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Fehlerhafte Bosch-diesel-einspritzpumpen Verbaut


Guest GM_

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Betroffen sind u.a. primär DC und BMW aber wohl auch Audi. Bei DC ruhen die Produktion in Spanien sowie diverse Bänder in Sindelfingen, BMW hatte 3 Tage Produktionsstop in Dingolfing und will 13.000 Diesel zurückrufen.

 

Verbaut wurden die fehlerhaften Bosch-Pumpen wohl schon seit Dezember. Ursache ist eine Buchse von Glycodur, von der sich im Lauf der Zeit die Beschichtung löst, die Pumpe fällt dann aus. (Btw.: Man beachte die schönen ISO 9000-Zertifikate auf der Glyco-HP).

 

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Hallo,

in unterschiedlichen Foren wird das Thema ja schon seit Tagen behandelt. Allgemein wird anscheinend die schlechte Pressepolitik der Lieferanten bewertet. Ich selbst bin bezüglich BMW betroffen und kann nur sagen: "Was nutzt das viele Geld für Marketing, wenn dann bei so einer "einfachen" Sache versagt wird.

Zumindest weiß ich jetzt, dass mein BMW, der morgen an mich ausgeliefert wird!, nächste oder übernächste Woche wieder zurück zum Händler muß, weil die Einspritzpumpe getauscht wird.

gruß

micha1955

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Joh, wer hat nun den Hut auf? Der Automobilhersteller, welcher ein Produkt an den Endververbraucher verkauft? Oder dessen Einspritzpumpen-Vorlieferant Bosch? Oder dessen Buchsen Vorlieferant-"Glycodur"? Oder dessen Beschichtungsmaterial-Vorlieferant? Oder dessen Rohstoff-Vorlieferant?

Alle haben sich mit ISO 9000 Blätter zugeschüttet.

Was interessierts dem Endverbraucher?

:blink:

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Joh, wer hat nun den Hut auf?

habe ich mich auch schon gefragt.

 

Grundsätzlich ist es heute so - im Gegensatz zu früher - dass die Autohersteller (zumindest weis ich das von DC) nahezu keine Eingangsprüfungen mehr machen, der Lieferant wird vertraglich dazu verdonnert, die Qualität sicherzustellen, und wehe wenn nicht. Die Ware läuft vom Lkw ans Band, da ist sowieso kaum Zeit für irgendwelche Stichproben, und schon garnicht bei so komplexen Teilen wie einer Einspritzpumpe von Bosch.

 

Insofern denke ich schon, dass DC sich mit dem tatsächlich entstandenen Schaden in irgend einer Weise an Bosch halten wird, wobei sich dann wiederum die Frage stellt, ob da eine Haftpflichtversicherung einspringt. Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, dass der Streit um diesen Schaden an der Öffentlichkeit breitgetreten wird, das kann Bosch sich nicht leisten.

 

Wie das nun mit Bosch und mit Glycodur sowie deren Vorlieferanten aussieht ist natürlich die nächste Frage, das weis ich auch nicht.

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DC wird sich an Bosch halten,wie die dann dieses Problem lösen wird die nicht interessieren.Auf jeden Fall werden die QSler bei Glycodur im Moment mit aufgesetztem Hut unter den Türen durchmarschieren können.Die QS von Bosch,die machen noch Eingangsprüfungen,glänzen bei Reklamationen gegenüber ihren Lieferanten eher durch Unverschämtheiten als durch Sachverstand.Vor allem wird jede Schuld erstmal auf den Zulieferer geschoben,das eigene Fehler eine Rolle spielen könnten kommt denen gar nicht in den Sinn.Aber das ist wie überall wo Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung aus der Praxis durch Akademiker ersetzt werden die ihre jeweilige Position nur als Durchgangsstation sehen.Haupsache Karriere,da wäre es ja schädlich wenn man einen eigenen Fehler zugeben müsste.So lange in der Entwicklung bei den Verantwortlichen der Titel mehr als der Sachverstand und der Einkaufspreis mehr als die Qualität zählt werden wir solche Aktionen noch öfter erleben. :D Bandstillstand kommt öfter mal vor,nur erfährt es die Öffentlichkeit meistens nicht.

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Aber das ist wie überall wo Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung aus der Praxis durch Akademiker ersetzt werden die ihre jeweilige Position nur als Durchgangsstation sehen.Haupsache Karriere,da wäre es ja schädlich wenn man einen eigenen Fehler zugeben müsste.So lange in der Entwicklung bei den Verantwortlichen der Titel mehr als der Sachverstand und der Einkaufspreis mehr als die Qualität zählt werden wir solche Aktionen noch öfter erleben. :D

hört man da ein persönliches Schicksal durchklingen ? ;)

 

Bandstillstand kommt öfter mal vor,nur erfährt es die Öffentlichkeit meistens nicht.

ja, aber nicht in dem Ausmaß, hinzu kommen die ganzen Rückrufaktionen und der Image-Schaden, besonders der für Bosch.

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Nö,kein persönliches Schicksal.Nur die Erfahrung eines Einstellers bei einem Zulieferer der Autoindustrie.Dummerweise hauptsächlich mit Boschteilen bestraft.

Wenn die QS eine Reklamation wegen der Schichtdicke bei Einsatzhärten auf den Tisch kommt,unsere QS hat wie üblich auf der geschliffenen Fläche gemessen und der von Bosch an einer unbearbeiteten,auf die Aufforderung unserer QS an den für die Reklamation verantwortlichen bei Bosch kam nur zurück das es wohl egal sei wo gemessen wird,es wurden ja nur ca 0,2mm weggeschliffen.Da kann man bei dem Herren von Bosch,übrigens Ingenieur,nicht unbedingt davon ausgehen das er viel Sachverstand hat.Das Problem hat sich dann dadurch gelöst das Bosch das schleifen zu teuer war und wir jetzt auf Maß geschliffenes Material verwenden. :D Dummerweise hält das Teil nicht im Gegenstück,wird nur eingepresst und es sind ja nur 1600 Bar Druck im System aber zugeben das es eine Fehlkonstruktion ist?Keine Spur.Bei Teilen mit ähnlicher Funktion ist ein Radius eingestochen damit das Teil im Gegenstück einrolliert werden kann und sogar damit hatten sie Probleme als der Betriebsdruck der Dieselpumpen immer weiter stieg.Nur hat das zu einem neukonstruierten Teil geführt das einen Bund hat damit es nicht in das Gegenstück gedrückt wird.Aber Hauptsache die neuen Produkte werden schon verkauft bevor die Versuchsabteilung fertig ist.Wir hatten schon Teile die noch komplett umgezeichnet wurden und parallel die Serienfertigung anlief.Da braucht man sich nicht über die Probleme wundern,die sind Hausgemacht.

;) Ich weiß warum ich keinen Diesel fahre,ich kenne die Firma die die Teile liefert.Aber genaugenommen dürfte ich dann gar kein Auto fahren,irgendwo ist mein Arbeitgeber immer mit drinn.Wenn die Autohersteller nicht direkt beliefert werden dann eben über Bosch,Delphi,TRW,Siemens und wie sie alle heissen.

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Guest Chris11

Hallo,

 

meine Erfahrung ist, das oft langjährig erfahrene (teure) MA in den Vorruhestand versetzt werden, und mit neuen unerfahrenen MA frisch von der Ausbildung immer komplexere Entwicklungen in immer kürzerer Zeit durchgeboxt werden. Das dabei die Bananen immer grüner beim Kunden ankommen, ist nicht verwunderlich. Die Verlagerung der Haftung immer weiter in Richtung Zulieferer, der für die Konstruktion oft nichts kann führt auch nicht weiter. Verdienen tun letzlich nur die Rückversicherungen und der Käufer ist der Dumme.

 

Mit freundlichem Gruß

Christian

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  • 2 weeks later...

In diesem Fall halte ich den Vorwurf an DC für falsch. Natürlich kann DC erwarten, dass Bosch einwandfreie Teile liefert. Das waren ja auch keine Prototypen oder Nullserien. Wenn der Zulieferer sein QMS ernst nimmt - was leider nicht immer der Fall ist - ist eine zusätzliche Eingangsprüfung beim Abnehmer nicht mehr notwendig. Das senkt Kosten, erhöht die Produktivität, stärkt die Wettbewerbsposition deutscher Autos.

 

Zu den erfahrenen MA: Die waren auch mal jung, dumm und karrieregeil. Das ist das Rad der Zeit, niemand wird es zum Stehen bringen. Außerdem haben die Jungen ja die Möglichkeit, sich den Rat der Alten einzuholen. Und die können sich dann Tipps zu "Ecksl" und "Pauerpeunt" holen :D

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In diesem Fall halte ich den Vorwurf an DC für falsch. Natürlich kann DC erwarten, dass Bosch einwandfreie Teile liefert.
Richtig,Bosch kann dann aber auch erwarten das sich DC an die ausgemachten Preise hält.Bei DC ist es üblich bei Gewinnrückgängen erstmal die Rechnungen der Zulieferer zu kürzen.
Das waren ja auch keine Prototypen oder Nullserien.

Die Dinger werden schneller weiterentwickelt als man Langzeiterfahrungen vorliegen hat.

Wenn der Zulieferer sein QMS ernst nimmt - was leider nicht immer der Fall ist - ist eine zusätzliche Eingangsprüfung beim Abnehmer nicht mehr notwendig.
Dann sollte das der Kunde auch finanziell honorieren.Bei uns hat sich bisher nur ein Kunde an den Mehrkosten für ISO9002,SPC usw beteiligt,ist aber keine deutsche Firma.Die wälzen die Aufgaben ihrer QS ungeniert auf den Zulieferer ab.Bosch hat übrigens eine Wareneingangsprüfung.Aber mal eine ander Frage,wie will man zb 10000Teile/Schicht kontrollieren?Vor allem wenn das Teil so schlecht bezahlt ist das der EK für den Kunden im einstelligen Centbereich ist.

Zu den erfahrenen MA: Die waren auch mal jung, dumm und karrieregeil. Das ist das Rad der Zeit, niemand wird es zum Stehen bringen. Außerdem haben die Jungen ja die Möglichkeit, sich den Rat der Alten einzuholen.

Stimmt,nur hatten die noch erfahrene Kollegen die sie notfalls um Rat fragen können.Diese sind aber mittlerweile in den Vorruhestand geschickt worden.Die jungen werden oft frisch von der Uni als Projektleiter eingestellt.Die wollen das Projekt nur schnell zum laufen bringen,wenn die Spätfolgen der Hauruckentwicklung auftreten sind sie schon lange auf der Karriereleiter weitergestiegen.Unsere QS hat schon gelegentlich wärend einer Projektlaufzeit mit drei-vier Leitern zusammengearbeitet,ausnahmslos junge unerfahrene Ingenieure.Man kann sich denken dases da erhebliche Probleme gab da sie die jeweilige Abteilung nur als Durchgangsstation sehen.Früher hat sich einer vom Frischling zum Projektleiter hochgearbeitet und hatte dann jahrzehnte Erfahrung auf dem Gebiet,heute wird erwartet das die Jungen das auf Anhieb können,was gelegentlich schwer in die Hose geht.

Daneben ist das Problem das die Einkäufer nur ihren Einkaufspreis sehen und an dem gemessen werden,Reklamationen gehen auf eine andere Kostenstelle.

Bei einer Betriebsbesichtigung bei einem Kunden hat der dortige Einkäufer gesagt das er lieber ein paar Prozent mehr im Einkauf zahlt und seine Ruhe hat,er hat aber auch zugegeben das es immer schwerer fällt das vor den grossen Bossen in ihren Elfenbeintürmen zu rechtfertigen.Das seien überwiegend Kaufleute und Juristen die keine Ahnung haben das Qualität ihren Preis hat und meinen das der Billigste genausogut ist wie der teurere Lieferant der das Teil seit Jahren ohne Reklamationen liefert.

Die Probleme mit der Qualität sind vielschichtig,Geld spielt aber immer eine Rolle.

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@fritz

 

Richtig,Bosch kann dann aber auch erwarten das sich DC an die ausgemachten Preise hält. Bei DC ist es üblich bei Gewinnrückgängen erstmal die Rechnungen der Zulieferer zu kürzen.
Wer kann, der kann. Bosch selbst macht es nicht anders mit seinen Zulieferern. Die sind der weltgrößte Zulieferer in der Automobilindustrie und sind mit Patenten und geschützten Gebrauchsmustern am Start. So einfach kürzt man denen auch nichts weg.

 

Doch ist letztlich nicht der Kunde daran Schuld? Er will schließlich niedrige Preise haben. Bei den DC-Kunden ist das Markenbewußtsein vielleicht noch relativ hoch, obwohl es auch in diesem Segment starke Konkurrenz gibt. Und da Wirtschaft ein Kreislauf ist, endet der Rabatt beim Autokauf irgendwie doch auch wieder in einer schmaleren Lohntüte usw.usf.

 

Die Dinger werden schneller weiterentwickelt als man Langzeiterfahrungen vorliegen hat.

Bei kürzer werdenden Produktlebenszyklen ist dies nicht verwunderlich. Es entlastet den Hersteller jedoch nicht von seiner Pflicht, einwandfreie Produkte zu liefern.

 

Bosch hat übrigens eine Wareneingangsprüfung
Gut für Bosch. Schätze aber, dass die WEP jetzt einen auf den Deckel kriegt :vogelzeig:

 

Aber mal eine ander Frage,wie will man zb 10000Teile/Schicht kontrollieren?

Genau dafür gibt's ja das QMS... Wer keine Fehler macht, braucht auch keine Endkontrolle (so jedenfalls die Idee der Japaner, Kaizen, Poka Yoke und Konsorten lassen grüßen).

 

Stimmt,nur hatten die noch erfahrene Kollegen die sie notfalls um Rat fragen können.Diese sind aber mittlerweile in den Vorruhestand geschickt worden.
Es gibt eben solche und solche Abteilungen. Du wirst auch welche finden, in denen keiner unter 40 ist (außer dem Praktikant :kotz: )

 

Daneben ist das Problem das die Einkäufer nur ihren Einkaufspreis sehen und an dem gemessen werden,Reklamationen gehen auf eine andere Kostenstelle.

Die EK kriegen ihre Vorgaben. Wie sie die umsetzen ist ihr Problem. Sie sind auch nur ein Rädchen des Ganzen.

 

Bei einer Betriebsbesichtigung bei einem Kunden hat der dortige Einkäufer gesagt das er lieber ein paar Prozent mehr im Einkauf zahlt und seine Ruhe hat,er hat aber auch zugegeben das es immer schwerer fällt das vor den grossen Bossen in ihren Elfenbeintürmen zu rechtfertigen
Wenn es sich ausgeht, ist's ja toll. Teurer heißt aber nicht automatisch besser. Die Kosten müssen auch gar nicht unbedingt am Produkt oder im unmittelbaren Fertigungsprozess anfallen, die können überall entstehen. Manche Firmen tun sich schwer, diese Potenziale zu erkennen bzw. sie umzusetzen, selbst wenn sie von außen darauf hingewiesen wurden ("des habe mir scho immer so gmacht" :wand: ).

 

Natürlich gibt es immer diese und jene, daher hat sicherlich jeder von uns irgendwie recht und unrecht gleichermaßen :wand:

 

Die Probleme mit der Qualität sind vielschichtig,Geld spielt aber immer eine Rolle.

Es wäre mir nicht bekannt, dass ein Einkäufer ohne Rücksprache mit der Entwicklung oder der QM selbstherrlich in die Beschaffung/Ausführung von A- oder B-Teilen eingreift. Echt nicht...

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Bei kürzer werdenden Produktlebenszyklen ist dies nicht verwunderlich. Es entlastet den Hersteller jedoch nicht von seiner Pflicht, einwandfreie Produkte zu liefern.
Man könnte die Zyklen vieler Komponenten auch wieder verlängern,den meisten Kunden kann man ein Auto als neu verkaufen obwohl unterm Blech alles beim alten bleibt.

:vogelzeig: Die Amis haben das ja in den 50/60er jahren perfekt beherrscht.Jedes Jahr neues Blech aber jahrzehntelang die gleiche Technik.

Gut für Bosch. Schätze aber, dass die WEP jetzt einen auf den Deckel kriegt

Glaube ich nicht da der Fehler von ihnen gefunden wurde,leider zu spät.Wir wissen allerdings auch nicht wie lange die Pumpe auf dem Prüfstand laufen muß bis sie ausfällt.Wenn dann nicht die ganze Lieferung schlecht ist kann es dauern bis eine schlechte auf dem Prüfstand landet.

Die EK kriegen ihre Vorgaben. Wie sie die umsetzen ist ihr Problem. Sie sind auch nur ein Rädchen des Ganzen.
Nur sollte da gelegentlich mehr auf die Techniker gehört werden,aber das kostet ja auf den ersten Blick mehr.Aber auf den zweiten Blick?
Wenn es sich ausgeht, ist's ja toll. Teurer heißt aber nicht automatisch besser. Die Kosten müssen auch gar nicht unbedingt am Produkt oder im unmittelbaren Fertigungsprozess anfallen, die können überall entstehen.

Stimmt,der Typ hat eine einfache Regel,er will nur einmal im Jahr was mit dem Zulieferer zu tun haben und das ist bei den jährlichen Rahmenverhandlungen.Wenn es Ärger gibt bevorzugt er den direkten weg,er geht gleich zur höchsten Stelle beim Zulieferer. :wand: Er ist mit unserem Seniorchef befreundet.

Manche Firmen tun sich schwer, diese Potenziale zu erkennen bzw. sie umzusetzen, selbst wenn sie von außen darauf hingewiesen wurden ("des habe mir scho immer so gmacht"  ).
Das gilt aber auch oft für den Kunden des Zulieferers. :kotz:
Es wäre mir nicht bekannt, dass ein Einkäufer ohne Rücksprache mit der Entwicklung oder der QM selbstherrlich in die Beschaffung/Ausführung von A- oder B-Teilen eingreift. Echt nicht...

Das ist schon möglich,nur wenn der Lieferant beim Preis nicht mehr mithalten kann ist der Auftrag weg,da zählen langjährige Beziehungen nicht mehr viel. :lol: Da erzählt unser Boss immer eine schöne Geschichte als er mal bei einem grossen Nutzfahrzeugbauer zu Preisverhandlungen war.Nachdem er erfuhr das er einige gute Aufträge verliert hat er gleich ein paar schlechte freiwillig abgegeben.Ein Teil hat der neue Lieferant,10% billiger,so gut hinbekommen das nach wenigen Wochen das Band wegen Teilemangel stand.Der Neue hat das Teil schlicht nicht hinbekommen.Auf jeden Fall hatte er den Auftrag ruckzuck wieder und das noch zu dem Preis den er forderte. :wand: Diese Einkäuferin hat er bei der Firma nie wieder gesehen,muß wohl ein Karriereknick gewesen sein.

Genau dafür gibt's ja das QMS... Wer keine Fehler macht, braucht auch keine Endkontrolle (so jedenfalls die Idee der Japaner, Kaizen, Poka Yoke und Konsorten lassen grüßen).

Sag das der Maschine,die weiss nicht das es diese Theorien gibt,diese Leute haben selten an den Maschinen gestanden. :D 100% gute Teile gibt es nur bei 100% Kontrolle.Statistiken sind eben immer nur Theorie.

 

:D Nur wer nichts arbeitet kann keinen Fehler machen.

 

 

*** hab mal die Quotes korrigiert, war ein "code" reingerutscht, das reinste Augenpulver ***

Edited by Pferdestehler
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Guest Chris11

Hallo Steffen,

 

du arbeitest nicht zufällig im Einkauf oder Logistik? Die Argumentation kommt mir allzu bekannt vor.

Als Zulieferer mit vielen teils großen Kunden ist es immer wieder erstaunlich zu beobachten, mit welchen neuen abstrusen Ideen der Einkauf darum bettelt, das teures Lehrgeld bezahlt wird. Ich tröste mich immer damit, das die Physik für alle gilt, und sich nicht mit noch so forschen Power Point Präsentationen beeindrucken lässt. In meinem Umfeld fahren alle Kunden mit erheblicher Knappheit an Resourcen im Entwicklungsbereich. Für große Kapriolen bei den Zulieferern sind weder in der Entwicklung noch in der Erprobung Kapazitäten frei. Das schreckt eine kreative Einkaufsabteilung allerdings nicht. Bis einem die Brocken dann beim Kunden um die Ohren fliegen, dauerts auch meist so ein Jahr. Das wichtigste für den zuständigen Einkäufer ist es, bis dahin die nächste Stufe der Karriereleiter erklommen zu haben und die Verantwortung hat jemand anders.

 

Mit freundlichem Gruß

Christian

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@fritz

 

Glaube ich nicht da der Fehler von ihnen gefunden wurde,leider zu spät.Wir wissen allerdings auch nicht wie lange die Pumpe auf dem Prüfstand laufen muß bis sie ausfällt.Wenn dann nicht die ganze Lieferung schlecht ist kann es dauern bis eine schlechte auf dem Prüfstand landet.
Hast recht, die WEP hat die Notbremse gezogen. Zum letzten Punkt müsste ich dich jetzt mit Statistiken langweilen... :130:;)

 

Das gilt aber auch oft für den Kunden des Zulieferers.

Bei "den Großen" scheitert Vieles alleine schon an der Bürokratie. Bei kleineren wohl eher an den Ressourcen.

 

Da erzählt unser Boss immer eine schöne Geschichte als er mal bei einem grossen Nutzfahrzeugbauer zu Preisverhandlungen war.Nachdem er erfuhr das er einige gute Aufträge verliert hat er gleich ein paar schlechte freiwillig abgegeben.Ein Teil hat der neue Lieferant,10% billiger,so gut hinbekommen das nach wenigen Wochen das Band wegen Teilemangel stand.Der Neue hat das Teil schlicht nicht hinbekommen.Auf jeden Fall hatte er den Auftrag ruckzuck wieder und das noch zu dem Preis den er forderte.  Diese Einkäuferin hat er bei der Firma nie wieder gesehen,muß wohl ein Karriereknick gewesen sein.
Das glaube ich sofort. Man kann eh nicht alles über einen Kamm scheren. Wenn die gehen musste, dann zurecht. Es war sicher nicht der einzige Schnitzer. Ich denke mal, jeder Einkäufer hat eine ähnliche Posse mit anderer Besetzung in petto :lol:

 

Sag das der Maschine,die weiss nicht das es diese Theorien gibt,diese Leute haben selten an den Maschinen gestanden.  100% gute Teile gibt es nur bei 100% Kontrolle.Statistiken sind eben immer nur Theorie.

Poka Yoke setzt ja genau da an: Es ist eine 100%-Kontrolle. Von 100% Gutteilen spricht aber niemand. Es ist ja so, dass du anfangs mit relativ kleinen Mittel große Qualitätsverbesserungen erreichen kannst. Der Grenznutzen wird jedoch kleiner, so dass bei gleichem Aufwand das Qualitätsverbesserungsergebnis immer kleiner wird. Man muss halt nur den optimalen Betriebspunkt finden :(

 

@Chris11

 

Man kann in Sachen Produktionsnetzwerke viel von den Japanern lernen. So hat ein und derselbe Zulieferer mit einem ähnlichen Produkt in Kooperation mit Toyota erheblich weniger Schadteile als in Zusammenarbeit mit div. europ. Automobilherstellern. Kundennutzen ist hierzulande nicht selten nur ein Lippenbekenntnis. Dies gilt allerdings für alle, nicht nur für die großen, bösen Konzerne.

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Poka Yoke setzt ja genau da an: Es ist eine 100%-Kontrolle. Von 100% Gutteilen spricht aber niemand. Es ist ja so, dass du anfangs mit relativ kleinen Mittel große Qualitätsverbesserungen erreichen kannst. Der Grenznutzen wird jedoch kleiner, so dass bei gleichem Aufwand das Qualitätsverbesserungsergebnis immer kleiner wird. Man muss halt nur den optimalen Betriebspunkt finden

:130: Der Punkt liegt bei den Kunden immer bei Null Fehler.

Wäre mal interessant wie sich ein Poka Yoke gläubeiger vorstellt über 1000 Teile in der Stunde zu 100% kontrollieren zu lassen,bei einem gleichbleibendem EK von 0,03€/Teil.Da kostet dann die Kontrolle schon das mehrfache als das Teil.

Das Problem ist eigentlich einfach,

Kontrolle erfordert Zeit,Zeit ist Geld,Geld darf das Teil nicht kosten=Kontrolle wird eingeschränkt,bzw an den Meßmitteln gespart.Irgendwo beisst sich die Schlange immer in den Schwanz.

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Guest Chris11

Hallo Steffen,

 

ich sehe die QS Probleme meist eher von der Konstruktionsseite. Wenn ich mir die Probleme mit diversen PKW die ich besaß oder noch besitze ansehe, So ist überwiegend dort das Problem (meine Persönliche Schätzung 70%) und nur zum kleineren Teil in mangelnder Fertigungsqualität. Der Qualität bzw. der Kundennutzen ist in der Konstruktion und vom Einkauf (billige Zulieferer die noch mehr Kompromisse aus Preisgründen eingehen müssen) eingeschränkt worden. Ich finde es immer ärgerlich, wenn mit dem gleichen Aufwand nur richtig konstruiert etwas viel haltbareres machbar ist.

 

Mit freundlichem Gruß

Christian

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:D Bei der Vermutung das es meistens an der Konstruktion selbst hängt kann ich dir nur beipflichten.Das führt dazu das man eine Reklamation bekommt obwohl zugegeben wird das die Teile eigentlich fehlerfrei sind und nur die Funktion eingeschränkt ist. Was kann der Zulieferer dafür?Der Witz an dem Teil ist das wir noch Teile mit ähnlicher Funktion liefern.Die haben aber noch einen Einstich und werden dort einrolliert,das Neuteil wird nur eingepresst muß aber einen erheblich höheren Druck aushalten.Die Probleme waren vorprogrammiert und auch eingetroffen. ;) Aber den dummen Einstellern beim Zulieferer kann man ja nichts glauben.

Dafür wird dann penibelst darauf geachtet das der unwichtigste Kantenbruch exakt passt. :D Was da Sparpotential vorhanden ist passt auf keine Kuhhaut.

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@fritz

 

Poka Yoke (hier konstruktives PY) funktioniert ganz einfach (und billig). Nimm z.B. eine Steckerverbindung. Konstruiert man sie so, dass sie nur auf eine Weise in die Kupplung passt, so kann man falsche Verkabelung vermeiden. Dies ist durch eine ganz billige, asymetrische Steckerform möglich. Ich wünschte, mein altes Mainboard hätte das gehabt, die IDE-Steckeraufnahmen waren dort nämlich nicht vertauschungssicher :D

 

Zu den Kosten: Es gibt sicher gute Gründe, warum das Teil XY 10% mehr kostet, dafür aber etwas besser ist. Das hört sich erst nicht dramatisch an, aber wenn ein Autohersteller jetzt alle Teile für +10% kauft, wird auch das Auto 10% teurer. In dieser Branche ist das eine Menge Holz. Und selbst wenn der Langfristerfolg dies rechtfertigen würde, würden die Aktionäre den Kurzfristverlust nicht akzeptieren. Da bist du raus aus dem Geschäft, ehe du die Früchte ernten kannst. Beklagenswert, aber die Realität.

 

@Chris

 

Montage-/Produktionsfehler landen sicherlich auch seltener beim Kunden. Beim Hersteller verursachen sie dennoch Kosten.

 

Aber mal unseren kleinen Exkurs zusammengefasst, läßt sich sagen, dass das Problem in Zielkonflikten zu suchen ist (etwas überspitzt):

Der Einkauf will alles so billig wie möglich,

die Produktion will eine hohe Funktionalität,

der Vertrieb will Umsatz machen (Umsatz != Gewinn),

das QM will möglichst viele QM-Maßnahmen (am besten eine SPC für jedes Einzelstück :D ),

...

 

Wie bei allen Kompromissen, ist das Ergebnis bei Fokussierung auf einzelne Teile nicht optimal. Wer eine bessere Lösung hat, könnte damit viel Geld verdienen ;)

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