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Hi Toxic Waste,

 

dann haben deine Eltern einfach Glück gehabt, einen 1er Golf zu DDR Zeiten gehabt zu haben.

Der DDR Normalo hätte ca. 100.000.- DDR - Mark, auf dem Schwarzmarkt bezahlen müssen.

In einem Punkt gebe ich dir Recht, wer für einen Golf, zu DDR Zeiten ein derartiges Geld ausgegeben hat war bescheuert (allerdings hast du dich über das Auto deiner Eltern "dargestellt" - im Gegensatz dein Spruch zu meinem Posting, "Man ist nicht sein Auto" - merkst du was?).

Unabhängig davon käme ein Golf für mich nie in Frage (ein völlig überbezahltes Fortbewegungsmittel - aber kein Auto).

 

Noch mal zum Thema "Grenze".

Wir müssen uns nicht über Sinn oder Unsinn dieser ehemals bestehenden Grenze streiten.

Fakt ist sie war da, und jedem potentiellen Republikflüchtling war bekannt, was passieren kann wenn er sie illegal überwindet.

Wo siehst du jetzt das Problem?

 

Wie ich im vorangegangenen Posting schon schrieb, Gesetzestreue vermeidet (weitgehend) Repressalien (in der DDR wie auch in der BRD).

Im Gegensatz zu anderen Forumlern bist du Ossi, heißt du weist, wie es in der DDR lief, "möglichst Schnau*e halten und sehen wie man mit dem Ar*** an die Wand kommt" (hat man dies beherzigt, konnte es einem richtig gut gehen).

Allerdings ebenso ernsthaft sollte man diese Devise in der "freien Bundesrepublik" beherzigen.

 

 

Hi HarryB,

 

tut mir jetzt leid, wenn ich dich zornig gemacht habe. :nolimit:

Realität ist aber, dass die westdeutsche Wirtschaft vom Mauerfall erheblich profitiert hat, dabei rede ich gar nicht von den Machenschaften der "Treuhand", diese Bande sehe ich in einer Linie mit den Damen und Herren Politikern.

Die Treuhand hat (halbwegs lukrative) DDR Betriebe zu Spottpreisen verschachert, dass man nicht weis, ob man weinen oder kot*en soll.

Nicht das du mich missverstehst, die westdeutsche Wirtschaft hat profitiert, nicht der deutsche Steuerzahler!!

 

Noch ein Wort zu den Leuten der Wende, welche auf die Straße gegangen sind.

Für dich sind das Bürgerrechtler und "Freiheitskämpfer", ich würde sie anders bezeichnen.

Wenn sich Frauen mit Kinderwagen in der ersten Reihe positionieren, in einer Situation welche durch sie nicht kontrollierbar ist (siehe auch China - Platz des himmlischen Friedens - zur damaligen Zeit) sind das in meinen Augen garantiert keine Freiheitskämpfer oder Bürgerrechtler.

Wenn dann obendrein noch aus der zweiten Reihe Steine auf die Sicherheitskräfte geworfen werden, kann ich nur dumpfes Gewaltstreben und "Herdentrieb" beobachten.

 

Natürlich ist es dein gutes Recht, dies anders zu sehen.

 

 

Tja, und warum lebe ich noch hier?!

Ganz einfach, weil mir ein siebenstelliger Betrag auf dem Konto fehlt, welcher es mir ermöglicht, z. B. in Südafrika oder in der Schweiz (die haben sogar noch ein Bankgeheimnis!!) sorgenfrei zu leben.

 

 

Gruß

Highspeedbiker

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dann haben deine Eltern einfach Glück gehabt, einen 1er Golf zu DDR Zeiten gehabt zu haben. Der DDR Normalo hätte ca. 100.000.- DDR - Mark, auf dem Schwarzmarkt bezahlen müssen.
Ersteres ist mit Sicherheit so, zweiteres mag so stimmen, weiß ich nicht besser.

 

(allerdings hast du dich über das Auto deiner Eltern "dargestellt" - im Gegensatz dein Spruch zu meinem Posting, "Man ist nicht sein Auto" - merkst du was?).
Aber wie denn nur? Wie sollte ich mich über etwas darstellen können, an dem ich keinerlei Anteil hatte? Nicht ich habe angefangen zu schreiben, was ich für ein Auto hatte. :nolimit: Und gerade die DDR-Zeit ist ein Parradebeispiel dafür, dass ein Auto so gar nichts über die Verhältnisse des Besitzers aussagen muss. Die uralte Anmeldung vom greisen Opa bekommen und zack gab's ein neues Auto - mit dem Bezahlen hatte man kein Problem, Geld war in den allerseltensten Fällen ein Thema.

 

Noch mal zum Thema "Grenze"........ Wo siehst du jetzt das Problem?
Na sie war da, das muss doch wohl als Problem reichen, oder? Deswegen aber zu sagen, man würde Suizid begehen wollen, weil unrechtmäßig auf einen geschossen werden könnte, geht entschieden zu weit. Das ist der Punkt.

 

Noch was zu Christain_lej: Sicherlich hatte die Ostmark keinen Wert von 1:1. Dass man sie aber so umgetauscht hatte, war wichtig, um die Menschen in der DDR nicht mit einem Schlag all ihrer Habe zu berauben - so eine Währungsunion hätte es nie gegeben, damit keinen Einigungsvertrag und mithin keinen Kanzler der Einheit. Hätte die Bundesrepublik die DDR v1.1 eben zwischenstaaatlich aufrechterhalten müssen. Alleinvertretungsanspruch. Ohne jede Gegenleistung - so wurde jede Ostmark wenigstens noch beim Ausgeben versteuert und wanderte teilweise ins Säckl.

1:1 wurden übrigens nur Geldmittel bis 4000 Mark getauscht (oder 5000? weiß das gar nicht mehr genau), alles darüber 5:1, was einerseit dazu führte, dass sogar Kinder plötzlich prall gefüllte Sparbücher bzw. Konten hatten, andererseits Menschen ihr Vermögen (gerade für ein Auto angespart oder für einen Hausbau)

drastisch verkleinert sahen, weil sie ihr Geld nicht verteilen konnten, mangels 20 Kindern oder so. Geschluckt. stinkesauer, aber geschluckt, was blieb denn auch übrig?

Den bundesdeutschen Angestellten hätte ich sehen mögen, wie ihm einer aus seinem ersparten Autobudget von 50.000DM über Nacht mal eben 14.000 NewDM gemacht hätte. Dass man künftig bspw. die Miete in fünffacher bisheriger DM-Höhe aber nunmehr selbstredend in NewDM zu zahlen hätte, versteht sich von allein.

Ja, so war sie, die Währungsunion. Und es war gut so, ich wollte es nicht wieder retour.

 

 

Ansonsten schließe ich mich PS' Zeilen an, die deutsche Einheit war teuer, ist teuer, wird teuer sein. Aber welcher Preis wäre wohl angemessen? Das Volk ist wieder in einem Staat vereint. Großartige Sache das.

Man hätte es nicht unbedingt so versaubeuteln müssen, aber der Fakt bleibt und wir knabbern nun doch alle an derselben holzigen Möhre. In den 16 Jahren haben die Ossis auch ihren Teil beigetragen, zahlen immer noch mit geringeren Einkommen bei gleicher Stelle/Leistung ihren Aufschlag. So what, die Möhre muss aufgegessen werden, da gibt es kein Vertun, aber dereinst sitzen wir wenigstens mal bei Erbsensuppe zusammen und unsere Enkel können sich dann mal ein Steak gönnen.

Für Geheule ist es viel zu spät (von beiden Seiten, ich nehme die vielzitierten Nörgel-Ossis da gar nicht aus.)

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@Toxic Waste: Der Umtausch lief nach folgendem Schema ab:

- Umtausch im Verhältnis 1:1 gestaffelt nach Lebensalter

- unter 18 Jahren 2000M

- zwischen 18 und 60 Jahren 4000M

- ab 60 Jahren 6000M

Alles darüber wurde im Verhältnis 1:2 umgetauscht.

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@Highspeedbiker

Ich gebe Dir insofern recht, als dass meine Meinung über die DDR durch Medien und durch Erfahrungsberichte von ostdeutschen Freunden geprägt wurden (das sind übrigens nicht wenige, da ich seit fünf Jahren in Sachsen lebe). Eine DDR, wie Du sie siehst, hat aber z.B. keiner meiner Freunde so gesehen, was für mich Grund genug ist, an meinem Standpunkt festzuhalten.

 

Ich werde die DDR nicht verteufeln, es gab sicher auch gute Seiten an ihr. Fakt ist aber auch, dass es sehr viele schlechte Seiten gab. Und gerade wenn jemand - wie Du - sich über einen Unrechtsstaat BRD aufregt und dafür auch Beispiele bringt, so erstaunt es mich umso mehr, wenn er die "Republikflucht" verurteilt, Widerstandskämpfer für Freiheit in einem gerechteren Staat (und das ist die BRD ganz sicher!) verhöhnt und davon spricht, man hätte halt nicht zur falschen Zeit am falschen Ort sein dürfen, dann ging es einem gut. Tja, leider konnte man es sich nicht immer aussuchen, wo man lebte bzw. war und was die Tätärä-Behörden davon hielten, siehe die Aktionen Kornblume und Ungeziefer. "Schnauze halten und schauen, dass man mit dem Arsch an die Wand kommt" wirst Du wohl sagen. Ich antworte schon vorsorglich mit der Signatur eines Mitglieds dieses Forums: "WO RECHT ZU UNRECHT WIRD, WIRD WIDERSTAND ZUR PFLICHT."

 

Und spätestens, wenn ich an die Stasi und ihre Methoden denke, kann ich nicht verstehen, wie man das alles gar nicht so schlecht finden kann.

 

 

Dir fehlt ein siebenstelliger Betrag zum sorgenfreien Leben im Ausland? D.h. mit diesem Betrag würdest Du die BRD aus

ureigenem Egoismus zur Verwirklichung ganz privater Ziele
verlassen? Schau an, aber sei unbesorgt - im Gegensatz zur heißgeliebten Tätärä wirst Du hier von niemandem per Stacheldraht und Schießbefehl aufgehalten.
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Wie ich im vorangegangenen Posting schon schrieb, Gesetzestreue vermeidet (weitgehend) Repressalien (in der DDR wie auch in der BRD).

Wenn ich sowas lese, kriege ich echt Hassgefühle. :heul:

Was glaubst du eigentlich, wo wir heute leben würden, wenn sich in der Menschheitsgeschichte nie Menschen für ein Leben - wie sich es sich vorgestellt haben - eingesetzt hätten?

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@dagegen

 

Glaubst du wirklich die "Ossis", welche damals in der DDR auf die Straße gegangen sind, wollten ca. 20 % Arbeitslosigkeit, überdurchschnittlich oft Hartz IV Empfänger darstellen, Menschen zweiter Klasse zu sein?

 

Der größte Teil, der damals grölenden Massen, war blauäugig und träumte vom "Goldenen Westen", jegliche Objektivität blieb auf der Strecke.

Durch verlogene Politik (Danke, an den großen Kanzler der Einheit) wurde die Naivität, und man muss es offen sagen, auch pure Blödheit der "Ossis" ausgenutzt.

 

Der "dumme Ossi" (und ich darf das sagen, weil selbst Ossi) wollte unter alle Umständen Reisefreiheit, und grölte "Wir sind ein Volk".

 

Was hat es dem grölenden, blauäugigem Ossi gebracht??

 

Keinerlei Vorteile (und das "Begrüßungsgeld" hat jeder Ossi schon vielfach zurückgezahlt) gegenüber der DDR.

Was nützt es dem Arbeitslosen, wenn er nach Ägypten reisen könnte, er kann es genau so wenig wie zu DDR Zeiten (damals durfte er es nicht, heute kann er es nicht!!).

 

Schaue dir doch nur mal die Wahlen der letzten Jahre an (das betrifft alle Deutschen, nicht nur die Ossis).

Erst wählte man "schwarz", dann wählte man "rot", zuletzt wählte man "schwarz - rot".

 

Und mit welchem objektivem Ergebnis für uns alle?

Jeder von uns wurde nach jeder Wahl umso mehr beschissen und verarscht.

 

Wenn ich die DDR mit der BRD vergleiche komme ich zu folgendem Schluss:

 

Die BRD bietet jedem (welcher es sich leisten kann!!) ein unvergleichliches Konsumangebot, was in der DDR unvorstellbar war (dickes Plus für die BRD).

Ein, auch nur annähernd, vergleichbares soziales Netz wie in der DDR, hat die BRD nicht und wird es auch nie haben (ganz dickes Plus für die DDR).

In der DDR gab es politische Gefangene, in der BRD gibt es natürlich keine (was sind dann Strafgefangene, zum Beispiel, gem. § 86a StGB - ich würde sagen auch politische Gefangene - klares Unentschieden).

 

In der BRD werden tagtäglich Existenzen zerstört, durch verfehlte Wirtschaftspolitik, es fällt viel Unternehmergeist deutscher Bürokratie zum Opfer und jegliche private Initiative wird durch staatliche Repressalien eingebremst (wird mir vermutlich jeder Selbstständige recht geben).

 

Aus eigener Erfahrung weis ich (leider) wenn ein Angehöriger zum Pflegefall wird, dann "erlebt" man das soziale Netz der BRD.

Der Staat will wissen, was der Angehörige "wert" ist, gesteht einem Menschen, welcher sein Leben lang gearbeitet hat, einige, wenige tausend Euro zu, der Rest geht für seine Pflege flöten.

Heißt, ein Mensch, welcher weit über 40 Jahre Krankenkassenbeiträge gezahlt hat (plus Pflegeversicherung, seit deren Einführung) wird ruiniert und kann maximal soviel eigenes Kapital behalten, dass er beerdigt werden kann.

 

DAS IST FÜR MICH MENSCHEN VERACHTEND, INHUMAN UND KRANK, und das macht zu einem großen Teil die BRD aus, so wie ich sie empfinde und erlebe.

 

 

Gruß

Highspeedbiker

 

Und ich wünsche wirklich jedem von euch (egal ob "Ossi" oder "Wessi"), dass ihr, oder einer eurer Angehörigen, NIE zu einem Pflegefall in Deutschland werdet!!

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Und ich wünsche wirklich jedem von euch (egal ob "Ossi" oder "Wessi"), dass ihr, oder einer eurer Angehörigen, NIE zu einem Pflegefall in Deutschland werdet!!
Meinst Du etwa, es ist besser, ausserhalb Deutschlands zum Pflegefall zu werden? Dort, wo nix fuer dich getan wird, wenn die Angehoerigen nicht kraeftig fuer dich aufkommen? :P:lol:

Mir scheint, Du schaust dir das Ganze nur aus deiner eigenen Erwartungshaltung an und stellst nun ploetzlich fest, dass purer Egoismus gar nicht so sehr gefragt ist. Ich rate Dir nur, mal einen siebenstelligen Betrag zusammen zu bekommen, und dann das "schoene Leben" in Suedafrika geniessen zu wollen. Du wirst fest stellen, dass Du einen Grossteil deiner Kohle ausgeben werden musst, um den Rest dann halbwegs zu schuetzen - was nicht immer gelingen wird. Und nun komme mir bitte nicht mit Deiner Nahkampfausbildung, die ist naemlich gegen ein paar entschlossene Arme mit 'ner AK 47 in der Hand gar nix wert...... ;)

 

Sicherlich gab es in der DDR einige Vorteile, z.B. der garantierte Kindergartenplatz und Arbeit fuer alle, die subventionierten Grundnahrungsmittel und der halbe Liter Bier fuer 1.02 Mark in der Kneipe an der Ecke - aber um welchen Preis denn, bitte sehr? Wirtschaftlich war die DDR komplett am Ende, im Welthandel spielte sie nicht einmal die Triangel, das grosse Konzert machten andere. Toll, bei den olympischen Spielen hatten sie immer 'ne Menge Goldmedailliengewinner, die wurden aber dazu hingedopt - auf staatliche Anordnung. Wo durften denn die Buerger hinreisen? Wenn sie nach Ungarn fuhren, wurden sie dort als zweitklassige Touristen behandelt, weil es auch die mit der harten Waehrung in der Tasche vor Ort gab. Die sonstigen Laender, die sie bereisen durften, waren wohl auch nicht so das Gelbe vom Ei.....

Klar haben die Buerger sich das Ergebnis ihrer 'Revolutiuon' besser vorgestellt, es liegt in der Natur des Menschen, davon zu traeumen, immer das Nonplusultra zu erreichen. Nun mussten sie aber fest stellen, dass in der BRD eben keine gebratenen Tauben durch die Luefte fliegen und auch nicht ueberall Milch und Honig fliesst. Trotzdem aber sind die Moeglichkeiten, die sie nach der Wende hatten um ein vielfaches besser, als sie vorher waren.

Und politische Gefangene in der BRD - geh' mir doch vom Acker..... :lol: Diese "Argumente" hatten wir schon in den 70er Jahren, als die RAF noch fuer ihre verqueren Ideale kaempfte.....

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In der BRD werden tagtäglich Existenzen zerstört, durch verfehlte Wirtschaftspolitik, es fällt viel Unternehmergeist deutscher Bürokratie zum Opfer und jegliche private Initiative wird durch staatliche Repressalien eingebremst (wird mir vermutlich jeder Selbstständige recht geben).

Da vermutest Du aber falsch, Highspeedbiker!

Mein Schritt in die Selbständigkeit bestand amtlicherseits aus etwa 10 min. Zeitaufwand und ein paar Mark Gebühren.

Für einen Einmannbetrieb hält sich der Behördenkram ohnehin in erträglichen Grenzen. :P

Aber:

Wie waren eigentlich in der D"D"R die Möglichkeiten, sich auf eigene Füße zu stellen?

Wäre man dort mit dem bloßen Versuch nicht eher an Bürokratie und "staatlichen Repressalien" gescheitert?

Interessant übrigens, daß solche "Mißstände", die vereinzelt schon vor der Wende tatsächlich existierten, meist aus jener politischen Ecke kamen, wo man mehr oder weniger heimlich die D"D"R für das bessere Deutschland hielt... :lol:

lg

c.s.

Wie ist eigentlich die D"D"R mit Pflegefällen umgegangen?

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Guest Pferdestehler
Glaubst du wirklich die "Ossis", welche damals in der DDR auf die Straße gegangen sind, wollten ca. 20 % Arbeitslosigkeit, überdurchschnittlich oft Hartz IV Empfänger darstellen, Menschen zweiter Klasse zu sein?

Die wollten besser Chancen. Scheinbar hatten aber sehr viele nicht kalkuliert, daß sie diese Chancen aber aus eigener Kraft, ohne Anleitung oder Unterstützung durch andere schaffen müssen und waren zuerst sehr enttäuscht, bisweilen verärgert, weil sie plötzlich eigentverantwortlich handeln mußten. Die meisten haben die Füße irgendwann auf den Boden bekommen und sich behauptet. Einige haben das allerdings offenbar heute noch nicht begriffen, sehnen sich zurück in den Schoß von Mami Kümmerstaat, der für sie ja scheinbar alles so schön vorgegeben und erledigt hat.

 

Meine eigenen Verwandten im Havelland haben da auch eine interessante Entwicklung durchgemacht. Noch 1992 schimpften sie Gift und Galle, wie schlimm doch die Wende sei, was für ein Fehler, ihnen ging es vorher ja sooo viel besser. Heute fahren sie ein modernes Auto, das Haus ist von unten nach oben komplett modernisiert, Wärmedämmung, neue Fenster, neue Heizung, Dach ausgebaut, komplett renoviert und eingerichtet, sie arbeitet als Gruppenleiterin bei Siemens in Nauen, er ist Rentner, sind hochzufrieden. Und die leben in einem echt strukturschwachen Gebiet (havelländisches Luch hinter Nauen). Haben nur irgendwann begriffen, daß man selbst für sein Leben, für den eigenen Erfolg oder Mißerfolg verantwortlich ist. Der Staat kann dabei helfen, macht das auch an vielen Ecken. Müssen muß er das aber nicht, ist keine Selbstverständlichkeit. In meinen Augen gibt es gerade hier im Osten Deutschlands noch eine große Menge Menschen, deren Unglück zumindest teilweise auf einen Unwillen zurückzuführen, das Leben aktiv in die eigene Hand zu nehmen. Und dann wird ordentlich gemeckert. Weil's bequemer ist, als an sich selbst zu arbeiten...

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@PS: Sehr gute Antwort! Sie lag mir auf der Zunge, aber ich wusste nicht, was ich darauf schreiben soll. Diese Antwort trifft es sehr genau! Jeder der will, kann etwas aus sich machen.

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Guest Pferdestehler

Auf die Distanz muß man sehr vorsichtig mit solchen Einschätzungen sein. Selbst ich, der ich im Westteil der geteilten Stadt aufgewachsen bin, zwar mit intensiven Verwandtschaftskontakten in die DDR sowie mit einem Vater, der mehrere Jahre beruflich in der Sowjetunion zugebracht hat, bin da etwas vorsichtig mit Einschätzungen von DDR-Bürgern. Das was ich schreibe, hat sich aber aufgrund persönlicher Erfahrungen so eingeprägt und es paßt leider in das Gesamtbild.

Nicht daß wir uns falsch verstehen, der Großteil der Leute hier, die ich kenne, ob "Ossi" oder "Wessi", ist ganz normal und leistungsbereit veranlagt. Aber man findet leider im Verhältnis viel zu viele, die das (noch) nicht sind. Und wenn ich sehe, wie sich die Kinder aus solchen Verhältnissen entwickeln, dann graust es mir wirklich. Was soll aus denen anderes werden als eine "Unterschicht", die sehen es doch zumeist gar nicht anders, bekommen es einfach nicht vorgelebt. Egal ob in "Westberlin" oder drumherum.

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Hi all,

 

in der DDR gab es genug Missstände, das ist unbestritten (ich sehe die DDR auch nicht als das "geheiligtes Paradies").

 

Einer stellte die Frage, "wie ging die DDR mit Pflegefällen um?", ganz einfach, sie pflegte die Leute und irgendwann starben die Personen mit Würde.

 

@Bonsai-Brummi

Deine Frage ist berechtigt, denn Selbstständigkeit war in der DDR nicht sooooo gewollt, aber, man konnte auch gut als Angestellter, mit entsprechender Qualifikation, leben (meine Frau war Chefin in einem HO - Betrieb, auf dem Level Exquisit - wird zumindest den Ossis etwas sagen).

Ich will damit sagen, man konnte in der DDR sein Auskommen haben, auch als Angestellter.

Warum scheitern heute so viele Selbstständige?

Nicht weil sie zu blöd sind für die Selbstständigkeit, nein, einfach weil das Konsumverhalten (vor allem im Osten) ein Überleben am Markt unmöglich macht.

 

@HarryB.

Ich greife mal dein Beispiel "Südafrika" auf.

Notwendiges Kapital vorausgesetzt, hätte ich in Südafrika nicht nur eine AK 74, und auf meinem Besitz gäbe es den "guten alten Schießbefehl".

Du wirst mich doch hoffentlich nicht wirklich für so blöd halten (bei entsprechenden Möglichkeíten!!), dass ich einem bewaffnetem Gegner einen Kreuzfesselgriff androhe?!

 

Komme ich jetzt zu deinem Beispiel mit politischen Gefangenen.

Wenn z. B. eine kleine Möchtegern - Glatze in Deutschland seinen (meistens mickrigen) rechten Arm, in einem 45 Grad Winkel vom Körper streckt, ist es eine Straftat, gem. § 86a StGB (dass der H. - Gruß einfach nur blöd und sinnlos provokativ ist, sind wir sicherlich beide einer Meinung?!).

Aber dieser kleine "Blödi" wird gegebenenfalls eingesperrt (gut, sicherlich erst nach dem 100-sten H. - Gruß, aber dies sei mal dahingestellt).

Aber die "kleine dumme Nuss" ist dann ein politischer Gefangener, nicht mehr und nicht weniger.

 

@Pferdestehler

Du hast in vielen Punkten recht, es gibt immer auch arbeitsunwillige Arbeitnehmer, im Osten wie im Westen.

Aber du wirst mir hoffentlich Recht geben, dass bestimmt nicht 20% der "Ossis" zu faul zum arbeiten sind?! Ich kenne es aus dem Bekanntenkreis, dass eine Frau über 40 keine Chance hat, einen Job zu finden.

Selbst bei hoher Motivation, und persönlicher Vorstellung in diversen Unternehmen konnte die Betreffende nur einen 400,- Euro Job finden (wie mir die Bekannte erzählte, ergab sich teilweise auch nur ein Arbeitsentgeld von 100,- Euro pro Monat - je nach Arbeitsanfall).

 

Der Osten Deutschlands ist, und wird verstärkt, das Armenhaus Deutschlands werden!!

 

Und das nicht, weil der "Ossi" zu faul zum arbeiten ist, nein einfach weil keine Arbeit vorhanden ist, welche entsprechend entlohnt wird!!

 

Extrem - Masochisten, welchen ihre Arbeitskraft nur einen Euro pro Stunde wert ist, kann ich nur bedauern, das ist für mich wirtschaftliche Prostitution auf unterster Stufe (nichts gegen reale Prostituierte, die arbeiten härter für ihr Geld, als manch ein sogenannter "Leistungsträger"!!).

 

Wie ich schon mal geschrieben hatte, ich gönne jedem seine Meinung, aber ebenso habe ich meine Meinung über unser "geliebtes Deutschland".

Auch wenn ich hier lebe, muss ich zwar die Gesetze und staatlichen Schikanen akzeptieren, aber lieben muss ich deswegen die BRD noch lange nicht (obendrein zahle ich [und die meisten von euch bestimmt auch] vielleicht mehr Steuern als manch ein deutsches Großunternehmen)!

Sollte doch zu denken geben - oder??

 

Gruß

Highspeedbiker

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Einer stellte die Frage, "wie ging die DDR mit Pflegefällen um?", ganz einfach, sie pflegte die Leute und irgendwann starben die Personen mit Würde.

Machst du es dir nicht ein wenig zu einfach ? Kannst du dieses Argument auch aus dem eigenen Familienkreis bestätigen ? Ich kann dir sagen, das die häusliche Pflege von alten Menschen bei weitem nicht so rosig war, wie du sie hinzustellen versuchst.

 

Du hast in vielen Punkten recht, es gibt immer auch arbeitsunwillige Arbeitnehmer, im Osten wie im Westen.

Aber du wirst mir hoffentlich Recht geben, dass bestimmt nicht 20% der "Ossis" zu faul zum arbeiten sind?! Ich kenne es aus dem Bekanntenkreis, dass eine Frau über 40 keine Chance hat, einen Job zu finden.

Selbst bei hoher Motivation, und persönlicher Vorstellung in diversen Unternehmen konnte die Betreffende nur einen 400,- Euro Job finden (wie mir die Bekannte erzählte, ergab sich teilweise auch nur ein Arbeitsentgeld von 100,- Euro pro Monat - je nach Arbeitsanfall).

 

Der Osten Deutschlands ist, und wird verstärkt, das Armenhaus Deutschlands werden!!

 

Und das nicht, weil der "Ossi" zu faul zum arbeiten ist, nein einfach weil keine Arbeit vorhanden ist, welche entsprechend entlohnt wird!!

1. vergisst du wohl, das es auch in Ossiland Arbeitslose gegeben hat. Diese gab es zwar nicht offiziell, denn sie wurden mit durchgezogen. Aber die Biertrinkenden Penner standen an jeder "Kaufhalle" und hatten keine Lust zu arbeiten.

2. muss ich mich fragen, warum denn deine über 40-jährige Bekannte immer noch in Ossiland lebt ? Wenn es ums verrecken dort keine Arbeit gibt, muss man eben die Stiefel schnüren und woanders neu anfangen. Das ist hart, keine Frage. Aber mich hinsetzten, über alles und jeden jammern, den Kopf in den Sand stecken und anderen für das eigene Unglück verantwortlich zu machen ist doch einfach.

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@HarryB.

Ich greife mal dein Beispiel "Südafrika" auf.

Notwendiges Kapital vorausgesetzt, hätte ich in Südafrika nicht nur eine AK 74, und auf meinem Besitz gäbe es den "guten alten Schießbefehl".

Du wirst mich doch hoffentlich nicht wirklich für so blöd halten (bei entsprechenden Möglichkeíten!!), dass ich einem bewaffnetem Gegner einen Kreuzfesselgriff androhe?!

Wovon traeumst Du denn eigentlich nachts? :koch: Ernsthafte Frage: Warst Du schon mal in Suedafrika, hast dich dort ueber die Umstaende informiert und mit dort lebenden Menschen - insbesondere denen, die in relativ guten finanziellen Verhaeltnissen leben - unterhalten? Irgendwie, so scheint mir, baust Du deine Vorstellungen auf zuviel Hollywoodwissen auf.... :licht:

 

Komme ich jetzt zu deinem Beispiel mit politischen Gefangenen.

Wenn z. B. eine kleine Möchtegern - Glatze in Deutschland seinen (meistens mickrigen) rechten Arm, in einem 45 Grad Winkel vom Körper streckt, ist es eine Straftat, gem. § 86a StGB (dass der H. - Gruß einfach nur blöd und sinnlos provokativ ist, sind wir sicherlich beide einer Meinung?!).

Aber dieser kleine "Blödi" wird gegebenenfalls eingesperrt (gut, sicherlich erst nach dem 100-sten H. - Gruß, aber dies sei mal dahingestellt).

Aber die "kleine dumme Nuss" ist dann ein politischer Gefangener, nicht mehr und nicht weniger.

Auch hier gilt: Du solltest mal denken, oder besser nachdenken, insbesondere ueber den Begriff "politischer Gefangener"...... :lesen:
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Politische Gefangene werden ohne Anlass bzw. unter falschen Vorwürfen inhaftiert, damit sie nicht weiter ihre Meinung verbreiten können, Aktionen organisieren, an Wahlen passiv teilnehmen können usw.; aber auch, weil sie aus politischen Motiven Dinge begangen haben, die im jeweiligen Staat als Straftat gelten.
wikipedia

 

ai arbeitet für die Freilassung von gewaltlosen politischen Gefangenen, d.h. von Frauen und Männern, die auf Grund ihres Glaubens, ihrer politischen Überzeugung, ihrer ethnischen Abstammung, ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, ihrer Sprache, ihrer nationalen oder sozialen Herkunft oder ihres wirtschaftlichen Status inhaftiert wurden und Gewalt weder propagiert noch angewendet haben;

amnesty

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  • 4 weeks later...

Hi @all,

 

war jetzt lange Zeit nicht im Forum, deswegen auch erst jetzt eine Reaktion von mir.

 

Politische Gefangene, sind für mich Leute, welche wegen ihrer politischen Einstellung "einsitzen".

Eine wirkliche Demokratie kann auch "Nazis" (wobei dieser oft genannte Begriff falsch ist, den es gibt heute keine Mitglieder der NSDAP [Nationalsozialisten] mehr) tolerieren, die BRD sperrt diese Leute, wegen Propaganda - Delikten ein (Straftaten, wie KV dieser Klientel sind ein anderes Thema).

 

@herzi

 

Nicht jeder Ossi lebt in der "Platte", manche/viele haben Haus und Hof, und den wegen einem Job irgendwo in Deutschland aufzugeben ist oft nicht möglich.

Man hat uns Ossis schon die Identität genommen, dazu auch noch den eigenen Besitz aufzugeben ist für viele nicht möglich.

Wenn die komplette Aufgabe der eigenen Identität, kombiniert mit einem heimatlosen Umherziehen in der Bundesrepublik der Preis für die "Demokratie" ist, hätten bestimmt viele "Wendeprotestler" die Fre**e gehalten, anstatt fiktive Parolen wie "wir sind ein Volk" zu grölen.

Übrigens, ich jammere nicht, ich verachte zwar diese BRD, aber ich habe mein Auskommen!!

Da du offensichtlich 20% Arbeitslose im Osten, mit "Bier trinkenden Pennern vor der Kaufhalle" gleichsetzt, fehlen mir in deinem Fall die Argumente.

 

@HarryB

 

Betreffs Südafrika, nein ich war noch nicht dort, aber auch im "Osten empfangen wir jetzt Westfernsehen" mit Reportagen aus Südafrika.

Laut meiner Sicht der Dinge, räumt Südafrika seinen Bürgern die Möglichkeit des Selbstschutzes ein, heißt, ich kann mich dort mit Waffen schützen.

Kam vor Jahren mal eine Reportage, dort wurde ein doppelseitiger "Flammenwerfer", an den Schwellern des PKW, zum Schutz gegen Autoraub angeboten (in Deutschland unvorstellbar).

Finde ich angemessen, will mir einer meinen PKW klauen, verbrennt er vor meinem Fahrzeug (bedingungsloser Selbstschutz, ohne staatliche Hilfe!!).

Heißt für mich, wenn ich Waffen haben darf, hätte ich Waffen im Überfluß und würde diese auch einsetzen.

 

Viele "Wessis" (ist nicht böse gemeint) werfen uns Ossis vor, wir würden für alles den Staat um Hilfe bitten.

Ich persönlich würde diesen Staat bestimmt nicht zu Hilfe rufen, wenn mir dieser Staat die entsprechenden Mittel gewähren würde, bei entsprechender Gesetzeslage.

 

 

Gruß

Highspeedbiker

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