Zöllner 286 Posted January 3 Report Share Posted January 3 Da fiel mir heute das Gedicht von Heinz Schenk in die Hände: Erst, da kommt man auf die Welt, ganz egal, ob's uns gefällt. Danach kommen dann die Zähne, man vergießt oft eine Träne. Man lernt krabbeln unter Schwitzen, anschließend lernt man das Sitzen, bis man dann von selber steht: Kinder, wie die Zeit vergeht! Wenn man laufen kann und spricht, muss man dann zum Unterricht. Durch die Schule aller Klassen, bleibt mal sitzen - wird entlassen. Dass das Wissen man vermehre, geht man dann in eine Lehre, bis man als Gesell da steht: Kinder, wie die Zeit vergeht! Danach sieht man in dem Städtchen hold errötend nach nem Mädchen. Geht des Öftern mit ihr aus, bringt sie abends bis vors Haus und gibt ihr dann noch zum Schluss zaghaft einen Abschiedskuss. Bis vor'm Standesamt man steht: Kinder, wie die Zeit vergeht! Nun lebt man im Ehestande, wie in einem Märchenlande. Bald darauf hat man ein Söhnchen, das sitzt stolz auf seinem Thrönchen. Es bekommt die ersten Zähne und vergießt auch manche Träne, bis es sitzen kann und steht: Kinder, wie die Zeit vergeht! Nun verrinnen rasch die Jahre, man verliert öfters die Haare. Das Gesicht kriegt manche Falte und die Jugend sagt: Der Alte! Man kann nicht mehr so schnell laufen, muss beim Treppen steigen schnaufen, bis das Herzchen stille steht: Kinder, wie die Zeit vergeht! Drum seid nett ihr lieben Leute, macht das Leben euch zur Freude und genießet alle Stunden! Lebensjahre sind Sekunden in dem Ablauf unsrer Zeit. Denkt daran und seid gescheit! Allzu schnell ist es zu spät: Kinder, wie die Zeit vergeht! 2 Quote Link to post Share on other sites
Recommended Posts
Join the conversation
You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.