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Solarkollektoren und ander seltsame Gebilde an Autobahnbrücken - welcher Zweck?

Radarfalle.de Forum: Archiv: 2001: Allgemein: Solarkollektoren und ander seltsame Gebilde an Autobahnbrücken - welcher Zweck?
By Rainer G. (212.201.18.76) on Freitag, den 15. Juni, 2001 - 12:19:

Hallo,

Mir fallen seit geraumer Zeit an Autobahnbrücken - insbes. direkt nach Zubringern - seltsame Gebilde auf: Eine Metallkonstruktion mit ein paar Solarkollektoren und dann ist sowas wie eine Minikamera auf die Fahrbahn gerichtet.
Hat jemand Ahnung was das für Dinger sind und welchem Zweck diese dienen sollen?

MfG
Rainer G.

By traffic (217.48.44.11) on Freitag, den 15. Juni, 2001 - 13:15:

Die Geräte dienen der Verkehrsdichtemessung. Die "Kameras" sind nur Infrarotsensoren, sie können keine Fotos aufnehmen. Bei einigen Telematik-Dienstleistern kann man sich gebührenpflichtig über aktuelle Staus informieren; deren Meldungen sind wesentlich aktueller als die im Rundfunk, bei denen der Stau oft erst dann vorgelesen wird, wenn man schon drinsteht.

By Greatblackbird (212.144.200.53) on Samstag, den 16. Juni, 2001 - 11:33:

@traffic
Die "Kameras" sind nur Infrarotsensoren, sie können keine Fotos aufnehmen.

Die Infrarotsensoren (meist passive Infrarotbewegungsmelder) hängen direkt an einer Autobahnbrücke über der Überholspur. Die Geräte, die wie Kameras aussehen, sind auch welche. Sie sind meistens an den Beschleunigungs- bzw. Verzögerungsstreifen auf Masten gesetzt. Eine Häufung dieser "Aufbauten" kann man auf der A7 von Göttingen bis Hannover feststellen. Die Kameras wurden zur Überwachung des EXPO-Verkehrsaufkommens montiert und dienen angeblich nicht zu Meßüberwachungszwecken.

By traffic (62.180.25.42) on Samstag, den 16. Juni, 2001 - 12:47:

@Greatblackbird: Die meint Rainer bestimmt nicht. Ich selbst habe diese echten Kameras auch noch nicht gesehen, da ich die A7 selten fahre. Im südlichen Deutschland gab es mal etwas ähnliches auf der A8 zwischen Pforzheim und Stuffgart, aber die sind inzwischen wieder verschwunden. Außerdem vermute ich, daß die Leistungsaufnahme von Kameras nicht über Sonnenkollektoren alleine abgedeckt werden kann.

By Greatblackbird (145.253.158.52) on Samstag, den 16. Juni, 2001 - 15:25:

Also, die Bewegungsmelder an den Brücken sind eckige Kästen, die senkrecht über der Fahrbahn hängen. Auch gibt es sie in Kameraform, dann fehlen sie aber meistens in der eckigen Form! Sind beide Gebilde vorhanden, ist zumindest eine Kamera dabei. Die sind dann auch an derselben Brücke angebracht. Die Kollektoren der Kameras speisen häufig einen Akku. Die Leistungsaufnahme von Kameras ist so gering geworden, daß sie heutzutage problemlos durch die Sonnenkollektoren vorgenommen werden könnte. Ein Akku ist lediglich für bewölkte Tage und für die Nacht erforderlich.

By traffic (62.180.25.42) on Samstag, den 16. Juni, 2001 - 15:34:

@Greatblackbird: Und wie werden dann die Bilder übertragen? Das ganze läuft doch übers Mobilfunknetz, also mit z.Zt. ca. 9600 Bit/s. Da kommt ja nicht allzu viel an Daten zusammen! Für Dichteinfos reicht das aus, aber für häufige Fotos nicht.

By Rainer G. (212.185.249.124) on Samstag, den 16. Juni, 2001 - 15:41:

@traffic,

Richtig, Kameras über der Üh-Spur meinte ich auch nicht. Solche sind mir auch noch nirgends aufgefallen, sondern was ich meinte sind solche die immer über dem einmündenden Zubringer hängen.

Vielen Dank für Eure Auskünfte!

Grüße
Rainer G.

By Greatblackbird (145.253.158.52) on Samstag, den 16. Juni, 2001 - 15:48:

Wie kommst Du auf das Mobilfunknetz? Es gibt wesentlich günstigere und schnellere Übertragungswege. Welche Art bei den Kameras angewendet wird, weiß ich nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, daß ein Funksender betrieben wird und die Daten irgendwo zentral in ein Kabelnetz geleitet werden. Auch einen Sender kann man noch mit dem Sonnenkollektor betreiben. An den Autobahnen könnte ich mir aber auch eine Verkabelung der Kameras vorstellen. Ist zwar aufwendig und teuer, aber Kosten und Mühen werden ja kaum noch gescheut. Notfalls wird mal eben wieder eine Steuer erhöht :)

By traffic (62.180.25.42) on Samstag, den 16. Juni, 2001 - 15:51:

@Rainer G. Das sind dann aber tatsächlich die Geräte, die Greatblackbird ansprach. Übrigens kenne ich doch eines dieser Sorte, die steht nämlich am Mönchhofdreieck an der Abfahrt von der A3 zur A67 (da wird auch manchmal geblitzt!). Bei diesem Gerät handelt es sich um eine Videokamera. Sie wird aber nicht über Solarzellen betrieben, sondern wahrscheinlich direkt über den Sockel mit Strom versorgt und das Bild über normales Videokabel entsorgt. Wie es dann an die Verkehrsleitstelle oder die Polizei übertragen wird, das entzieht sich meiner Kenntnis.

By traffic (62.180.25.42) on Samstag, den 16. Juni, 2001 - 15:56:

@greatblackbird: Ich meine, das mal gelesen zu haben. Heutzutage würden die Dinger wieder ganz anders konzipiert, das ist klar. Eine direkte Verdrahtung dürfte es nicht geben, dann hätte diese bestimmt auch gleich die Powerversorgung mitgeliefert.

By greatblackbird (212.144.244.8) on Samstag, den 16. Juni, 2001 - 19:57:

@traffic
Eine direkte Verdrahtung dürfte es nicht geben, dann hätte diese bestimmt auch gleich die
Powerversorgung mitgeliefert.


Nicht unbedingt. Für die Sapnnungsversorgung wäre die Strecke wahrscheinlich zu lang und man müßte mit einer hohen Sapnnung arbeiten, damit der Leitungsverlust nicht zu groß wird. Das hat zur Folge, daß die Spannung an der Kamera wieder umtransformiert werden müßte, was sich wieder auf die Baugröße auswirkt u.s.w.
Vielleicht kennt sich mit dieser Technik ja jemand anders aus.....

By Rainer G. (212.185.249.121) on Samstag, den 16. Juni, 2001 - 21:16:

@greatblackbird,

Hallo,

Da ich aus einem verwandten Fachgebiet (Tonstudiotechnik) komme, habe ich auch mit Kameras zu tun. Ich selbst habe eine Kamera/Monitoranlage bei der die K. über das Koaxkabel vom Monitor versorgt wird. Die zieht etwa 260 mA bei 21 V. Man kann diese bei entsprechendem Leitungsquerschnitt bis zu 500 m vom Monitor abgesetzt betreiben. Auf jeden Fall ist diese Leistung durchaus von einem Solarkollektor aufbringbar.

@ traffic,

könnte mir vorstellen daß man das Videosignal über Koax-Kabel an die nächste Leitstelle überträgt. Oder digitalisiert über Glasfaser. Man braucht ja da auch keine so hohe Qualität wie beim Fernsehen und es genügt auch schwarz/weiß.

Grüße
Rainer G.

By Greatblackbird (145.253.158.7) on Sonntag, den 17. Juni, 2001 - 10:08:

@Rainer G.
500 m mit Koaxkabel zu überbrücken dürften kein Problem sein. Bei den Kameras an den Autobahnen könnten es aber 10 Km und mehr sein. Bei 21 V und 260 mA wäre der Leistungsverlust auf dem Kabel sehr hoch, wobei man das Videosignal allein wesentlich weiter übertragen könnte. Ob das aber auf solche Entfernungen funktioniert, weiß ich nicht.

By Rainer G. (212.185.249.122) on Sonntag, den 17. Juni, 2001 - 10:56:

@Greatblackbird,

Ich glaube auch kaum, daß man bei solchen langen Strecken die Versorgung über das Videokabel vornimmt. Ich vermute mal, die werden über ein separates Versorgungskabel aus dem el. Energienetz versorgt.

Was ich bei den solarbetriebenen Dingern vermutete, daß es sich um heimliche Installationen handelt die einmal zur Erfassung von "Autobahngebühren" dienen sollen, war doch vor ein paar Jahren mal die Diskussion im Bundestag darüber. Und m.W. sind da auch Feldversuche gelaufen mit irgendwelchen Erfassungsgeräten.

Grüße
Rainer G.

By Greatblackbird (212.144.244.188) on Sonntag, den 17. Juni, 2001 - 13:18:

Laut einem Bericht, der mir über die Geräte vorliegt, sind die Geräte nicht in der Lage, Daten oder Signale zu empfangen. Eine Verbindung zu den darunter herfahrenden Fahrzeugen wäre somit nicht möglich. Die Geräte sind aber in Funktion. Sie werden in Verbindung mit Navigationssystemen für Bedarfsumleitungen bei einem Stau genutzt (Traffic Message Channel oder auch TMC genannt). Was die Kameratechnik angeht, wäre bei einer separaten Versorgung keine Solazelle vorhanden. Die Kameras, die ich so gesehen habe, besitzen aber Solarzellen. Ich tippe daher auf eine Funkübertragung zu einer zentralen Stelle, wo dann u.U. eine digitale Bildaufbereitung stattfindet.

By Greatblackbird (62.104.214.89) on Sonntag, den 17. Juni, 2001 - 13:36:

Kleiner Denkfehler: Natürlich wäre es möglich, mit einem im Fahrzeug montierten Empfänger evtl. von den IR-Meldern gesendete Daten zu empfangen und für eine spätere Auswertung für Autobahngebühren zu speichern, aber das halte ich für unwahrscheinlich.

By traffic (217.48.86.77) on Montag, den 18. Juni, 2001 - 12:07:

@Rainer G: Die Feldversuche wurden auf der A555 bei Köln durchgeführt. Die Geräte sahen aber ganz anders aus. Sie hatten keine Solarzellen, die Kamera war recht steil auf die Fahrzeuge gerichtet, und es wurde jede Fahrspur einzeln an den Anschlußstellen überwacht. Meines Wissens ist die streckenabhängige Gebühr bei PKW für die nächste Zeit vom Tisch. Ich fände sie auch völlig absurd: Die Zerstörung der Straße versechzehnfacht(!) sich mit der Verdoppelung des Fahrzeuggewichts, von daher müssen die beladenen LKW's nach dem Verursacherprinzip fast alles bezahlen, das wäre gerecht, müßte aber europaweit eingeführt werden, sonst bekommen wir hier nur noch mehr LKWs aus PL, NL, B und Tschechien.


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