Hallo Leute,

vor ein paar Wochen wurde ich nachts in einer BAB-Baustelle bei Wiesbaden auf der linken Spur geblitzt, recht fuhren von Zeit zu Zeit LKWs. Der Anhörungsbogen spricht von "Beweismittel: Koaxialkabelmessung und Frontfoto" und zeigt ein Foto von gut Passbildgröße, auf dem etwa 2/3 der Windschutzscheibe von meinem Wagen zu sehen sind und nicht viel mehr (kein Wagen neben mir erkennbar).
Fragen:
1. Was ist "Koaxialkabelmessung"? Ich habe diese Messmethode auf der Radarfalle.de nicht gefunden.
2. Ist bei dieser Koaxkabelmessung sichergestellt, dass die Spur des gemessenen Fahrzeugs richtig erkannt wird?
3. An dieser Stelle ist die Geschwindigkeit sonst nie so stark reduziert (soll lt. Anhörungsbogen angeblich auf 60 km/h limitiert gewesen sein), und es lag auch keinerlei Schwierigkeit vor, die eine Geschwindigkeitsreduzierung sinnvoll erscheinen lies (hätte ohne Gefahr 150 fahren können). Kann es sein, dass das Schild nur rechts aufgestellt und durch einen Lkw auf der rechten Spur verdeckt war? Oder dass ein ggf. links stehendes Schild aufgrund der Blendung durch den Gegenverkehr (es war nachts) nicht erkannt werden konnte? Wie kann ich diese Situation ggf. überprüfen?

Gruß
cashcow

By traffic (172.179.132.106) on Sonntag, den 2. Juni, 2002 - 21:52:

@cashcow: War das auf der A3 am Wiesbadener Kreuz? Dort gilt in der Baustelle tatsächlich immer 60 km/h. Allerdings weiß ich nicht, ob sie dort Induktionsscheifen oder Koaxialkabel verwenden; beide Verfahren funktionieren ähnlich.

By Greatblackbird (145.254.148.125) on Sonntag, den 2. Juni, 2002 - 22:00:

1. In der Fahrbahn sind 3 Piezo-Kabel rechtwinklig zum Fahrbahnverlauf im Abstand von einem Meter eingelassen. Beim Überfahren der Kabel wird durch den Piezo-Effekt ein verwertbarer Spannungsimpuls erzeugt.

2. Ja. Die Kabel sind sehr wahrscheinlich über die gesamte Fahrbahnbreite eingelassen, damit ein Umfahren nicht möglich ist. Frühauslösungen werden erkannt und nicht ausgewertet.

3. Das kannst Du sicherlich am besten einschätzen. Überprüfen bzw. eventuelle für Dich sprechende Indizien kann man auf den Ort bezogen nur am Ort selbst feststellen.

By cashcow (145.254.65.26) on Sonntag, den 2. Juni, 2002 - 22:23:

@traffic: Jou, diese shit-Baustelle war am WI-Kreuz. Gibt's die immer noch? Wird dort öfter geblitzt oder ist die Anlage gar stationär für die Zeit der Baumaßnahme (=Fremden-Abzocke á la Starenkasten)?
@große Amsel: danke für die Info, werde wegen diesem Unglücksfall aber nicht noch einmal dort hinfahren; aber meine Frage war auch etwas grundsätzlicher Art: sind Tempobegrenzungsschilder grundsätzlich beidseitig aufgestellt oder gibt's da Ausnahmen?
Gruss cashcow

By farendil (217.225.243.87) on Sonntag, den 2. Juni, 2002 - 22:41:

@cashcow: sind Tempobegrenzungsschilder grundsätzlich beidseitig aufgestellt oder gibt's da Ausnahmen?
es gibt ausnahemen. in diesem fall muß die behörde beweisen, daß du die schilder sehen konntest....

By traffic (172.179.214.186) on Sonntag, den 2. Juni, 2002 - 22:56:

@cashcow: Richtung Köln gibt es (immer noch?) einen Starenkasten, auf der Gegenspur wurde, auch zu unmöglichsten Zeiten (z.B. gegen Mitternacht), mobil gelauert. Die Beschilderung dort war aber meinen Erfahrungen nach (schon länger her) korrekt, aber es kann durchaus auch mal ein Schild umgekippt sein.

By speed_trapped (62.153.226.203) on Montag, den 3. Juni, 2002 - 06:46:

@cashcow: Erstmal meine Anteilnahme, dass du an dieser Abzockerstelle geblitzt wurdest. Doch mit dem Schilder übersehen kannst du vergessen. Es kommen 4 mal Schilder dort (100-80-60-60 mit Hinweis auf Radarkontrolle) und 50-75m hinter dem letzen Schild steht das Scheißding.
Doch dass du dort gefahrlos 150 fährst geht nur wenn du alleine in die Baustelle reinbretterst, die ist echt verdammt eng (vor allem die linke Spur).Daher kannst sicher mit den Raubrittern (huch wird das nicht mit Geldstrafe geahndet?!) nicht reden, ob die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 sinnvoll ist oder nicht.
Trotzdem viel Glück, dass es nicht zu heftig wird.

By TMX (160.45.10.9) on Montag, den 3. Juni, 2002 - 14:26:

Wie der große schwarze Vogel *g* richtig sagt, werden Piezoimpulse ausgenutzt. Das Koax-Verfahren ist im Prinzip eine Weg-Zeit-Messung (genauso wie das Lichtschrankenverfahren), es werden aber keine Lichtstrahlen durchbrochen und damit die Durchfahrtzeiten genommen, sondern Kabel auf der Straße überfahren. Das ist eigentlich schon alles.