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Methylphenidat-HCL im Drogenschnelltest


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Eine interessante Frage treibt mich um. Mein Bruder ist hyperaktiv und muss Ritalin nehmen. Gemeinsam glotzten wir uns da mal den Beipackzettel an und da stand: Unter Ritalineinfluss ist Autofahren tunlichst sein zu lassen!

Es ist aber so, dass mein Bruder wesentlich besser autofährt und auch nicht mehr so viele Crashs baut wie vorher. Er hat sich gedacht, ein Schriebs vom Arzt dazu würde ausreichen. Der macht das auch!

Da Ritalin zwar ein Stimulans (trotzdem aber kein Kokain, wie vielfach von Scientologen behauptet) ist, weiß ich nicht, ob der Amphetaminschnelltest darauf anspricht.

Das interessiert mich ja nun doch.

Ein bisschen Theater gibt es ja immer, wenn die Polizei bei einer Kontrolle jemanden mit dem Friedmann-Daum-Syndrom erwischt.

 

Bitte nur qualifizierte Antworten zum Thema, denn hyperaktive Leute ohne Behandlung sind wirklich eine Gefahr für sich und andere im Straßenverkehr!

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Hmm, interessante Frage. Ich denke mal wenn auf dem Beipackzettel davor gewarnt wird, unter dem Einfluss von Ritalin ein Auto zu fahren, dürfte die strafrechtliche Relevanz spätestens bei einem VU, aber auch schon vorher bei entsprechenden Ausfallerscheinungen gegeben sein. Sowohl der § 316 StGB als auch der 315c StGB ahndet ja nicht nur den Einfluss von Alkohol oder Drogen, sondern auch von Medikamenten.

 

Eine Strafbarkeit nach 24a StVG erscheint mir zweifelhaft. Dazu müsste ich aber die Inhaltsstoffe kennen und da bin ich echt nicht fit. Es gibt eine Anlage im StVG, die die verbotenen Substanzen beim 24a StVG auflistet. Dies ist eine abschließende Aufzählung

 

Cannabis / Tetrahydrocannabinol (THC)

Heroin / Morphin

Morphin / Morphin

Kokain / Benzoylecgonin

Amphetamin / Amphetamin

Designer-Amphetamin / Methylendioxyethylamphetamin (MDE)

Designer-Amphetamin / Methylendioxymethamphetamin (MDMA)

 

Bei bestimmungsgemäßen Gebrauch, also so wie es der Arzt verordnet hat, wird eine Strafbarkeit nach 24a auf jeden Fall ausscheiden. Aber wie gesagt, beim 316/315c bin ich mir da nicht so sicher.

 

Und wenn der Drogenvortest bei uns anschlägt, wird es natürlich erst mal Konsequenzen in Form von Blutentnahme und Anzeige geben. Wenn er entsprechende Schriftstücke beibringt, werden die der Anzeige beigelegt. Die Bußgeldstelle wird dann einstellen.

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Ich kenne das Medikament Ritalin nicht. Der § 316 StGB sowie alle anderen Bußgeld- und Straftatbestände beschränken sich jedoch nicht auf Alkohol und verbotene Betäubungsmittel sondern beziehen ausdrücklich "andere berauschende Mittel" ein.

 

 

 

§ 316 StGB Trunkenheit im Verkehr

 

(1) Wer im Verkehr (§§ 315 bis 315d) ein Fahrzeug führt, obwohl er infolge des Genusses alkoholischer Getränke oder anderer berauschender Mittel nicht in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu führen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in § 315a oder § 315c mit Strafe bedroht ist.

 

(2) Nach Absatz 1 wird auch bestraft, wer die Tat fahrlässig begeht.

 

Sollte das Medikament also seine Wahrnehmung oder seine Reaktion in irgendeiner Form beeinträchtigen so darf er unter Wirkung dieses Medikaments kein Fahrzeug führen. Sollte er ohne dieses Medikament ebenfalls dazu nicht in der Lage sein muß er wohl mit diesem Schicksal leben, daß er kein KFZ führen kann, so bitter das auch sein mag.

 

Gruß

Goose

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Guest Pferdestehler

Das ist vor allem insofern bitter, daß hier nur aufgrund von Gesetzen so entschieden wird, obwohl im Einzelfall eine Medikamenteneinnahme sogar keinerlei Einfluß auf die Fähigkeiten haben kann, ein Fahrzeug zu führen. Sie könnte, muß aber nicht, und das kann keiner beweisen oder entkräften.

 

Will sagen, wenn einer was nimmt, wo im Beipackzettel ausdrücklich steht, daß ein Bedienen von Maschinen und eine aktive Teilnahme im Straßenverkehr nur beeinflußt werden könnte , ist derjenige im Falle eines Crashs möglicherweise total erledigt.

 

Daher: Medikamenteneinnahme am besten niemandem mitteilen. Wenn das Fahren nicht beeinträchtigt wird, dann eben fahren. Problematisch wird's nur, wenn die halt im Blut nachweisbar sind mit den herkömmlichen Labortests.

 

Immerhin gibt es genug VTs, die ohne Medikamente so bescheiden fahren, daß ein Entzug der VE dringend anzuraten wäre, denen stellt auch niemand nach. Da ist ein Medikamente-User ohne Einfluß auf dessen Fahrweise doch sehr harmlos...

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@Pferdestehler: Auch wenn es viele aufregt: Im Straßenverkehr ist der Gesetzgeber so weit, daß nicht erst ein Schaden eintreten muß, miß er aktiv wird, hier reicht eine Gefährdung bereits aus.

Natürlich ist es für den einzelnen bitter, wenn er aufgrund seiner Krankheit kein Fahrzeug mehr führen kann, nur mag es für die Allgemeinheit eben sicherer sein.

Sind wir doch mal ehrlich zu uns: glaubst du, daß jeder Mensch die Einsicht besitzt zu erkennen, daß er zum Fahren nicht mehr in der Lage ist?

 

Gruß

Goose

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*g*

wenn man sich vorstellt, dass eine pathologische ablenkbarkeit und mangelndes konzentrationsvermögen lt. amerikanischer studien etwa 25% der menschen betreffen, werden die straßen verdammt leer sein.

und wenn man zusätzlich das problem bedenkt, dass diese menschen gerade immer wieder normen in frage stellen und risiken suchen, sollten auch einige forum-user sich mal unter die lupe nehmen.

 

das problem bei hyperaktivität ist, dass das hirn solcher menschen sich unter anderem nicht genug zeit nimmt, entscheidungen zu überdenken, sondern etwas sofort ausgeübt werden muss. in verbindung mit der dauerreizüberflutung des hirns und der entsprechenden ablenkbarkeit kann es da echt zu problemen kommen.

ritalin vermindert diese impulsivität bis auf ein normalmaß und begrenzt die reize auf das niveau, was auch ein gemeinhin als normal bezeichneter mensch hat. mein bruder benimmt sich tatsächlich ganz anders mit medikament.

 

wer sich dafür ineressiert, kann das ja mal lesen:

http://www.ads-praxis.de/ADS/ADS.html

 

aber zurück zum thema...

die tatbestandsmerkmale des 316 sind "(1) Wer im Verkehr (§§ 315 bis 315d) ein Fahrzeug führt, obwohl er infolge des Genusses alkoholischer Getränke oder anderer berauschender Mittel nicht in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu führen..."...

ich denke ein hilfreiches medikament wird davon nicht betroffen sein, da die tatbestandlichkeiten in einem solchen fall nicht erfüllt werden. es gibt ja auch epileptiker, die unter bestimmten voraussetzungen fahren dürfen. selbst narkoleptiker (also dauerpenner) müssen sich ein amphetaminsäftchen genehmigen, um straffrei ans steuer zu dürfen.

 

was mich weiterhin interessiert, ist die frage: reagiert der schnelltest auch auf methylphenidat-hcl, oder nicht?

reagiert er nicht, gilt wohl das bereits gesagte...was man nicht weiß, macht einen nicht heiß...

reagiert er aber, kommt jedesmal der große mühlstein in bewegung, der da fahruntüchtigkeit stillschweigend annimmt. bis die sache geklärt wird, ist das auto erstmal auf dem abschleppwagen nach hause unterwegs und der führerschein befindet sich eingetütet in der asservatenkammer :-)...

 

wo bekomme ich solche teststreifen gegen unkostenerstattung? dann wäre man (nicht nur ich) schlauer!

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@ t_cramer

 

Heutzutage werden gerne Leute und ihre Meinung unterdrueckt/diffarmiert, indem ihnen die Zugehoerigkeit zu Scientology unterstellt wird.

Fakt ist, dass Ritalien ein Psychopharmaka ist, das aehnlich wie Kokain wirkt und koerperliche wie psychische Beeintraechtigungen verursachen kann.

Bei Kleinkindern kann es bspw die Synapsenbildung verhindern...

 

Ich bin kein Arzt und kenne mich auch nicht wirklich in der Medizin aus, aber ich kenne einige "Ritalin-Faelle". Ein Kollege von mir nimmt das Zeug z.B. nur, um sich damit zu bedroehnen oder um laenger wach bleiben zu koennen.

Da das Mittel bei vielen Aerzten allerdings schon als das Wundermittel per se etabliert ist, werden Stimmen, die dagegen sprechen, gerne als Oekospinner abgetan bzw vollkommen ignoriert und sogar zensiert.

 

Ich habe als Privatmensch bspw absolut kein Interesse daran, ein Medikament schlecht zu machen, wieso sollte ich?

 

Informier dich am besten einfach mal. Im Netz gibt es genug Seiten, die darueber aufklaeren. Ich wuerde nicht alle von denen als Spinner oder Scientologen abtun....

 

http://www.froehlinghp.de/seite2.htm

http://www.antipsychiatrie.berlinet.de/ver...tel/huether.htm

http://www.oekoworld.com/lebenshilfe/hyperaktiv.htm

http://www.drug-infopool.de/rauschmittel/ritalin.html

 

Alles in googles top ten.

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also wer ritalin nimmt, um sich "zu bedröhnen", dem ist nicht mehr zu helfen.

ich habe eine probiert und muss sagen, dass ich nicht mehr gemerkt habe, als nach einer tasse kaffee!

 

Bei Kleinkindern kann es bspw die Synapsenbildung verhindern...

wer sagt das? professor hüther?

der ist unlängst dazu gezwungen worden, seine nicht belegten aussagen zurückzunehmen. aber die katze lässt das mausen offensichtlich nicht!

 

Da das Mittel bei vielen Aerzten allerdings schon als das Wundermittel per se etabliert ist, werden Stimmen, die dagegen sprechen, gerne als Oekospinner abgetan bzw vollkommen ignoriert und sogar zensiert.

 

es ist eher das gegenteil der fall: ritalinverschreibung ist für erwachsene garnicht zugelassen (obwohl im icd10 international verankert). der arzt, der ritalin verschreibt, muss mit regressforderungen der kasse rechnen.

ich sehe, was es bei meinem bruder bewirkt. und der kriegt sonst nix auf die reihe wegen seiner verpeilung.

 

Fakt ist, dass Ritalien ein Psychopharmaka ist, das aehnlich wie Kokain wirkt und koerperliche wie psychische Beeintraechtigungen verursachen kann.
fakt ist, dass kaffee, sex, zigarette... ähnlich wie kokain wirkt und koerperliche wie psychische Beeintraechtigungen verursachen kann. 'die dosis macht das gift', da hilft schwarz-weiß-denken nicht weiter.

fakt ist, dass ritalin mehr als 70 jahre alt ist und entsprechende erfahrungen über langzeitverabreichung existieren, was man von neueren psychopharmaka (die natürlich wesentlich teurer verkauft werden können) nicht behaupten kann. es ist kein fall bekannt, wo ritalineinnahme zu schäden geführt hat!

ritalin wird aber immer wieder als dope durch die presse gezerrt.

wer hat ein interesse daran? im interesse der aufmerksamkeitsgestörten ist es ja wohl nicht!

fragen muss man sich, wer am meisten von menschen mit psychischen problemen profitiert.

 

ich persönlich bin froh, wenn mein bruder dank ritalin klarkommt! wieder ein potentieller sozialhilfeempfänger weniger, der ansonsten auch meine tasche belasten würde.

 

Alles in googles top ten.

 

komisch!

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Guest Pferdestehler

@Goose

 

Werde mich mal ein wenig outen: Ich mußte auch ein paar Jahre meines Lebens Medikamente nehmen, die die Fahrtüchtigkeit nach Beipackzettel beeinflussen können. Aufgrund einer ganz anderen chronischen Erkrankung passiert das immer wieder (rheumatischer Formenkreis). Handelt sich dabei um Antiphlogistika (Entzündungshemmer) und Morphinderivate (Schmerzmittel in geringen Dosen).

Ich fahre dennoch Auto wie ein ganz "normaler" Mensch. Grund: Durch recht regelmäßige Einnahme sind die Nebenwirkungen nicht wahrnehmbar und beeinflussen tatsächlich nicht das Fahren. Dies ändert sich durchaus bei spontaner Einnahme nach mehren Wochen oder gar Monaten Pause. Da das dann aber zumeist eh vor dem Schlafengehen passiert, gibt es da keine Interaktion.

 

Also ich hätte wohl ein Riesenproblem, wenn ich mal zu einer Blutkontrolle gebeten werden. Darum trinke ich auch so gut wie keinen Alkohol mehr, selbst mit 0,3 Promille kann mich bereits seit Jahren niemand mehr bekommen...

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"'die dosis macht das gift', da hilft schwarz-weiß-denken nicht weiter.

fakt ist, dass ritalin mehr als 70 jahre alt ist und entsprechende erfahrungen über langzeitverabreichung existieren, [...]."

 

Volle Zustimmung. Wenn man das Zeug richtig dosiert _und_ anwendet, dann mag es sinnvoll sein - Genau wie Kokain, Heroin oder LSD.

Das soll durchaus keine einseitge Sichtweise sein, sondern einfach mal darauf aufmerksam machen, um was fuer ein Mittel es sich eigentlich handelt. Und es ist nunmal ein Mittel, dass bei falscher Anwendung durchaus aehnlich schaedlich ist wie Kokain (weil es halt so wirkt).

Dummerweise wird aber von einem Allheilmittel ausgegangen, das man jedem Kind, das díe Symptome dieser "Krankheit" zeigt, wahllos verschrieben wird.

Es wird nicht ueber Alternativen nachgedacht, sondern einfach ein Mittel verschrieben, das die Symptome unterdrueckt und nicht die Krankheit selbst bekaempft. Denn dafuer muesste man sich mit der "Krankheit" auseinandersetzen. Dabei kommt man schnell darauf, dass bei einem "AufmerksamkeitsDefizitSyndrom", welches sich durch auffaellige Verhaltensweisen aeussert, eigentlich mit konventionellen Mitteln viel mehr geholfen ist. Soll heissen, dass man sich um das Kind kuemmert, und darauf eingeht, wenn es sich auffaellig benimmt, anstatt es mit Medikamenten vollzustopfen.

Mit einfachster Paedagogik ist hier schon das meiste getan, weil es sich schlicht nicht um eine Krankheit handelt.

Und wenn Scientology meint, es koenne mit irgendwelchen tollen Seminaren auch von dieser Hysterie profitieren und deshalb ebenfalls gegen Ritalin angeht, dann ist das bedauerlich, hilft aber nicht ueber die Tatsache hinweg, dass Ritalin tatsaechlich eine bewusstseinsveraendernde Droge ist, die schaedlich wirken kann.

 

"es ist kein fall bekannt, wo ritalineinnahme zu schäden geführt hat!"

 

Es wird lediglich nicht nachgewiesen.

Zum einen sind da die Langzeitwirkungen, die sich nur auf die Psyche auswirken und auf dauer eine krasse Charakterveraenderung herbeifuehren koennen (kenne selbst so einen Fall), zum anderen sind die Wechselwirkungen mit anderen Drogen fatal.

Ein Bekannter von mir wusste bspw lange nicht, dass er bei der Einnahme von Ritalin kein Alkohol konsumieren darf. Der Arzt aht es ihm schlichtweg nicht gesagt. Das haette boese ausgehen koennen...

 

"ritalin wird aber immer wieder als dope durch die presse gezerrt.

wer hat ein interesse daran? im interesse der aufmerksamkeitsgestörten ist es ja wohl nicht!

fragen muss man sich, wer am meisten von menschen mit psychischen problemen profitiert."

 

Diese frage kannst du dir ja wohl selbst beantworten: Ritalin wird in Amerika bspw. schon verschrieben, wie Bonbons. Dort nimmt jedes 10te (!!!) Schulkind Ritalin.

Ohne Frage ist doch hier die Pharmaindustrie der mit Abstand groesste Profiteur.

[siehe hierzu auch: http://www.audiva.de/Presse/Ritalin_USA_BAZ160900.gif]

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im großen und ganzen zustimmung. wobei ich aber was den begriff bewusstseinsverändernd gerne auf die interaktion zwischen biochemischem stoffwechsel der katecholamine und umwelt hinweisen möchte.

alles, was das system mensch an reizen aufnimmt führt zur bewusstseinsveränderung! auch das morgendliche zwetschgenmarmeladenbrot ist damit bewusstseinsverändernd.

 

aber was muss ich jetzt lesen:

Es wird nicht ueber Alternativen nachgedacht, sondern einfach ein Mittel verschrieben, das die Symptome unterdrueckt und nicht die Krankheit selbst bekaempft. Denn dafuer muesste man sich mit der "Krankheit" auseinandersetzen. Dabei kommt man schnell darauf, dass bei einem "AufmerksamkeitsDefizitSyndrom", welches sich durch auffaellige Verhaltensweisen aeussert, eigentlich mit konventionellen Mitteln viel mehr geholfen ist. Soll heissen, dass man sich um das Kind kuemmert, und darauf eingeht, wenn es sich auffaellig benimmt, anstatt es mit Medikamenten vollzustopfen.

Mit einfachster Paedagogik ist hier schon das meiste getan, weil es sich schlicht nicht um eine Krankheit handelt.

 

das heißt also, dass sich eine ganze menge ziemlich namhafter ärzte und pädagogen irrt?

ein syndrom, dass keines ist, sondern lediglich der "richtigen" erziehung und betreuung bedarf?

hier kann und darf ich als akademiker dieser fachrichtung nicht zustimmen!

wer hyperaktive kinder oder allgemein kinder beobachten durfte, die unter dem adhs leiden, weiß, dass es sich nicht lediglich um einen "unangepassten" charakter handelt.

ob man es glaubt oder nicht:

diese kinder und erwachsenen leiden daran, auf kognitive stimuli nicht so anzusprechen, wie ihre normalen pendanten. sie erlernen unvergleichlich schwerer als andere kinder eintönige, stupide dinge. nicht weil motivation fehlt oder sie zu faul sind, sondern weil zuviele reize konkurrieren. nur besonders starke stimuli können damit einen effekt bewirken und adhs-menschen sind zeit ihres lebens auf überstarke stimuli angewiesen, wenn es nicht ein medikament gäbe, was reize reduziert.

 

es gibt eine ziemlich lange studie (welche auch jetzt noch läuft), die sich vergleichend mit dem erfolg von medikamentöser- und verhaltenstherapie auseinandersetzt.

im ergebnis wurde die feststellung gemacht, dass eine kombinationstherapie mit medikamenten einer alleinigen medikamentösen therapie nur haarscharf überlegen war. abgeschlagen und unter weitgehend erfolglos verbucht wurde die psychotherapie ohne medikamente.

 

ich habe hier ein paar pdf's aus den entsprechenden fachzeitschriften. bei interesse kannst du sie ja lesen.

http://mitglied.lycos.de/torstencramer/

 

es wird viel herumgekräht, adhs sei lediglich ein sozialpsychologisches konstrukt. vor allem die medien... fernsehen und vorgeblich seriöse blätter (spiegel, stern) springen gerne auf diesen zug auf. wer sich doch tatsächlich intensiv damit befasst und adhs-betroffene nicht nur für die dauer eines interviews kennt, wird die schlussfolgerung ziehen, dass es ein leiden ist, dass durchaus behandlungsbedürftig sein kann.

und zwar unerheblich davon, ob es die evolution wollte oder nicht. in unserer heutigen welt zählt das einhalten von dämlichsten normen und regeln mehr als alles andere...wer es nicht schafft, fällt unten durch. kein platz für experimente von menschenfreunden!

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"das heißt also, dass sich eine ganze menge ziemlich namhafter ärzte und pädagogen irrt?

ein syndrom, dass keines ist, sondern lediglich der "richtigen" erziehung und betreuung bedarf?

hier kann und darf ich als akademiker dieser fachrichtung nicht zustimmen!"

 

Es ist nunmal schoen einfach, zu sagen es handele sich um eine Krankheit und diese dann mit einem Mittel zu bekaempfen, das scheinbar auch noch wirkt.

Der Erfolg mag ja erstmal beeindrucken, weil betreffende Person die typischen Symptome tatsaechlich nichtmehr zeigt.

Gerne werden dabei aber die von mir genannten negativen Aspekte uebersehen.

Zudem sollte man beruecksichtigen, dass man nicht jede verhaltensauffaellige Person als Opfer von ADS abtun kann. Hier laeuft definitv etwas falsch.

(Es haben sich schon bei ganz anderen Medikamenten angesehene Aerzte geirrt. )

 

 

"wer hyperaktive kinder oder allgemein kinder beobachten durfte, die unter dem adhs leiden, weiß, dass es sich nicht lediglich um einen "unangepassten" charakter handelt.

ob man es glaubt oder nicht:

[...]. nur besonders starke stimuli können damit einen effekt bewirken und adhs-menschen sind zeit ihres lebens auf überstarke stimuli angewiesen, wenn es nicht ein medikament gäbe, was reize reduziert."

 

Man kann diese Reizueberflutung doch nicht mit Drogen betaeuben?!

 

Abgesehen davon mag das tatsaechlich eine Krankeit sein. ADS hingegen wird bei jedem Hanz und Franz diagnostiziert. Es wird gerne als Ursache fuer jede Art von "Verhaltensstoerungen" vorgeschoben. Und dabei handelt es sich nunmal oftmals um "unangepasste" Charakter.

 

"es gibt eine ziemlich lange studie (welche auch jetzt noch läuft), die sich vergleichend mit dem erfolg von medikamentöser- und verhaltenstherapie auseinandersetzt."

 

Quelle?

[Klar, die Pharmaindustrie gibt egrne Studien in Auftrag, die die Notwendigkeit ihrer Produkte bejahen...]

 

 

"es wird viel herumgekräht, adhs sei lediglich ein sozialpsychologisches konstrukt. vor allem die medien... fernsehen und vorgeblich seriöse blätter (spiegel, stern) springen gerne auf diesen zug auf."

 

Wieso nennst du sie serioes, wenn sie doch offensichtlich die Unwahrheit verbreiten? Oder ist es _nur_ in diesem Fall so? %-/

 

"wer sich doch tatsächlich intensiv damit befasst und adhs-betroffene nicht nur für die dauer eines interviews kennt, wird die schlussfolgerung ziehen, dass es ein leiden ist, dass durchaus behandlungsbedürftig sein kann."

 

Klar

 

"und zwar unerheblich davon, ob es die evolution wollte oder nicht. in unserer heutigen welt zählt das einhalten von dämlichsten normen und regeln mehr als alles andere...wer es nicht schafft, fällt unten durch. kein platz für experimente von menschenfreunden!"

 

Unterstreichst du mit dieser Aussage nicht die These, dass alle Menschen, die vom Standart abweichen, als "nicht normal" und somit als zu behandelt bzw zu bestrafend eingestuft werden?

Immer schoen mit dem Strom schwimmen...

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Unterstreichst du mit dieser Aussage nicht die These, dass alle Menschen, die vom Standart abweichen, als "nicht normal" und somit als zu behandelt bzw zu bestrafend eingestuft werden?

Immer schoen mit dem Strom schwimmen...

so ist es! wir leben doch wie marionetten. wer nicht mit dem strom schwimmen möchte, für den haben wir doch rute vom weihnachtsmann, führerscheinentzug, gefängnis usw. ...

je dichter wir menschen zusammenrücken, desto mehr regeln schaffen wir uns.

was diese entwicklung angeht, ein notwendiger ausweg, da bin ich mir sicher...

ich plädiere jedoch für eine die überbevölkerung minimierende tödliche seuche!

 

Zudem sollte man beruecksichtigen, dass man nicht jede verhaltensauffaellige Person als Opfer von ADS abtun kann. Hier laeuft definitv etwas falsch.

 

der icd10 ist da schon recht ausdifferenziert. die psychischen leiden lassen gut abgrenzen. von fehldiagnostik sind adhs-personen stärker betroffen, als nicht adhs-personen, da sich adhs speziell im schwerfälligen deutschland noch nicht durchgesetzt hat.

es ist vielfach leider so, dass menschen mit einem klinischen vollbild von adhs häufig von fachärzten als schizotyp oder psychotisch diagnostiziert und aus ratlosigkeit mit neuroleptika behandelt werden.

 

Gerne werden dabei aber die von mir genannten negativen Aspekte uebersehen.
jede sache hat ihren negativen aspekt. man darf ihn nicht übersehen, aber andererseits auch nicht zur handlungsmaxime machen, indem man bewährte therapeutische verfahren in den wind schießt.

 

Man kann diese Reizueberflutung doch nicht mit Drogen betaeuben?!

 

es geht bei ritalin auch nicht ums betäuben. eine häufig in der presse geäußerte formulierung ist das sogenannte "ruhigstellen" mittels ritalin. eine intensive beschäftigung mit dem thema führt jedoch zu der erkenntnis, dass ritalin ein stimulans ist, dass die anzahl der dopamintransporter im striatum reduziert.

unser striatum ist so eine art vorgeschalteter filter, dessen aufgaben steuerung von handlungen und emotion, sowie wahrnehmung ist. habe ich dort nicht genügend dopamin zur verfügung kann das striatum obige aufgaben nicht so erfüllen, wie es das sollte. sprich: es kommen reize ins stirnhirn, die der normale mensch dank dopamin ausfiltern kann.

 

ritalin lässt also den dopaminspiegel im striatum auf dem vom körper vorgegebenem maß der produktion (es wird also nicht wie sonst schnell abtransportiert), während im hauptunterschied kokain etwa die dopaminausschüttung im gesamten organismus steigert.

man könnte sagen, ritalin normalisiert.

 

Quelle?

[Klar, die Pharmaindustrie gibt egrne Studien in Auftrag, die die Notwendigkeit ihrer Produkte bejahen...]

 

WHO oder die amerikanische gesundheitsbehörde.

ob die gerne schweizer firmen unterstützen?

aber selbst wenn: heutzutage funktioniert doch alles nur mit nachfrage und angebot. und wer nachfrage schafft, betreibt marketing. warum sollte das sich auch nicht auf die pharmaindustrie beziehen? wäre doch paradox, wenn nicht. das system funktioniert! und wenn der mensch nicht funktioniert, wird nachgeholfen.

 

Wieso nennst du sie serioes, wenn sie doch offensichtlich die Unwahrheit verbreiten? Oder ist es _nur_ in diesem Fall so? %-/

 

ich habe schon bewusst geschrieben "vorgeblich" seriös. als junger leutnant war ich unter anderem zweimal für ein halbes jahr im kossovo. ich las mangels qualifizierter lektüre über dinge, die unter anderem auch den bereich betrafen, in dem ich stationiert war und ahnte, dass spiegel und stern nichts weiter als BILD auf anderem niveau ist. man kann sich die mühe machen, die kernaussagen extrahieren und miteinander vergleichen, um zu erkennen, dass freier journalismus auch nur den marktgesetzen unterworfen ist.

mit begriffen wie "wahrheit" gilt es vorsichtig umzugehen. sie sind immer sehr subjektiv und tatsächlich konstrukte. für mich ist eine subjektive wahrheit, dass ritalin meinem bruder hilft, seine gedanken zu sortieren und die für ihn wichtigen dinge zu tun. der erfolg gibt ihm recht und ich bin froh.

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Meine Herren schlenn und t_cramer, koenntet ihr bitte eure Diskussion um die Wirkung und Wirksamkeit von Medikamenten via PM oder in einem anderen Forum fortfuehren? Hier sollte man sich doch bitte auf den strassenverkehrsrelevanten Teil beschraenken. Vielen Dank!

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