irgendwann letzens sah ich im fernsehn einen bericht über einen mann der sich den kraftstoff für seinen golf diesel selber macht.
und zwar zieht er in seiner heimatstadt von frittenbude zu frittenbude und holt sich da das alte fritierfett (od oil) ab und jagt das ganze dann durch ein selbstgebasteltes teil. (nun die frage) ...was war das, wie funktioniert das?
irgendwie sah aus wie ein recht großer kochtopf, kann es sein das das nur eine selbstgebastelte filteranlage war? fährt er dann seinen dieselgolf dann mit frittenoil? wenn ja, geht das so ohne weiteres oder muss man dem oil noch irgendwas zusetzen, oder es noch zusätzlich irgendwie anders speziell behandeln?
ich kann mir jedenfalls überhaupt nicht vorstellen wie dieser typ aus alten frittieroil von n´er pommesbude, kraftstoff für seinen golf gewinnt. vielleicht könnt ihr ja da ein wenig licht in mein dunkel bringen.

By andy2 (193.158.141.124) on Sonntag, den 25. Februar, 2001 - 16:37:

Die bei Auto-Bild haben auch einen 2er Golf, der mit Salatöl fährt!

By keiichi (62.224.228.204) on Sonntag, den 25. Februar, 2001 - 17:05:

eine etwas technischere beschreibung hätt ich schon gern

By farendil (217.0.227.104) on Sonntag, den 25. Februar, 2001 - 18:57:

@keiichi:
der filtert aus dem öl alle fest- und schwebstoffe heraus.

desweiteren ist es wohl bei diesem öl ratsam, entweder den sprit vorzuheizen, da er sonst zu zähflüssig ist, oder ihn mit diesel zu vermischen.
(je kälter es ist, um so mehr diesel)
ansonsten ist es nach dem filtern wohl nicht wesentlich schlechter als normales salatöl (nun gut, der geschmack ist leicht richtung kartoffel verschoben *g*)

fett ist ohne vorheizung natürlich nicht möglich...


daß dein pkw für biodiesel freigegeben sein muß, versteht sich ja wohl...

abgesehen davon stand in der autobild wohl etwas von anderen glühkerzen die man verwenden sollte...

By Veritas (62.224.144.12) on Freitag, den 2. März, 2001 - 10:51:

Meinen Passat "Pumpe-Düse" fahre ich seit der letzten "Ökosteuer-Renten-Wegelagerer-Seueranhebung" stets mit ca. 50 - 60% Speiseölanteil zum Diesel. Bei Kaltstarts glühe ich ein 2. Mal vor.

Der Wagen fährt selbstverständlich auch mit 100% Speiseöl, aber dann sollte man nur volltanken, wenn der Motor betriebswarm ist. Bei meinem Passat wird der Treibstoff sowieso standardmäßig im Dieselfilter vorgewärmt, aber das dauert eben ein bißchen, bis das Zeugs warm ist.

Wichtig ist, daß man eine "Bosch"-Einspritzanlage eingebaut hat. Die Einspritzpumpen von Fa. Lucas sind empfindlicher; mein Vetter hat sich neulich bei einem Salatöl-Kaltstart seine Lucas-Pumpe ruiniert.

Wer optimal Salatöl oder Frittenfett verfahren will, sollte sich einen Zusatztank in die reserveradmulde einbauen. Fa. Ecocar in München bietet sowas an.
Der Wagen startet dann mit Diesel, und wenn er warm ist und das Salatöl / Fett beheizen kann, schaltet er (Temperaturfühler-gesteuert) mittels Magnetventilen auf den Ölbetrieb um. Kostet leider ein bißchen, aber man kann sich auch selber 'was basteln. Ich lasse es zunächst beim Zusatzbetanken, und wenn's auf große fahrt geht, kippe ich den Tank (bei warmem Motor) auch schon mal ganz mit Öl voll.
Das ist wirklich CO2-reduzierendes Tanken, im "kleinen CO2-Kreislauf". Die ganze umesteerung verbraucht wieder viel Methanol, und zusätzliche Energie.

Also, gute Fahrt mit Salatöl (DM 1,09 im Supermarkt).

Veritas

By michael (62.227.7.48) on Freitag, den 2. März, 2001 - 16:14:

Also, ich fahre meinen Audi A6 2.5 TDI derzeit ausschließlich mit Biodiesel. Bin aber am Überlegen, ob ich wieder auf mineralischen Diesel zurück soll, weil sich die magere Preisdifferenz von 12 Pf./Liter und die Entfernung von 15 km zur nächsten BD-Tankstelle zuzüglich Mehrverbrauch wohl nicht lohnt (muß das mal in Ruhe ausrechnen).

Kürzlich habe ich mal 15 Liter Salatöl (das billigste, für 1,09 DM/l) in meinen Tank gekippt, den Rest mit Biodiesel aufgefüllt. Folge war ein etwas lauterer Motor und bestialisch stinkende Abgaswolken. Gut, es war schon etwas kühler draußen (unter +10 °C), aber auf einen Langzeitversuch lasse ich mich meiner Einspritzpumpe zuliebe nicht ein.

By Keiichi (62.224.14.141) on Freitag, den 2. März, 2001 - 20:53:

@michael
also meines wissens muss dein auto für biodiesel freigegeben sein weil auch biodiesel von seiner viskosität her nicht so wie diesel sein soll.
dh. mit biodiesel machst du ohne umbau oder freigabe durch den hersteller auch deine einspritzpumpe kaputt.

ob sich biodiesel nun wirklich rechnet ist fraglich, der mehrverbrauch lässt die magere ersparnis von 12 pfennig warscheinlich wieder gegen null gehen.

mein antrieb war eben nur altes frittenoil zu fahren. dann hätte man nämlich einen literpreis von 0 pfennig. und das ist doch dann wirklich eine richtige motivation.

By michael (62.227.11.111) on Freitag, den 2. März, 2001 - 21:22:

@Keiichi:

Mein A6 (EZ: 03/98) ist ab Werk für den Betrieb mit Biodiesel freigegeben, lt. Bedienungsanleitung (siehe auch meine Website unter "Biodiesel").

By Keiichi (62.224.14.141) on Freitag, den 2. März, 2001 - 21:45:

@micha
oh :o) , wie ich sehe bist du ja bestens informiert.
inwiefern stinkt biodiesel, oder salatoil aus dem auspuff eigentlich????

By mm (62.67.84.33) on Samstag, den 3. März, 2001 - 01:47:

Meine Erfahrung: Passat TDI, 81 kw: Biodiesel ca. 10 Pfennig billiger, das macht bei 1,60 zu 1,50 DM etwa 6%. Genausoviel steigt der Verbrauch: von 5,5 auf 5,9. (Privat-)betriebswirtschaftlich gibt es also kaum einen Grund für Biodiesel.
Anders sieht das mit dem Schadstoffausstoß aus, der soll deutlich reduziert sein.
Was ich nicht verstanden habe - vielleicht kennt sich ja jemand mit Steuerrecht aus - : Wieso sind die Biodieselpreise durch die Ökosteuer und den Anstieg des Rohölpreises mit in die Höhe gegangen?? Ist das wirtschaftlich begründet, oder warum haben die Konzerne die Preise angepasst?

By Keiichi (62.224.14.127) on Samstag, den 3. März, 2001 - 07:15:

die tankstellenbetreiber passen die preise einfach an. am biodiesel sollen sie angeblich nicht soviel verdienen wie an richtigem diesel. wäre nun der biodiesel um 50% billiger würden ja dann alle biodiesel dort tanken und der betreiber würde auf seinen gewinnbringenden richtigem diesel sitzenbleiben. (so zumindest deren erklärung)

By michael (62.227.27.146) on Samstag, den 3. März, 2001 - 11:31:

@Keiichi:

Richtig, aber Biodiesel kostet im Einkauf rund 1,20 DM/l. Die Differenz zum Verkaufspreis schieben die Tankstellenbetreiber als Gewinn ein.
Nur hat es sich noch nicht so sehr herumgesprochen, wer alles Biodiesel tanken kann und einige Leute machen sich sicherlich auch Gedanken, ihr Fahrzeug könnte Schaden nehmen.

By michael (62.227.27.146) on Samstag, den 3. März, 2001 - 11:34:

nochmal @Keiichi:

also, bei Biodiesel-Betrieb riechen die Abgase meines Wagens so nach "Frittenbude", nicht direkt unangenehm. Nur bei der 20%igen Beimischung von Salatöl wird der Geruch echt durchdringend; etwa so, wie wenn man zuhause in der Küche das Öl in der Pfanne zu stark erhitzt.
Sind halt subjektive Empfindungen - jeder "Riechkolben" ist anders ;-)

By DAXtuning (62.104.208.74) on Samstag, den 3. März, 2001 - 18:47:

Ich fahre öfters ein Erdgasfahrzeug, ist einfach ein Zusatztank eingebaut, der ca. 13 Kg Ergas fasst, dieses wird durch den Druck in der Gasflasche selbsttätig flüssig.
Für so ungefähr 15,- DM kann ich mit Gasfuss 180 KM in der Stadt fahren, danach schaltet das Auto automatisch auf Benzin um.
Nachteil: höheres Fahrzeuggewicht, weniger Zuladungsvolumen.
Abgase riechen wie von einer Gasheizung, sind deutlich umweltverträglicher als die Verfeuerung von Benzin.
Noch zu bemerken:
Der Motor hat um unteren Drehzahlbereich weniger Drehmoment, oben herum mehr Leistung als wenn ich mit Benzin fahre.
Die Erdgastankstellen werden in Berlin zwar mehr, ich denke aber dass es sicher interessanter sein würde, das Teil selber am Gasnetz zu betanken.

Mit sportlichen Grüssen,
Barry Fischer

By Seppelschorsch (217.88.101.179) on Samstag, den 3. März, 2001 - 23:13:

Ahemm... diese Supermark-Salatölschiene halte ich für Schwachsinn.

Was macht Ihr denn danach mit 80 Salatölflaschen? In den Müll - klasse! Selbst Autobild hat dazu aufgerufen, Abstand von solchen Dingen zu nehmen. Ich finde, dass man sich trotz aller Antipathie gegen die gestiegenen Kraftstoffpreise, noch einen Rest Verantwortung behalten sollte.

Wenn schon, dann sollte man direkt zum Abfüller fahren und dort auftanken, aber nicht am Supermarkt. Letzteres wird ja auch mittlerweile durch Margen für den einzelnen Kunden begrenzt.

By Seppelschorsch (217.88.101.179) on Samstag, den 3. März, 2001 - 23:13:

Ahemm... diese Supermarkt-Salatölschiene halte ich für Schwachsinn.

Was macht Ihr denn danach mit 80 Salatölflaschen? In den Müll - klasse! Selbst Autobild hat dazu aufgerufen, Abstand von solchen Dingen zu nehmen. Ich finde, dass man sich trotz aller Antipathie gegen die gestiegenen Kraftstoffpreise, noch einen Rest Verantwortung behalten sollte.

Wenn schon, dann sollte man direkt zum Abfüller fahren und dort auftanken, aber nicht am Supermarkt. Letzteres wird ja auch mittlerweile durch Margen für den einzelnen Kunden begrenzt.

By Keiichi (62.224.14.127) on Samstag, den 3. März, 2001 - 23:36:

das mag wohl stimmen. ich kann natürlich nicht einen ganze gelbe tonne füllen nur um meinen tank voll zu bekommen. aber es gibt auch einige tankstellen die planzenoil anbieten. außerdem kann man es sich beim abfüller direkt holen.
und wenn ich altes frittenoil fahren will dürfte es wohl im end effekt ÜBERHAUPT KEINE einwände geben

By anonymous (149.225.40.129) on Montag, den 5. März, 2001 - 13:14:

@alle: Hier ein interessanter Link über die Biodieseltauglichkeit vieler PKW-Hersteller:
http://habenix.uni-muenster.de/Energie/bio/nutz/auto.html

By michael (62.227.17.150) on Montag, den 5. März, 2001 - 14:29:

@anonymous:

Die Liste dürfte mittlerweile aber auch schon wieder veraltet sein; z.B. ist dort mein Audi A6 (das aktuelle Modell = Typ 4B) nicht aufgeführt; dieser ist auch ab Produktionsbeginn (1997?) ab Werk biodieseltauglich.

By Veritas (62.224.140.47) on Dienstag, den 6. März, 2001 - 12:50:

Die sache mit den 1-l-Salatölflaschen ist natürlich lästig, aber ich kaufe manchmal auch 20-l-Kanister im Großmarkt.
Mit Geruch/Gestank habe ich keine Probleme bei meinem Passat. Es riecht halt nach Frittenbude, aber nicht stärker als bei Biodiesel-Betrieb; zumindest nicht bei warmgefahrener Maschine. Aber die Kostenersparnis ist doch bedeutend. Ich erziele bei +/- 50% Ölbeimischung einen Treibstoff-Mischpreis von derzeit ca. DM 1,36 pro Liter, gegenüber DM 1,65 bei reinem Dieselbetrieb. Ich spare pro Liter Treibstoff ca. 28 Pf.. Das heißt, daß ich bei 7-8 l Verbrauch /100 km mindestens DM 1,- pro 100 km Fahrtstrecke spare. Bei 60.000 km/Jahr sind das immerhin DM 600,-. Und obendrein das schöne Gefühl, den Steuer-Wegelagerern zumindest teilweise das Handwerk gelegt zu haben.
Mehrverbrauch und/oder Leistungseinbuße kann ich bei Ölbetrieb nicht feststellen.

Wie gesagt, eine schöne Lösung ist das Ecocar-Umrüstsystem. Damit kann man die Einspar-Rate fast verdoppeln, so daß sich die Nachrüstung (die übrigens bei Fahrzeugaustausch recht einfach aus- und wieder eingebaut werden kann) recht bald gerechnet hat.

Gruß,
Veritas

By Wayko (212.80.58.150) on Mittwoch, den 7. März, 2001 - 11:51:

Gute Infos (Erfahrungsaustausch, technische Tips) zum Fahren mit Salatöl findet Ihr unter:
http://f23.parsimony.net/forum49387/