Hallo euch allen...
ich würde gerne von euch wissen, ob es sich lohnt, mit folgendem Fall vor´s Gericht zu gehen:
Gestern bin ich mal nach XXX gefahren. Als ich aus meinem Ort rauskam, fuhr ich hinter 2 PKW´s, die widerrum hinter einem LKW hinterher fuhren. Da ist eine recht starke Steigung, weswegen der LKW auf kaum mehr als 60km/h kam, also scherte ich aus, überholte die 2 Fahrzeuge, und scherte wieder ein, weil ein anderes Fahrzeug von gegenüber kam. (es war auf gar keinen Fall knapp gewesen - war so vorgesehen! - und keine durchgezogene Linie) Dann nochmal raus, LKW überholt, und weiter gefahren.
Und das Problem: In einem der 2 Fahrzeuge, sass ein Polizist auf dem Nachhhauseweg, der heute morgen mich aus dem Bett zerrte, und mir weiss machen wollte, dass ich an einer Unübersichtlichen Stelle überholt habe, und dass schon FAST!!! andere Fahrer genötigt waren, zu Bremsen. Ich sagte ihm darauf hin, dass ich mir keiner Schuld bewusst sei, weil ich weiss, wann ich mit meinem Auto überholen kann, und wann nicht! (Habe seit 5J. Führers., und das Unfallfrei. KM-Erfahrung: ca. 250.000 km) Auf meine Aufforderung, mich zuerst aufzuklären, wieso er überhaupt hier sei, reagierte er nicht, wollte nur meinen Führerschein. Dann wollte er mir noch einreden, dass das eine Fälschung sei, weil die Führerscheinstelle als meinen Geburtsort, meinen alten Wohnort (Wuppertal) eingetragen hat. Ich habe ihn über die deutsche Sprache aufgeklärt und ihm gesagt, dass man sowas Irrtum nennt, und nicht Fälschung! Dann fragte er, ob ich mich schuldig bekenne und direkt zahlen will, oder ob ein Anhörungsbogen nach Hause kommen soll. Ich nahm das zweite. Dann verzog er sich.
Etwas dreist, oder?
Warte gespannt auf eure Antworten.
CIAO

By StefanK (63.193.210.111) on Donnerstag, den 11. Oktober, 2001 - 15:31:

@W-Punkt

Klar, dass Du Dich in Deiner Ehre als professioneller Autofahrer (kann man nach der unfallfreien Fahrleistung wohl behaupten) gekränkt gefühlt hast. Wäre mir auch so gegangen. Allerdings hättest Du anders reagieren sollen. Das Allerbeste wäre wahrscheinlich gewesen (Farendil und Co. bitte korrigieren, falls ich falsch liege :-), wenn Du ganz erschrocken getan hättest: "Waaas, mein Auto war da gestern auf dieser Strasse unterwegs?", "...wer wird da bloss wieder mit gefahren sein hmmm", "...haben Sie vielleicht ein Foto oder ähnliches, damit ich den Fahrer feststellen kann?". Und schon wäre der Gute mangels Beweiskraft mit hängenden Schultern davongezogen. Oder eben Du hättest gar keine Aussage gemacht, das wäre auf genau das Gleiche hinausgelaufen. Mit der Aussage, die Du gemacht hast, hast Du zugegeben, Fahrer bei dieser Fahrt gewesen zu sein und wie sich schon oft hier im Forum gezeigt hat, wird bei solch unklaren Fällen meist dem Polizisten recht gegeben.

Vielleicht hat jemand noch ein paar Tipps für Dich, wie Du da jetzt noch am besten wegkommst.

Grüsse

StefanK

By Markus (134.176.101.73) on Donnerstag, den 11. Oktober, 2001 - 15:40:

Naja, generell gesehen sind Haustürvertreter keine positive Welterscheinung, egal welcher Art. Von daher immer die Tür zulassen...

By farendil (217.0.227.44) on Donnerstag, den 11. Oktober, 2001 - 15:42:

@stefank: schon richtig, nur am allerbesten ist es immer noch gar nichts zu sagen!

das problem ist wirklich, daß du es zugegeben hast.


ich möchte eins vornweg nehmen: ich habe überhaupt kein verständnis für überholer, die ihren überholvorgang nicht überblicken können oder den gegenverkehr zu einer reaktion zwingen. dort sind harte strafen notwendig bis hin zum führerscheinentzug.
allerdings kenne ich auch die zeitgenossen, die mir im gegenvekehr schon lichthupe geben, wenn ich noch 2 weitere fahrzeuge überhole oder die vor mir fahren, sich nicht vorbeitrauen, und dann wild gestikulieren, wenn ich hinter ihnen rausziehe und überhole.


was mich wundert, ist daß der polizist dich gefragt hat, ob du direkt bezahlen willst. für gefährdung des gegenverkehrs beim überholen gibt es mindestens einen sack punkte, da ist nichts mehr mit gleich bezahlen.


auf jeden fall warte einmal ab, was da als a-bogen kommt, welcher tatvorwurf dort steht usw.
das postest du dann hier, dann sehen wir weiter.

ach so: hast du eine rechtsschutz??

By W-Punkt (217.84.163.234) on Donnerstag, den 11. Oktober, 2001 - 15:45:

Ich muss mir das mal zum allllerersten Gebot machen!!! Meine Klappe halten!
Aber der kann mir doch nicht einfach sagen: "So, sie haben jetzt riskant überholt - zahlen!" Ist das nicht sehr relativ, mit was für einem Auto man überholt? Bei einem 60-PS Kombi ist es riskant, wenn eine Kurve erst in 600m kommt, bei einem 193-PS Coupe bei 200m. Nur sieht es direkt aus, als ob ein Raser am Steuer wäre, weil er halt zügiger beschleunigt und es spektakulärer aussieht. Und Sportautos werden sowieso von Polizisten verabscheut.
Ich wette, den 60-PS-er hätte niemand beschuldigt.

By W-Punkt (217.84.163.234) on Donnerstag, den 11. Oktober, 2001 - 15:49:

@farendil
Also: Ich habe niemanden zu einer Reaktion gezwungen. Es war ein kontrolliertes Manöver.

Das mit dem Posten mache ich natürlich direkt, wenn der A-Bogen kommt.

Und einen Rechtschutz habe ich. Aber... keinen Verkehrsrechtschutz. Der normale wird das nie im leben übernehmen, was?

By farendil (217.0.227.44) on Donnerstag, den 11. Oktober, 2001 - 15:57:

@w-punkt: unter normalem rechtschutz meinst du wohl einen zivilrechtsschutz?

der wird das sicher nicht übernehmen. - im zweifelsfalle in die vertragsbedingungen schauen...

By Polizist (217.88.36.12) on Donnerstag, den 11. Oktober, 2001 - 16:34:

Mir scheint die Geschichte etwas schwammig. Nicht wegen des Überholvorgangs, sondern wegen des Auftreten des Kollegen.
Kam der in zivil oder in Uniform? Hat er sich ausgewiesen? War er alleine oder war noch einer dabei?
Dies deshalb, weil ich immer hellhörig werde, wenn einer gleich Geld will. Das wird in den seltesten Fällen noch gemacht. Bei uns in BW nur bei ausländischem Wohnsitz.
Könnte ja auch einer gewesen sein, der nur mal kurz Kohle machen wollte. Über das Kennzeichen den Halter zu bekommen ist ja kein großes Problem mehr - auch für Zivilisten.

Vom Überholvrogang muss ich farendil schon zustimmen. Wer überholt, obwohl er die Strecke nicht überblicken kann, riskiert nicht nur seine Gesundheit und seinen Führerschein, sonder vor allem auch die Gesundheit der anderen.
Und - es muss nicht erst zu einer Gefährdung, Nötigung, Unfall oder was auch immer kommen. Wäre ja schlimm. Latent gefährliches Verhalten wird auch dann schon geahndet, wenn es nur zu einer Behinderung des Gegenverkehrs oder was auch immer kommt. Und eine Behinderung liegt schon dann vor, wenn der andere z.B. nur leicht abbremsen muss.

Und noch was an W-punkt. Mit 5 Jahren Führerschein ist man noch lange nicht der erfahrene Autofahrer wie du zu hoffen scheinst. Auch wenn du überdurchschnittlich viel Kilometer geleistet hast.
Ich fahre jetzt seit 11 Jahren Auto und behaupte von mir nicht, ein guter Fahrer zu sein. Ich kann mitunter auch nicht abschätzen, ob eine Strecke zum Überholen ausreicht. Aber im Gegensatz zu dir fange ich dann gar nicht erst an zu überholen. Entspricht auch ganz den Vorschriften vom Defensivfahrgebot u.a.

viele Grüße,

ein Polizist

By W-Punkt (217.230.70.192) on Donnerstag, den 11. Oktober, 2001 - 16:44:

@Polizist
Also nochmal, da musste keiner abbremsen! Dein Kolege konnte es selbst nicht mal behaupten, deshalb sagte er "fast" !!!

Er kam in Uniform, alleine, und hat keinen namen und keinen Ausweis gezeigt. Aber im Polizeiauto.

By traffic (172.178.59.54) on Donnerstag, den 11. Oktober, 2001 - 16:55:

@w-Punkt: Wenn der Gegenverkehr bremsen muß, ist die Situation aber schon sehr gefährlich.

@Polizist: Ich denke auch eher, dieser Beamte wollte sich ein paar Mark dazuverdienen.

By traffic (172.178.59.54) on Donnerstag, den 11. Oktober, 2001 - 16:55:

@w-Punkt: Wenn der Gegenverkehr bremsen muß, ist die Situation aber schon sehr gefährlich.

@Polizist: Ich denke auch eher, dieser Beamte wollte sich ein paar Mark dazuverdienen.

By alfa (195.124.135.7) on Donnerstag, den 11. Oktober, 2001 - 17:00:

@polizist

dein Hinweis auf die evtl vorliegende Amtsanmassung sollte man sich merken und sich immer genau den Ausweis ansehen. In dem Zusammenhang fällt mir ein, dass unsere lokalen Grünen mal vor einiger Zeit in der Zeitung gewarnt hatten vor einem Betrüger, der mit einer Blechmarke Kriminalpolizei oder so abgezockt hat. Von daher habe ich behalten, dass richtige Polizei immer einen richtigen gedruckten Ausweis haben und kein "Karnevals-Blech"
Beim Überholen sind wir ja einer Meinung. Bei meinem eigenen Auto kenne ich das Sprintvermögen exakt und könnte haarscharf überholen -ohne das der andere bremsen muss, aber nachdem ich da mal ein paar mal angstvoll verzerrte Gesichter gesehen habe, gebe ich da den "Durchschnittsfahrer-Rabatt". Denn es gibt viele, die können sich nicht vorstellen, dass es Autos gibt, die viel schneller sprinten als ihr eigenes. Beim Mietwagen gebe ich immer mehr Reserven, weil ich mich nicht so auf den Pflegezustand verlasse wie bei meinen eigenen.
Was ich als Youngster gemacht hatte, nämlich erst mal rausziehen, dann sehen und wenn´s nicht geht, ins Loch zurückbremsen, mache ich jetzt auch nicht mehr.

By Alberto (62.224.96.19) on Donnerstag, den 11. Oktober, 2001 - 17:52:

Ich hatte mal einen ähnlichen Fall. Habe auf der Landstraße einen Kadett überholt (mit einem Porsche) und in diesem saßen 3 Männer. Ein Klein-LKW kam entgegen, - den konnte ich sogar sehen, bevor ich zum Überholen ansetzte. Gerade deshalb habe ich es ja gewagt, weil eben genug Platz war. Der LKW hat auch nicht geblinkt oder abgebremst.

Nur den 3 Typen hat es eben nicht gepaßt. Leider war einer davon Beamter der Bußgeldstelle Stuttgart - und die anderen beiden seine 2 Kollegen.
Vor dem Amtsgericht Ludwigsburg habe ich dann verloren - trotz eigenem zeugen im fahrzeug.
100 DM und 1 Punkt - war das Ergebnis.

So - nun zur Verhaltensweise.

Das beste ist - Ihr ahnt es schon - IMMER DIE AUSSAGE VERWEIGERN!!

Verdammt noch mal, ist das denn so schwer?

Da kommt ein Polizist - trifft einen Fahrzeughalter an - und behauptet irgendwelche wilden Dinge!

Was sage ich? NICHTS!!!

Der wird die Personalien aufnehmen, noch ein bißchen drohen - und dann wieder gehen.

Das wars dann.

In Euerem Fall wird es wohl 1 Punkt und 100 DM geben, weil man eben diesen Vorfall überhaupt zugegeben hat.

Wer dann die richtige Version schildert ist ganz etwas anderes.

Einer ist zeuge (und Polizist - mit geschultem Auge!) - der andere ist nur der Betroffene. wer wird wohl gewinnen?

By W-Punkt (217.84.164.207) on Donnerstag, den 11. Oktober, 2001 - 18:27:

Also kurz: Ich habe Sch****e gebaut, weil ich meine du**e Klappe aufgemacht habe. Bleibt wohl nichts mehr, als mich dem jetzt zu beugen und blechen, ja?

Ich hätte auch kein allzu grosses Problem damit, aber was mich aufregt, das ist, dass er es besser wissen will als ich, wie und wann man mit meinem Auto überholt.

Man, ich könnt´ jetzt tagelang mit meinem Kopf vor eine Wand schlagen, weil ich die Tür nicht direkt wieder sprachlos zugemacht habe. GGGRRRR!!1

By farendil (217.0.227.44) on Donnerstag, den 11. Oktober, 2001 - 22:27:

@w-punkt: naja,, so drastisch wollten wir es nicht formulieren.
inhaltlich jedoch stimmt es.

nur tröste dich! jeder normalbürger (also jeder der sich damit nicht auskennt) hätte genau so reagiert.
na, und wenn man morgens aus dem bett geklingelt wird, da hätte auch ich so meine probleme.

wie gesagt, warte mal ab, was kommt und poste dann wieder.
je nach tatvorwurf lohnt es sich, einsicht in die akte und damit die schriftlioche ausssage des beamten zu nehmen.

By bangat (217.229.219.29) on Freitag, den 12. Oktober, 2001 - 21:58:

also das "Dem-Schnittlauch-was-schweigen" ist so ne Sache! Ich bin da leider etwas zu ehrlich erzogen worden... dafür aber beim Rasen nicht. Und lügen mach ich nicht gerne, aber ich hab mir auch angewöhnt nix zu sagen.

Was mir aufn Sack geht ist, dass auch die langsam Fahrenden auch oft für ne Menge Mist verantwortlich sind, die aber gesetzlich bissle mehr geschützt sind, weil ja angeblich langsam=sicher...

By farendil (217.0.226.238) on Samstag, den 13. Oktober, 2001 - 13:59:

tja, wer sich selber ausliefern möchte, soll das tun!