lange zeigt die bloß schon grün? Schnell weg. Nur so ein Gedankenspiel.

Nicht, dass da noch ältere Herrschaften einen Herzkasper bekommen.

[anrera 48]

.. Wenn nach der Rotphase auf Gelb-Rot geschaltet wird, darf ich davon ausgehen das auch Grün wird und losfahren. ..

 

Das könnte Dir bei uns an einer bestimmten Kreuzung zum Verhängnis werden.

Da schaltet die Ampel nämlich um Punkt 22 Uhr in der Nebenstraße von ROT über ROT-GELB auf GELB-blinkend.

Zeitgleich die Ampel auf der Hauptstraße von ROT über ROT-GELB auf GRÜN und kurze Zeit später AUS.

Es ist zwar nicht wirklich ROT und GELB gleichzeitig, aber der Übergang ist derart kurz, dass während

ROT ausgeht, GELB bereits an ist. Ich muß gestehen, dass ich beim ersten Mal darauf reingefallen

wäre, wenn meine Freundin nicht 'STOP' gebrüllt hätte. Im selben Moment kam nämlich auch schon

einer von links der da schon grün hatte( oder möglicherweise bei ROT-GELB losgefahren ist).

 

Ansonsten halte ich das wie @nudel:

Bei ROT-GELB Gang rein, Kupplung an den Schleifpunkt. Und bei GRÜN einfach Gas geben.

Meistens ist das ein fließender Prozess.

 

Gruß,

AnReRa

[Jones 0]

Ehrlich, ich will nicht immer nur schimpfen, aber...

 

...eigentlich gehts darum, warum jemand der an der Ampel nach der Rot-Phase, Gelb-Rot sieht und losfährt, genauso bestraft wird wie jemand der bei Rot drüberfährt.

 

Nennt man das nun Willkür oder unausreichende Gesetzgebung?

 

Aber egal, meiner Meinung nach sind die Geldstrafen und Punkte schon angemessen aber die Fahrverbote verursachen einen solch hohen Volkswirtschaftlichen Schaden, das man schon darüber nachdenken sollte ob man von Fahrverboten als Bestrafung absehen sollte. Nein,nicht ganz abschaffen. Jemand der eine gewisse Punktzahl in Flensburg erreicht hat sollte schon mit einem Fahrverbot bestraft werden können. Aber wenn jemand seit langer Zeit unbescholten ist und dann wegen einer Sekunde Fehlverhalten die Fleppen abgeben darf, dann steht das meines Erachtens in keinem Verhältnis zueinander.

 

Klar, der, der ordentlich Schotter verdient, nimmt eine Geldstrafe lieber hin als ein FV. Aber verdient nicht der grösste Teil unserer Bevölkerung zuwenig um sich andauernd Verstösse leisten zu können.

Zumal die, die richtig Schotter verdienen vor beiden Strafen keine Angst haben müssen. Die können sich ja nen Fahrer kaufen.

 

D.h. Fahrverbote sind einzig und allein dazu gut, geringfügig oder normal Verdienende damit zu strafen das sie evtl. den Verlust Ihres Arbeitsplatzes in Kauf nehmen müssen.

 

Es glaubt doch wirklich niemand ernsthaft, das, wenn ich arbeitslos wäre, ich mich über ein FV ärgern würde!

Nein, wirklich nicht!

 

Gehört das Thema "Angemessenheit von Fahrverboten" evtl. in einen Thread?

 

Wenn ja, dann sry....

[Guest Simineon]

Ehrlich, ich will nicht immer nur schimpfen, aber...

 

...eigentlich gehts darum, warum jemand der an der Ampel nach der Rot-Phase, Gelb-Rot sieht und losfährt, genauso bestraft wird wie jemand der bei Rot drüberfährt.

 

Nennt man das nun Willkür oder unausreichende Gesetzgebung?

 

Das ist weder - noch, sondern vollkommen richtig, meiner Meinung nach sollte es bei wesentlich mehr Verstössen wesentlich eher wesentlich strengere Fahrverbote geben. So wäre dann das Argument weg, manche Gemeinde würde sich auf Kosten der Knöllchen sanieren wollen und der Lerneffekt bei den ertappten Sündern wäre ungleich höher, weil ja heute keiner mehr auf sein Auto verzichten mag. Dabei geht es mit etwas Mühe schon mal nen Monat ohne Führerschein durchzukommen.

 

An der Rot-Gelben Ampel besteht die Gefahr, dass der Frühstarter auf der Kreuzung einen Unfall verursacht, deswegen ist es egal, ob gerade schon Rot oder gerade noch Rot ist.

[Guest GM_]

Wie wir aber oben festgestellt haben, war das wohl meinerseits ein Irrtum.

 

Hab's jetzt nicht nachgeschaut, aber wenn du oben dem Link folgst findest du eine Aussage von Goose, nach der Rot-Gelb nur 15€ kostet.

[Guest GM_]

So, mal eben nachgeschaut:

 

TBNR 137000

Sie missachteten das Rotlicht in Verbindung mit dem Gelblicht.

§ 37 Abs. 2, § 49 StVO; § 24 StVG; -- BKat

15 €