Wer kann mir Daten über die Tachoabweichung eines R107 SL 280 geben. Bin mit 120 (laut Tacho) bei erlaubten 70 auf einer Bundesstraße geblitzt worden. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dass ich mit einer Verwarnung, anstatt eines Fahrverbotes, davonkomme. Vertrieb und Freiberuflich (60 TKM/Jahr bisher keine Punkte wegen Geschwindigkeitsüberschreitung??)

By traffic (172.177.156.90) on Mittwoch, den 29. August, 2001 - 11:32:

Die Serienabweichungen des Tachos, Tankanzeigers usw. innerhalb eines Modells sind bauartbedingt auch nicht kleiner als zwischen verschiedenen Modellen oder Herstellern. Im Schnitt kannst Du 5 % ansetzen, es gibt auch Wagen mit 10 % Abweichung, aber auch solche mit nur 1%. Beim ADAC kannst du mancherorts deine Tachoabweichung nachmessen lassen.

By bandidouno (168.143.112.8) on Mittwoch, den 29. August, 2001 - 11:52:

5 % Toleranz ( 120 Km/h entspr 114 Km/ h minus 3 % Messungenauigkeit = 110 Km/h gleich 40 zu schnell)würden reichen um ein em Fahrverbot aus dem Weg zu gehen :-).

Falls nicht, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit mit Bußgeld herumzukommen, da wir ab 1.1.2002 eine eigene Firma mit sehr viel Fremdkapital aufbauen und ich logischerweise auf den Führerschein angewiesen bin (Kundenbesuche etc.)??

Welche Taktik ist empfehlenswert? Zieht so eine Argumentation : Mein Geschäftswagen ist in der Werkstatt, SL nur aus der Not heraus benutzt, bin an den Tempomat gekommen und der hat die zuletzt eingestellte Geschwindigkeit versucht zu erreichen, ich hatte keine Ahnung wie ich den Tempomat ausschalte. Wären die ersten Punkte wegen Geschwindigkeitsüberschreitung!

By traffic (172.177.156.90) on Mittwoch, den 29. August, 2001 - 12:04:

Argumentationen und Ausreden ziehen so gut wie nie. Falls doch ein Fahrverbot käme und du unbelastet bist, bliebe noch der Versuch, beim Sachbearbeiter eine Umwandlung des Fahrverbots in doppelte Bußgeldsumme zu erreichen. Einen Anspruch darauf hast du jedoch nicht.

By Smith (131.188.243.66) on Mittwoch, den 29. August, 2001 - 13:24:

Also die genaue Tachabweichung bei Deinem Wagen ist sehr einfach festzustellen:

Fahr auf der Autobahn einen km mit gleichmäßig genau Tacho 120 und stoppe die Zeit. Sehr gut geht das mit den blauen Kilometrierungsschildchen im 500m Abstand. Dann kannst Du die exakte Geschwindigkeit leicht berechnen. Noch genauer wird es, wenn Du eine Autobahnbrücke mit genau angegebener Länge (auf dem Brückenschild) verwendest. Ich habe das etliche Male gemacht; die Genauigkeit ist bei sorgfältiger Messung plus/minus 1km.

Bei Tacho 120 dürften nach meinen Erfahrungen reale 114 im realistischen Bereich liegen. Viellicht auch etwas weniger. Mit minus 3% Toleranz vom richtigen Wert käme man dann auf 110.

By traffic (172.177.156.90) on Mittwoch, den 29. August, 2001 - 13:41:

@Smith: So mache ich das auch. Man braucht jedoch eine Uhr mit Stoppuhr-Funktion oder eine längere Fahrstrecke, sonst wird es zu ungenau.

By Smith (131.188.243.66) on Mittwoch, den 29. August, 2001 - 13:58:

@traffic
Ja, richtig. Die Genauigkeit steigt mit der Länge der Strecke. Allerdings wird es mit zunehmender Länge immer schwieriger genau konstant z. B. Tacho 120 zu fahren.

By alfa (195.124.135.7) on Mittwoch, den 29. August, 2001 - 14:09:

Eigentlich habt ihr ja Alles gesagt, so kann ich nur eine qualitative Beobachtung zusteuern:
Elektronische Tachos, besonders in Fahrzeugen mit Navigationssystem und serienmässiger Bereifung stimmen verdammt genau, während mechanisch per Tachowelle angetriebene deutlich (siehe oben) voreilen, erst recht, wenn der Karren viel gelaufen hat und ein scharf kalkuliertes "Kampfmodell" war.

By bandidouno (217.2.165.13) on Mittwoch, den 29. August, 2001 - 21:17:

Danke Jungs, Ihr habt mir sehr geholfen!! Habe bei der Polizei angerufen und die hat mir gesagt, dass die maximale gemessene Geschw. an diesem Tag 114 Km/h war!! Mit der Toleranz von 3 %( aufegrundet auf 4 Km/h) genau 110!! Er konnte mir nicht sagen welches Auto diese Geschwindigkeit gfahren hat aber ich denke dass da nur ich in Frage komme!! Noch einmal Schwein gehabt. Werde dann wohl fürs nächste Jahr darauf achten müssen dass ich die 26 Km/h -Regel einhalte. Und dass wo 85 % aller Radarfallen jediglich Abzockmaschen sind, die mit Sicherheit gar nichts zu tun haben.

Oder ich hab Schwein und das Foto ist nichts, na ja mal abwarten aber auf jeden Fall Danke :-;

By traffic (62.134.73.104) on Mittwoch, den 29. August, 2001 - 21:44:

Noch besser ist die Einhaltung der +21 km/h-Regel. Das spart dann auch Flens-Punkte;-)

By Roland (62.180.212.211) on Donnerstag, den 30. August, 2001 - 12:19:

Noch mal zur Umwandlung des Fahrverbots: Ich bin in der gleichen berufl. Situation wie bandidouno. Bei mir hat der Richter kein Einsehen gehabt. Hat mit einer Überprüfung meiner Einkommenslage durch einen Sachverständigen gedroht, und sobald der irgendwo 2000 DM über Existenzminimum gefunden hätte, hätte ich mir ja einen Studenten o.ä. einstellen können, so der Richter.
Da habe ich die Sache zurückgezogen und bin einen Monat zu Fuss gegangen.

By traffic (172.177.15.176) on Donnerstag, den 30. August, 2001 - 12:39:

@roland: Vor Gericht scheinen die Aussichten auf eine Verschonung vom Fahrverbot generell geringer zu sein, als wenn man direkt mit der Bußgeldstelle verhandelt.

By alfa (195.124.135.7) on Donnerstag, den 30. August, 2001 - 16:50:

Kommt auf die Argumentation und die Qualität des Anwalts an. Vor einigen Jahren war ich in so einer Situation. Wir (Anwalt und ich) haben den Richter erst mal verunsichert, dass wir an dem Sachverhalt der vom Schnittlaucch presentiert wurde nichts auszusetzen hatten, darauf hatte er sich aber vorbereitet. Dann haben wir argumentiert, das ich vom Fahrverbot garnicht betroffen wäre, da ich meine Dienstreisen genauso mit Taxi Zug Flugzeug machen kann, Kosten trägt die Firma. Gestrafte wären die pflegebedürftige Mutter und die führerscheinlose Ehefrau (Einkäufe, Arzttermine etc.) Während die Geldstrafe hingegen schon ein derber Konsumversicht wäre. Hat er acceptiert. Habe von der verdoppelten Summe noch 2 Hunnies runtergehandelt. Nix wars mit ÖPNV.