Hallo liebes Forum,

ich hab vor ein paar Stunden mein Problem schon einmal gepostet aber ich glaube es kam nicht an, jedenfalls sehe ich es nicht in der Liste und schreibe es jetzt noch einmal. Entschuldigt wenn ich vielleicht zu ungeduldig war.

Nun zu meinem Problem:
Ich bin auf der A72 Richtung Chemnitz (Gde. Zschocken) in einer 80er Zone mit 131 geblitzt worden. Ohne Toleranzen ergibt das 47 km/h zu schnell - das heisst 100 Eier, 3 Punkte und ein Monat ohne Führerschein.

Der Witz aber an der ganzen Sache:
Die 80 gelten erst ab 22 Uhr (Lärmschutz) und geblitzt hat es um genau 22:01 Uhr!

Denkt ihr, daß man da was biegen kann? Wenn ich behaupte, meine Uhr hat nicht ganz gestimmt oder gar, daß die Blitzeruhr falsch gestellt ist? Wenigstens den Monat würd ich mir gern sparen. Kann man mit denen überhaupt "verhandeln"?

Die Anhörung zum Bußgeldverfahren ging an meine Mutter als Fahrzeughalterin. Sie will es nicht auf sich nehmen. Er liegt ausgefüllt neben mir und muss bis Freitag weg.

Ich danke Euch für Eure Hilfe!

Sebastian

By Chris (144.41.3.26) on Montag, den 5. August, 2002 - 23:43:

hallo S,
schon nach der Alberto-Methode gesucht?

Behaupten kannst du allers mögliche, nur wird das niemanden interessieren, aber:
um auskunft bitten, wonach die Uhr der Meßeinrichtung gestellt wird, kannst du schon. ich wäre gespannt auf die antwort...

gruesse

By com (80.136.179.88) on Dienstag, den 6. August, 2002 - 00:25:

@Chris
Alberto-Methode ist mir zu aufwendig. So schlimm ist der Fall meines Erachtens nicht.

Viel mehr geht es mir darum: kann man mit denen verhandeln? Oder die Strafe mildern? Ist es denn so unwahrscheinlich daß meine Autouhr falsch ging? Eine einzige Minute?

Und wenn ich mich erkundigt habe, wonach die ihre Uhr stellen, was mache ich denn dann mit der Information? Ist das dann "verzögernd"?

Danke
Sebastian

By Ronny (195.243.188.243) on Dienstag, den 6. August, 2002 - 09:28:

Ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid ist erst mal aufschiebend, man kann den Einspruch übrigends zu jeder Zeit bis zum Urteil zurücknehmen. So hat man Zeit zum Denken.
Bei meinem Verstoß habe ich dann alle Unterlagen (Eichprotokoll, Testmessung vor und nach der Meßkampagne, Zeugen etc.) angefordert sowie das "Gesamtbild. Oft wird nur der Ausschnitt ins Protokoll gedruckt, so daß man eventuell andere Fahrzeuge etc. gar nicht sieht. Vielleicht steht auch irgendwo eine widersprüchliche Zeitangabe drauf.
Bei einem Prozeß kann man dann dem Richter versuchen klarzumachen, wie das mit einer Minute ist - vielelicht versteht er das (meiner hat mich übrigends gehaßt - kein bißchen Verständnis).
Die Sache mit der Mutter kann (muß aber nicht) funktionieren. Als Verwandte ersten Grades schickt sie den Bogen leer zurück und kreuzt nur "Verweigerung der Aussage" an. Dann kommt ein Polizist und sucht den Fahrer. Vielleicht hat er keinen Bock und läßt beizeiten locker - bloß nicht die Tür selber aufmachen, wenn "GRÜN" klingelt. Mutter kann maximal ein Fahrtenbuch auferlegt bekommen (muß man ihr ja jetzt nicht sagen) - kommt aber wahrscheinlich bei ersten Mal nicht vor.
So, mehr gibts so nicht zu schreiben.

Alles Gute!

By Grobi (80.146.165.98) on Dienstag, den 6. August, 2002 - 09:34:

Wäre tatsächlich mal interessant zu wissen, wie man so etwas einhalten soll. Eine Uhr ist IMHO nicht zwingend vorgeschrieben, woher soll man die genaue Zeit wissen? Wenn die 30 min. später blitzen, wirds glaube ich schwierig da rauszukommen, aber bei einer Minute??

Grobi

By alpak (217.233.216.26) on Dienstag, den 6. August, 2002 - 13:44:

Das ist schon sehr frech - und seltsam, dass die Cops da nicht eine Art Toleranz einbauen (müssen), z.B. ne Viertelstunde.

Bei einer Minute kann man bestimmt was machen - das könnte auch den ADAC oder andere Pressemedien interessieren.

By m3 (217.2.192.76) on Mittwoch, den 7. August, 2002 - 02:01:

wegen einer Minute ein Fahrverbot ist schon krass. Warum nicht eine sekundengenaue Betrachtung??? Wo ist die Toleranzgrenze?
Wir hatten hier schon mal diese Diskussion. Was ist mit Leuten die ohne Uhr leben, keine im Fahrzeug haben, kein Radio hören oder deren Uhr nicht genau geht?
Ich würde hier mit allen juristischen Mitteln ankämpfen.

By Grobi (80.146.165.98) on Mittwoch, den 7. August, 2002 - 08:31:

@m3: Evtl. wird erwartet, daß man anhand des Sonnenstands die Uhrzeit ermitteln kann...
Oder: wenn man nicht weiß, wie spät es ist, nur so schnell fahren, wie es das Limit erlaubt, usw

Die lassen sich da bestimmt was einfallen :-/

Grobi

By com (80.136.182.161) on Freitag, den 23. August, 2002 - 21:34:

Hallo Ihr Lieben!

Der Fall geht weiter

Meine Mutter hat abgeschickt:
- Ich gebs nicht zu
- Ich bin nicht Fahrzeugführer gewesen

Außerdem isses so:
Ich hab auf meinem Personalausweisfoto kurze Haare und kucke ernst.

Auf dem Blitzbild habe ich ca. 10 cm längere Haare, und sehe, dank Freundin, die mich im Blitzmoment arg zum Lachen gebracht hat, ziemlich entstellt aus. Außerdem trage ich in dem Moment eine Hornbrille, die eigentlich ne gelbe Sonnenbrille ist. Auf dem Bild sieht man aber nicht, daß sie gelb ist, sie sieht also aus wie eine normale.

Alles in allem denke ich, daß sich Ausweisbild / Blitzbild kaum ähnlich sehen.

Bis jetzt kam kein Schreiben zu mir.
Dafür waren aber die Bullizisten an der Tür. Ich war im Urlaub, meine Eltern haben geistesgegenwärtig nicht geöffnet.

Nun meine Fragen:

1.) Kann es sein, daß ich sozusagen als Täter nicht in Frage komme, weil in meinem Führerschein ja keine Brille mit verstärkender Wirkung eingetragen ist?

2.) Macht es Sinn, einfach nie die Tür zu öffnen, wenn man sieht daß es die Polizei ist? Die haben von Ihrem Revier aus nämlich 80 km Anfahrtsweg :o)

3.) Wie geht es weiter, wenn meine Mutter immer sagt "Ich mache von meinem Recht, die Aussage zu verweigern Gebrauch"?

4.) Wie wahrscheinlich ist es, daß die Männchen in grün auch gerne mal in diesem Forum lesen und recherchieren? ;)

Vielen Dank Euch allen!

S.

By farendil (217.85.235.131) on Freitag, den 23. August, 2002 - 21:59:

@com:
1: es KANN sein
2: macht sehr viel sinn! allerdings ist das mit dem anfahrtsweg humbug - die können jederzeit um amtshilfe bein dir am nächsten gelegenen rvier anfragen.
3. wenn alles gut geht, so lange bis 3 monate rum sind.
(dann hören die von ganz alleine auf *gggg*)
4. generell solltest du besser davon ausgehen, daß immer jemand mitließt.
daß jemand wegen so einem fall irgendwelche hebel in bewegung setzt, zumal wenn die identifizierung der zuständigen behörde oder des betroffenen schwierig wird ist dann aber sehr unwahrscheinlich.
generell rate ich dazu nie zu genaue ortsangaben zu machen.

By Landy (217.81.149.227) on Freitag, den 23. August, 2002 - 22:04:

@ com

zu 1): Das sicher nicht, aber es kann hilfreich sein, wenn die Behörden sich ein wenig Mühe machen und beim ewma nachfragen und Passbilder vergleichen, da werden sie dich hoffentlich nicht eindeutig indentifizieren. Dafür stehen deine Chancen ganz gut.

zu 2): Ja klar, was sollen die Polizisten sonst machen, das Problem ist, dass sie dann auch deine Nachbarn befragen werden, wenn einer davon dich nicht leiden kann und dich auf dem Bilder erkennt, hast du ein echtes Problem. Vielleicht solltest du mal mit deinen Nachbarn reden.

zu 3): Das Spiel geht so lange weiter, bis die Sache sowieso schon verjährt ist.

zu 4): Es kann schon sein, dass einer der Polizisten im Forum an deinem Fall ermittelt, aber wie groß ist die Gefahr?!? Außerdem ist das hier alles anonym, nichtmal der Ort ist bekannt, wie soll dir da was passieren?