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Erneut ein Polizist im Dienst umgekommen - Was ist los im Land?

Radarfalle.de Forum: Archiv: 2001: Off-Topic: Erneut ein Polizist im Dienst umgekommen - Was ist los im Land?
By jörg (213.20.25.125) on Donnerstag, den 12. Oktober, 2000 - 09:20:

Heute morgen ging es durch die Nachrichten: Wieder ist bei einer Routinekontrolle ein Polizist von einem Autofahrer erschossen worden.

Den Angehörigen und Kollegen des Beamten gilt mein aufrichtiges Mitgefühl!

Was ist los im Land, daß Menschen für ihren Beruf ihr Leben lassen müssen? Wo leben wir, wenn hier wieder Wildwest-Manieren herrschen?

Ich denke, ich spreche für alle in diesem Forum, wenn ich sage, diese Tat ist auf das Schärfste zu verurteilen. Mit nichts, aber auch wirklich gar nichts, ist diese Tat zu rechtfertigen. Es handelt sich um einen abscheulichen Mord an einem Menschen, der trauernde Angehörige hinterläßt.

Mit Recht werden seine Kollegen in Zukunft anders mit uns umgehen. Das Miteinander zwischen Bürger und Polizei hat erneut einen schweren Rückschlag erlitten.

By me (212.169.140.71) on Donnerstag, den 12. Oktober, 2000 - 11:31:

Polizist bei Fahrzeugkontrolle
erschossen

Täter gehört der Drogenszene an - Keine Hinweise auf das
Motiv

Bubenreuth - Bei einer
Fahrzeugkontrolle im
mittelfränkischen Bubenreuth
(Landkreis Erlangen-Höchstadt) hat
am Donnerstagmorgen ein
Autofahrer einen 31 Jahre alten
Polizisten erschossen. Einen
gleichaltrigen Kollegen verletzte der
Mann schwer, berichtete die Polizei.
Der Täter selbst wurde bei dem
Schusswechsel lebensgefährlich
getroffen und lag am Vormittag nach
einer Notoperation auf der
Intensivstation des Krankenhauses.

Nach Polizeiangaben war den beiden Streifenpolizisten der
Wagen gegen 01.30 Uhr in der Gemeinde Bubenreuth aufgefallen.
Bei einer Routinekontrolle wollten sie den Mann aus Nürnberg
stoppen. Der Autofahrer gab aber Gas und versuchte zu flüchten.
Nach rund einem Kilometer hielt er in einer Nebenstraße von
Bubenreuth an und eröffnete das Feuer auf die beiden Beamten.
Die Polizisten feuerten zurück.

Ein 31-jähriger Beamter wurde bei dem Schusswechsel in den
Oberkörper getroffen und starb im Krankenhaus. Sein Kollege
erlitt einen Schulterdurchschuss und war nach der Operation am
Morgen auf dem Wege der Genesung. Beide Beamte waren
unverheiratet und hatten keine Kinder. Der Täter selbst wurde in
den Bauch getroffen. Bei der Tatwaffe handelte es sich nach
Polizeiangaben um eine Pistole.

Nach ersten Ermittlungen stammt der Schütze aus der
Drogenszene und ist wegen verschiedener Rauschgiftdelikte
mehrfach vorbestraft. Wahrscheinlich handelt es sich um einen
43-Jährigen aus Nürnberg. In seinem Wagen fanden die Beamten
einen entsprechenden Ausweis.

Das Motiv für die Bluttat war auch am Morgen noch unklar.
"Wenn es sich wirklich um den Mann aus der Drogenszene
handelt, dann wollte er sicher etwas vertuschen", sagte der
Sprecher. Ob im Wagen Rauschgift gefunden worden sei, konnte
der Beamte nicht sagen. Der Wagen sei jedenfalls legal gemeldet
gewesen.

Zeugen für die Schießerei gab es nach Angaben des Beamten
nicht. Weitere Erkenntnisse erhoffen sich die Beamten nun von
der Auswertung des Polizeifunks.

Quelle: Welt

By Alberto (193.159.29.63) on Donnerstag, den 12. Oktober, 2000 - 16:55:

Dazu kann man nur sagen, daß es immer wahrscheinlicher wird, daß Polizisten nun ihre Verkehrskontrollen - mit gezogener Waffe - durchführen werden, - was ich für nicht ungefährlich halte.
Dem Jörg stimme ich natürlich voll zu: Es ist eine verdammte Schweinerei.
Dennoch, wenn man den Vorgang nachvollzieht, kann man erkennen, daß zumindest zunächst eine Flucht - vor einer Kontrolle - vorlag. In diesem Falle hätte ich es sehr verstanden, wenn die Polizisten eben nicht die Verfolgung - mal eben so - auf eigene Faust - aufgenommen hätten, sondern über Funk das Fahrzeug eingekreist - und dann natürlich mit höchster Vorsicht sich genähert hätten. Also - auch schon mit gezogener Waffe.
Das ist dann schließlich keine Routinekontrolle mehr.

Wir werden alle damit leben müssen, daß bei geringfügig verdächtigem Verhalten in Zukunft von den Polizisten zunächst mal die Dienstpistole gezogen wird.
Ich wüßte auch nicht, wie sie ihre Sicherheit anders sichern sollten.

By jörg (213.20.26.27) on Donnerstag, den 12. Oktober, 2000 - 19:09:

Deine Meinung in Ehren, Alberto, ich kann sie auch nachvollziehen.

Mir geht es hier allerdings vor allem um eines: Wir können uns hier schwarz ärgern über Polizei oder Kummunalblitzer oder sonstwas. Dennoch sind Polizisten in erster Linie Menschen wie Du und ich. Neben der Verkehrsüberwachung, über die hier diskutiert wird, schützen sie unser aller Sicherheit, leisten uns also einen Dienst an uns allen.

Da kann es nicht angehen, daß einer, weil er diesen Job versieht, und selbst wenn er einen Fehler dabei gemacht macht, durch die Hand eines anderen stirbt.

Aber, und das möchte ich nicht mißverstanden wissen, es geht mir hier um einen Menschen, der kaltblütig ermordet wurde!

By Carrera (193.197.149.90) on Freitag, den 13. Oktober, 2000 - 09:39:

Jetzt haben wir wieder mal den Fall, daß wegen ein paar Idioten die Allgemeinheit Nachteile hinnehmen muß. Ich stelle mir in Zukunft eine Verkehrskontrolle so vor: Nach dem Rauswinken bleibt ein Polizist mit gezogener Waffe hinter dem Fahrzeug stehen, ein zweiter (ebenfalls mit gezogener Waffe) kommt zur Fahrertür und fragt nach den Papieren. Die liegen im Handschuhfach, ich greif zu schnell hinein, der Polizist (vielleicht frisch von der Polizeischule) ist nervös und macht sich vor Schiß in die Hose, vielleicht sieht er auch nicht was ich aus dem Handschuhfach nehme,.....

Gute Nacht Deutschland!

By N.N. (195.37.128.1) on Freitag, den 13. Oktober, 2000 - 10:38:

Ich fürchte, es wird bald kein unbescholtener Bürger mehr wissen, wie er einem nervös gewordenen Polizeibeamten bei einer Kontrolle (oder in sonst einer Situation) überhaupt noch begegnen soll. In so einer Situation kann man eigentlich jedem aus Gründen des Selbstschutzes gegen Fehlreaktionen nur raten, in seinem Auto sitzenzubleiben und seine Papiere weder aus der Hosentasche noch aus dem Handschuhfach oder sonstigen Behältnissen hervorzuholen, auch dann nicht, wenn um diese Papiere gebeten wird. Wie dann Routinekontrollen eigentlich noch ablaufen sollen, wenn eine Seite der anderen nichts als Mißtrauen entgegenbringt, ist eine andere Frage. Es wird von seiten des Bürgers schließlich darauf hinauslaufen, daß er soweit wie möglich jeden Kontakt mit Polizeibeamten meiden oder ihn zumindest auf das Unumgängliche beschränken wird. Schöne Zeiten!

By michael (193.159.128.239) on Freitag, den 13. Oktober, 2000 - 10:48:

Ich bin zwar noch nicht oft in Verkehrskontrollen gekommen (genauer gesagt, in den letzten 5 Jahren gerade 2mal), aber ich handhabe das so:
Mein Geldbeutel, wo sich Führerschein und Fahrzeugschein befinden, liegt in einer Ablage in der Mittelkonsole (vor dem Schalthebel). Wenn mich ein Polizeibeamter bittet, die Papiere vorzuzeigen, sage ich, daß sie in dem Geldbeutel in der Ablage sind und daß ich den jetzt rausholen werde. Wenn es dunkel ist, sage ich dem Beamten, daß ich die Innenbeleuchtung anschalten und dann den Geldbeutel zücken werde. Alles natürlich ohne hastige Bewegungen, damit der Beamte genau sehen kann, wo ich meine Finger habe.
Mit dieser Vorgehensweise habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht; man merkt den Beamten an, daß sie dann etwas von ihrer (verständlichen) Nervosität oder Angst ablegen.

By Alberto (62.158.215.99) on Freitag, den 13. Oktober, 2000 - 11:16:

Eure Befürchtungen teile ich uneingeschränkt.
Vielleicht sollten die Polizisten, die hier auch mitposten, einmal was dazu sagen? Wir jedenfalls achten sie als Menschen und als Beschützer unserer Sicherheit. Und wenn sie bei Geschwinsigkeitskontrollen unsere "Gegner" sind, so sehe ich das eher sportlich.
Das ist wie bei "Tom und Jerry." Wir jagen uns, aber wir sind uns gegen wirkliche Feinde einig und da sind wir auch Verbündete. Das muß ja mal gesagt werden.

Bevor jedoch die Praxis der Verkehrskontrollen von der Polizei geändert wird, sollten die Bürger in aufwendigen Aufklärungs-Kampagnen auf ihre richtige Verhaltensweise vorbereitet werden. In Amerika wissen sie, daß sie sitzenbleiben müssen und die Hände auf dem Lenkrad halten und sich dann - nach Anweisung nur langsam bewegen dürfen.
Das müssen wir dann eben auch tun, damit wir nicht - aus Nervosität - erschossen werden.
Schade - aber zum Schutz der Beamten - wohl nicht mehr zu ändern.

By michael (193.159.28.166) on Freitag, den 13. Oktober, 2000 - 11:40:

Bevor jemand sagt, das alte Image "Polizei, dein Freund und Helfer" stimme nicht mehr, soll sich derjenige mal an seine eigene Nase packen.
Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr schon die zwanzigste Nachbarschaftsstreitigkeit in der Schicht schlichten mußtet und nun einem besserwisserischen Kraftfahrer gegenüber stündet?
Polizeibeamte sind auch nur Menschen und können auch mal einen schlechten Tag haben.
Wenn mir mal ein Beamter "dumm kommt", dann bleibe ich trotzdem genauso höflich, wie wenn er mich freundlich anspricht - wenn dadurch das Gespräch entspannt wird, ist's gut. Wenn nicht, dann kann man immer noch Rechtsmittel einlegen.
Ich für meinen Teil möchte nicht mit einem Polizeibeamten tauschen - er riskiert für einen "Hungerlohn" sein Leben und seine Gesundheit, sorgt für Sicherheit und Ordnung, die wir alle gerne hätten und muß es klaglos über sich ergehen lassen, daß er von vielen Leuten als "Fußabtreter" mißbraucht wird. Da sollte man sich mal Gedanken drüber machen, bevor man weiter über Polizeibeamte wettert...

By Heinz (24.226.74.228) on Freitag, den 13. Oktober, 2000 - 15:15:

Ebenso Namen wie Schnittlauch aussen Gruen und innen Hohl,oder andere Ausdruecke, sollten manche poster unterlassen. Amerikanische Polizisten kommen in den meisten Faellen bei einer Konntrolle von hinten Rechts und bleiben an der hinteren Beifahrertuere stehen und bei dunkelheit ist es weislich das innenlicht einzuschalten,und wie Alberto sagt Sitzenbleiben und die Haende aufs Lenkrad. Unsere Cop`s tragen auch alle Schusssichere Westen wie schon gesagt es ist traurig das alles wegen einigen es soweit kommen musste.

By Freund_des_schnellen_fahrens (62.226.13.141) on Freitag, den 13. Oktober, 2000 - 19:53:

@michael
Na wenn ein Bulle mir schon am fruehen morgen kurz vor seinem Dienstbeginn bloed kommt, dann kann das ja wohl kaum daran liegen das er vorher ein paar Nachbarschaftsrangeleien geschlichtet hat.

Manche Bullen nuetzen halt gerne Ihre Machtposition im Dienst aus, und geben dann auch bloede Kommentare ab wie "na bei dieser Geschwindigkeit die sie gefahren sind ist es ja noch ein Wunder das sie uns noch rechtzeitig gesehen haben". Da koennte ich wirklich ausrasten und dem Bullen mal ein paar boese Woerter an den Kopf schmeissen. Aber wegen Herrn Vahlenkamp (der mit den 40 Tagessaetzen :-) lasse ich das wohl lieber......

By Heinz (24.226.74.228) on Freitag, den 13. Oktober, 2000 - 22:04:

Freund des schnellen fahrens!
Du darfst ja schnell fahren,die Kunst ist nur das man sich dabei nicht erwischen laest, kommt es aber doch mal vor,war der Polizist eben schlauer wie Du,so wesshalb willst Du dann ausrasten.Der Polizist kann ja schliesslich nichts dafuehr das er gerade an der Stelle ist wo du eben mal zu schnell warst!Ich Fahre naemlich auch gerne schnell,nur passe ich auf wo die Cop`s stehen,und die haben immer bestimmte Plaetze,Hinter Kurven,
oder Bruecken nach einer schoenen langen
Geraden.Ueberigens woher weist Du das er erst
am anfang seinens Dienstes war,Moeglicherweise hatte er Nachtdienst und war am ende seiner 12 stunden schicht.Vergesse nicht Polizisten sind auch nur Menschen und haben auch Gefuehle!

By me (212.169.140.71) on Freitag, den 13. Oktober, 2000 - 23:54:

Polizeikontrollen / Ruhig bleiben und Anweisungen befolgen / ADAC: So verhält man sich bei Routinekontrollen richtig

München (ots) - Immer wieder werden Polizeibeamte bei
Fahrzeugkontrollen Opfer von Gewalttätern. Durch richtiges Verhalten
können die Kraftfahrer dazu beitragen, der Polizei die Arbeit zu
erleichtern. Falsches oder aggressives Verhalten führt nicht selten
zu Missverständnissen und provoziert kritische Situationen. Im
Interesse der Sicherheit von Fahrzeuginsassen und Polizeibeamten rät
der ADAC deshalb, die folgenden Tipps zu beherzigen:

* Langsam rechts ranfahren und das Fahrzeug außerhalb des
Gefahrenbereichs anhalten
* Motor abschalten, Handbremse ziehen und Seitenfenster öffnen
* Radio ausmachen und nachts die Innenbeleuchtung einschalten
* Ruhig sitzen bleiben und die Hände sichtbar, am besten auf dem
Lenkrad, liegen lassen
* Den Anweisungen des kontrollierenden Polizisten Folge leisten
* Nicht ohne Aufforderung beziehungsweise nur nach Ankündigung in
die Jackentasche, in das Handschuhfach oder beispielsweise unter
den Sitz greifen
* Nicht unaufgefordert aussteigen

Die Polizei darf einen Kraftfahrer jederzeit unabhängig von einem
bestimmten Tatverdacht anhalten und die Papiere jedes
Fahrzeuginsassen sowie die Fahrzeugpapiere überprüfen. Auch das
Fahrzeug kann einer Kontrolle unterzogen werden. Bei Verdacht auf
Alkoholisierung des Fahrers wird in der Regel eine
Atemalkoholkontrolle verlangt, die man jedoch verweigern kann. In
diesem Fall wird dann aber eine Blutprobe angeordnet. Die Polizei
darf als Sicherheitsmaßnahme sogar die Autoschlüssel einbehalten und
den Führerschein sicherstellen.

Der ADAC weist darauf hin, dass Fahrzeugkontrollen zu den
Routineaufgaben der Polizei gehören und im Rahmen der
Verkehrsüberwachung im Interesse aller Autofahrer stattfinden. Das
richtige Verhalten während einer Kontrolle sollte nach Meinung des
ADAC bereits in der Fahrschule vermittelt werden. Autofahrer, die
glauben, bei einer Verkehrskontrolle unkorrekt behandelt worden zu
sein, können sich Namen und Dienststelle des Beamten nennen lassen.


ots Originaltext: ADAC
Im Internet recherchierbar: http://recherche.newsaktuell.de

Für Rückfragen:

Maximilian Maurer
Tel. (089) 7676 2632
Mobil: (0171) 555 2632
Fax: (089) 7676 2801
presse@adac.de
http://www.presse.adac.de

Anfragen von Funk und Fernsehen bitte an das ADAC-Studio:
Tel.: (089) 76 76 - 20 78
oder (089) 76 76 - 20 49
oder (089) 76 76 - 26 25


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