Hallo,

momentan schreib ich eine Arbeit, dazu müsste ich wissen, wie weit ein Tacho von der tatsächlichen Geschwindigkeit abweicht.

Was schreibt der Gesetzgeber vor und wie siehts in der Praxis aus?

Habt ihr vielleicht sogar irgendwelche verlässlichen Quellen dazu?

Vielen Dank für eure Hilfe!

Thomas P.

By traffic (172.178.132.181) on Freitag, den 28. Dezember, 2001 - 17:53:

In der Praxis findet sich so ziemlich alles: Habe schon 8 und 10 Prozent gemessen, aber vor allem bei neueren Fahrzeugen mit elektronisch gesteuerter Tachonadel können es auch nur 1-2 Prozent sein. Zu den gesetzlichen Vorschriften kann ich nichts sagen, aber sie werden den aufgezeigten Spielraum noch weiter erhöhen.

By farendil (217.225.254.103) on Freitag, den 28. Dezember, 2001 - 18:28:

@tp: also der gesetzbeber scheibt zunächst vor, daß der tacho vorgehen muß.
wieviel ist unterschiedlich und hängt vom baujahr ab.
mitte der 90er jahre wurd das mal geändert und nun ist deutlich weniger zulässig (aber immer noch eine menge)

bis dahin waren es glaub ich mehr als 10% vom skalenendwert bei jeder beliebigen geschwindigkeit.

By Rennfahrer (217.228.165.208) on Freitag, den 28. Dezember, 2001 - 18:43:

Ich hab an den "Sie fahren ... "-Schildern festgestellt, das mein Caddy (Seat BJ. 00) bei 50 Tacho genau 46 faehrt, bei 90 siehts aehnlich aus ! Denke, das es bei den neuen Benz besonders ziemlich exakt ist, da es ja noch nen digitalen Tachowert gibt !

By farendil (217.225.254.103) on Freitag, den 28. Dezember, 2001 - 18:53:

@rennfahrer: also der einwand mit den digitalen tachos ist mist!
schon lanhe gibt es (in einigen autos) digitale auswertung der signale, die nur auf eine analoge skala übertragen wurden.

trotzdem kenne ich solche tachos, die bei 93 100 anzeigen, und bei 215 240.
also eine überproportionale abweichung, die oft erst bei hohen geschwindigkeiten losgeht.
das ist so gewollt.

die digitalen tachos gaukeln auch nur eine höhere genauigkeit vor. bei der größten zugelassenen reifengröße (abrollumfang) darf der tacho immer noch nicht zu wenig anzeigen.
außerdem trägt jeder tüv abweichende rad-/reifenkombinationen ein, solange die voraussetzungen (freigängigkeit, tragfähigkeit) etc. gegeben sind, wenn diese neue dimension nicht mehr als +/- 3% von der bisherigen abweicht.

das muß also auch "drin sein".

im übrigen gibt es selbst be gleicher reifengröße nicht nur unterschiede von neuem zu abgefahrenen profil sondern auch von reifenfabrikat zu reifenfabrikat.

zu den anzeigetafeln: die sind oft nicht 100% ig exakt aufgestellt. genau hier ist aber wie bei den "normalen" geräten eine exakte einhaltung des winkels zur fahrbahn nötig, damit eine reelle messung zustande kommt.
das wird aber sehr, sehr oft nicht gemacht.

By Rennfahrer (217.228.165.208) on Freitag, den 28. Dezember, 2001 - 19:37:

Letztens ist mein Bruder nen TT gefahren, da stand auf dem Tacho 225km/h analog und digital stand dann unter Durchschnittsgeschwindigkeit 219km/h im Schein stand 216km/h !
Also gaukelt der analoge ja mehr vor, wie der digitale, oder ?!

By farendil (217.225.254.103) on Freitag, den 28. Dezember, 2001 - 20:03:

@rennfahrer: das ist oft so, daß der digitale genauer geht als der "analoge" (welcher ja auch digital ist) wenn 2 tachos vorhanden sind.


allerdings ist meist bei solchen zusatztachos(wie in der klimaoder der durchschnitt vom bordcomputer) nicht mehr gewährleistet, daß er unter den ungünstigsten umständen nicht mehr nicht zu wenig anzeigt.


z.b. bei mercedes in der aktuellen e-klasse ist der elektronische tacho, welcher in die große anzeige im inneren der normalen km/h skala eingebendet ist die dort angezeigte geschwindigkeit mit der vom "analogen" tacho identisch.

By alpak (217.81.168.55) on Samstag, den 29. Dezember, 2001 - 11:32:

@Rennfahrer: Diese "sie fahren xxx"-Schilder sind alles andere als zuverlässig. Aber mittlerweile wenigstens dreistellig ;)

By Thomas P. (62.180.40.232) on Samstag, den 29. Dezember, 2001 - 11:52:

Hallo Leute,

vielen Dank schon mal für eure Hilfe!

Der Versuch, den ich durchgeführt habe, hatte aus Sicherheitsgründen andere Dimensionen. Das Auto war ein VW Vento ca. 75 PS, Baujahr wohl 1998, und die gefahrenen Geschwindigkeiten lagen zwischen 30 km/h und 80 km/h laut Tacho.

Falls jemand genauere Informationen dazu hat, wär ich sehr dankbar darum!

Meine EMail-Adresse lautet karre@gmx.de

So wie es aussieht, werd ich, um genaue Werte zu erhalten, nochmal eine Messung durchführen, dann aber mit Strecken- und Zeitmessung, das scheint mir noch die präziseste verfügbare Methode zu sein.

MfG,

Thomas

By traffic (213.6.49.106) on Samstag, den 29. Dezember, 2001 - 15:52:

Ja genau, die Weg-Zeit-Messung ist bei konstanter Geschwindigkeit immer noch am besten, z.B. mit Stoppuhr und den ziemlich genauen Streckenkilometertafeln.

By Zivi (217.226.151.191) on Samstag, den 29. Dezember, 2001 - 18:42:

Was spricht gegen die kostenlose Tachometer-Prüfung des ADAC? Ich bekam da einen sehr detaillierten Ausdruck meiner Differenzabweichungen.

By traffic (195.252.200.90) on Sonntag, den 30. Dezember, 2001 - 23:34:

Eigentlich nichts. Aber zumindest im Südwesten von D gibt es momentan keine feste Prüfstellen mit Tachomessung mehr, da der TÜV die kostenlose Prüfung übernommen hat, aber ohne die Tachomessung. Die letzte mir bekannte ADAC-Prüfstelle in Frankfurt am Rebstock wurde meines Wissens dieses Jahr auch geschlossen. Dann bleiben noch die mobilen ADAC-Prüfstationen, aber die sehe ich auch kaum noch.

By Rennfahrer (213.6.49.188) on Sonntag, den 30. Dezember, 2001 - 23:57:

@ alpak

Jo, hab mal in ner Zeitschrift gesehen, das ein Schild sie fahren xx Schild 5000dm billiger ist als ein xxx Schild !
Naja, habs auch mal bei nem 50er versucht, das war 3stellig *gg* !

@ farendil
Das mit den Mercedes Tachos kenne ich auch, bin ich aber in letzter Zeit nicht mehr gefahren, aber mir kamen die Benz Tachos sowieso genauer vor als Opel, oder Ford ?!

By Rainer G. (212.185.249.118) on Dienstag, den 1. Januar, 2002 - 22:30:

@farendil,

Hallo,
und erst mal ein frohes neues 2002!

Deine Anmerkung "bis dahin waren es glaub ich mehr als 10% vom skalenendwert bei jeder beliebigen
geschwindigkeit" ist interessant. Von daher kann ich mir auch erklären daß ich vor einigen Jahren mal einen Tacho hatte der sage und schreibe 18 km/h (!) vorging. Bin mal in einer "100-Strecke" auf der BAB geblitzt worden wo ich auf dem Tacho 140 drauf hatte und gemessen wurde nach Toleranzabzug 119 km/h (kostete 60 DM Verwarnung). Ich dachte nämlich immer, die Abweichung würde sich beim Tacho auf den angezeigten Wert beziehen anstatt auf den Skalenendwert (wie ich es von den meisten Meßgeräten aus der E-Technik her gewohnt bin).

Frage: Inwieweit sind denn eigentlich die gelegentlich aufgestellten "Sie fahren....xx km/h" Meßtafeln verläßlich? Unterliegen die der Eichpflicht?. Wenn die Dinger stimmen, dann geht der Tacho meines jetzigen Fahrzeugs sehr genau.

MfG
Rainer G.

By farendil (217.235.61.127) on Mittwoch, den 2. Januar, 2002 - 02:13:

@rainer: ja, es war sicher der skalenendwert.
ich weiß, daß es früher mal alfa romeos gab, bei denen der tacho schon bei UNTER 80 km/h 100 anzeigte.

zu den meßtafeln: diese validieren ihre messungen meines wissens nicht oder jedenfalls nicht so gut wie die der offiziellen geschwindigkeitsüberwachungsgeräte.

außerdem sind diese tafeln oft nicht genau im richtigen winkel aufgestellt. dieser ist aber u bedingt nötig, damit der meßwert stimmt.

Wenn die Dinger stimmen, dann geht der Tacho meines jetzigen Fahrzeugs sehr genau.
mit 2 einschränkungen:
1: mit der derzeitgen reifendimension
2: bei den gemessenen geschwindigkeitsbereichen, denn die abweichung ist auch bei elektronischen tachos nicht immer proportional.

By Thomas P. (62.180.8.156) on Dienstag, den 29. Januar, 2002 - 23:12:

Hallo, ich bins nochmal, Thomas P..

Diesmal mit der etwas dringlichen Frage, ob jemand die Gesetztetexte dazu kennt. Wo kann man diese nachschlagen?

Am Besten online.

MfG,

Thomas P.

By farendil (217.235.54.123) on Mittwoch, den 30. Januar, 2002 - 00:42:

ich würde mal auf die StVZO tippen... eventuell findest du auch was in den VdTÜV Merkblättern.
letztere wirst du wohl eher nur in bibliotheken finden

By mattes (217.4.100.27) on Donnerstag, den 31. Januar, 2002 - 23:11:

§ 57 StVZO:

§ 57 Geschwindigkeitsmeßgerät und Wegstreckenzähler. (1)
Kraftfahrzeuge müssen mit einem im unmittelbaren Sichtfeld des
Fahrzeugführers liegenden Geschwindigkeitsmeßgerät ausgerüstet
sein. Dies gilt nicht für

1. mehrspurige Kraftfahrzeuge mit einer durch die Bauart
bestimmten Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als 30 km/h
sowie

2. mit Fahrtschreiber oder Kontrollgerät (§ 57 a) ausgerüstete
Kraftfahrzeuge, wenn die Geschwindigkeitsanzeige im
unmittelbaren Sichtfeld des Fahrzeugführers liegt.

(2) Bei Geschwindigkeitsmeßgeräten muß die Geschwindigkeit in
Kilometer je Stunde angezeigt werden. Das
Geschwindigkeitsmeßgerät muß den im Anhang zu dieser Vorschrift
genannten Bestimmungen entsprechen.

(3) Das Geschwindigkeitsmeßgerät darf mit einem
Wegstreckenzähler verbunden sein, der die zurückgelegte Strecke
in Kilometern anzeigt. Die vom Wegstreckenzähler angezeigte
Wegstrecke darf von der tatsächlich zurückgelegten Wegstrecke ±
4 vom Hundert abweichen.


... bis 50km/h genau, darüber Voreilung bis zu 10% vom Skalenendwert...

By farendil (217.85.234.91) on Freitag, den 1. Februar, 2002 - 02:51:

@matthes: danke, nur leider sind mir zwei ältere versionen bekannt, wo noch laschere regeln galten.

hast du die zufällig auch noch?