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Funk-Stop-Meßverfahren

Radarfalle.de Forum: Archiv: 2001: Allgemein: Funk-Stop-Meßverfahren
By officer (213.187.67.13) on Sonntag, den 18. Februar, 2001 - 11:10:

Wird eigendlich noch das Funk-Stop-Meßverfahren durchgeführt?

By alpak (62.226.177.74) on Sonntag, den 18. Februar, 2001 - 11:15:

Wie funktioniert das Funk-Stop-Meßverfahren?

By michael (62.227.13.102) on Sonntag, den 18. Februar, 2001 - 12:24:

Zitat aus "Geschwindigkeitsüberschreitung im Straßenverkehr":

"Beim Funkstopp-Meßverfahren befindet sich am Beginn der Meßstrecke (Ansprechstelle) ein Polizeibeamter. Am Ende der Meßstrecke (Stoppstelle) befinden sich zwei weitere Polizeibeamte mit geeichten Stoppuhren. Ansprechstelle und Stoppstelle stehen in ständigem Funkkontakt. Der Meßvorgang wird durch den Beamten am Beginn der Meßstrecke eingeleitet. Nähert sich ein offensichtlich zu schnell fahrendes Fahrzeug der Ansprechstelle, so kündigt er die Messung wie folgt an: - Achtung - drei - zwei - eins - stopp.
Das Zählen sollte möglichst rhythmisch erfolgen. Das Kommando - Stopp - erfolgt in dem Augenblick, wenn das Fahrzeug die Markierungslinie am Beginn der Meßstelle überfährt. Danach gibt der Beamte Typ, Farbe und - soweit möglich - das Kennzeichen oder Teile des Kennzeichens des gestoppten Fahrzeugs per Funk an die beiden Beamten am Ende der Meßstrecke durch.
Die beiden Beamten am Ende der Meßstrecke setzen auf das Kommando 'Stopp' hin ihre Uhren in Gang. Wenn das Fahrzeug mit seiner Hinterachse oder seinem Heck die Markierungslinie am Ende der Meßstrecke überfährt, wird die Zeit gemessen."

Es handelt sich also um eine Geschwindigkeitsmessung nach dem Weg-Zeit-Gesetz. Aus der Zeit, wie lange das Fahrzeug für die (mindestens 300 m lange) Meßstrecke benötigt, kann die Durchschnittsgeschwindigkeit errechnet werden.

By dyken (62.180.201.93) on Sonntag, den 18. Februar, 2001 - 21:44:

Wie groß ist denn da die Fehlertoleranz ?

By officer (213.187.66.149) on Sonntag, den 18. Februar, 2001 - 22:00:

Toleranz ist sehr unterschiedlich. Da gibts ne menge Urteile zu. Mal schlägt man eine Secunde auf, mal zieht man 5 % vom Geschwindigkeitswert ab. Auf alle Fälle ist es immer günstig für den Betroffenen, wenn die Messung ordentlich durchgeführt wurde.

By farendil (217.0.226.248) on Sonntag, den 18. Februar, 2001 - 23:13:

die toleranz ist u.a. auch von der länge der meßstrecke abhängig (kurze strecke, große toleranz)

By Nico (217.80.192.145) on Montag, den 19. Februar, 2001 - 03:47:

ja, wird noch praktiziert.
in berlin und umkreis... z.B. in richtung bernau.

MfG

By officer (213.187.66.108) on Montag, den 19. Februar, 2001 - 11:44:

hat es dich da mal erwischt? kenst Du deren Toleranzen?

By michael (62.227.9.185) on Montag, den 19. Februar, 2001 - 13:36:

Das sagt die Rechtsprechung:

Es ist nur die längste der gestoppten Zeiten, die nicht mehr als 1 Sekunde voneinander abweichen dürfen, heranzuziehen. Es kann ein Sicherheitsabzug von 3 km/h gewährt werden, auch mehr bei Geschwindigkeiten über 100 km/h oder bei Meßstrecken unter 300 m (OLG Hamburg VRS 55, 373). Oder es wird auf die längste der gemessenen Zeiten ein Sicherheitszuschlag von 1 Sekunde gegeben (OLG Hamm VRS 44, 143).

Voraussetzung ist allerdings, daß bestimmte Grundsätze beachtet werden. Das Verfahren soll nicht am Anfang oder Ende einer Geschwindigkeitsbegrenzung oder auf kurvigen Straßen durchgeführt werden (OLG Hamm VRS 44, 143). Die Meßstrecke soll mindestens 300 m betragen (OLG Düsseldorf VRS 57, 306), 500 m bei Geschwindigkeiten von mehr als 100 km/h, andererseits können 200 m bei einer Geschwindigkeit von 60 km/h ausreichen (OLG Köln DAR 1958, 198). Es sollen nur geeichte Stoppuhren verwendet werden. Auch der Einsatz nicht geeichter Uhren ist aber statthaft, wenn bei einem fünfminütigen Probelauf keine größere Abweichung als eine Sekunde festgestellt worden ist (OLG Hamburg VRS 55, 373).

By alpak (62.155.178.111) on Montag, den 19. Februar, 2001 - 14:22:

Danke für die Infos.

Finde ich unglaublich, daß solche Steinzeitmethoden noch praktiziert werden drüfen.

By officer (213.187.67.175) on Montag, den 19. Februar, 2001 - 18:31:

Die allgemeinen Grundsätze hab ich auch im km/h-Buch gelesen.

@alpak Auch wenns ne Steinzeitmethode ist, kommst Du besser weg als mit ner Radarmessung oder so.


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