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Fahrtenbuch für LKW? EILT!!!

Radarfalle.de Forum: Archiv: 2002: Allgemein: Fahrtenbuch für LKW? EILT!!!
By Martin M. (152.163.205.52) on Samstag, den 16. März, 2002 - 01:51:

Hallo zusammen,

bin z.Zt. mit folgender Problematik konfrontiert: Habe einen Zeugenfragebogen (keinen Anhörungsbogen; ich bin (noch) nicht beschuldigt) von der Autobahnpolizei bekommen mit der Aufforderung, den Fahrer meines LKW zur Tatzeit zu nennen, es geht um Überholen im LKW-Überholverbot auf der Autobahn. Wahrscheinlich stand wieder ein 60 km/h-PKW im Weg. Es steht nicht drin, wer den Vorfall angezeigt hat. Keine Ahnung, ob's ein Polizist oder ein Privatdenunziant war. Der Fragebogen ist genau 3 Wochen nach dem angeblichen Vergehen bei mir eingeflogen.

Meine Frage ist nun
1. was besser ist; soll ich mich auf mein Aussage-/Zeugnisverweigerungsrecht (Verwandtschaft) berufen oder soll ich sagen, ich könnte nach drei Wochen nicht mehr mit der nötigen Gewissheit sagen, wer gefahren ist? Da ist noch das Problem mit den Tachoscheiben. Ich könnte zur Not die Scheibe des besagten Tages rausnehmen und sagen, dass irgend jemand eine Privatfahrt mit dem Auto gemacht hat, Umzug oder so. Das kommt tatsächlich öfter mal vor und dafür braucht keine Scheibe eingelegt zu werden. Ein Foto wird's wohl nicht geben, sollte mich wundern. Nachweisen werden sie die Nummer also bis zum jüngsten Tag niemandem können. So weit, so gut.
2. Was passiert danach? Könnte man mir ein Fahrtenbuch auf's Auge drücken? Ich weiß, nach 3 Wochen eigentlich nicht mehr, aber bei Firmen-KFZ ist die Lage doch etwas anders, oder? Wenn Fahrtenbuch, kann die Auflage u.U.auf alle auf mich zugelassenen KFZ ausgeweitet werden? Sind insgesamt 4, das wäre der SuperGau.

Folgendes noch zur Erklärung: Ein Ummelden des besagten LKW auf eine andere Person zur Umgehung des Fahrtenbuchs käme aus steuerlichen Gründen nicht in Frage. Im Übrigen ist mir noch nie die Auflage, ein FB zu führen, angedroht worden. Eine FB-Auflage nur für diesen einen LKW wäre nicht sehr problematisch, ich würde einfach die Tachoscheiben eines halben Jahres zusammentackern und fertig.

Wäre sehr dankbar für ein paar fundierte Ratschläge! Vielen Dank schon mal für Eure Tips!!!

Grüße
Martin

By Martin M. (195.93.64.12) on Donnerstag, den 21. März, 2002 - 02:51:

Vielen Dank für diese Wahnsinnsresonanz, ich bin wirklich überwältigt! Hat mir entscheidend weitergeholfen.

Offenbar beschränken sich Eure Kenntnisse auf so wichtige Dinge wie z.B. die genaue Typenbezeichnung des aktuellen Multanovageräts oder die Unterbodenbeleuchtung Eurer tiefergelegten Opels; auf Postings zu derartigem Schwachsinn gehen die Antworten der sich hier tummelnden Pflegefälle jedenfalls im Minutentakt ein. Naja, jeder wie er kann.

Werde dieses Forum natürlich mit angemessenen Lobpreisungen weiterempfehlen. Zumindest an ein Satiremagazin.

Also, danke noch mal und viele Grüße
M.M.

By Grobi (80.135.18.135) on Donnerstag, den 21. März, 2002 - 03:51:

@Martin: Was ist dir lieber: Eine falsche Antwort,oder keine Antwort??

Wenn ich von etwas keine Ahnung habe, halte ich die Klappe, bevor ich dir irgendwelchen Mist erzähle!!!

Wenn du noch eine Frage hast, werden wir die gerne beantworten... Aber bitte nicht bockig sein...*ROFL*

Grobi

By alfa (195.124.135.7) on Donnerstag, den 21. März, 2002 - 09:13:

@martin

bei unserem Firmen Fahrzeugpark (PKW) war eine Zeit lang mal das Spiel gespielt worden nichts zu sagen, um einige Wenige zu schützen. Da stand aber sehr schnell die Auflage an ein Fahrtenbuch zu führen und das wollte man der mehrstelligen Anzahl davon Betroffener nicht zumuten und nennt seitdem die Namen. Unsere lokalen Platzhirsche sind angehalten die Fahrer der Firmen und Vertrags-LKW wo ja der Name und das Logo drauf steht, zu korrekter Fahrweise anzuhalten, denn derjenige dem im Überholverbot dein LKW vor die Nase zieht, weil es ihm zu langweilig wurde, (60 fahrende PKW auf der BAB gibt es soviele wie weisse Tiger) prägt sich 5- 10 Minuten lang dein Logo ein mit negativer Belegung. Mit sowas kann man effizient einer teuren Werbekampagne entgegenarbeiten. Wenn sojemand im Fernsehen z.B. unsere Produktwerbung sieht, dann wird dersofort an das Ereignis auf der Autobahn erinnert, meinst du, das der das Produkt dann kauft, nee, der erzählt das noch den Anderen.
Übrigens hat gestern gerade noch ein holländischer LKW hier bei uns auf der A8, dort wo nur zwei Spuren ohne Randstreifen sind, auch das Überholen nicht lassen können. Ergebnis: in einer leichten Rechtskurve ist er geradeaus und hat den Zug quer über beide Richtungsfahrbahnen gelegt. Folge ein halbes Dutzend Tote und Schwerverletzte (die Abgrenzung ist noch schwankend) und einen dreiviertel Tag Verkehrschaos in der Region, weil beide Richtungen voll gesperrt waren.

By farendil (217.85.231.119) on Donnerstag, den 21. März, 2002 - 09:38:

@martin: tja ich hatte dein posting vergessen (aus den augen aus dem sinn).

du da aber offensichtlich keinen wert mehr auf antworten legst, verkneife ich mir das tippen.


ps: das hier ist keine firma, die ihre kunden zu friefen stellen muß - hier arbeiten alle auf freiwilliger basis ohne gegenleistung mit.

By Martin M. (195.93.72.8) on Donnerstag, den 21. März, 2002 - 23:00:

@farendil

"das hier ist keine firma, die ihre kunden zu friefen stellen muß - hier arbeiten alle auf freiwilliger basis ohne gegenleistung mit."


Schon klar. Gewundert hat mich aber trotzdem, dass sich die ganzen Freiwilligen freiwillig auf jeden Unfug stürzen und bei einer ernsthaften Anfrage kommt halt nix.


"du da aber offensichtlich keinen wert mehr auf antworten legst, verkneife ich mir das tippen."


Ich lege insofern keinen Wert mehr auf Antworten, als es mittlerweile schlicht und ergreifend zu spät ist. Hatte ja den Zusatz "EILT" angefügt. In Ermangelung sachkundiger Ratschläge habe ich mich inzwischen auf meine Intuition verlassen und den Zeugenfragebogen beantwortet, indem ich geschrieben habe, dass mir das Ermitteln des Fahrers nicht mehr möglich ist. Und um ein Foto gebeten:-)
Die Frage, ob und ggf. unter welchen Umständen man mir Fahrtenbücher für alle KFZ auferlegen kann, ist für mich nach wie vor offen. Ich werd's aber erfahren, da ich wie gesagt die Weichen inzwischen gestellt habe und eh nichts mehr ändern kann. Von daher auch nicht mehr so wichtig, zumal ich mich ja mittlerweile als "bockig" geoutet habe, Gruß an Grobi:-)


@alfa

"60 fahrende PKW auf der BAB gibt es soviele wie weisse Tiger"


Klar, das hätte ich vor einigen Jahren, bevor ich mit LKWs zu tun hatte, sofort unterschrieben. Ist aber leider falsch und ich bin jederzeit bereit, den Gegenbeweis anzutreten, insbesondere auf meiner Hausstrecke. Als PKW-Fahrer, der auf der BAB nie einem Überholverbot unterliegt, nimmst Du die Penner lediglich nicht wahr, Du fährst dran vorbei und das war's. Stört nicht weiter, und jedenfalls solange sie auf der rechten Spur bleiben registrierst Du sie gar nicht. Als LKW-Fahrer unter Ü-Verbot registrierst Du sie sehr wohl, da sie sich veranlasst sehen, DEINE Geschwindigkeit zu bestimmen. Dann hast Du 4 Möglichkeiten, die aber alle nichts taugen:

1. Überholen -> Anzeige, Punkte.

2. Dichter Auffahren um die Leute zu erinnern, dass das hier eine Autobahn und kein ALDI Parkplatz ist -> Anzeige, Punkte (50 m Mindestabstand für LKW).

3. "Betätigen der Signaleinrichtungen" um Deiner Begeisterung Ausdruck zu verleihen -> Anzeige, Punkte (Nötigung). Zudem hat diese Variante in der Regel eine weitere Reduzierung der Geschwindigkeit zur Folge.

4. Nichts unternehmen und auf Dauer einen Infarkt bekommen -> keine Anzeige, aber vorzeitiges Ableben. Das könnte Euch so passen:-)

Wenn Du ein paar Tage bei mir mitfahren würdest, kämst Du noch in den Genuss ganz anderer Horrorgeschichten. Ich überhole teilweise 5 mal die selben Zombies. Kaum bin ich vorbei, ziehen sie raus, 'ne halbe Minute später habe ich sie wieder vor mir. Mit leuchtenden Bremslichtern und 60 km/h natürlich, weil 90 war ihnen dann doch etwas zu schnell. Oder sie finden während des Überholvorgangs auf einmal das rechte Pedal und sind urplötzlich imstande, die gleiche Geschwindigkeit zu fahren wie ich. Das sind dann die Situationen, die sich den Hinterherfahrenden minutenlang als völlig unnötiges Überholmanöver einprägen, weil ja beide gleich schnell sind. Natürlich zu Recht, nur leider wird der Verursacher dabei meist nicht erkannt. Es macht wirklich Spaß.

Werbung habe ich sowieso keine auf meinen Autos (sind übrigens nur 7,5-tonner) und Kreaturen, die auf der Autobahn parken zählen eh nicht zu meinen Kunden.

Dein Beispiel mit dem holländischen LKW ist sicher eine tragische Geschichte. Ich weiß aber nicht so recht, was Du mir damit sagen willst. Warum hat er das Auto hingelegt? Warst Du dabei? Welche Umstände haben dazu beigetragen? Woher weißt Du, dass es am Überholen lag? Und selbst wenn, war dann automatisch der Überholende Schuld? Klar, überholende LKW Fahrer haben immer die Schuld. Weißt Du, wieviele blinde, taube und völlig bescheuerte PKW Fahrer am gleichen Tag irgendwelche Fußgänger weggemetzelt haben oder sonstwo vorgeknallt sind? Das ist aber alltäglich und weniger spektakulär und bleibt daher nicht so in der Wahrnehmung hängen. Ist auch schneller weggeräumt und Du stehst nicht so lange im Stau. Es ist aber doch kein Geheimnis, dass durch LKWs deutlich weniger Unfälle verursacht werden als durch PKWs, wenn man diese in Relation zur Anzahl am Gesamtverkehrsaufkommen setzt. Nur die Folgen sind meist schlimmer, siehe oben.
Außerdem sollte man eigentlich voraussetzen, das jeder Fahrer sein Auto im Griff hat und weiß, was er tut, ob er nun überholt oder nicht. Ich will ja hier nicht dafür plädieren, dass jeder LKW Fahrer in jeder Situation gefälligst zu überholen hat, egal wie dicht der Nebel oder wie glatt die Straße ist. Wenn ein Überholen oder eine sonstige Aktion nicht sicher ist, muss man's halt lassen. Das dieses Idealbild leider nicht immer zutrifft, weiß ich auch. Idioten gibt's auch unter LKW Fahrern, in PKWs sind sie aber deutlich überrepräsentiert.

Martin

By alfa (195.124.135.7) on Freitag, den 22. März, 2002 - 09:16:

@martin
woher ich das weiss? Von einem der Profis, die bei sowas dann immer hin müssen zum Arbeiten. Was der LKW Fahrer gemacht hat, war unverantwortlich, um an der Stelle mit überhöhtem Tempo auf der schmalen "Adolf Hitler-Autobahn" zu überholen, muss man schon jeden Funken Verstand verloren haben und physikalische Gesetze für ein Computerspiel halten. Lass dir mal schildern, was die Zivilfahnder hier so an verantwortungsbewusten LKW Fahren permanent rausholen: Gestern war es jemand, der war über 40 Stunden unterwegs, nach einer Stunde Pause war er dann ununterbrochen 29 Stunden am Steuer gesessen -sowas sind rollende Bomben! Oder der Gefahrguttransporter, 40 t Tanksattelauflieger, bei dem nur noch eine Achse bremste. Oder der 40 t Zug der mit über 120 eine Gefällstrecke runter ist und durch Schlange fahren den Zivilstreifen PKW noch am Überholen hindern wollte, oder der 22 t Hänger mit kalt gerichteter Zuggabel, der war aufgefallen, weil der Hänger nicht in der Spur lief wegen der Zuggabel etc,etc. Hier werden täglich mehrere "Glanzlichter" aus dem Verkehr gezogen, entweder bevor sie die Grenze erreicht haben, oder kurz nachdem sie reingekommen sind. Mehrere LKW Werkstätten hier sind darauf spezialisiert solche Schrotthaufen wieder verkehrstüchtig zu machen.
Es gibt halt eben verantwortungsvolle Brummikapitäne und Logistikunternehmen und es gibt Hilfsarbeiter mit Führerschein, die eines erhöhten Führungsbedarfs bedürfen.
Unternehmen, die Just-in-time liefern müssen und eine statistische Liefer-Zuverlässigkeit als Prozentsatz unterschrieben haben, sehen sich ihre Speditionen gut an, wie dort die Denke ist, denn wenn die Fracht auf der Autobahn liegt, hat nicht der Spediteur das Problem, sondern der Hersteller mit seinem Kunden, bei dem das Regal leer ist.

By Martin M. (195.93.66.179) on Freitag, den 22. März, 2002 - 12:32:

@alfa:

Diese gerne zitierten Extrembeispiele mögen alle stimmen und selbstverständlich sind derartige Zustände untragbar, hiergegen muss mit allen nur erdenklichen Mittel seitens der Legislative, Judikative und Exekutive vorgegangen werden. Obwohl es in der Tat Extremfälle sind, ist jeder dieser Fälle Einer zu viel. Für die Opfer kommt es aufs selbe raus, ob es die Regel oder die Ausnahme war. Ich gehöre daher auch sicher nicht zu denjenigen, die sich permanent gegen jegliche Verkehrskontrollen aussprechen; so lange Menschen am Steuer sitzen, muss das wohl leider sein. Auch wenn ich im Leben noch keinen 40t Zug gesehen habe, der über 120 fährt und dabei - weil's ja besonders unauffällig ist - andere am Überholen zu hindern versucht, maße ich mir nicht an, derartige Extremfälle generell ins Reich der Fabel zu verweisen, mag alles sein. Nur: was hat das mit meinem Fall zu tun? Warum muss ich mir, sobald ich irgendwo kundtue, dass ich LKW fahre, ständig die gleichen Geschichten anhören? Wenn irgendein völlig übermüdeter Schwachkopf bei schlechter Sicht und bei unmöglichen Straßenverhältnissen infolge pathologischer Selbstüberschätzung Amok läuft/fährt, heißt das dann, dass wenn ich in ausgeschlafenem Zustand bei besten Sichtverhältnissen auf fast leerer, trockener, geradeauslaufender, 3spuriger Autobahn jemanden überhole, der 20 oder 30 km/h langsamer ist als ich, automatisch unverantwortlich handle? Nur weil in meinem Fahrzeugschein unter Ziffer 1 "LKW" steht, also das gleiche wie bei dem Amokfahrer? Wäre hier nicht etwas mehr Objektivität angesagt? Oder schmiere ich Dir persönlich ständig grob verallgemeinert die Verfehlungen anderer Pkw-Fahrer aufs Butterbrot? Sollte ich vielleicht mal machen, das hätte den Vorteil, dass ich dann unter zeitlichen Gesichtspunkten sicher nicht mehr zum LKW fahren käme. Da ich u.a. für einen Automobilzulieferer fahre aber auch den Nachteil, dass dann Dein nächstes Auto möglicherweise nicht rechtzeitig fertig würde.

Martin


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