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Die Kilometer-Pauschale-Was soll das?

Radarfalle.de Forum: Archiv: 2001: Off-Topic: Die Kilometer-Pauschale-Was soll das?
By Alberto (193.159.126.205) on Mittwoch, den 6. Dezember, 2000 - 12:18:

Hallo an alle, ich muß meiner Wut über diese kindische Diskussion einfach mal Luft machen:

Da haben die uns doch glatt mehrere Stufen ÖKO-Steuer auf das Benzin aufgeschlagen und nun tun sie so, als würden sie uns mit der Kilometerpauschale ein "großes Geschenk" machen.
Kein Mensch erklärt der Bevölkerung die wirkliche Situation!
Jetzt tu ich das:

1. Bisher hatten alle Autofahrer (leider nicht die Pendler mit der Bahn) - schon eine absetzbare Kilometer-Pauschale von 70 Pfennig. Aber was ist das in der Praxis?

Diese Pauschale gilt schon mal n i c h t für den Kilometer, sondern für den DOPPEL-KILOMETER!!
Das ist schon mal irreführend. Im Klartext heißt dies: man durfte bisher pro einfachem Kilometer eben nur DM 0,35 von seinem Bruttoeinkommen abziehen (nur für die Strecke von zu Hause zur Arbeit und eben zurück) - bevor man für den rest die anfallende Lohnsteuer od. Einkommenssteuer bezahlen mußte.

Dieses ist jetzt um 0,10 pro Doppelkilometer oder um O,05 DM pro Einzelkilometer erhöht worden, das ist alles!!!

Also: Der Staat gibt uns keineswegs 0,80/Kilometer dazu, sondern er läßt uns exakt DM 0,40/Kilometer(od. eben 0,80/Doppelkilometer) vom Brutto einkommen abziehen, bevor der Steuersatz zuschlägt.

Hat nun jemand einen durchschnittlichen Steuersatz von etwa 30 %, so bekommt er vom Staat als "Beihilfe für das teuere Benzin" eben nur diese 30 % von DM 0,05/Kilometer neu dazu (ab 2001).

Das sind ganze O,o15 DM oder 1,5 Pfennige pro Kilometer. Das wars. Darüber streiten die seit Wochen!!!

Braucht nun ein Auto 10 Liter pro 100 km - und der Preis ist von DM 1,50/Liter auf 2,00/Liter gestiegen (Vorläufig - ab Januar krachts nochmal), dann kostet jetzt jeder Kilometer exakt DM 0,05 - oder 5 Pfennige mehr - nur an Benzin.
Der großzügige Sozialstaat gibt uns dazu eine Beihilfe (durch die Erhöhung von 0,70 auf 0,80/Doppelkilometer) ganze 1,5 Pfennige/Einkelkilometer dazu.

Wir zahlen also trotzdem noch 3,5 Pfennige pro Kilometer für die ÖKO-Steuer mehr !!!!

Gleichzeitig hat der Staat aber - allein aus der Mehrwertsteuer - nicht ÖKO-Steuer! - bereits für die Erhöhung pro Liter um O,50 DM bereits die beinhalteten 16 % Mwst bekommen, die immerhin etwa 7 Pfennige Pro Liter ausmachen.
Bezogen auf unseren Fall, hat er von den 1,5 Pfennigen, die er uns gibt, bereits 0,7 Pfennige durch die Mwst. wieder drin, so daß die ganze "GROSSE GABE" nur ganze 0,8 Pfennige pro Kilometer ausmacht.
Das, Liebe Mitstreiter, ist die bittere Wahrheit.

Laßt euch nicht von Fernsehauftritten bluffen.

Die Nahpendler, sollen jetzt sogar nur 0,70/Doppelkilometer //sie sagen immer: erhalten!// angerechnet bekommen, was nur neu für die Bahnfahrer gut ist. Die Autofahrer jedoch - haben das gleiche, wie vorher auch!!! Davon redet aber niemand! Nur: deren Benzin ist ja auch teurer geworden.

By Egi (62.153.10.76) on Mittwoch, den 6. Dezember, 2000 - 13:00:

@Alberto

Na, na,
ich vermute mal, dass Du Deine teuren Flitzer entweder mit 1%-Regel oder Vollkostenrechnung + Fahrtenbuch bewegst. Angeschmiert sind wieder mal die Arbeitnehmer, als Unternehmer oder Freiberufler ist man a bissl besser dran. So fördert halt die Bundregierung den Schritt in die Selbständigkeit. *lach*

Solange ich meine Spritkosten noch von der Steuer absetzen kann, bin ich fein raus. Übrigens ist der Ölpreis heute auf 28 $ pro Barrel gesunken und der Euro auf 0,89 $ gestiegen, da dürften die Benzinpreise bald nachgeben.

By silver-S-power (62.225.77.9) on Mittwoch, den 6. Dezember, 2000 - 13:02:

Siehst Du, so konsolidiert man einen Staat bzw. dessen Schuldenberg...oder versucht es zumindest.

Dann sprichst Du noch von Sozialstaat... ist es denn noch einer ??? Aus Sicht eines Selbständigen kann ich da doch nur den Kopf schütteln, denn ich Depp zahle mit meinen Abgaben für Dinge, auf die ich als Selbständiger niemals Anspruch haben werde, weil Gelder von A nach B transferiert werden, um z. Bsp. die Rentenkassen aufzufüllen und nun verzögert sich der ganze Schlamassel wieder um ein Jahr, um etwas für die PR vor der Wahl zu tun...uahhhhh... Insofern ist es mir Jacke wie Hose was aus der Kilometerpauschale wird, weil kluge Köpfe sitzen in der Wirtschaft, wo es was zu verdienen gibt und nicht in der Politik, wo es nur um Macht und Ruhm geht und das teilweise "für dumm verkaufen" der Bürger...

Danke Alberto für Deine Ausführungen !

Zudem hat der Sozialstaat (?) ja noch gute Reserven, die er zu Geld machen könnte...Bundeswehr z. Bsp. hat Immobilienbesitz in Höhe von rund 100 Mrd. DM...

silver-S-power :-)

By Jürgen (217.5.144.42) on Mittwoch, den 6. Dezember, 2000 - 13:08:

Eigentlich wolle ich mich zu diesem Thema generell nicht äußern, weil es in den politischen Bereich geht und sich die Verkehrspolitik ohnehin nur in Nuancen voneinander unterscheidet, egal welche Farben gerade "in" sind.
Ich gebe Dir recht, die aktuelle Diskussion ist kindisch, irreführend und "volksverdummend". Auch für mich bedeutet der aktuelle Benzinpreis inkl. neuer Stufe der Ökosteuer weitere Kosten, die ich nur zum Bruchteil ersetzt bekomme.
Auf der anderen Seite:
Warum sollte es staatliche Aufgabe sein, Dir Deine Fahrt zur Arbeitsstätte zu finanzieren? Es ist schließlich Dein Privatvergnügen. Es könnte ja auch genau umgekehrt der staatlich gefördert werden, der bereit ist in die teurere Nähe seines Arbeitsplatzes zu ziehen, und z.B. einen Mietzuschuß in Höhe von 2 DM/qm bekommen, oder ? Das sage ich, obwohl ich 50 TKm/Jahr fahre.
Es ist eben eine Frage dessen, was die Mehrheit der Bevölkerung will. Und diesen Willen kann sie alle 4 Jahre äußern. Vorausgesetzt die Bevölkerung weiß, was sie will...
soll nur ein kleiner Gedankenanstoß meinerseits sein.

By Egi (62.153.9.62) on Mittwoch, den 6. Dezember, 2000 - 13:13:

Es ist ja sonnenklar, dass wir mehr Selbstbestimmung und weniger Staat brauchen. Nur wer soll das durchsetzen? Wohlgenährte, von Steuergeldern lebende Beamte sicher nicht.

@ Silver S
Die Verwaltungskosten der öffentlichen Kranken- und Rentenversicherungen sollen seit Beginn der 90er Jahre um 50% gestiegen sein. Gugg Dir doch die Glaspaläste an. Jetzt steht die Erhöhung der Rundfunkgebühren ins Haus. Weißt Du, was in jedem öffentlich-rechtlichen Sender die größte und wichtigste Abteilung ist? Na? Die Redaktion? Falsch, die Abteilung Personal, Honorare und Lizenzen! Und so geht das weiter. Als Ossi hab ich immer auf die DDR-Verwaltung geschimpft, aber die Bürokratie in der BRD ist viel größer, schlimmer und teurer. Vor jedem Furz musst Du drei Anträge schreiben - natürlich mit Gebühren verbunden. Zum Glück gibt es noch eine ganz einfache Variante zum Steuern sparen: weniger arbeiten. Aber jetzt ist Schluss mit der Meckerei.

By E.Krahmer (193.159.108.16) on Mittwoch, den 6. Dezember, 2000 - 13:39:

@Alberto:

Hat nun jemand einen durchschnittlichen Steuersatz von etwa 30 %, so bekommt er vom Staat ... nur diese 30 % von DM 0,05/Kilometer neu dazu (ab 2001).

Muß man hier nicht den persönlichen Spitzensteuersatz nehmen, nicht den durchschnittlichen? Schließlich verringert das "Absetzen" das zu versteuernde Einkommen quasi von oben her. Die Ersparnis fällt also schon etwas höher aus.

By Alberto (62.224.91.148) on Mittwoch, den 6. Dezember, 2000 - 14:18:

Lieber E.Krahmer, im Prinzip hast Du recht. Aber, der Spitzensteuersatz bei Verheirateten beginnt etwa bei 200.000 DM Jahreseinkommen (Ledig: etwa 120.000 DM). Wer hat das schon? Und noch eines:
Alle wollen die große Ersparnis - von oben propagieren. Die Versicherungsvertreter z.B. - Die Prämien sind absetzbar - und das von oben. Die Immobilienmakler: Die Zinsen sind absetzbar - und das von oben. Der Staat selbst: Die Mehrausgaben sind absetzbar - und das von oben.

Alle wollen - beim Absetzen von oben her rechnen - es gibt aber nur einmal oben, dann kommt: tiefer und dann: wieder tiefer usw.

Und noch eines zu der 1 % Regelung: Ich muß für die Fahrten von Wohnung zum Büro trotzdem einen eigenen Privatanteil versteuern (zusätzlich zu den 1 %) - und dabei kann ich diese 0,70 DM/Doppelkilometer wieder gegenrechnen.
Scheiß-Spiel. Wer sich da nicht auskennt, zahlt immer drauf.

Aber: Richtig ist, daß man eigentlich auch "zu teueres Wohnen" in Nähe der Arbeitsstelle fördern könnte. Leider ist es eben so, daß die Pendler deswegen zustandekommen, weil sie eben keine Arbeit in ihrer Nähe finden - und andererseits nicht umziehen können, weil eben die Frau dort Arbeit hat und die Kinder dort in die Schule gehen.
Die sind ja schon gestraft genug! Denkt mal an die Fahrtzeiten und an die Unfallgefahr!

By HarryB (208.227.150.212) on Donnerstag, den 7. Dezember, 2000 - 07:44:

Alle wollen - beim Absetzen von oben her rechnen - es gibt aber nur einmal oben, dann kommt: tiefer und dann: wieder tiefer usw.

Verstehe ich nicht ganz. Wird nicht alles, was abzusetzen geht, vom Brutto abgezogen, und dann erst setzt die Steuer ein? D.h. wenn ich ein Brutto von 120,000 habe, zehn Kilometer vom Arbeitsplatz entfernt wohne, an 220 arbeite, dann kann ich 1,540 absetzen, versteuert werden also "nur noch" 118,460. Kann ich dann noch fuer Versicherungen 2,000 absetzen, bleiben 116,460 zur Versteuerung ueber, usw. Oder sehe ich das falsch?
Wenn nicht, heisst das doch, dass der gesamte Betrag dem Steuerzahler zugute kommt (naja, hoert sich ein wenig albern an, ich weiss), und das unabhaengig vom Verkehrsmittel. Also, im Sommer die 10 Kilometer mit dem Radl bewaeltigt, und das Grossverdienen geht richtig los.... ;-)

By Alberto (62.158.218.11) on Donnerstag, den 7. Dezember, 2000 - 14:43:

Lieber HarryB, Du hast Dir selbst die Antwort gegeben: Wer der erste - von oben - ist, hat die größtmögliche Ersparnis, denn die Steuerprogressions-Kurve wird von oben her gekappt.
Beispiel: Brutto 120.000 p.a.
./. Lebensversicherungen - 10.000 (Steuerersparnis ca. 50 % = 5.000)
Dann sind es nur noch 110.000
Davon 20.000 für irgendwelche Sonderausgaben (Scheidungskosten - Krankheitszuzahlungen etc.)
Steuerersparnis - nur noch 45 % (wg. der Kurve)
also ca. DM 9.000)
Dann sind es nir noch 90.000 DM
Davon 10.000 DM Ansatz für Fahrten zur Arbeit. Steuerersparnis nur noch 40 % - also etwa 4.000 DM

Nun kommts. Würdest Du die Reihenfolge vertauschen, würdest Du für die 10.000 DM an Fahrtkosten eben 5.000 Ersparnis ansetzen können, weil Du sie als erstes gerechnet hast. was bringt das aber? Dann sind eben z. B. die Lebensversicherungen nur mit 4.000 DM vom Staat begünstigt worden. Das Ergebnis ist das selbe.

Deshalb merke: Wer schon viel zum Absetzen hat, ist mit erneuten Abschreibungen eher schlechter dran, als derjenige, der nichts zum Absetzen hatte.

Und noch eines: laßt euch von diesen 50 % - 45 % 40 % nicht täuschen, das gilt nur für die oberen regionen.
Unten - bei 25.000 DM Jahreseinkommen, wären es gerade noch 22 %.

Somit ergibt sich für das Gesamteinkommen im Durchschnitt einSteuersatz von realistisch etwa 30 %. Mit dem müsst Ihr rechnen!

By HarryB (208.227.150.212) on Freitag, den 8. Dezember, 2000 - 01:30:

Nun ja, das blick ich zwar immer noch nicht ganz, aber was soll's. Bin ich doch einfach mal froh, dass ich nur simple 15% Steuern zu zahlen habe...

By Alberto (193.159.128.24) on Freitag, den 8. Dezember, 2000 - 15:56:

Das glaube ich nicht, denn allein der "Eingangssteuersatz" liegt etwas höher (ich glaube so 19,5 %) - aber egal.
Um den Durchblick herzustellen:
Ein einfaches Modell:
Stell Dir vor, Du hast einen Turm aus 10 Steinen - jeder ist 10000 DM wert.
Auf dem obersten steht: 50% - der nächste ist 45 % - dann 40 % dann 35 % dann 30 % usw.

Nun kannst Du - sagen wir mal - für Versicherungen einen Stein abbauen. Also nimmst Du den ersten von oben weg (das war der mit 50 %)
Dann kannsz Du für eine Eigentumswohnung - steuerbegünstigt - wieder 10000 DM abschreiben - du nimmst den zweiten weg, denn der erste ist ja schon weg. Auf diesem steht nur noch 45 % - dann kommt die Fajhrtkostenpauschale: wieder ein Stein - da steht aber nur noch 40 % drauf.

So jetzt kannst Du dich selbst belügen und einfach die reihenfolge umdrehen - dann ist eben die Steuerersparnis für die Eigentumswohnung plötzlich als letzte dran und wird eben nur mit 40 % angesetzt. Das ist völlig egal, aber - ganz oben - gibt es eben nur einmal - es sei denn, Du verdienst z.B. 400.000 DM pro Jahr, dann sind etwa 100.000 DM mit 50 % besetzt (das wären 10 Steine!)

Alles jetzt klar?

By N.N. (207.235.7.232) on Freitag, den 8. Dezember, 2000 - 19:23:

@Alberto

Hast Du denn ganz vergessen, daß unser Harry sich seine Brötchen in Hongkong verdient und wahrscheinlich als dort Ansässiger besteuert wird?

Die ganze Debatte um diese Kilometerpauschale ist im übrigen völlig fehlgeleitet. Anstatt Steuern zu senken und das Steuersystem drastisch zu vereinfachen, wird in Deutschland wieder mal um Marginalien wie diese Pauschale gestritten. Dann gibt es eine Regelung, eine Ausnahme und eine Ausnahme von der Ausnahme und und und... Bezeichnenderweise soll der Steuerpflichtige jetzt bei Fahrtkosten von mehr als 10.000 DM im Jahr diese Fahrten nachweisen. Wie man das machen soll, wenn man ein eigenes Auto benutzt, darüber macht sich keiner Gedanken. Wieder mal so ein intelligenter Geistesblitz der Bürokratie wie die im letzten Moment abgewendete Versteuerung des geldwerten Vorteils der Internet-Nutzung am Arbeitsplatz mit Einzelnachweispflicht.

By HarryB (202.161.254.78) on Samstag, den 9. Dezember, 2000 - 06:00:

Richtig, N.N.!

Also wenn ich mir meine letzte Einkommenssteuerfestsetzung aus deutschen Landen anschaue, dann wurden saemtliche Werbungskosten, und abziehbare Versicherungsbetraege - Fahrtkosten entfielen, weil die Firma ein Jobticket gezahlt hat - vom Bruttoarbeitslohn abgezogen, und dann erst setzte die Steuer ein. Offensichtlich ist es aber doch nicht so simpel, anderenfalls waere das Steuergesetz in D'land nicht dicker als die Bibel....

Da lobe ich mir doch Hong Kong, da wird vom Gesamteinkommen alles abgezogen, was abzuziehen ist und dann werden 15% als Steuer gefordert....

By Alberto (62.224.100.110) on Montag, den 11. Dezember, 2000 - 14:52:

Richtig, HarryB, ich vergaß, daß Du wahrscheinlich nichts von dieser miserablen Steuerprogression weißt.
Bei uns wird "Mehrleistung" nicht etwa belohnt, daß man z.B. einen Bonus bekommt, - sondern du wirst durch einen ansteigenden Steuersatz auch noch bestraft (der kann für die letzte zusätzlich verdiente Mark bis auf 53% ansteigen) Folglich haben selbständige Leute, wie ich, manchmalk keine Lust mehr, abends noch im Büro etwas zusätzlich zu machen, wenn dieser Gewinn oben drauf kommt und mit den höchsten Sätzen besteuert wird.
Bei Abschreibungen allerdings geht es eben auch wieder von oben weg, - d.h. die erste Abschreibung die du abziehst, kann bis zu 53 % Steuervorteil bringen. Das wiederum finden die Sozis auch noch ungerecht, so daß Abschreibungen - z.B. für Kinder lieber nicht gewährt werden und stattdessen ein lineares Kindergeld für alle bezahlt wird - denn sonst könnte es ja passieren, daß z.B, wenn ein Bestverdiener 1000 DM pro Jahr absetzen könnte, dafür vom Staat 530 DM bekommt, während ein Kleinverdiener (mit 25 % Steuer) eben nur 250 Mark bekäme.
Verstanden?

By HarryB (208.227.150.212) on Dienstag, den 12. Dezember, 2000 - 01:59:

Klaro, Alberto, die progressive Steuerpflicht ist auch mir ein Begriff, mit der Berechnung allerdings habe ich wenig am Hut.
Andererseits kennt ihr "Grossverdiener" ja auch genuegend Tricks, wie man Gelder an der Steuer vorbei schleust. Erzaehle mir bitte nicht, dass dem nicht so ist. Also lohnt es sich schon, wenn Du mal ein paar Stunden am Abend oder Wochenende im Buero verbringst, gelle? J

Was ich allerdings nicht verstehe, ist, warum Du ueber das lineare Kindergeld lamentierst. Ist Dein Kind etwa mehr wert als das des Kleinverdieners?

By Alberto (62.224.91.227) on Dienstag, den 12. Dezember, 2000 - 10:56:

Ich lamentiere nicht über das Kindergeld - überhaupt nicht. (Außerdem ist meine einzige Tochter schon 26). Nur - die Sozis haben lamentiert, daß, wenn man Konderfreibeträge abschreiben könnte, eben die Reichen wieder im Vorteil wären. Verstehst Du diese Schizophrenie?

Erst wollen sie dem Besserverdiener - überproportional an die Tasche. Das ist total ungerecht, denn, wenn alle den gleichen Prozentsatz an Steuern hätten, würde der Besserverdiener ohnedies schon mehr zum Allgemeinwohl beitragen. Aber nein, dieser wird noch überproportional für seine "Mehrleistung" bestraft.
Und dann, wenn es umgekehrt geht, d.h. - er kann etwas abziehen--- dann hat er natürlich auch überproportional den Vorteil.

Das aber paßt denen wiederum nicht. Dann machen sie lieber eine lineare Zuwendung - deshalb das Kindergeld - statisch und eben nicht: Ein Kinderfreibetrag! So sind sie halt, die Sozis.

Franz-Josef Strauss hat schon gesagt:

Das Einzige, was die Sozis von Geld verstehen, ist, - daß sie es von anderen haben wollen.
Wie wahr.

(Entschuldigung für diese politische Entgleisung)

By HarryB (208.227.150.212) on Mittwoch, den 13. Dezember, 2000 - 02:19:

Nur - die Sozis haben lamentiert, daß, wenn man Konderfreibeträge abschreiben könnte, eben die Reichen wieder im Vorteil wären. Verstehst Du diese Schizophrenie?

Ja, eindeutig, und ich wuerde es auch nicht Schizophrenie nennen. Die weniger verdienenden muessen sich viel mehr strecken, um ihre Kinder zu aufzuziehen, das faellt den besserverdienenden wesentlich leichter - auch wenn sie mehr Steuern zahlen als andere. Durch geschickte Abschreibungstaktiken koennen sie ohnehin ihre Steuerschuld senken, Subventionen fuer ihre Geschaefte bekommen und was weiss ich noch alles. Warum also sollen sie dann auch noch bei den Kindergeldern bevorteilt werden?

Franz-Josef Strauss wusste auch sehr gut, wie man Amt und Wuerden nutzt um richtig kraeftig in die eigene Tasche zu wirtschaften....

By Alberto (62.158.214.28) on Mittwoch, den 13. Dezember, 2000 - 10:01:

Nochmals, die haben zunächst nur Nachteile!!
Lediglich bei der Abschreibung kehrt sich dieser latente Nachteil in einen temporären Vorteil um - dies mindert jedoch maximal den nachteil etwas, schaltet ihn dennoch keineswegs aus.
So viel zur deutschen "Steuerprogression"

Keine Vertriebsfirma würde ihre Verkäufer so demotivieren, indem sie ihnen bei besonderem Einsatz und entsprechenden "Mehrverkäufen" auf diesen Umsatz die Provision kürzt! Im gegenteil: Wer ein bestimmtes Maß mehr leistet, wird durch Zusatzbonus belohnt.
Nur der Staat bestraft diese Mehrleistung, weshalb sich schlichtweg viele weigern, mehr zu leisten.


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