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Polizist auf A45 bei Radarmessung getötet ...

Radarfalle.de Forum: Archiv: 2002: Allgemein: Polizist auf A45 bei Radarmessung getötet ...
By faraday (217.81.238.145) on Mittwoch, den 20. Februar, 2002 - 20:12:

Der PKW Fahrer der letztes Jahr auf der A45 den Messbeamten bei seiner arbeit erfasst und getötet hat, wurde heute zu 4500 € verdonnert. die story musste bekannt sein ...

(und es fahren gerade 4 (!!!) Wohnwagengespanne in selbstmördermannier als geisterfahrer über die autobahn *laut wdr2*, seit wann gibt es in Holland linksverkehr ? ;-p )

By Polizist (217.3.253.231) on Mittwoch, den 20. Februar, 2002 - 20:52:

Da sieht man mal wieder wie billig es ist, einen Menschen zu töten.
Ein Menschenleben für 4500 € :-((

By Smith (131.188.243.66) on Mittwoch, den 20. Februar, 2002 - 21:19:

ALso ich kenne die Geschichte nicht im Detail, aber wenn das mit 4500 EUR abgegangen ist, muß angenommen werden, daß es gerichtlich als fahrlässige Körperverletzung mit Todesfolge gewertet wurde. In diesem Fall hat möglicherweise ein leichtsinniges Verhalten des Beamten zum Unfall beigetragen.

By Grobi (217.228.110.151) on Mittwoch, den 20. Februar, 2002 - 23:14:

Der getötete Beamte ( und vor allem seine Familie) können einem leid tun. Ich denke aber, daß der Vorfall auch für den Autofahrer sehr schwer wiegt! Die Beamten sind die Leidtragenden der irrsinnigen Entscheidungen der Sesselfurzer in den Ordnungsämtern usw.

Grobi

By NetGhost (80.132.206.155) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 00:50:

Sowas ist für beide eine Tragödie. Die Familie des Beamten hat den Ehemann und Vater verloren und der Autofahrer muß den Rest seines Lebens damit klar kommen das er (gleich welcher Umstände) den Tod eines Menschen verursacht hat. Die Geldstrafe finde ich unangebracht denn der Mann ist für den Rest seines Lebens ohnehin ein Wrack und braucht wahrscheinlich viele Jahre lang psychologische Betreuung.
Und warum musste das alles mal wieder sein? Es ging wie immer nur ums Geld - in der Gemeindekasse.

By alfa (195.124.135.7) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 08:39:

Radarfallen oder Lichtschrankenmessungen auf der Autobahn stellen für das Messpersonal eine erhebliche Gefährdung dar, wenn sie zum Aufbau die Fahrbahn überqueren müssen. Sowas sollte vom Gesichtspunkt der Arbeitssicherheit her untersagt sein. Kein Unternehmen könnte seine Mitarbeiter vergleichbar gefährlichen Tätigkeiten aussetzen ohne mit Berufsgenossenschaft und Staatsanwalt Probleme zu bekommen. Aber so arme Beamte kann man ja da verheizen. Der Grüne braucht bloss beim Sprint über zwei Fahrbahnen mal zu stolpern oder so, schon wird er plattgefahren.. unzumutbar.
Vor ein paar Jahren hätte ich selbst fast so einem den A.... neu designt. Der war Morgens in der Dämmerung am Kindinger Berg Richtung Nürnberg gerade dabei mit Geräten in den Armen über die Fahrbahn zu sprinten um an der rechten Leitplanke den Reflektor der Lichtschranke auf zu stellen. (Geblitz wurde von links, einem kleinen Stellplatz)Dem bin ich mit knapp 10cm Abstand am Hinterteil vorbei!! Sowas ist unverantwortlich!
Aber wenn´s ums Geld geht, hört halt die Fürsorgepflicht des Staates auf und solange die Betroffenen das mit sich machen lassen......?

By Polizist (217.3.253.108) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 10:31:

@smith: Wenn du die Geschichte schon nicht kennst, dann halte dich bitte auch mit Mutmaßungen zurück. Ohne Kenntnis des Sachverhalts dem Beamten möglicherweise leichtsinniges Verhalten zu unterstellen ist eine Frechheit. Genauso gut hätte es ja auch gerade andersrum sein können. Oder man könnte annehmen, dass der Richter sehr milde geurteilt hat.
Und fahrlässige KV mit Todesfolge gibt es nicht. Nur vorsätzliche KV mit Todesfolge. Das ist aber was ganz anderes.

Im übrigen stelle ich bei den meisten Schreibern hier ein fatale Tendenz fest. Auf der einen Seite wird das Opfer und seine Hinterbliebenen betrauert, aber, und dass kotzt mich wirklich an, der noch viel ärmere Täter. Ein Leben lang muss er mit der Last leben, dass er jemanden getötet hat. Da muss man nicht noch hart bestrafen. Diese Tendenzen sind bei uns an den Gerichten leider üblich. Da werden sämtliche Gründe hervorgegraben, die dem Täter eine geringere Strafe ermöglichen. Bei der letzten Verhandlung wg. fahrlässiger Tötung, die ich besucht habe, war es genauso. Vom Opfer wurde nicht geredet. Vor allem nicht vom Leid und den Problemen der Hinterbliebenen. Was die alles an Aufgaben schultern müssen, ist sehr erheblich. Aber daran denkt niemand.
Um es mal ganz sachlich auszudrücken:
Der Autofahrer hat etwas falsch gemacht, sonst wäre er nicht verurteilt worden. Hätte er sich so verhalten, wie es richtig ist, wäre das ganze nicht passiert!
Wie hättet ihr den reagiert, wenn es ein vorsätzliches Delikt gewesen wäre? Ich denke nur an den Fall, bei dem ein Messbeamter von einem Fahrzeuglenker erschossen wurde, weil er geblitzt wurde (dabei war es nur eine Kontrollmessung)

mit nachdenklichen Grüßen,

ein Polizist

By N.N. (195.37.128.1) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 11:08:

@Polizist

Darf ich eine Gegenfrage stellen? Ist Dir der genaue Ablauf der Geschehnisse bekannt, warst Du bei der Tat oder der Gerichtsverhandlung anwesend? Kennst Du die Einkommensverhältnisse des Täters, so daß Du ermessen kannst, wieviel Tagessätzen die Strafe entspricht? Weißt Du, was die Gründe für die Strafzumessung waren? Ich nicht, und deshalb halte ich mich auch mit Werturteilen und Schlußfolgerungen (in jeder Richtung) zurück. Billige Polemik hilft hier nicht weiter, bei allem Verständnis für die menschliche Tragik, die dahintersteht.

Man könnte genausogut Fälle zitieren, wo Unschuldige durch unüberlegten Waffengebrauch von Polizeibeamten getötet oder schwer verletzt worden sind (siehe den bekannten Fall in Heldrungen/Thüringen bei einer Fahndung). Die im moralischen Sinne hierfür Verantwortlichen mußten sich noch nicht einmal vor Gericht verantworten. Da ist, um Deine Worte zu gebrauchen, ein Menschenleben noch billiger gewesen. Kannst Du Dir vorstellen, was in den Angehörigen der Opfer da vorgegangen ist?

Mit der Tendenz, das Opfer von Gewalt zu vergessen und mit dem Täter alle nur erdenkliche Nachsicht zu haben, hast Du leider recht. Um die Opfer und ihre Angehörigen kümmert man sich herzlich wenig, auch von seiten des Staates nicht. Allenfalls machen das ein paar Leute ehrenamtlich. Eine primitive Rache- und Vergeltungsjustiz ist aber auch nicht die Lösung. Auch dann nicht, wenn manche nach strengen Gesetzen rufen. Das Leid der Hinterbliebenen wird durch eine drakonische Bestrafung des Täters nicht um ein Quentchen geringer. Man müßte sich stattdessen viel mehr um die finanzielle und psychologische Unterstützung der Opfer einer Gewalttat kümmern und diese nicht nur als Zeugen interessant finden.

Mit ebenso nachdenklichen Grüßen

By Smith (131.188.243.66) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 11:35:

Ich habe mal nachgesehen, wie der Unfallhergang genau war. Ergebnis: es war eine Radarmessung auf der A45, die zum Unfall führte. Ein Fahrer bremste scharf als er die Messung bemerkte. Dabei kam sein Auto ins Schleudern, überschlug sich und rammte den Polizei-Bus, indem sich der getötete Beamte befand. Seine beiden Kollegen wurden verletzt.

Dem Beamten kann man also den Vorwurf des Leichtsinns in keinesfalls machen. Wohl aber denen, die für die Auswahl der Meßstelle verantwortlich waren.

Hier entsteht natürlich aus Sicht der Kontrollbeamten ein Dilemma. Postiert man die Messung an eine Stelle, wo sie leicht im voraus erkannt werden kann (im Zweifel also ein gerades, übersichtliches Streckenstück), so ist die "Ausbeute" mager, es kommt aber kaum zu Panikbremsungen. Stellt man sie an unübersichtliche Stellen (also beispielsweise in eine Kurve), dann werden mehr erwischt aber die Wahrscheinlichkeit von Panikreaktionen steigt an.

Jetzt kann man nur noch das Argument heranziehen, bei Einhaltung des Limits seien Panikbremsungen doch überflüssig und damit treffe den Autofahrer die volle Schuld. Dieses Argument stimmt aber so nicht. Viele Fahrer bremsen automatisch, wenn sie eine Kontrolle bemerken, auch wenn sie die korrekte Geschwindigkeit haben. Und zwar deswegen, weil man nicht dauernd auf den Tacho schaut, aus lauter Vorsicht. Von einer normalen Bremsung bis zu einer Vollbremsung ist es dann nur noch ein gradueller Unterschied.

By alfa (195.124.135.7) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 14:07:

Es ist doch eigentlich egal was die Ursache für die hohe Gefährdung ist, ob das ein Fehlverhalten der Autofahrer ist, oder die Entscheidung über den Ort -es wird durch die Einrichtung der Messstelle eine neue Gefahr hervorgerufen oder zumindest eine existierende noch gesteigert. Und zu sowas einem Mitarbeiter dann die Anweisung zu geben das zu tun, dabei wäre mir aber garnicht so wohl!
Aber wie erkannte doch in der Antike ein Persischer König schon: Keine Mauer ist so hoch, dass sie nicht ein Gold beladener Esel übersteigen könnte!

By Grobi (217.228.96.52) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 15:36:

Ein Fahrer bremste scharf als er die Messung bemerkte Da sieht man wieder, wie sehr Radarkontrollen die Verkehrssicherheit erhöhen. Durch dieses Verstecken am Wegesrand (gabs schon im Mittelalter...) sollen nur die Kassen gefüllt werden. Der präventive und erzieherische Effekt wird hier völlig verfehlt! Offenbar wars tatsächlich Murphys Gesetz, daß der Beamte getötet
wurde!

Grobi

By Alberto (62.224.100.111) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 16:27:

Und man sieht mal wieder, daß der Schaden wesentlich größer sein kann, als der Nutzen.
Wenn wir mal auf dem Standstreifen anhalten müssen, dann wissen wir, daß dies sehr gefährlich ist - und wir machen es nur im äußersten Notfall.
Ebenso können Bauarbeiter ein Lied davon singen, wie gefährlich der Straßenrand auf der Autobahn sein kann.

Und jetzt muß ich alfa voll Recht geben....
Unsereiner würde von der Gewerbeaufsicht derart verdonnert, nur das nötigste in solchen gefahrenbereichen zu machen, oder eben die Strecke abzusperren.

Und unsere Polizisten? Die werden von nimmersatten Verwaltungsbehörden einfach in diese Gefahren bereiche - unnötigerweise zu ihrem ohnedies schon gefährlichen Beruf dazu - hineingeschickt, um ein paar Euro abzukassieren, dabei den verkehrsfluß derart zu erschrecken, daß man fast von einem "Gefährlichen Eingriff" ausgehen kann (aber zumindest vermeidbar unnötigen Eingriff). Und unsere Polizisten wehren sich nicht mal?

Da hört doch der Spaß auf. Kontrolle um jeden Preis? Was soll denn das?

Im Übrigen... auch ich bedauere diesen tragischen Unfall. Jedenfalls war der Polizeiwagen eben im hohen gefahrenbereich gestanden, wo ich mich freiwillig nicht hingestellt hätte.

By Wolfgang (217.230.1.222) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 16:36:

Mein lieber Grobi (übrigens in diesem Zusammenhang ein sehr bedeutungsvoller Spitzname),
du zeigst hier mal wieder überdeutlich, daß du die Überwachungsmaßnahmen für das eigentliche Übel hälst.
Leider dokumentierst du damit eine nicht sehr erwachsene und verantwortungsvolle Denkweise. Natürlich lasse ich dir deine Meinung (und will auch keine Grundsatzdisskussion darüber auslösen), dennoch ist der Zeitpunkt hier sehr schlecht gewählt, denn immerhin kam hier ein Mensch ums Leben.
Leider sehe ich die Gefahr durch diese Panikbremsungen ebenfalls. Deshalb versuche ich momentan ein neues Verfahren ins Leben zu rufen. Ziel ist es dabei, daß der Verkehrsteilnehmer es gar nicht mehr merkt, daß er gemessen und "erwischt" wurde, sondern es erst durch den Erhalt des Anhörungsbogens bzw. Bußgeldbescheids merkt. Funktionieren soll das ganze durch Videografie, da hier kein Blitz mehr notwendig wird und auch die Kamera viel kleiner ausfallen kann, so daß sie am Straßenrand gar nicht mehr zu erkennen ist.

Es ist mir zwar klar, daß ich dadurch zu euerm "Feind" Nr. 1 werde, aber solche Vorfälle wie jetzt wieder geschehen, bestärken mich nur noch mehr in diesem Vorhaben.
Beweist mir doch einfach, daß ihr alle verantwortungsvolle Fahrer seid und daß solche Überwachungstechniken nicht notwendig sind.

Nachdenkliche Grüße

By Smith (131.188.243.66) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 17:16:

@wolfgang
Zum Thema Video: In diesem Fall wird das Risiko von Panikreaktionen und die Gefährdung der Beamten in der Tat sehr stark reduziert. Gut, aber der Blitz soll doch wohl auch sowas wie eine "erzieherische Wirkung" haben. Das würde dann wegfallen, wenn mans nicht merkt.

By faraday (80.135.78.246) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 17:19:

@ wolfgang,

letztens auf der autobahn hatte ich auch die idee daß es viel wirkungsvoller wäre wenn der verkehrteilnehmer erst hinterher mitkriegt das er geblitzt wurde.
1. keine panikbremsungen mehr
2. jeder autofahrer kann sich nicht mehr sicher sein das er dir "blitekiste" rechtzeitig sieht, somit wäre den potenziellen der wind aus den seglen genommen. denn überall kann es passieren
3. der erzieherische effekt ist viel höher und der erwischte autofahrer kann erst reagieren wenns zu spät ist


aus sicht eines autofahrer, hoffe ich das diese "höllenmaschinen" noch einige jahre entwicklungszeit benötigen. laß dir also zeit ;-)

By Alberto (62.224.100.111) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 17:30:

@Wolfgang
Was seid ihr nur für Mitmenschen, - daß ihr mit Teufelsmaschinen den harmlosen Autofahrern unbedingt die Führerscheine wegnehmen wollt?

Wie wäre es denn mal, wenn ihr einfache Funkrettungssysteme für Frauen, die gerade vergewaltigt werden, entwickeln würdet?

Oder andere intelligente "Präventivmaßnahmen" zur Verhütung von "Kapitalverbrechen"???

Stattdessen macht ihr euere eigene Bewegungsfreiheit kaputt - oder willst du mir weismachen, daß du auf einer völlig leeren Autobahen die vorgeschriebenen 130 kmh über ganze 50 km Strecke einhältst?

genau da stehen dann aber deine kleinen Höllenmaschinen.

Und ich sage dir, wenn das kommt, dann fahre ich nur noch, wie jetzt schon manchmal nachts - mit meiner Zorro-Maske - da nützen dir deine Super-vollautomatischen - online-gestuerten - sofort auswertenden-Horrorvideos auch nichts.

Was für eine Welt - unsere menschenfressenden deutschen Mitbürger! Zum Kotzen!

By Polizist (217.3.253.100) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 17:31:

N.N.: Nein, ich kannte den Sachverhalt auch nicht genauer, und weiß auch nichs über die finanzielle Lage des Täters. Ich hab auch versucht, mich mit Schlussfolgerungen zurück zu halten.
Aber ganz unabhängig vom Sachverhalt finde ich es nach wie vor makaber, dass es für das Töten eines Menschen eine nicht sehr hohe Geldstrafe gibt. Die Sache in Thüringen passt zwar nicht ganz, aber auch hier hätte ich befürwortet, wenn es ein Verfahren gegeben hätte. Alleine schon deshalb, um die Hintergründe zu erhellen. Und bei den Kollegen ging es wohl auf eine Irrtumsproblematik hinaus. Der Täter in diesem Fall hier hat nachweislich etwas falsch gemacht, ohne sich zu irren.
Das Problem der Panikbremsungen ist sicherlich nicht zu unterschätzen. Aber Hand aufs Herz: Wer von euch ist beim Erkennen einer Kontrollstelle schon mal so ins Eisen gestiegen, dass er ins Schleudern kam? Ich jedenfalls noch nicht.(wenngleich mir klar ist, dass hier die Wahrscheinlichkeit jemanden anzutreffen wesentlich höher ist, als im Forum "Rentner gegen Raser")
Und eine Pankikbremsung macht man doch allerhöchstens dann, wenn man deutlich zu schnell ist. Das kann man nämlich noch ganz gut abschätzen, ob ich gerade so über dem erlaubten bin, oder eben deutlich drüber.

Und zur konkreten Messstelle in diesem SV. Wer sagt denn, dass es sich hier nicht um eine berechtigte Messung handelte, weil es ein Unfallschwerpunkt ist? Aus dem Sachverhalt konnte ich es nicht herauslesen.

@ Wolfgang: Kreativ, kreativ. Will da einer den 11er bekommen?

viele Grüße,

ein Polizist

By Grobi (217.228.96.52) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 17:40:

@Wolfgang: der Verkehrsteilnehmer es gar nicht mehr merkt, daß er gemessen und "erwischt" wurde Genau das stellt aber den erzieherischen Effekt dar: dieses ungute Gefühl, nachdem der Blitz eingeschlagen hat, oder man von der Polizei angehalten, bzw, rausgewunken wurde!
Die von dir favorisierte Technik dient also im Endeffekt einer noch effektiveren Abzocke und keineswegs der Verkehrssicherheit!
verantwortungsvolle Fahrer Der Großteil hier im Forum zählt mit Sicherheit zu diesem Personenkreis. Die STVO dient allerdings nicht dazu, das Verantwortungsbewußtsein des Autofahrers zu erhöhen. Die Regeln sind einzuhalten, egal ob sinnvoll oder nicht! Spielraum für eine individuelle Einschätzung der Situation durch einen erfahrenen Fahrer besteht überhaupt nicht, folglich wird dem Fahrer die Verantwortung abgenommen. Sicherlich ist es unverantwortlich, mit +20 an einer Schule vorbei zufahren; die Situation sieht allerdings nachts um 2 wieder anders aus, als morgens um 9! Aber kann der Autofahrer dann angemessen schnell fahren, da die Gefährdung von Schulkindern ausgeschlossen ist? Nein, er hat sich an das Limit zu halten! Soviel zum Thema "Verantwortung im Straßenverkehr"!! Das in diesem speziellen Fall ein Mensch gestorben ist tut mir natürlich leid. Die ausführenden Beamten müssen schließlich die Standortwahl ihrer Vorgesetzten umsetzen!

Grobi

By Alf (217.83.177.188) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 17:42:

@Polizist:
Gebe Dir vollkommen recht.
Außerdem: Wenn jemand so schnell fährt, dass er sein Auto nicht mehr unter Kontrolle hat, dann ist dies nicht mehr fahrlässig sondern verantwortungslos. So jemand gehört nicht mehr auf die Straße! Von dieser Sichtweise sind 4500 Euro viel zu wenig!

By officer (213.187.81.182) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 19:17:

"Viele Fahrer bremsen automatisch, wenn sie eine Kontrolle bemerken, auch wenn sie die korrekte Geschwindigkeit haben. Und zwar deswegen, weil man nicht dauernd auf den Tacho schaut, aus lauter Vorsicht."

Weil sie gar nicht wissen wie viel überhaupt erlaubt ist!!!

Ich sag nur Moving-Radar und die Standortwahl ist gelöst. Kein Blitz, kein Verstecktes Grät und die Halterpflicht braucht mann auch nicht einzuführen.

By faraday (80.135.78.246) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 20:27:

zum unfall:

den fahrer als mörder zu bezeichnen finde ich grundsätzlich falsch, ich würde es eher als unfall mit todesfolge sehen. die reaktionen vor einer messstelle sind so unterschiedlich wie wie es unterschiedliche menschen gibt. die einen reagieren so und die anderen ebenso. es ist eher ein panischer reflex, aufs bremspedal zu drücken denn in diesem moment zählt für solch ängstlichen fahrer nur der blitzkasten.
die schuld liegt eher bei den verantwortlichen die die messung angeordnet habe. allerdings sind die polizisten doch keine hirnlosen affen die nur befehle befolgen ? von eigenverantwortung, sicherung und einhaltung von vorsichtsmaßnahme sind sie nicht ausgenommen. schließlich können sie,wenn ihnen die ganze sache zu gefährlich vorkommt, ja auch zum obersheriff gehen und das ganze ablasen. jeder ist fürsich selbstverantwortlich.
ich würde für keinen job der welt mich in so eine gefahr begeben! aber mit der zeit wird man wohl stumpsinniger - bis mal was passiert ...

kein arbeitgeber der welt kann es von seinen mitarbeitern verlangen wegen so ner scheisse sein leben aufspiel zu setzen! wer das risiko trotzdem eingeht trägt teilschuld.

und der spruch "ich habe doch nur befehle ausgeführt" kenne wir ja aus der vergangenheit

By Grobi (217.228.98.179) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 20:53:

@officer: Moving-Radar und die Standortwahl ist gelöst. Kein Blitz, kein Verstecktes Grät und die Halterpflicht braucht mann auch nicht einzuführen Du meinst wohl Videowagen?! Ein Moving Radar Wagen hat mich nämlich mal geblitzt: BRB - Kennzeichen und Surfboards auf dem Dach, die Raubwerkzeuge (Multanova) waren im Kofferraum...

Grobi

By M.P. (213.23.43.160) on Donnerstag, den 21. Februar, 2002 - 23:04:

@faraday
"den fahrer als mörder zu bezeichnen finde ich grundsätzlich falsch"
Dürfte vermutlich auch nicht zum Urteil passen, da Tötungsvorsatz und niedere Beweggründe wohl fehlen. Fatalerweise ist das Ergebnis für das Opfer bzw. seine Familie das gleiche. Hinsichtlich der Höhe der Geldstrafe sollte nicht übersehen werden, daß diese minimal ausfällt im Vergleich zu den Zahlungen, die der Verursacher an die Angehörigen / Familie des Opfers zu zahlen haben wird (so er denn finanziell in der Lage dazu ist).

@Alberto:
"Was seid ihr nur für Mitmenschen, - daß ihr mit Teufelsmaschinen den harmlosen Autofahrern unbedingt die Führerscheine wegnehmen wollt?"
Eine recht einseitige Interpretation, ob es wirklich die "harmlosen" Autofahrer trifft hängt nicht von der Technik sondern der Standortwahl ab. Die Methode ansich zeigt viele Vorteile und ließe sich auch gut optimieren (Messung an zwei Punkten und Errechnung der mittleren Geschwindigkeit, damit wären dann kürzere 'Außreißer' irrelevant oder Kombination mit hintergelagerter Kontrollstelle zur Fahrer- (Zorro-) identifikation). Wird wohl noch ein wenig dauern, spricht aber viel für eine Realisierung.

By Smith (131.188.243.66) on Freitag, den 22. Februar, 2002 - 09:56:

@officer
"Viele Fahrer bremsen automatisch, wenn sie eine Kontrolle bemerken, auch wenn sie die korrekte Geschwindigkeit haben. Und zwar deswegen, weil man nicht dauernd auf den Tacho schaut, aus lauter Vorsicht."

>>Weil sie gar nicht wissen wie viel überhaupt erlaubt ist!!!<<

Völlig richtig, officer.

Nur was ist die Ursache? In vielen Fällen wohl tatsächlich Nachlässigkeit. In vielen anderen Fällen aber auch Verwirrung durch pure ÜBERSCHILDERUNG! Massenweise findet man auf Autobahnen Schilderabfolgen wie diese:

120 Limit generell,
dann 100 Limit generell,
dann 80 LImit generell,
dann 80 Limit aufgehoben,
dann 80 Limit nur für LKW,
dann 100 Limit für alle aber nur in der Nacht,
dann Baustellenlimit 60 wieder für alle,
dann 80 Limit bei Nässe, aber nicht nur nachts
usw. usw.

Da fragt man sich dann schon mal "was war hier eigentlich?"

Auf vielen Strecken bräuchte man fast einen Beifahrer mit Notizblock um sich das alles zu notieren. Aufmerksame Verkehrsbeobachtung erschöpft sich ja nicht nur im permanenten Vergewissern, welche Limits jetzt gerade gelten.

Von solchen offenkundigen Teufeleien wie auf der A99 Ostumfahrung München mal ganz abgesehen (siehe auch hier im forum). Wenn dann da einer eine Panikbremsung macht, weils plötzlich blitzt, haben sich das die Verantwortlichen für solche Kontrollen zuzuschreiben, und zwar ausschließlich.

By spsln (145.253.246.133) on Freitag, den 22. Februar, 2002 - 10:25:

Genau das ist das Problem, überall diese sch...önen Schilder, ich denk mal einige sind nur des guten Geldes wegen aufgestellt. Denn mir ist aufgefallen, und das können sicher einige bestätigen, der Verker fließt immer so schnell, wie es die Umstände zulassen, also wenn eine Bundesstraße gerade und übersichtlich ist fahr ich 110 und nicht 70, nur weil da Bäume drumrum stehen und ich kenn auch Kurven, die sind mit 80 ausgeschildert, die kann man aber echt nur mit 60 fahren, sonst hauts einen raus. An die Schilder hält sich praktisch niemand ausser diese Verkehrsbremsen. Wahrscheinlich würde man also mit 10% der vorhandenen Schilder auskommen, nur hätten die Länder ja dann ein finanzielles Problem.

By klaus (212.64.228.72) on Freitag, den 22. Februar, 2002 - 11:19:

Also zum Thema Moving-Radar, dann kann man ja gleich eine elektronische Kiste einbauen die per GPS überwacht wo man gerade fährt und wieviel hier gefahren werden darf. Fährt man zu schnell wird automatisch vom Konto per Funk abgebucht. Das wäre toll und die Stadtkasse wäre richtig voll.

By TMX (160.45.10.9) on Freitag, den 22. Februar, 2002 - 17:00:

Zum Thema "Schilderwald" volle Zustimmung! Es liegt auch an der Info-Flut, die ja verarbeitet werden muß. Das betrifft nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch das Parken und andere diskussionswürdige Dauerbrenner. Hier in Berlin gibt es übrigens Bestrebungen, die Ampeln zu "entzerren" und neu zu schalten. Bin erst gestern die ganze B 1 durch Berlin und Teile außerhalb gefahren (nachts um 2.30!) und mußte alle 300 m an einer roten Ampel halten, die winzige Straßen mit der Hauptstraße auf eine Stufe stellt, obwohl in 90 % aller Fälle niemand rauskommt! Fazit: Man ärgert sich und fährt danach um so schneller, aus mehr oder weniger (un)bewußtem Protest! Das sollte den Regelungswütigen zu denken geben!!

By officer (213.187.81.217) on Samstag, den 23. Februar, 2002 - 14:25:

@Grobi

Nicht Moving-Radar ala Deutschland so mit Multanovablitz sondern als USA, ähnlich wie Videowagen.

By Grobi (80.135.27.16) on Samstag, den 23. Februar, 2002 - 15:56:

@officer: Achso, du meinst, daß der Cop deine Geschwindigkeit direkt ablesen kann und dich dann anhält?! Halte ich eigentlich für fairer, allerdings müßten die versteckten Blitzer dann verschwinden ;-)

Grobi

By officer (213.187.79.203) on Sonntag, den 24. Februar, 2002 - 12:35:

Ja, ich denke das ist fairer, obwohl sich der COP ja immer noch verstecken kann. Auf alle Fälle muß das Fahrzeug angehalten werden. Nicht nur wegen der Fahrerfeststellung sondern um die Geschwindigkeitsübertretung zu beenden. Hier in Deutschland kann man unter umständen (wenn keine Anhaltestelle erfolgt) den ganzen Tag rasen und sich blitzen lassen. Zwar bekommt man irgendwann die Rechnung dafür, aber der Raerei wurde nicht abgeholfen. Und darum sollte es doch gehen! Nicht Quantität sondern Qualität!

By N.N. (195.37.128.1) on Sonntag, den 24. Februar, 2002 - 13:44:

@officer

Sicher, da hast Du völlig recht. Es sollte eine Konzentration auf schwerwiegende Verstöße erfolgen, es sollte in jedem Fall ein Anhalten des Fahrers stattfinden, und das menschliche Versagen durch Schreckreaktionen bei den herkömmlichen Blitzmethoden mitsamt den manchmal tragischen Folgen fiele auch gleich weg.

Wieso dies hierzulande nicht gemacht wird, weißt Du aber genausogut: der "Durchsatz" solcher nicht-automatisierten Kontrollmethoden ist weit geringer als bei den herkömmlichen "Blitzen", eben Qualität statt Quantität. Den Städten, Gemeinden und Landkreisen kommt es leider hauptsächlich auf Quantität - sprich klingende Münze - an. Das Herausfiltern wirklich schwerwiegender Verstöße ist nicht deren Sache. Pecunia non olet.

By Smith (131.188.243.66) on Sonntag, den 24. Februar, 2002 - 13:58:

@officer;nn
So ist es! Wenn die Einnahmen nur noch als Nebenprodukt von "Qualität" anfallen, sind sie weit geringer.

By officer (213.187.81.111) on Sonntag, den 24. Februar, 2002 - 18:45:

Es liegt aber auch daran, daß man immer und von allem ein Foto haben will. Zwar denke ich das sich hier ein Wandel vollzogen hat, bei den Lasermessungen wird ja auch auf ein Foto verzichtet. Hier ziele ich aber konkret auf ein Fahrzeug und die Aufweitung des Lasers ist doch gegenüber dem Radar sehr eng. Aber auch hier gibt es ja Zweifler. Der Radarstrahl wäre viel weiter! Zwar erlauben digitale Verfahren das Ausfiltern des Fahrzeuges mit der schnellsten Geschwindigkeit (Shadowing)aber das hierzulande Einzuführen wäre ein ewiger Kampf, denke ich.
Auf jeden Fall kann der Beamte dann aber entscheiden ob er im Einzellfall einschreitet oder nicht!


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