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Autobahneinfahrt/Anzeigen

Radarfalle.de Forum: Archiv: 2001: Allgemein: Autobahneinfahrt/Anzeigen
By Knibbel (207.46.38.10) on Donnerstag, den 4. Januar, 2001 - 11:42:

Hi,

folgende Fragen bezüglich Autobahneinfahrten und Anzeigen. Mir ist nicht ganz klar ob ich für einen einfahrenden Platz machen muß wenn ich auf der rechten Spur bin und links absolut frei ist. Kann ich da rechts bleiben da ich ja auf der Vorfahrtsspur (Autobahn) bin? Ich will nicht als Oberlehrer auftreten aber meiner Meinung nach kann ich da durchaus rechts bleiben. Ich weiche allerdings im Moment noch, wenn links absolut frei ist, auf die linke Spur aus um keine Gefährdung zu verursachen.
Weitere Frage: ich bekomme immer einen Adrenalinstoß wenn ich die Autofahrer beobachte die vor mir von der Autobahneinfahrt auf die Autobahn einfahren. Mit 80km/h (maximal), Blinker links, nach 20m auf die Autobahnspur wechselnd und manchmal gleich nach ganz links rüberziehend um den Laster, der vor ihnen eingefahren ist, zu überholen. Da bin ich schon öfters ganz schön ins Schwitzen gekommen, kennt Ihr sicher. Vollbremsung, wenn´s nicht mehr lang auf die Standspur ausweichen... Ich hätte gute Lust solche Leute Anzuzeigen. Bis jetzt habe ich noch keinen anderen Verkehrsteilnehmer angezeigt, aber irgendwann ist das Maß voll. Jetzt habe ich gehört, daß man, wenn jemanden anzeigt danach gefragt wird ob man schon mal jemanden angezeigt hätte. Hintergrund: man will wohl die Oberlehrer herausfiltern. Da mir solche Sachen aber fast täglich passieren ist es wohl sinnlos diese Autofahrer anzuzeigen, was meint Ihr?

By farendil (217.0.226.211) on Donnerstag, den 4. Januar, 2001 - 12:45:

@knibbel:

1.wer auf der autobahn fährt, der hat automatisch vorfahrt.

dies ergibt sich zum zweiten daraus, daß der auf der beschleunigungsspur ja die spur wechseln will - un du deine behälst.

2. es ist natürlich nett, wenn derjenige, der rechts fährt platz macht, ABER: nur dann wenn absolut ganz sicher 100prozentig die gewißheit besteht, daß links nicht nur in unmittelbarer nähe nichts ist, sondern auch niemand von hinten angeflogen kommt!
beim kleinsten zweifel - rechts bleiben!!!

ich habe erst kürzlich wegen so einem idioten, der mit 120 direkt auf die linke spur zog aus 200 (kam ganz gemütlich an, tempomat drin) das abs testen dürfen und bin dementsprechend "gut" auf solche leute zu sprechen.
(wohlgemerkt: der pkw auf der beschleunigungsspur befand sich noch in der kurve, der pkw vor mir war weit vom beginn der gestrichelten linie entfernt und außer mir war sonst auf sichtweite niemand auf der bahn unterwegs)

3. anzeigen kannst du prinzipiell jeden.
daß du gefragt wirst, ob du schon mal jemanden angezeigt hast, wäre mir was ganz neues. - selbst wenn - von rechtlicher relevanz ist das nicht.
die frage ist, was bei deiner anzeige passiert: a:du sitzt eine stunde auf dem revier rum
b:du darfst eventuell noch mal zum fotovergleich kommen
c: WENN es zu einer verhandlung kommt, darfst du womöglich quer durch die brd als zeuge anreisen. (kosten werden erstattet)
d: der "andere" bekommt im höchstfall eine saftige geldstrafe, nen menge punkte und evtl ein fahrverbot
e: was lernt der daraus? wird er es wieder tun? - wenn nein, wieviele gibt es, die ihn "ersetzen"?

fazit: du hast eine menge ärger, rennereien, evtl. ne gegenanzeige (in aller regel wirkungslos) und der andere bekommt zumindest eine richtig große menge ärger, meist recht hohe anwaltskosten (bei einer rechtskräftigen verurteilung zahlt die rs nicht).
- was bringt es? - im endeffekt wohl nicht viel.

By Olli (172.177.33.238) on Donnerstag, den 4. Januar, 2001 - 12:58:

Die RS zahlt nicht ?

Ich spiele mit dem Gedanken einen Einspruch gegen eine BGBescheid zurückzuziehen! Müsste ich in dem Fall die angefallenen Anwaltskosten tragen ?

Hier im Forum wird doch immer geschrieben mit Rechtsschutz würden die meisten immer Einspruch einlegen und vor Gericht ziehen, etc. weil ja nichts passieren kann....

By farendil (217.0.226.211) on Donnerstag, den 4. Januar, 2001 - 13:13:

nein, nur wenn du rechtskräftig wegen einer STRAFTAT verurteilt wirst, eine geschwindigkeitsüberschreitung ist, auch wenn das hier einige anders sehen immer noch "nur" eine ordnungswidrigkeit.
da zahlt die rs selbstverständlich.

auch wenn du beim verfahren wegen einer straftat eine einstellung (auch gegen zahlung einer geldbuße) erreichst, zahlt die rs.

das, was einige aber auf den straßen vollführen ist, wenn man es nicht als versuchten totschlag bezeichnen will zumindest eine nötigung oder strßenverkehrsgefährdung.

By Polizist (217.4.95.226) on Sonntag, den 7. Januar, 2001 - 15:51:

Hallo erst mal. Mich gibts auch noch :-)
Zur Frage: Das Einfahren auf der BAB muss ermöglicht werden. Zwar hat der durchgehende Verkehr die Vorfahrt, aus § 1(2) der StVO ergibt sich aber, das man einen anderen VT nicht mehr als unter den Umständen unvermeidbar gefährden oder behindern darf. Uns hat man in der Ausbildung beigebracht, dass man den VT, wenn er nicht einfädeln lässt, wegen obiger Vorschrift verwarnen könnte. Macht aktuell glaub ich 60 Märker.

Gruß,

ein Polizist

By farendil (217.0.227.96) on Sonntag, den 7. Januar, 2001 - 16:14:

@polizist: also für mich ist ein stures rechtsfahren ohne ein bremsen oder beschleunigen noch kein "nicht einfädeln lassen"

ausserdem ergibt sich aus §1 zuallererst, daß man, wenn man sich nicht 100%ig sicher ist, daß links niemand kommt, auf keinen fall, nie und nimmer, garnicht, niemals nach links "platz machen darf"

By Polizist (217.4.94.72) on Montag, den 8. Januar, 2001 - 10:04:

@farendil: Hast sicherlich recht, ist auch ne sehr theoretische Kiste. Ich selbst habe es in der Praxis noch nie so gemacht und kann es mir auch nur sehr schwer vorstellen. Der Betroffene muss doch nur etwas vorbringen wie "kein Platz links","war schon zu weit aufgefahren" und schon liegt die Beweislast bei uns, dass dem nicht so war.....

In diesem Sinne,

Gruß,

ein Polizist

By Micha (141.18.212.24) on Montag, den 8. Januar, 2001 - 10:30:

Meiner Meinung nach schafft es selbst die lahmste Mühle auf dem Beschleunigungsstreifen 120 km/h zu erreichen. Die Leute müssen halt mal ihre Vollgasphobie verdrängen. Wer mit 80 km/h auf dem Beschleunigungsstreifen rumschleicht kann selbstverständlich nicht einfädeln. Du hängst dann beim Beschleunigen so ´nem Typ hintendran und mußt ein Auge im Spiegel und ein Auge auf den Vordermann haben, weil der dann auch noch bremst.

@Polizist
Ne Frage: Ist es eigentlich erlaubt, wenn man sich verschätzt und der Beschleunigungsstreifen nicht mehr ausreicht den Standstreifen einige Meter weiterzubenutzen? Hab´ ich auch schon gemacht, ist das erlaubt?

By wedernoch (134.102.89.132) on Montag, den 8. Januar, 2001 - 10:54:

@ Polizist: O.K., man kann sich ja immer bemühen, nach links zu gehen und Platz zu machen. Andererseits wird gerade auch in diesem Forum viel Kritisches über Linksausscherer geschrieben, extreme Vorsicht ist sicher "die Mutter der Porzellankiste!" Heißt es amtlich eigentlich "Beschleunigungsspur" oder "Einfädelspur" oder noch anders? Ich meine mich zu erinnern, dass es "Beschleunigungsspur" heißt - falls ja, würde das ja schon viel sagen, oder?

@Micha: Stimme Dir zu; bemühe mich selbst immer um größtmögliche Beschleunigung auf dieser Spur, auch wenn ich sonst nicht zu den Schnellsten auf der Bahn gehöre (wie die meisten bestimmt schon gemerkt haben). Ich muss auch sagen, dass ich mich bei einem Wechsel auf die Autobahn mit beispielsweise 60 oder 80 extrem unwohl fühlen würde - dann hätte man ja so manchen Brummi ratzfatz im Nacken. Ich finde es immer toll anzusehen, wie Leute zottelzottel nach links gehen, mich in der Familienkutsche zum Bremsen zwingen und anschließend fröhlich abrauschen, schneller als ich jemals fahren könnte.

By alfa (195.124.135.4) on Montag, den 8. Januar, 2001 - 11:11:

@farendil & knibbel

an solche Trottel, die sofort nach links auf die Autobahn ziehen und die einen Mit-Esel finden, der auch sofort auf die linke Spur zieht um denen Platz zu machen, habe ich noch eine gute Erinnerung (zwei Jahre oder so her)
Morgens ganz früh Nürnberg-Heilbronn im Hohenlohischen, leere Autobahn, hatte gemütlich 230 drauf und sehe plötzlich, wie rechts auf der Einfahrt (lange Beschl. Spur)ein Opel Kombi sich anschickt sofort auf die rechte Spur zu wechseln. Auf der "raste" mit höchstens 80 ein alter VW Caddy, der im vorauseilenden Kadavergehorsam sofort nach links aussen wechselte. Wenn ich in die Eisen gestiegen wäre, hätte ich den Esel über die Leitplanke geschoben und ihm das Fliegen beigebracht (es waren vielleicht so 20 m dazwischen) Habe dann Vollgas gegeben und bin mit Hupe und Lichthupe zwischen den beiden durch. Der Trottel mit dem Opel hat mich natürlich angezeigt. Das Verfahren wurde eingestellt,die Rechtsschutz hat die Kosten für meinen Anwalt übernommen

By Egi (62.153.12.139) on Montag, den 8. Januar, 2001 - 11:23:

hatte auch so ein Erlebnis an einer Auffahrt: Zwei junge Girls im Ford Fiesta ziehen unvermittelt nach links rüber. Ich steige bei 180 voll in die Eisen, drücke Hupe und Lichthupe. Gottseidank sind sie wieder rechts rüber, sonst hätte es übel geknallt.

By alpak (62.155.178.45) on Montag, den 8. Januar, 2001 - 11:43:

@Micha

Nein, das stimmt leider nicht. Wenn ich mit dem Mercedes auffahre, ist das natürlich kein Problem. Kickdown und bei Einfaht 160. Für "Anständige" Autos gar kein Problem.

Aber wenn ich unseren FIAT auf die Piste bringe (wohlmöglich noch an einer Steigung, kurzer Beschleunigungsstreifen; Bsp. Wiesbaden/Bremthal an der A3 FRA-K; mit 4 Mann beladen), dann bin ich schon sehr froh, 100 zu erreichen (wohlgemerkt am Ende des Streifens).

Und ich hab gaaanz sicher keine Vollgasphobie, bei mir muß der Vierzylinder richtig arbeiten.
Und die Spaghettischüssel hat immerhin 78PS, da möchte ich eigentlich gar nicht wissen, wie schwer es da arme 45PS-Kriecher haben!

By wedernoch (134.102.89.132) on Montag, den 8. Januar, 2001 - 12:11:

@alpak: Wie immer muss man auch hier alles situationsbezogen sehen. Wie oft sieht man gut motorisierte Fahrzeuge auf die BAB schleichen und dann ordentlich losziehen.
Mir geht es, wenn ich auf der rechten Spur komme und nicht Platz machen kann, so: Sehe ich "ernsthaftes Bemühen" (hört sich oberlehrerhaft an, sorry, trifft hier aber am besten), ist alles i.O.
Ergänzend: Ich kenne sogar Schlimmeres, nämlich dass ich Platz mache bei, z.B. 130 km/h und der Reingelassene nach dem Einscheren mich nicht vorbeilässt sondern einfach mit mir mitzieht - aber auf der Beschleunigungsspur getan hat, als könnte er nicht. Das ist auch so eine Situation, wo ich dann unfreiwillig anderen, schnelleren, die linke Spur versperre - sorry, Jungs, das ist dann unfreiwillig!

By Egi (62.153.9.70) on Montag, den 8. Januar, 2001 - 12:34:

viele Sonntagsfahrer wissen leider nicht, dass selbst starke Motoren bei 60 km/h im fünften Gang zu wenig Drehmoment entwickeln, um ordentlich zu beschleunigen. Vor allem BMW-Sechszylinder mit 24 Ventilen sind im Drehzahlkeller richtig schlapp. Die quälen sich dann ewig hoch, bevor die Post abgeht. Runterschalten? Wie gehtn das? Kickdown - verbraucht doch mehr Sprit! *ggg* Wenn ich im Lancia Delta Turbo bei 60 im fünften Gang Vollgas gebe, passiert auch nix. Im dritten Gang geht er ab wie Schmidts Katze. Bei 160 kann dann der vierte rein. *lach*

By Alberto (193.159.128.124) on Montag, den 8. Januar, 2001 - 14:34:

Ihr sagt da alle etwas sehr richtiges: "Das Vollgasgeben ist mittlerweile derart verpönt - erst recht, wenn man dann auch noch vom 5. in den 3. Gang zurückmüßte -, so daß die Beschleunigung gar nicht funktionieren kann.

Dann kommt aber noch die "deutsche" Hörigkeit vor aufgemalten Linien dazu.
Ich habe schon oft beobachtet, daß ganze Wohnwagengespanne am End der Beschleunigungsspur anhielten, weil sie es eben nicht geschafft hatten - (im 4. od. 5. Gang) auf ca. 80 kmh zu kommen. Das ist natürlich dann noch fataler, - denn irgendwann reißt dem auch die Geduld und er zuckelt - aus dem Stand einfach los mit 10 - 20 - 30 - 40 kmh. Dieser hätte dann besser noch ca. 100 m verbotenerweise die Standspur mitbenutzt, das wäre jedenfalls sicherer gewesen.

Kriminell ist es jedoch an der Raststätte "Gruibingen" (A8 S-M). Dort gibt es keine Beschleunigungsspur und man muß - mit viel Mühe bereits beim Einfahren (kleines Stück parallel zur BAB) den verkehr beobachten und sich dann alerdings entscheiden: Vollbremsung oder rein in den fließenden verkehr. Da kann man die "gefährlichsten" Manöver erleben, - vor allem in der Urlaubszeit.

By Knibbel (207.46.38.10) on Montag, den 8. Januar, 2001 - 17:10:

@Polizist
Wenn Du wieder online bist würde mich die Frage von Micha auch interessieren:
Ist es eigentlich erlaubt, wenn man sich verschätzt und der Beschleunigungsstreifen nicht mehr ausreicht den Standstreifen einige Meter weiterzubenutzen?
Das wäre ja bei den oben genannten kurzen Einfahrten eine Lösung (wenn da noch eine Standspur ist).

Warum zieht man für die obrigkeitshörigen Deutschen, die an jeder Linie anhalten (siehe Posting mit dem Wohnwagengespann) die dicke gestrichelte Linie der Autbahneinfahrt nicht ca. 100m erst mal durch und ändert es dann in gestrichelt? So fährt vielleicht dort keiner so schnell nach links, dann merkt er vielleicht daß er zu langsam ist und gibt Gas wenn links einige Autos vorbeidonnern...

By farendil (217.0.227.30) on Montag, den 8. Januar, 2001 - 17:57:

@knibbel: also die rechtliche sachlage kenne ich nicht genau, aber immerhin ist da eine durchgezogene linie die du überfährst (und das ist eigentlich schon kostenpflichtig)

aber: ich glaube kaum, dass du deshalb ärger bekommst, wenn die herren von der polizei dies sehen und es klar ist, daß du nur die wahl : anhalten oder überfahren hattest.

By garfield (129.143.4.36) on Dienstag, den 9. Januar, 2001 - 08:25:

@Alberto:

Wenn Du schon Gruibingen erwähnst: Dort ist auch ein bevorzugter Standort für Radarfallen. Ist aber auch nicht verwunderlich, denn dort ist wirklich ein einigermaßen gefährliches Eck. Nicht nur wegen der Raststättenausfahrt, sondern weil sich die Autobahn dort von drei auf zwei Spuren verengt und der Übergang dazu noch verschwenkt ist. Die 100km/h sind dort wirklich berechtigt, wer die Stelle nicht kennt, sollte dort nicht schneller fahren, das gilt für beide Richtungen. Die Raststätte kann übrigens auch ganz offiziell als "Behelfausfahrt" benutzt werden, die Verbindung zur Landstraße ist nicht durch Schilder gesperrt.

Wer dann weiter in Richtung München fährt, sollte bei der danach folgenden Ausfahrt "Mühlhausen" aufpassen. Dort ist die Geschwindigkeit wegen einer Kurve auf 80 begrenzt. Für die Fahrer von stärkeren Fahrzeugen habe ich da eine Bitte: wenn sie sich an die 80 halten wollen, sollten sie bitte auf die rechte Spur gehen und andere vorbeilassen. Unmittelbar nach der Kurve beginnt nämlich der Albaufstieg, mit einem schwächeren Fahrzeug sollte man da den Schwung nicht verlieren, daß man nicht zum Verkehrshindernis wird. Die Radarfalle steht regelmäßig im Bereich zwischen Aus- und Einfahrt, man sieht sie von weitem (abgestelltes Auto) und kann rechtzeitig bremsen (bzw. Schwung holen, wenn die Stelle leer ist). Viel schneller als 100 sollte man in der Kurve allerdings auch nicht sein.

Mal sehen, wann dort endlich einmal weitergebaut wird.

By Alberto (62.224.94.117) on Dienstag, den 9. Januar, 2001 - 12:25:

Richtig, lieber Garfield, auch bei den 80 kmh - kurz vor der Rechtskurve, steht sehr oft ein Blitzer - und es ist wirklich richtig, daß hier alle, die eben 80 fahren wollen, bitte rechts bleiben.

Aber noch etwas zu den Beschleunigungsspuren:
Ich bin jetzt viel in Spanien unterwegs und dort gibt es etwas sehr Kluges:

Die Beschleunigungsspur ist auf die ersten 100 m nach links mit einer durchgezogenen Linie versehen, erst danach kommt für ca. 200 m eine unterbrochene Linie.

Dies führt dazu, daß die rechts rein fahrenden nicht sofort auf die rechte oder gar gleich auf die linke Fahrspur einscheren, sondern tatsächlich diese 100 m schön brav auf der Beschleunigungsspur bleiben, und dann, - was sollten sie auch sonst tun - tatsächlich beschleunigen, um danach sicher einzufädeln.

Dies könnte ich mir für die "linientreuen" Deutschen auch vorstellen, vielleicht klappts ja?

By testman (216.110.36.120) on Dienstag, den 9. Januar, 2001 - 14:58:

Autobahnauf- sowie abfahrten gehören IMHO zu den gefährlichsten "Mannöverstellen" auf deutschen Autobahnen.

Ich bin ein Autofahrer, der anderen gerne hilft aufzufahren. Aber manchmal gibt es einfach Grenzen, z.B. wenn dichter Verkehr herrscht oder ein schneller Hintermann im Anflug ist. Dann muss man halt rechts bleiben. Aber kaum ist der Oberlehrer aufgefahren, werde ich mit Lichthupe/Hupe/Stinkefinger auf mein "Fehlverhalten" aufmerksam gemacht. Tsts, dabei wollte der doch mir die Vorfahrt nehmen. Um das mal so auszulegen...

Es soll ja auch Autofahrer geben, die denken sie hätten Vorfahrt (Rechts vor links läßt grüßen!) und quetschen sich noch vor mir rein und zwingen mich zum ultimativen Bremsmanöver, weil links ist ja zu.

Naja - und wenn man auffährt, dann wundert man sich (geht jedenfalls mir zu 80% immer so) dass der Typ vor mir doch wirklich schleicht. Mit 60 auf die Auffahrt, mit 80 auf die Autobahn. Und das, nachdem er gerade 1/4 bis 1/3 der Beschleunigungsspur genutzt hat. Wie schon einer weiter oben geschrieben hat, ich würde mich dabei extrem unwohl fühlen, unter Umständen auch unsicher.

Hilft nur noch die Pacecar-Taktik, falls man im Pulk auffährt. Schon weit vor der Auffahrt sich etwas zurückfallen lassen, notfalls in der Kurve noch mehr Abstand zum Vordermann lassen. Und dann, wie wenn einer neben der Auffahrt steht und die grüne Flagge schwenkt, auf dem Beschleunigunsstreifen (eindeutiger Name, wie?) richtig Gas zu geben und mit 100 - 120 am ENDE sich einzuordnen. Probierts mal aus!

cya Testman

By garfield (129.143.4.36) on Mittwoch, den 10. Januar, 2001 - 15:52:

Wenn ich nicht auf die linke Spur ausweichen kann, bleibe ich möglichst exakt neben dem einfahrenden Auto, bis es entweder so stark beschleunigt, daß es mich nicht zu einem Bremsmanöver zwingt, oder das Gas zurücknimmt und hinter mir einfährt. Abdrängen lasse ich mich grundsätzlich nicht, das versucht aber aufgrund des Aussehens meines Autos (Kuhfänger, wuchtig, viele Kratzer und Macken) auch kaum einer. Gibt hin und wieder böse Gesten, wenn ich die im Rückspiegel sehe, "grüße" ich nur mit einer Qualmwolke zurück und lasse den Idioten dann in seinem stinkenden Hobel fluchen. So was berührt mich nicht weiter.

By alfa (195.124.135.4) on Freitag, den 12. Januar, 2001 - 09:38:

Habe manchmal den Eindruck, dass viele Fahrer keine Geschwindigkeiten schätzen können. Dies passiert mir öfter:
Fahre auf die Autobahn ein und gebe auf der Beschleunigungsspur natürlich im 2. oder 3. Gang (von 6) richtig Gummi und ziehe dann auf die rechte Spur. Irgendwelcher schwachbrüstige Karren oder Schleicheulen-Dienstwagen auf der rechten Spur geht unaufgefordert im vorauseilenden Gehorsam unnötigerweise auf die linke Spur (mit folgendem Lichthupengewitter der Ausgebremsten)Wenn ich dann auf der rechten oder linken Spur deutlich schneller als er abziehe, kriege ich ein Lichthupengewitter von dem auf der linken Spur hängengebliebenen Schleicher nachgeschickt. Mannche können sich eben nicht vorstellen, dass Andere schneller sein können als sie selbst.

By Alberto (193.159.28.54) on Freitag, den 12. Januar, 2001 - 11:38:

Oh ja, das kann ich auch täglich beobachten.
Sehr ungeschickt ist auch folgendes Verhalten:
Ich komme links mit ca. 200 kmh und mit Abblendlicht angerauscht. Vor mir fährt einer mit etwa 120 kmh - er sieht mich, erschrickt, zieht nach rechts zwischen 2 LKW, bremst unnötigerweise stark ab. In der nächsten Sekunde bin ich schon vorbei, er zuckelt wieder links raus und.... schickt mir ein Lichthupengewitter hinterher. Warum???
Ich habe ihm nichts getan, keine Lichthupe gegeben, einfach nichts. Ich hätte auch hinter ihm zunächst abgebremst, wenn er eben nicht gleich rechts rüber gezogen hätte, also, warum dieser Protest?
Ich vermute, das soll heißen: "Sie haben mich sehr erschreckt, und ich habe mich, weil ich geschlafen habe, auch erschrecken lassen, bin dann in meiner Panik rechts rübergezogen und habe sicherheitshalber, aber leider unnötig, scharf abgebremst, und nun bin ich über mein eigenes Verhalten sehr wütend und deshalb sind Sie schuld, weil, .... wären Sie nicht so schnell (erlaubterweise) gefahren, wäre ich nicht erschrocken." Zitat Ende.


Solche Mitmenschen möchte ich manchmal direkt auf der Straße befragen, warum sie nun wütend auf mich sind. Leider geht das meistens nicht.

By garfield (129.143.4.36) on Freitag, den 12. Januar, 2001 - 12:26:

Denk einfach: Was juckt es eine Wildsau, wenn sich ein Baum an ihr kratzt. Oder so ähnlich...

By Polizist (217.4.95.184) on Samstag, den 13. Januar, 2001 - 16:57:

@ micha und knibbel.
>Ne Frage: Ist es eigentlich erlaubt, wenn man >sich verschätzt und der Beschleunigungsstreifen >nicht mehr ausreicht den Standstreifen einige >Meter weiterzubenutzen? Hab´ ich auch schon >gemacht, ist das erlaubt

Ich bitte sogar ausdrücklich darum. Was ist den die Alternative? Entweder rücksichtslos reindrücken, das gibt mitunter Mecker mit den dahinterfahrenden. Oder aber, und das ist das schlimmste, am Ende des Beschleunigungsstreifens anhalten - Horror, das geht mit Sicherheit schief....
Es ist also auf jeden Fall möglich, dann auf dem Standstreifen weiterzubeschleunigen und sich später einzuordnen. Ist mit Abstand die ungefährlichste Variante.
Ob es jetzt irgendwo ausdrücklich so geregelt ist, weiß ich nicht. Aber es gibt im StGB mit Sicherheit genügend Rechtfertigungsgründe, die das erlauben.

Kritisch wird es an Auffahrten wie z.B. Böblingen-Sindelfingen in Richtung Stuttgart. Da endet der Beschleunigungsstreifen mit einem Randstein direkt an einer Mauer. Weiterfahren nicht möglich, da kein Standstreifen vorhanden.

In diesem Sinne,

Grüße,

ein Polizist

By Alberto (62.156.36.202) on Montag, den 15. Januar, 2001 - 12:00:

Ebenso an der Raststätte Gruibingen. Hier sollte man wirklich eine Beschleunigungsspur einbauen, zumal die Raststätte im Sommer auch von Wohnwagen-Gespannen genutzt wird, die nicht einmal parallel zur BAB beschleunigen können - folglich in ihren langen Außenspiegeln auch gar nicht sehen, was von hinten kommt. Und da kommt einiges! Aus 2 Spuren - ohne Standstreifen.

Diese Gespanne halten fast alle am Ende der Ausfahrt an und warten, bis sie schwarz werden. Dabei können sie sich nicht mal aus dem fenster lehnen und nach hinten schauen, wenn sie nicht vorher äußerst schräg herangefahren sind.

Diese Stelle ist "kriminell" und müßte längst entschärft werden.

By garfield (129.143.4.36) on Montag, den 15. Januar, 2001 - 13:26:

Anhand der Form der dortigen Autobahnverengung sieht man doch deutlich, daß dort geplant ist, in absehbarer Zeit weiterzubauen. Nur kam da dann der Straßenausbau im Osten dazwischen und bei der derzeitigen Regierung wird sowieso Straßenausbau unter "ferner liefen" betrieben.

By Micha (141.18.212.22) on Montag, den 15. Januar, 2001 - 14:08:

@Alberto
Exakt! Und die LKW - Parkplätze sind auch immer belegt, ich glaub ´da pfeift der Diesel aus dem letzten Loch bis man da auf der AB ist.
Die Auffahrt Mühlhausen finde ich aber noch gefährlicher. Dort ist nicht ersichtlich ob sich ein Beschleunigungsstreifen anschließt oder nicht. Für Ortsunkundige bei Nacht echt lebensgefährlich, da gibt einer alles, sieht dann plötzlich was abgeht, steigt aus Panik in die Bremse und steht auf der rechten Spur.
Die A8 ist sowieso die Horrorautobahn. Nach München hat die nicht mal ´nen Standstreifen dafür aber von Zeit zu Zeit Leitplanken an der rechten Seite, da möchte ich echt keine Panne haben.

By Alberto (193.159.27.83) on Montag, den 15. Januar, 2001 - 15:37:

Also, was tun wir dagegen? Es ist Landtagswahlkampf in BW!
Wir sollten unseren verkehrsminister angehen. Da ist wirklich Handlungsbedarf.

By Micha (141.18.212.24) on Montag, den 15. Januar, 2001 - 16:32:

Wie kommt man an den ran? Als Einzelner hast Du da sowieso keine Chance, aber dem sollte mal wer die Meinung geigen.

By Alberto (62.224.100.75) on Donnerstag, den 18. Januar, 2001 - 10:43:

Ich könnte z.B. in meiner Partei - bei der nächsten Kreis-Vorstands-Sitzung einen Antrag einbringen, daß wir dieses Thema auf dem Landesparteitag einbringen wollen. Man kann dem Verkehrsminister von BW auch direkt schreiben - auch dem neuen Bundesverkehrsminister. Man bekommt sicher auch eine Antwort.

Besser, weil druckvoller, wäre es natürlich, über den DVR in Frankfurt (Deutscher Verkehrssicherheits-Rat) einen Antrag zu stellen, diese große Gefahrenstelle, die ja an einer Bundesautobahn steht, noch vor dem Eintritt der Reisewellen (Ostern-Pfingsten-Sommer) zu entschärfen - gleich verbunden damit, daß wir uns an - z.B. RTL wenden, um diese Gefahr zu dokumentieren. (Hier 1 Tag eine Kamera aufgestellt, wird man mindestens 10 "Beinahe-Unfälle" erleben.

Es geht immer nur mit Druck. D.h., wenn das Ministerium offitiell von uns informiert wurde, daß hier "Menschenleben" gefährdet werden, und dann tatsächlich etwas passiert, dann haben sie "schlechte Karten". Genau so müssen wir vorgehen.
Ich bin gerne bereit, den ersten Schritt zu tun, und an den Bundesverkehrsminister zu schreiben.
Könnt Ihr euch dann um den DVR, den ADAC und die Presse kümmern?

By Micha (141.18.212.24) on Donnerstag, den 18. Januar, 2001 - 10:48:

Man soll nichts unversucht lassen, meine volle Unterstützung hast Du. Aber bei uns im Gemeinderat kommen nicht mal Anträge auf Verkehrsspiegel an zwei wirklich lebensgefährlichen Ecken durch. Ich seh die Chancen was zu erreichen eher gering. Aber wie gesagt, ausprobieren dann wissen wir es.

By EinBetroffener (129.247.105.156) on Donnerstag, den 18. Januar, 2001 - 11:41:

@ Alberto

Wenn Du Unterstützung für das Schreiben an das Bundesverk.min. brauchst - meine e-mail hast Du ja. Ich kenne einige der BM´s und deren Arbeitsweise recht gut.

By alfa (195.124.135.4) on Donnerstag, den 18. Januar, 2001 - 12:18:

Super,
hier sieht man mal wieder, dass wenn ein Thread Elch-frei bleibt, wird konstruktiv zusammen was geschafft und es kommt was am Ende bei raus.

By Alberto (212.185.252.140) on Donnerstag, den 18. Januar, 2001 - 17:25:

@ EinBetroffener
Ich werde mal nächste Woche was anfangen und Dir eine Mail dazu schicken.

By EinBetroffener (129.247.105.156) on Freitag, den 19. Januar, 2001 - 09:21:

@ Alberto

Alles klar.

By badpeon (213.21.3.32) on Montag, den 22. Januar, 2001 - 23:38:

Mal was anderes: Ist beim Einfahren rechtsüberholen auf dem Beschleunigungsstreifen erlaubt?

Andere ziemlich gefährliche Autobahnauffahrten ohne Beschleunigungsspur gibts auf der Ex-A731 Fürth Schwabacher Strasse Richtung Nordost, dort ist die Brücke in dieser Richtung nicht breit genug, und ausserdem gehts da zur Einfahrt rauf auch noch ganz schön arg bergauf.

Am Autobahnkreuz A73/A3 wenn man von der A73 aus Süden auf die A3 noch Osten abbiegt landet man ohne Beschleunigungsspur auf der Beschleunigungsspur von allen die in diese Richtung abbiegen, zusätzlich hat man an dieser Stelle kaum Sicht nach links. Aus der Beschleunigungsspur wird dann aber gleich eine eigene Spur, das soll mal jemand verstehen... Hab sogar ein Bildla dazu gemalt. Darauf ist auch ein Brückenpfeiler zu sehen, der den üblichen Verbau mit zwei rekursiven Beschleuningsspuren an Autobahnkreuzen im Weg steht.

Ist-Zustand:
http://www.lau-net.de/j.barnickel/A73A3JETZT.GIF

Mögliche Entschärfung:
http://www.lau-net.de/j.barnickel/A73A3BESSER.GIF

Eure Meinung(en)?

Kann man erfolgversprechend Leute anzeigen die vor einem auf freien Beschleunigungs mit anschliessender Standspur sttark abbremsen?

By Micha (141.18.54.1) on Dienstag, den 23. Januar, 2001 - 08:29:

Ich verstehe sowieso nicht wie manche Ingenieure planen und dafür auch noch Geld bekommen. Ich glaub´ das würde jeder Hilfsarbeiter vom Straßenbau besser machen.


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