Hallo !

Ich bin auf der A 40 Essen Richtung Duisburg auf einem Stück vorbeigekommen, wo das Tempo auf 80 km/h beschränkt war. Ich bin mit ca. 120 km/h angefahren gekommen und sah aus etwa 70-100 m Entfernung am rechten Fahrbahnrand eine Radarfalle aufgebaut. Ich selbst befuhr die linke Spur und hatte keine Fahrzeuge vor oder neben mir.
Ich bin sofort in die Bremsen gegangen und hatte die Geschwindigkeit beim vorbeifahren an den Geräten auf 80 km/h reduziert.
Das Gerät bestand aus einem seperaten Blitz und aus einer Fotoeinheit, soweit ich das erkennen konnte.
Der Blitz ist nicht ausgelöst worden. Allerdings habe ich in der Fotoeinheit eine Bewegung vernehmen können. So als ob belichtet werden würde. Ist es denn möglich, dass in meinem Falle eine erfolgreiche Radarmessung aus Behördensicht erfolgt ist, ohne dass der Blitz ausgelöst wird?
Oder was kann die mechanische Bewegung in der Fotoeinheit gewesen sein ?

Wieviel Meter vor einer Radarfalle muß man denn die erlaubte Geschwindigkeit fahren, ohne dass man "ertappt" wird ?

By farendil (217.0.227.67) on Dienstag, den 2. Oktober, 2001 - 22:39:

wenns nicht blitzt, dann istr alles o.k.! was du gesehehn hast, waren irgendwelche lichtreflexionen..

By Berti (172.179.231.10) on Mittwoch, den 3. Oktober, 2001 - 12:07:

Mich würde noch speziell interessieren wie nah man an der Radarfalle dran sein muß, damit sie einen erfolgreich messen kann. Scheinbar können es ja nur wenige Meter vorher sein.

By farendil (217.0.226.236) on Mittwoch, den 3. Oktober, 2001 - 12:47:

immer nur einige meter - hängt vom meßgerät und oft auch von der anzahl der überwachten spuren ab.

(außer laser)

By Rainer G. (212.185.249.121) on Mittwoch, den 3. Oktober, 2001 - 18:36:

@ Berti,

Habe mich mal mit der physikalischen Seite der Radarmessung befaßt (bin von Hause aus Nachrichtentechniker). Der Abstand des Fahrzeuges zum Radargerät kannst Du nach folgernder Formel errechenen:

s = (a + b + c)* ctg (phi),
wobei die Formelbuchstaben folgende Größen sind:

s = Abstand Radarantenne - linken vorderen Ecke des Fahrzeugs,

a = Abstand des Fahrzeugs vom Straßenrand,
b = Fahrzeugbreite
c = Abstand des Radargerätes vom Straßendrand (steht ja immer "hinter" dem Straßenrand).
phi = Winkel des Meßstrahls (bei den Multanova-Geräten beträgt dieser 22°)

Nimmt mnam mal eine Fahrzeugbreite von 2 Metern an und das Gerät steht 2 Meter hinter dem Straßenrand
und man fährt scharf rechts - also so ca. 50 cm vom Rand - dann ergibt sich bei einem Meßweinkel von 22° ein Abstand von

s = (2m + 2m + 0,5m) *ctg 22° = 11,13 Meter.
Der Cotangens von 22° beträgt 2,475.

Also erfaßt der Strahl in einer Entfernung von 11,13 Meter die linke vordere Ecke des Fahrzeugs.


Fazit: je weiter man links fährt, desto "früher" erfaßt das Gerät das Fahrzeug. Da die Ausbreitung der el.-magn. Wellen ja mit Lichtgeschwindigkeit erfolgt, ist also ein Ausweichen nicht möglich, auch kein Bremsen.


MfG
Rainer G.

By TMX (160.45.10.9) on Donnerstag, den 4. Oktober, 2001 - 15:06:

@Rainer: Interessant, doch noch folgende Anmerkung: Bremsen im Radarstrahl kann durchaus Erfolg haben, denn der Radarstrahl hat eine Halbwertsbreite. Das Gerät nimmt meines Wissens schon bei unmittelbarer Einfahrt in den Strahl die Messung vor, danach wird nochmal verifiziert. Gibt es hierbei eine bestimmte Abweichung, wird die Messung annulliert.
Außerdem kann man ja an den 22 Grad etwas "basteln", in dem man einfach (natürlich unter Ausschluß der Gefährdung anderer), den Wagen auf die linke Spur zieht...Winkelvergrößerung und Cosinus-Effekt Das habe ich in letzter Zeit wieder häufiger bei diversen Vorausfahrenden beobachtet; es hat durchaus Erfolg...

By dagegen (213.6.209.233) on Freitag, den 5. Oktober, 2001 - 16:41:

Und wenn ich nun zufällig die Spur von links nach rechts wechsele? Wird dann zuviel Geschwindigkeit gemessen?

By TMX (160.45.10.9) on Mittwoch, den 10. Oktober, 2001 - 16:02:

@dagegen: Rein theoretisch wird bei einer Winkelvergrößerung die gemessene Geschwindigkeit kleiner, bei einer Verkleinerung größer ausfallen. Da aber bei einer Messung, wie gesagt, erst gemessen und dann verifiziert wird, werden die Abweichungen in beiden Fällen zu groß und damit die Meßwerte trotz ggf. geschossenem Photo nicht eingeblendet.