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Der Klima-basar


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Über Zusammenfassung Nummer eins verhandelten in Paris eine Woche lang rund 500 Politiker und Wissenschaftler. Juristen wachten über jedes geschriebene und gesprochene Wort. Bei den Debatten wird bis in die Nacht um Formulierungen gerungen.

 

Durch das starke Engagement der nationalen Regierungen sehen Kritiker die Kompetenz des IPCC zur Politikberatung gefährdet. Ihr Verdacht: Die Berater sind letztlich mit den Beratenen identisch.

 

Bevor die Forscher zum Zug kommen, schachern die Politiker: Die Auswahl der Autoren obliegt IPCC-Funktionären, also Vertretern der Nationalstaaten. Wie fragwürdig es ist, wenn Politiker ihre Berater selbst berufen, wissen Soziologen aus früheren Untersuchungen. »Politiker beauftragen meist Forscher, die ihre eigene Überzeugung teilen«, sagt Peter Weingart von der Universität Bielefeld.

 

Gerade wegen seiner überragenden Autorität droht der Report sogar den Fortschritt der Klimaforschung zu bremsen. »Es besteht die Gefahr, dass neue Erkenntnisse es schwer haben, akzeptiert zu werden«, sagt der Klimatologe Hans von Storch vom GKSS-Forschungszentrum in Geesthacht.

 

Kritik kommt auch von innen. Vor zwei Jahren zog sich der US-Hurrikanforscher Christopher Landsea aus Protest aus dem IPCC zurück. Sein Kollege Kevin Trenberth hatte zerstörerische Hurrikane auf die Erwärmung zurückgeführt. Das IPCC werde von einer vorgefassten Agenda bestimmt, schimpfte Landsea.

 

Der IPCC-Bericht genießt bei den meisten Klimatologen einen guten Ruf. Selbst Richard Lindzen, prominenter Klimaskeptiker vom Massachusetts Institute of Technology, rühmt den Report. Zwar bezweifelt Lindzen, dass der Mensch eine starke Erwärmung ausgelöst habe. Dennoch hält er den IPCC-Bericht für »eine bewundernswerte Aufbereitung des Wissens über Klimaforschung«.
Die jetzt in Paris ausgehandelte Zusammenfassung des IPCC-Berichts indes beurteilen viele Wissenschaftler weniger wohlwollend. »Das ist ein Bericht der Regierungen, nicht der Wissenschaft«, kritisiert Willebrand. Dagegen verteidigt man sich beim IPCC, das Resümee sei notwendig, um die teils widersprüchlichen und komplizierten Forschungsresultate verständlich zu machen. Politiker verlangten nach klaren Botschaften, um Entscheidungen treffen zu können.

 

Die Staatsvertreter, die an den Verhandlungen teilnehmen, sind weisungsgebunden. Formulierungen, die ihrem Auftrag widersprechen, dürfen sie nicht zustimmen. So grotesk es erscheinen mag, Texte mit wissenschaftlichem Inhalt nach dem Konsensprinzip zu verfassen – es hat System. »Politiker streben Situationen an, in denen sie am besten handeln können«, erklärt der Soziologe Weingart. Sie ließen sich nicht von unliebsamen Vorgaben zu Entscheidungen zwingen, die sie nicht treffen wollten. Kein Wunder, dass die Zusammenfassungen sachlich nicht immer dem zusammengefassten Report entsprechen. Manche Unsicherheiten der Forschungsergebnisse fallen unter den Tisch.

 

Wohin das führen kann, zeigte vor sechs Jahren die Affäre um die sogenannte Hockeyschläger-Grafik. [...]Was das Resümee im Gegensatz zum Report unterschlug: Es gibt andere Temperaturkurven, die einen weniger beängstigenden Klimaverlauf zeigen. »Politiker sollten auf Grundlage neutraler Daten entscheiden«, rügt Peter Weingart die Tendenz der IPCC-Resümees, Unsicherheiten auszublenden.

 

Die Idee, Wissenschaft zu verhandeln wie auf einem Basar, stammt aus dem Jahr 1988. Vor 19 Jahren gründeten die Weltmeteorologische Organisation (WMO) und das UN-Umweltprogramm das Klimagremium IPCC. Es entstand eine Weltbehörde, die die Politik über das Risiko einer vom Menschen verursachten Erderwärmung beraten sollte. Seither erschienen vier IPCC-Berichte. Die jeweiligen Zusammenfassungen warnten jedes Mal eindringlicher vor einem Klimawandel.

 

Vollständige Quelle: Die Zeit: Der Klima-Basar

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Guest Pferdestehler

Weißt Du was?

 

Mir zuckt langsam der Finger ganz gewaltig, die inzwischen wahrscheinlich 1528 Klimathreads und damit Kampfplätze in einem VERKEHRSFORUM alle zusammen in einen gemeinsamen Thread einzustampfen.

 

Ich weiß nicht wie es den anderen geht, aber ich finde diese Ausbreitung bzgl. Klimadiskussion speziell in Zusammenhang mit unversöhnlichen Rechthabereien verschiedener User hier vollkommen überzogen und unnötig. Ich kann's einfach nicht mehr hören & sehen. Und will das auch nicht mehr.

 

:lesen:

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Weißt Du was?

 

Mir zuckt langsam der Finger ganz gewaltig, die inzwischen wahrscheinlich 1528 Klimathreads und damit Kampfplätze in einem VERKEHRSFORUM alle zusammen in einen gemeinsamen Thread einzustampfen.

 

Ich weiß nicht wie es den anderen geht, aber ich finde diese Ausbreitung bzgl. Klimadiskussion speziell in Zusammenhang mit unversöhnlichen Rechthabereien verschiedener User hier vollkommen überzogen und unnötig. Ich kann's einfach nicht mehr hören & sehen. Und will das auch nicht mehr.

 

Da stimme ich Dir vollumfänglich zu :lesen:. Ich habe das schon vor ca. 2 Jahren vorgeschlagen, da ich noch nie verstanden habe, was Klima- und andere off-topic-Diskussionen in einem Forum zu suchen haben, dass mit mit dem Strassenverkehr befasst.

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@PS

OK, ich hab den Schuss gehört.

Weiß ja selber nicht warum ich mich immer wieder auf diese sinnlosen Diskussionen überhaupt eingelassen habe und gelobe Besserung, insbesondere weil die Diskussion Zeit kostet, die ich eigentlich dringlich anderweitig verwenden müsste.

 

Daher gibts von mir jetzt erstmal keine postings mehr zum Thema. Versprochen. :B):

 

Trotzdem finde ich nach wie vor, dass das Thema Klimawandel thematisch sehr wohl in ein Forum zum Straßenverkehr gehört. Man kann nicht so tun, als ob das eine andere Welt wäre, die mit dem Autofahren nichts zu tun hat, auch wenn manch einer das lieber anders sehen möchte.

 

Übrigens, ich habe mit NetGhost per pm letztens so ne Art Friedensvertrag (kann man doch so sagen NetGhost, oder?) geschlossen, was man eigentlich auch etwas gemerkt haben sollte, hoffe ich zumindest.

Klasse finde ich auch, dass er jetzt sogar schon Beiträge verlinkt, die auch von mir kommen könnten, insbesondere das Zeit-Interview mit Peter Weingart ist wirklich sehr lesenswert. :lesen:

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Guest Pferdestehler

@LiLa

 

Klar ist das ein kleiner Aspekt der Thematik Straßenverkehr. Aber eben nur einer von vielen. Und solange es hier kein Topic "Umweltprobleme" gibt (und nach meinem Dafürhalten wird es das hier auch nicht geben), kann man sich thematisch auf einen Thread beschränken. Hier wurden aber heute schon wieder gleich zwei aus dem Boden gestampft. Wahrscheinlich weil die Streitgespräche im anderen aktiven Thread nicht mehr schlimm genug sind, neuer Thread neue Kampfeslust.

 

Ich habe keinen Bock, hier alle drei Postings über immer die gleiche RELATIV FORENFREMDE THEMATIK stolpern zu müssen.

 

Damit bist Du sicher mit angesprochen. Aber nicht in erster Linie. Denn Du beschränkst Dich doch recht gut auf die bereits existierenden und ausreichenden Threads. Finde es viel schlimmer, daß manche Leute es für nötig halten, für einen ihrer Meinung nach vielleicht besonders hervorzuhebenden tollen Zeitungsartikel gleich wieder einen neuen aufzumachen. Und dann noch einen.

 

Wieweit soll das noch gehen? Das ist hier das RADARFORUM, nicht der Deutsche Möhrchenzüchter e.V.. Umweltthemen bitte. In Maßen. Ein Thread zum Thema Klimaschutz reicht. Vor allem da der noch hochaktiv ist, da braucht es nicht 1527 weitere davon. Irgendwann reicht das, wird's langweilig.

 

Interessanterweise versteht die eine Seite der Diskutanten meine Anspielungen und Mahnungen hier zumeist viel mehr als die andere Seite. Was aber letztlich egal ist. Ich mache jetzt einfach mal BEIDE NEUEN THREADS DICHT!

 

Anthraxbriefe -> PM. Mehr nicht.

 

Mit Kopfschütteln...

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Guest
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