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Fahrradstreit...

Radarfalle.de Forum: Archiv: 2001: Off-Topic: Fahrradstreit...
By Biker (217.3.124.195) on Montag, den 14. Mai, 2001 - 13:40:

Ich war heute in einer verkehrsberuhigten Zone (an einer Schule-->Tempo 30) mit dem Fahrrad (!) unterwegs. An der Schule ist eine kleine Fussgängerampel, die gerade "rot" wurde, als ich mich näherte. Ich überquerte die Ampel noch bei "gelb" oder vielleicht war die Ampel auch schon kurz "rot". Ich habe allerdings keinen gefährdet, da die Schüler noch immer an der linken Seite auf dem Bürgersteig standen.
Nachdem ich nun weitergefahren war, kam eine Mercedes-E-Klasse direkt neben mich gefahren und der Fahrer liess das Fenster herunter.
Sofort fing er an (Zitat) [ich übertreibe wirklich nicht...genauer Wortlaut]: "Ihr Scheisse-Radfahrer glaubt wohl ihr könnt euch alles erlauben, ihr Arschlöcher...ich sollte dir den Arsch aufreissen, du Hurensohn (!)!"
Ich daraufhin etwas erbost: "Also, ich hab nichts regelwidriges gemacht, aber an ihrer Stelle wäre ich vorsichtig mit dem was ich hier sage!"
Er: "Pass bloss auf, willst du mir drohen? Ich prügel dich kaputt, bis du nicht mehr stehen kannst!"
Ich inzwischen sehr, sehr sauer: "Pass bloss auf, was du sagst, du Penner, ich tret dir den Spiegel ab! Halt doch an, dann können wir uns ja mal unterhalten, du kleiner verhinderter Raser, kauf dir mal ein richtiges Auto!"
Er: "Ich zeig dich an!"
Daraufhin gab der Fahrer ein wenig mehr Gas blieb aber neben mir und drängte mich dann direkt vor einen (hohen) Bordstein. Ich gestikulierte mit dem Mittelfinger hinter ihm und hatte Probleme mein Bike zum stehen zu bringen, ohne vor den Bordstein zu fahren. Ich konnte mich nur schwer davon abhalten dem kleinen Möchtegern-Rambo einen ordentlichen Tritt vor seine Karre zu geben... .
Der Fahrer hielt nicht etwa an, um zu diskutieren...er gab einfach Gas...wahrscheinlich hat er doch ein wenig "Muffensausen" bekommen.

Ich gebe durchaus zu, dass ich besonders als Radfahrer nicht unbedingt regelkonform fahre, aber in dieser Situation fühle ich mich im Recht... ! Was kann ich gegen den Mann unternehmen (das Kennzeichen habe ich)?????
Ist es schlimm, dass ich in dem Streitgespräch auch Schimpfwörter benutzt habe???? Kann er mich anzeigen???


Ich bedanke mich im Vorraus für alle Beiträge!

By farendil (217.0.226.202) on Montag, den 14. Mai, 2001 - 14:00:

Oje!
Also ganz kurz und grob: Dem Mercedesfahrer könnte man vorwerfen:
-Nötigung
-Beleidigung
-evtl. Straßenverkehrsgefährdung
-Bedrohung

Dir könnte man vorwerfen:
-Beleidigung
-Bedrohung
-evtl. sogar Nötigung

Das sind alles Straftaten für die man Situationsabhängig und einkommensabhängig bestraft wird.
Eine solche Vorstrafe wird dann auch in das Führungszeugnis eingetragen (solange über 90 Tagessätzen)


Zusätzlich käme bei dir noch eine Rotlichtmißachtung in Betracht (aber das fällt bei dem anderen Taten dann wirklich nicht mehr ins Gewicht)
(Ach so: ist ja löblich, daß du extra betonst, daß du niemanden gefährdet hast, aber DAS wäre dann noch deutlich teurer)

(Abgesehen davon daß ich einige Sachen nicht so ganz verstehe: PKW war NEBEN dir, drängte dich gegen den Rand und du zeigtest ihm von HINTEN den Mittelfinge etc.)

Was ich von solchen Idiotischen Spielchen halte, brauche ich wohl nicht weiter zu erläutern.

Dein Kontrahent wird dich nicht anzeigen, da er kein Kennzeichen hat.

Ansonsten würde ich dir raten:
-dein Vokabular und deine Gebärdensprache mal gründlich zu überdenken
-sich einigermaßen an die Verkehrsregeln zu halten
-sich von irgendwelchen Spinnern nicht provoziren zu lassen
- sich nicht über die reaktion zu wundern, wenn du SO jemanden auch noch weiter provozierst, denn wenn du unter dem Auto liegst, ist es sch... egal, wer recht hat.

By Nachtvogel (193.98.188.218) on Montag, den 14. Mai, 2001 - 15:08:

@Biker
Die eine Sache ist deine Ampelüberquerung bei rot (deinen kleinen Zusatz "vielleicht war die Ampel auch schon kurz rot") deute ich als "sie war rot", ich weiss, welche Farbe eine Apel zeigte, als ich draufsah ;-) Eine Bemerkung eines anderen im Sinne von "... ey, pass mal auf" oder ähnlich sollte man dann auch aushalten und sich freuen, dass kein Polizist zugeschaut hat.

Die andere Sache ist das Verhalten des Mercedesfahrers. Dass mit solchen Personen ein vernünftiger Wortwechsel nicht möglich ist, ist offensichtlich.
Das ganze Hin und Her wie ich zeige ihn an, er zeigt mich an usw. bringt ausser Magengeschwüren und Zeitvergeudung nichts. Jeder bezichtigt den anderen und keiner kann etwas beweisen.
Ich fahre selber viel (in der Großstadt) mit dem Fahrrad und bin mit solchen Überreaktionen allmählich vertraut.
Mein Tipp: geh' ganz ruhig (zumindest äusserlich ;-)) zu ihm hin und sprich ihn höflich (!) an, ob er vielleicht ein persönliches, tiefsitzendes Problem hat, ob du einen Arzt rufen sollst oder ähnliches.
So gern man auch genau so laut zurückpöbeln möchte, diese Methode ist viel effektiver und psychologisch hoch interessant. Der Pöbler rechnet nicht mit Freundlichkeit, er kann mit der neuen Situation nicht umgehen und zieht sich (unter weiteren Pöbeleien) zurück.
Weiterer Vorteil: die ganze Anzeigerei (s.o.) entfällt.

By kirk (217.49.206.88) on Montag, den 14. Mai, 2001 - 17:42:

Tja... Da haben sich wohl zwei gesucht und gefunden ;-)
@ Biker:
bleib das nächste Mal einfach cooler und laß dich nicht provoziern.

By Seppelschorsch (217.1.2.222) on Dienstag, den 15. Mai, 2001 - 14:03:

Naja...wäre mir wohl auch passiert.
Habe auch mal einem Autofahrer, der mich abgedrängt und zu Sturz gebracht hatte, mit der Faust versehentlich das Wagendach demoliert - dachte immer, dass so ein Dach etwas mehr aushält ;-).
Nachdem wir uns gegenüber standen und uns ausgiebigst anbrüllten, kamen wir später doch dahingehend überein, dass jeder mit seinem Schaden leben soll... Soviel zum Thema Emotion...

By Biker (217.3.120.234) on Dienstag, den 15. Mai, 2001 - 21:13:

@farendil & Nachtvogel:
Ich bleibe in solchen Situationen, da ich sie zu genüge erlebe, eigentlich immer relativ ruhig, aber an diesem Tag hatte ich einen absoluten "Scheiss-Tag" und war darum gereizt und als der nette Herr dann auch noch mit "Hurensohn" kam, wurde es mir zuviel... .

@Seppelschorsch:
Ich kenne solche Situationen auch nur zu gut...Autofahrer, denen Fahrradfahrer zu schnell sind im Stadtverkehr, drehen schon mal öfter durch....habe da jahrelange Erfahrung in Berlin...das man da ab und zu auch etwas ausfallend wird, ist normal, denke ich... !


Aber im Grossen und Ganzen sollte man natürlich mit einer gewissen "Coolness" an solche Sachen herangehen und nicht den Kopf verlieren...allerdings ist es verdammt schwer sich immer zurückzuhalten...das trifft allerdings auch auf Autofahrer zu, aber da Autofahrer meist (zumindest vom Vehikel her) stärker sind, hat man es als Radler nicht unbedingt leicht und somit kann ich gelegentliche heftigere Reaktionen bei Radfahrern nur zu gut verstehen... !


Schöne Grüsse
Biker

By BikesSindCool (217.3.124.108) on Dienstag, den 15. Mai, 2001 - 21:35:

Also ich hab da auch ne Geschichte zu erzählen:
Ein wunderbarer regentag im Ruhrgebiet! Tatort Bochum am Bahnhof!
Ich fahre ganz freidlich so mit ca 40 auf der Strasse entlang udn fahr grad so über gelb (war auf jeden fall wirklich noch gelb. Beweise gabs auf dem Foto wo der Autofahrer drauf geblitzt wurde). Ein etwas netterer 35Jähriger Mann fährt an mir mit einem BMW M5 (80er Jahre Modell) an mir vorbei über die jetzt schon rote Ampel (mit 78 km/hauf dem tacho) und bremst direkt vor mir...ich fahr dem natürlich direkt hinten rein weil ich ja nich so gut bremsen kann mit billig felgenbremsen! Der steigt aus und kommt zu mmir, guckt sich sein Auto an (riesen megabeule) und verprügelt mich während der mich beschimpft!
Sowas kann sich dann au auszahlen..zwar ein paar wochen Schmerzen udn so aber ich habe 6000 Mark und ein neues Fahrrad von dem bekommen ;)

Was lernen wir daraus....sich verprügeln lassen udn davor einem scheiss Gabba seine Karre zerstören kann sich auch manchmal auszahlen ;)

Peace

By Seppelschorsch (217.80.177.68) on Mittwoch, den 16. Mai, 2001 - 15:59:

Mhmmm...müsste ich mal ausprobieren... Allerdings wäre es in dem Fall etwas unglaubwürdig gewesen: 175/65 Kerlchen verprügelt 203/98 Seppelschorch...;-)??

By alfa (195.124.135.4) on Freitag, den 18. Mai, 2001 - 09:10:

Habe heute Morgen in der Zeitung mal was Erfreuliches gelesen: Da haben doch die Polizisten in München mal ihre freundlichen Äuglein auf die Radfahrer gerichtet und fette Beute gemacht.(Zahlen habe ich nicht mehr im Kopf, waren aber erstaunlich viele) Diejenigen die gegen die Einbahnstrasse fuhren haben 30 DM, die, die bei Rot über die Ampel sind, haben eine Anzeige mit 160 DM´chen bekommen- und das sollen nicht wenige gewesen sein.

By HarryB (203.198.23.24) on Freitag, den 18. Mai, 2001 - 11:19:

Na siehste, regelt sich doch alles wie von selbst, und nicht nur der arme Autofahrer wird kontrolliert und zur Kasse gebeten....

By H. (217.2.78.146) on Freitag, den 18. Mai, 2001 - 16:29:

@alfa : Hab's auch gelesen; in der TZ stand, es waren 59 Rotlichtsünder, die jeweils 161DM zahlen durften; einer fuhr noch zusätzlich mit Handy am Ohr und ein anderer hatte obendrein noch 2,6 Promille...

Ein Erwischter sagte der Zeitung : "Hier an dieser winzig kleinen Straße fahren jeden Tag Hunderte von Radlern bei Rot drüber. Die Kontrolle finde ich deshalb nicht in Ordnung. Die Polizei könnte sich in Anbetracht der Verbrechenslage wirklich um etwas Wichtigeres kümmern!" Winzig kleine Straße ist gut; die Schackstr. (wo das ganze stattfand) geht von der Ludwigstraße ab, wer aus München ist, weiß, was da immer los ist...

Die sollen ruhig mal öfter die Radfahrer an den Ampeln ins Visier nehmen, das dürfte sich mehr lohnen, als die ganzen Blitzampeln für die Autos...

By Biker (217.3.124.133) on Freitag, den 18. Mai, 2001 - 18:52:

@BikesSindCool:
Ich habe, wie gesagt, auch schon einiges erlebt...auch schon einige Schlägereien...hier in Berlin kommt es nicht so oft vor, aber in anderen Grossstädten geht es da in der Hinsicht manchmal schon mehr ab... .

@Alfa, H.:
Also, 160 DM für Rotlichtsünde auf dem Fahrrad finde ich zu viel. Meistens können Radfahrer Kreuzungen ohne weitere Gefährdung überqueren...ist zwar ein Anflug von (Verkehrs-)Anarchie, aber trotzdem denke ich, dass 160 DM zu viel sind.

So eine Kontrolle sollten die mal in Amsterdam oder in Peking versuchen.... ;-)[wer da war, weiss was ich meine]! Da könnte man nämlich nie Ordnung in die Radlerströme bringen... .

Die beiden Postings hören sich so an, als ob ihr damit recht zufrieden seid... . Ihr braucht aber nicht zu meinen, dass man als Radfahrer seltener kontrolliert/abkassiert wird. Ich habe hier in Berlin nun schon einige Erfahrung und obwohl ich viel Auto und viel Fahrrad fahre, wurde ich bis jetzt öfter mit dem Fahrrad zur Kasse gebeten, als mit dem Auto, obwohl ich mich eher als schnellen, manchmal als "agressiven" Autofahrer bezeichnen würde. Allerdings fahre ich mit dem Rad auch nicht unbedingt langsamer oder nach irgendwelchen Verkehrsregeln... . Die meisten Verkehrsregeln sind für Radfahrer ohne Gefahr zu brechen und das machen die meisten auch.
Ich möchte nur einmal erwähnen Rotlichtdelikte oder Handy auf dem Fahrrad sind nicht die einzigen Sachen, die die Polizei bei Fahrrädern kontrolliert. Ich wurde schon oftmals wegen fehlender Beleuchtung (natürlich am hellichten Tag und ich hatte Stecklichter dabei, Halterungen fürs Licht am Fahrrad), Fehlen irgendwelcher Reflektoren (ich fahre Mountainbike, da hab ich die nicht) und und und zur Kasse gebeten. Das "kurioseste" war allerdings glaube ich Überholen im totalen Überholverbot.

Allerdings muss ich sagen, das Abhauen mit dem Bike ist leichter...das kommt bei mir schon mal öfter vor und ich wurde noch nie (!) gekriegt. Mit dem Auto hab ichs nur einmal versucht und der Videowagen hat mich wegen einem Stau gekriegt.

By klausk (217.80.25.84) on Samstag, den 19. Mai, 2001 - 07:46:

Hallo Biker,
auch mit dem Auto könnte ich so manche rote Ampel gefahrlos "überfahren" und muß dann aber mit der doppelten Geldbuße (gegenüber den Radlern)rechnen. Auch müssen an meinem Auto alle Leuchten und Reflektoren abgebracht und funktionsfähig sein, selbst wenn ich nur im Hellen fahre.

Grüße
Klaus

By dyken (62.180.200.118) on Samstag, den 19. Mai, 2001 - 10:24:

An was für einer Ampel wurden denn die 160 DM von den Radfahrern kassiert ??

War es eine Verkehrsampel für die Fahrbahn oder eine Fußgänger-/Radfahrerampel ohne Gelbphase ???
(Nur mit Rot-Grün)
Wäre interessant zu wissen wegen der Rechtslage.

By Biker (217.3.120.157) on Samstag, den 19. Mai, 2001 - 16:38:

@klausk:
Steig doch um aufs Bike... ;-) !
Nein, ich meinte damit eigentlich nicht, dass jeder Radler sofort über jede Ampel perzen sollte, sondern, dass ich finde, dass die Strafen für Radfahrer geringer sein müssen, weil sie eben die meistne Kreuzungen bei "rot" fast ohne Gefahr überqueren können. Wenn du mit dem Auto bei "rot" über eine grosse Kreuzung fährst gefährdest du (meistens) andere Verkehrsteilnehmer (z.B. Fussgänger und andere Autofahrer), während ich mich mit dem Bike geschickt zwischen allen durchzwängen kann und gegebenenfalls auch auf der Kreuzung, z.B. an einer Verkehrsinsel, nochmals halten kann.
Aber es gibt auch Kreuzungen, an denen ich (als ehemaliger Bikekurier) auch lieber anhalte...das sind Kreuzungen, die zu gefährlich sind, um sie bei "rot" zu überqueren.
Das mit dem Licht ist ja auch ein schon ewig diskutiertes Problem. Ich verstehe ja eigentlich was ihr (und die Polizei) meint, nämlich dass ich die Reflektoren und das Licht auch tagsüber brauche, weil eben Autofahrer es auch brauchen. Aber ich musste schon öfters bezahlen obwohl ich die Stecklichter im Rucksack dabei hatte. Die Lichter könnte ich also, wenn ich sie bräuchte, um z.B. durch einen dunklen Tunnel zu fahren oder was weiss ich, was die Grünen meinen, wozu ich die Dinger tagsüber brauche, in kürzester Zeit anstecken und einschalten.


Das mit den 160 DM an der Ampel würde mich auch mal interessieren...eigentlich sind 60-120 DM normal (für Radfahrer).

By klausk (217.80.25.32) on Sonntag, den 20. Mai, 2001 - 07:13:

Hallo Biker,
Du scheinst ja aus Berlin zu kommen, da gab es vor ein paar Monaten einen Unfall zwischen einer 16-jährigen Radlerin, die die Kreuzung bei "rot" überquerte und einem Motorradfahrer, welcher "grün" hatte. Es wurde nicht nur die Radlerin sondern auch der Motorradfahrer, sowie zwei Fußgänger, die in einem BVG-Wartehäuschen standen, zum Teil schwer verletzt und das Wartehäuschen zerstört.
Es muß ja auch nicht immer der direkte Zusammenstoß sein: PKW weicht Radler aus und trifft statt dem Radler einen anderen PKW, Fußgänger, etc. Kaum ein Radler würde anhalten und zu seiner Unfallbeteiligung stehen.
Bei den Stecklichtern, die ich auch selber nutze, könnte man sicher mehr Toleranz walten lassen. Ich hatte damit allerdings noch nie Probleme, aber sonst ist auch alles vorschriftsmäßig.

Grüße
Klaus

By HarryB (203.198.24.4) on Sonntag, den 20. Mai, 2001 - 07:16:

Nun, ich findes es auch nicht so ganz richtig, wenn der Radler meint, die rote Ampel gefahrlos ueberqueren zu koennen. Anders sieht es z.B. aus, wenn er rechts abbiegt. Ein kurzer Abstecher ueber den Fussgaengerbereich - ohne die dort befindlichen Fussgaenger zu stoeren oder gefaehrden - ist durchaus mach- und vertretbar. Wenn der Radler bei Rot ueber die Kreuzung faehrt, dann soll ihn - bitte schoen - auch die gleiche Strafe treffen wie den Kraftfahrer.

By Biker (217.3.125.89) on Sonntag, den 20. Mai, 2001 - 14:31:

@klausk:
Ich habe damals auch von dem Unfall gehört. Ich kann mich allerdings nicht mehr so genau erinnern....welche Kreuzung war das?????
Allerdings sieh das mal so:
Jeden Tag überqueren in Berlin was weiss ich wie viele Radfahrer Kreuzungen bei "rot"...und wie oft passiert dabei was???? Die Fälle, in denen etwas passiert, sind ein verschwindend geringer Anteil an allen Überquerungen bei "rot"... .
Ich denke wirklich, als Radfahrer kann man die meisten Kreuzungen (die meisten, nicht alle!) auch bei "rot" ohne Gefahr überqueren, allerdings nur, wenn man ein bisschen mit seinem Fahrrad umgehen kann und (vor allem) nur dann, wenn man ganz besondere Vorsicht walten lässt. Allerdings denke ich, wenn man als Radfahrer nicht relativ schnell von einem Auto umgenietet werden will und dann noch schnell sein will, sollte man immer aufmerksam fahren und nicht unbedingt so verträumt wie man es bei einigen Leuten jeden Tag sehen kann.

By HarryB (203.198.23.24) on Montag, den 21. Mai, 2001 - 02:48:

biker:
Ich denke wirklich, als Radfahrer kann man die meisten Kreuzungen (die meisten, nicht alle!) auch bei "rot" ohne Gefahr überqueren,...

Und was ist mit den Autofahrern? Nicht lachen; ich denke, auch sie koennen die meisten Kreuzungen gefahrlos bei rot ueberqueren, wenn sie dieselben Vorsichtsmassnahmen, die Du bei den Radlern vorschlaegst, beachten. Nur, sie duerfen es nicht - genau wie uebrigens die Radfahrer - nur mit dem Unterschied, dass sie ein Kennzeichen am Fahrzeug haben und von daher leichter identifizierbar sind. Warum also willst Du fuer Radfahrer ein anderes Recht haben, als dem Autofahrer zugebilligt wird?

By klausk (62.226.126.88) on Montag, den 21. Mai, 2001 - 05:28:

Hallo Biker,
an die Kreuzung erinnere ich mich nicht mehr, war aber, so glaube ich, in Lichtenberg, irgendwas großes, mit Tram und so.
Auch jede Menge Autofahrer überqueren Kreuzungen bei "rot", nur werden viele von denen geblitzt oder auf anderen Wege angezeigt.
Ansonsten muß ich HarryB zustimmen. Als Radler muß man ja eh nur den halben Strafsatz zahlen, kommt also vergleichsweise günstig weg.
Aufmerksam sollten alle Verkehrsteilnehmer sein...

Grüße
Klaus

By klausk (62.226.126.88) on Montag, den 21. Mai, 2001 - 05:37:

Hier nochmal der Zeitungsartikel vom 19.10.2000 aus der Berliner Zeitung:
"Beim Zusammenstoß eines Motorradfahrers mit einer Radfahrerin sind am späten Dienstagabend in der Falkenberger Chaussee in Hohenschönhausen vier Menschen verletzt worden, zwei von ihnen lebensgefährlich. Ein 21-jähriger Motorradfahrer war mit dem Rad eines 16-jährigen Mädchens zusammengeprallt. Beide erlitten lebensgefährliche Verletzungen. Die Radfahrerin war von der falschen Straßenseite des Radwegs kommend bei Rot auf die Kreuzung gefahren. Bei dem Unfall wurden Motorrad und Fahrrad in ein BVG-Wartehäuschen geschleudert. Dabei wurde der 18-jährige Sozius des Motorradfahrers und ein im Häuschen wartender 20-Jähriger leicht verletzt. (dpa)"

Grüße
Klaus

By Walker (193.158.172.59) on Montag, den 21. Mai, 2001 - 08:22:

@klausk:

"Kaum ein Radler würde anhalten und zu seiner Unfallbeteiligung stehen."

Mit Verlaub - das ist nicht mehr als eine Vermutung von Dir. Ich habe vor einiger Zeit eine Statistik gesehen, die sich mit dem Thema Fahrerflucht beschäftigt hat; wichtigstes Ergebnis: Das Delikt "Unerlaubtes Entfernen" haben sich Radler anteilmäßig deutlich seltener zu Schulden kommen lassen als Autofahrer. Merke: Daß jemand etwas tun könnte, bedeutet nicht zwangsläufig, daß er es auch tut.

Bei dem geschilderten Unfall kann ich mir aufgrund der schweren Folgen eigentlich nur vorstellen, daß zusätzlich erhöhte Geschwindigkeit beim Motorrad im Spiel war: Die Radfahrerin hat vielleicht mit so schnellen "Gegnern" nicht gerechnet, zudem sind Motorräder einfach etwas schlechter zu sehen.

By Siemm (192.54.47.66) on Montag, den 21. Mai, 2001 - 08:44:

Das bei den radlern weniger abhauen liegt auch daran das es die normale private Haftpflicht bezahlt. Die steigt nicht nach einem Unfall.
Die Autohaftpflicht wird hochgestuft und deswegen hauen die meisten Autofahrer ab wegen dem lieben Gelde

By farendil (217.80.147.67) on Montag, den 21. Mai, 2001 - 11:22:

@walker: Bei dem geschilderten Unfall kann ich mir aufgrund der schweren Folgen eigentlich nur vorstellen, daß zusätzlich erhöhte Geschwindigkeit beim Motorrad im Spiel war: Die Radfahrerin hat vielleicht mit so schnellen "Gegnern" nicht gerechnet, zudem sind Motorräder einfach etwas schlechter zu sehen.

na klar, schuld sind immer die anderen, nur nie die radfahrer oder fußgänger!

kennt die situation nicht, aber unkt schon wieder rum, das das fortbewegunsmittel, welches mit einem verbrennungsmotor ausgerüstet war, sich falsch verhalten hat!


weißt du eigentlich wie gefährlich allein die tatsache des auf der falschen straßenseite fahrens von radfahrern ist.
(kann gar nicht zählen, wie oft ich schon beinahe so einen lebensmüden idioten auf der kühlerhaube sitzen gehabt hätte - und wehe man hupt dann, da wird man beschimpft,stinkefinger gezeigt etc....)

By HarryB (203.198.23.24) on Montag, den 21. Mai, 2001 - 11:37:

Menschenskind, es ist doch immer wieder erstaunlich, wie der farendil argumentiert: kennt die situation nicht, aber unkt schon wieder rum, das das fortbewegunsmittel, welches mit einem verbrennungsmotor ausgerüstet war, sich falsch verhalten hat!

Hat er das? Er hat wohl nur von einer Vorstellung gesprochen, klassifiziert, wer sich falsch verhalten hat, het er nicht. Bleib' doch einfach mal sachlich und fuehl Dich nicht immer auf den Schlips getreten, wenn man etwas gegen Deine heissgeliebten Verbrennungsmotoren vermutet. Und, so ganz nebenbei, sooo abwegig ist Walker's Vorstellung nun auch wieder nicht.

kann gar nicht zählen, wie oft ich schon beinahe so einen lebensmüden idioten auf der kühlerhaube sitzen gehabt hätte...

Kannst Du Dir vorstellen, wie oft man taeglich beim Radfahren - trotz Beachtung aller regeln und Vorschriften - von Autofahrern bedraengt, dicht ueberholt, kurzum in Lebensgefahr gebracht wird? Ich habe uebrigens nicht von Idioten oder potentiellen Moerdern geschrieben, obwohl mir das foermlich auf der Tastatur lag.....

By Walker (62.157.16.107) on Montag, den 21. Mai, 2001 - 12:10:

@farendil:

"na klar, schuld sind immer die anderen, nur nie die radfahrer oder fußgänger!"

Überrascht mich, daß Du das so siehst, ich habe das nicht geschrieben und bin da auch anderer Ansicht: Daß nämlich in ca. 40% der Fälle beide Beteiligten Fehler gemacht haben, und sei es nur, daß deren Fahrweise unzulässigerweise ein Null-Fehler-Verhalten aller anderen vorausgesetzt hat.

"kann gar nicht zählen, wie oft ich schon beinahe so einen lebensmüden idioten auf der kühlerhaube sitzen gehabt hätte"

Echt, so schlimm? Dann müßtest Du das ja allmählich wissen, daß mit Radfahrern auf der falschen Seite zu rechnen ist und könntest Dir längst einen kurzen Blick nach rechts angewöhnt haben. Ich mache das so, kann mich an ähnlich heikle Situationen nicht erinnern und komme vielleicht mal zehn Sekunden später ans Ziel. Und wie hast Du herausbekommen, daß es sich um lebensmüde Idioten handelt?

Vielleicht war ja auch der eine oder andere dabei, der links gefahren ist, weil er ein Geschäft 50 m weiter auf der linken Straßenseite aufsuchen wollte, und dies so gemacht hat, weil er das zweimalige, ebenfalls gefährliche Überqueren einer mehrspurigen Hauptverkehrsstraße vermeiden wollte. Solche Leute zählst Du sicher auch nicht zu den Idioten, stimmt's?

By farendil (217.80.147.67) on Montag, den 21. Mai, 2001 - 12:19:

@walker: Solche Leute zählst Du sicher auch nicht zu den Idioten, stimmt's?
doch! - solange sie über schrittgeschwindigkeit fahren und nicht jedem auseiner querstraße oder ausfahrt kommendem fahrzeug die vorfahrt gewähren.

ich bin selber oft und lange genug rad gefahren (jetzt hat mich dann doch eher die faulheit gepackt), und habe mich bestimmt nicht an jede regel gehalten, im gegenteil.
allerdings habe ich sowas nie gemacht, da ich doch an meinem leben hänge.


klar schaue ich in beide richtungen, schon um bevorrechtigte fußgänger durchzulassen, jedoch rechnet man nicht damit, daß da einer mit der 4 - 10 fachen geschwindigeit ankommt.

Und wie hast Du herausbekommen, daß es sich um lebensmüde Idioten handelt?

dazu genügt schon allein die tatsache, daß sie mit normaler fahrradgeschwindigkeit fahren und nicht anhalten, um mich durchfahren zu lassen.

By M.P. (149.225.58.85) on Montag, den 21. Mai, 2001 - 15:15:

@walker:
"Echt, so schlimm? Dann müßtest Du das ja allmählich wissen, daß mit Radfahrern auf der falschen Seite zu rechnen ist und könntest Dir längst einen kurzen Blick nach rechts angewöhnt haben."
Genau - und wenn erst einmal alle (also wirklich alle) Verkehrsteilnehmer falsch fahren ist das auch kein Problem, ist ja schließlich dann bekannt und jeder kann sich darauf einstellen...

"Vielleicht war ja auch der eine oder andere dabei, der links gefahren ist, weil er ein Geschäft 50 m weiter auf der linken Straßenseite aufsuchen wollte"
Erstaunlich wie ähnlich sich hier manche Forumsteilnehmer sind - zumindest wenn es darum geht (mehr oder minder) peinliche Antworten für Fehlverhalten zu finden ...

By Biker (217.3.125.176) on Montag, den 21. Mai, 2001 - 15:52:

Wenn es um das Fahren auf der falschen Strassenseite geht, habt ihr recht, das ist wirklich gefährlich.
Allerdings finde ich es nicht so schlimm, wenn man nur kurz die falsche Radwegseite benutzt...dann sollte man allerdings auch noch vorsichtiger fahren, als auf der richtigen Seite. Ich kann es auch verstehen, wenn Familien bzw. Eltern mit einem Kind im Fahrradsitz die falsche Seite benutzen, denn diese fahren immer relativ langsam und für sie ist das überqueren der Strasse, ohne Ampel etc., sehr beschwerlich und auch gefährlich. Ich denke, in Sonderfällen sollte man auch mal ein Auge zudrücken können.
Ich fahre in Berlin ausschliesslich auf der Strasse, weil entweder die Radwege zu kaputt sind und vor allem weil dort Fussgänger den Weg blockieren. So habe ich auch keine Probleme mit Ausfahrten und Einmündungen, weil ich ja auf der Strasse fahre.

By klausk (62.155.172.13) on Montag, den 21. Mai, 2001 - 17:33:

Hallo Walker,
natürlich ist es eine Vermutung von mir, die aber auf einigen Beobachtungen/Erfahrungen mit Radlern fußen. Deine Statistik kenne ich nicht, aber könnte die geringere Quote daran liegen, das ein angefahrener/gestürzter Radler nicht mehr alzu schnell abhauen kann???

Grüße
Klaus

By Biker (217.3.125.176) on Montag, den 21. Mai, 2001 - 23:48:

@klausk:
Nochmal wegen dieses Unfalls:
Gerade diese Kreuzung und andere Kreuzungen in dieser Grössenordnung muss man, wenn man denn unbedingt will, als Radfahrer nur mit allerhöchster (!) Vorsicht überqueren, egal ob bei "grün" oder bei "rot"... . Denn an grossen Kreuzungen verlieren viele Autofahrer die (Gesamt-)Übersicht und konzentrieren sich nicht mehr auf Radfahrer, weil sie selber gucken müssen, dass sie unbeschadet über die Kreuzung kommen und keine anderen Autos übersehen...da kann man als Radfahrer, der im normalen Autoverkehr "mitschwimmt", leicht übersehen werden... !
Manche ortsunkundigen Autofahrer (von denen gibt es in Berlin immer mehr) müssen an grossen Kreuzungen auch noch gucken, wo sie abbiegen müssen und da wird man als Radler sehr leicht schon mal übersehen...bzw. überfahren.

By Walker (62.155.140.132) on Dienstag, den 22. Mai, 2001 - 16:32:

@M.P.:

"Erstaunlich wie ähnlich sich hier manche Forumsteilnehmer sind - zumindest wenn es darum geht (mehr oder minder) peinliche Antworten für Fehlverhalten zu finden ..."

Verstehe ich nicht. Was ist hier wem peinlich und warum? Erklär doch mal.

Da nicht besonders viele Radfahrer extra losfahren, um Autofahrer zu erschrecken, habe ich mir erlaubt, mal eine logische und im übrigen vielfach zutreffende Erklärung beizusteuern, warum manche in Gegenrichtung fahren. Es ist eine Tatsache, daß bei der Verkehrsplanung die Bedürfnisse der Radfahrer oft zu kurz kommen. Wenn die dann mit der für sie unzumutbaren Situation kreativ umgehen, ist ihnen das nicht unbedingt zu verdenken.

Im übrigen sollte nicht unerwähnt bleiben, daß es an Hauptverkehrsstraßen auch Radwege gibt, die für beide Fahrtrichtungen freigegeben sind. Dies ist für Autofahrer, aus einer Seitenstraße kommend, nicht immer erkennbar - also bitte Vorsicht.

@farendil:

"jedoch rechnet man nicht damit, daß da einer mit der 4 - 10 fachen geschwindigeit ankommt."

4-10-fach schneller als wer oder was? Als Du? Ist ja unerhört! (War jetzt ein Scherz, damit keiner meint, ich sei humorlos.) Ich weiß nicht, wo Du Deine Erfahrungen sammelst, ich jedenfalls kann das so nicht bestätigen: Die meisten "Geisterradler", die ich sehe, sind eher langsam und verhalten sich defensiv (und fallen deshalb kaum auf). Wer in der Situation schnell fährt, handelt unverantwortlich - so würde ich Dir zustimmen.

Bist Du nicht auch der Ansicht, daß die Verwerflichkeit von Regelverstößen jeweils unter Würdigung der Gesamtsituation beurteilt werden sollte? Beim Zuschnellfahren wirst Du das wohl schon können - übe das doch mal ein wenig bei den Radfahrern.

@klausk:

"könnte die geringere Quote daran liegen, das ein angefahrener/gestürzter Radler nicht mehr alzu schnell abhauen kann?"

Ist nicht ganz meine Sorte von Humor.

By alfa (195.124.135.4) on Dienstag, den 22. Mai, 2001 - 17:06:

Hört endlich auf, den Elch zu füttern, der Elchkot steht schon knietief!

By farendil (217.80.147.116) on Dienstag, den 22. Mai, 2001 - 17:33:

@alfa: wieso denn?? jetzt wird es doch erst (zugegeben ausnahmsweise) lustig!

@walker: Wenn die dann mit der für sie unzumutbaren Situation kreativ umgehen, ist ihnen das nicht unbedingt zu verdenken.

sind ja ganz neue töne!

irgendwie kenne ich den spruch von mir selber!

aber wehe für mich ist eine beschränkung unzumutbar und ich lasse meiner kreativität freien lauf...

(im übrigen: exakt das war es, was m.p. meinte, du hast es mit diesem satz noch mal extra deutlich herausgestellt!)

ps: die 4-10 fache geschwindigkeit war im verhältnis zum fußgänger gemeint...

By M.P. (149.225.152.146) on Mittwoch, den 23. Mai, 2001 - 01:01:

@walker
Verstehe ich nicht. Was ist hier wem peinlich und warum? Erklär doch mal.
Reicht Dir die ebenso kurze wie treffende Antwort von farendil ? Andernfalls erläutere ich Dir gern noch einmal umfassender meinen Standpunkt...

PS: Danke für Deine Antwort Farendil - seltene Gemeinsamkeiten... ;-)

By Walker (193.158.169.36) on Mittwoch, den 23. Mai, 2001 - 10:03:

@M.P.:

"Andernfalls erläutere ich Dir gern noch einmal umfassender meinen Standpunkt..."

Bitte ja. "noch einmal"? Muß ich übersehen haben.

By Rainer (212.201.18.76) on Mittwoch, den 23. Mai, 2001 - 12:43:

@ Biker,

Hallo Biker,

daß der besagte Autofahrer nicht viel Grips im Kopf hat, hat er mit seiner vulgären Sprache ja schon eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht. Ich hätte mit dem überhaupt kein Wort geredet, sondern Kennzeichen notiert und - falls Zeugen vorhanden - angezeigt. Fertig!

Allerdings - so meine Beobachtung - ist das Verhalten mancher Radfahrer ja auch nicht gerade vorbildlich: Nachts ohne Licht fahren, gegen die Einbahnstraße fahren, vor dem Fußgängerüberweg nicht anhalten und dann zwischen den überquerenden Fußgängern durchschlängeln, kein Fahrtrichtungszeichen geben und vieles mehr sind die täglichen Verkehrssünden der Radfahrer. Rote Ampeln überfahren ist natürlich der Gipfel. Eine gelbe Ampel als Radfahrer überqueren würde ich nie machen. Allein schon deshalb nicht, weil man als Radfahrer ja länger braucht als ein Auto um die Kreuzung zu überqueren. Auch gibt es Autofahrer, die bei rot/gelb schon los fahren, ohne grün abzuwarten.

Radfahrer dürfen sich oftmals nicht über den Frust der anderen Verkehrsteilnehmer - nicht nur der Autofahrer - wundern. Verhaltet Euch genauso verantwortungsvoll wie Ihr es auch von anderen erwartet, dann gibt es solche Situationen nicht.
Noch ein Tip: Im Straßenverkehr immer auf alle möglichen Faxen anderer gefaßt sein. Leider ist es oft so, daß man im Straßenverkehr für andere mitdenken muß....

MfG
Rainer G.

By Biker (217.3.125.239) on Mittwoch, den 23. Mai, 2001 - 23:45:

@Rainer:
Ich sehe ja ein, dass ich in der Situation etwas überreagiert habe, aber als der Mann mich "Hurensohn" nannte, wurde ich halt sauer.

Die täglichen Verkehrssünden der Radfahrer kann ich nicht abstreiten...allerdings gibt es auch allätgliche Sünden bei den Autofahrern...so gleicht es sich aus!

Das man im Strassenverkehr oft für zwei oder mehr Verkehrsteilnehmer denken muss, habe ich schon oft erfahren. Das ist eine Art lebensrettender Instinkt, wenn man viel Fahrrad fährt (besonders in grossen Städten!).


Gruss Biker

By M.P. (149.225.52.139) on Donnerstag, den 24. Mai, 2001 - 00:28:

@Walker:
"Bitte ja. "noch einmal"? Muß ich übersehen haben."
Ganz einfach: Du rechtfertigst eine Regelverletzung mit einem persönlichen Vorteil und versuchst gleichzeitig, das dadurch entstehende Gefährungspotential zu relativieren. Ungewohnt, dies hier (im Forum) mal aus Radfahrersicht zu lesen, aber keinen Deut besser als die gleiche Argumentationsweise von der 'Kraftfahrerseite'...

Reicht's oder werden noch Beispiele benötigt ?

By Nachtvogel (193.98.188.218) on Donnerstag, den 24. Mai, 2001 - 21:09:

Eine nachdenkenswerte Ergänzung zum Thema "Frust von Rad- und Autofahrern" (Ich bin mit beiden Verkehrsmitteln unterwegs):

Der jeweilige Frust bei Radfahrern und Autofahrern hat sehr unterschiedliche Ursachen. Wenn man in Großstädten einmal die Verkehrsflächen miteinander vergleicht, die die Behörden diesen beiden Gruppen zur Verfügung stellt, wird man extreme Unterschiede feststellen.

Strassen: überwiegend gut bis sehr gut ausgebaut (eben), Radwege meist holperig und alle paar Meter unterbrochen durch Ausfahrten, Baumwurzeln etc.; Ampelschaltungen: weitgehend auf optimale (Auto-)Durchflussmenge abgestimmt, natürlich zuungunsten anderer Verkehrsteilnehmer (Beispiel Grünphase: Auto = 1 Minute 30 Sek., anschl. Fussgänger 5-10 Sek.); Radwege sind meist nicht parallel zur Strasse, sondern z.T. abenteuerlich (sprich: unfallträchtig) verschwenkt; auf dem Radweg parkende Autos sind Alltag - auf der Strasse stehende Fahrräder hab' ich noch nie gesehen. Und dann wären da noch die "kombinierten" Rad-/Fusswege. Gefährlich für Radfahrer und Fussgänger, normales Fahren unmöglich.
Die Reihe liesse sich noch lang fortsetzen ...

Daraus resultiert ein Teil des Radfahrer-Frustes. Wie ich meine, durchaus zurecht.

Der Frust der Autofahrer wird i.d.R. durch andere Autofahrer geschürt. Alle Parkplätze besetzt; überfüllte Strassen zu fast jeder Tageszeit; verhasste Geschwindigkeitsbegrenzungen wo man doch schliesslich schneller könnte dank vieler, teuer bezahlter PS ... Auch hier gäb's noch mehr zu schreiben.

Wenn die Politik beide Seiten gleichwertig behandeln würde, hätten die Radfahrer praktisch das Paradies. Der Autoverkehr käme augenblicklich zum Stillstand.

Resultierend aus der Ungleichbehandlung habe ich persönlich weitaus mehr Verständnis für frustrierte Radfahrer.

By Rainer G. (212.185.249.121) on Donnerstag, den 24. Mai, 2001 - 23:52:

@Biker,

Hallo Biker,

"....aber als der Mann mich
"Hurensohn" nannte, wurde ich halt sauer."
Da hätte ich ihm bestenfalls gesagt "Na? ob Deine Mutter Dich gewollt hat?"... :-))

"Die täglichen Verkehrssünden der Radfahrer kann ich nicht abstreiten...allerdings gibt es auch
allätgliche Sünden bei den Autofahrern...so gleicht es sich aus!"

Also dieser Standpunkt ist mit Verlaub gesagt kindisch! Was bitte soll dieses gegenseitige Aufrechnen von Verstößen? Es bringt doch nicht weiter. Wenn viele so denken verschlimmert es doch die Situation nur noch. "Der fährt gegen die Einbahnstraße, also fahre ich bei Rot über die Kreuzung..." Wenn man so denkt braucht man sich über das Chaos nicht wundern und Unfälle sind vorprogrammiert. Verstöße muß man doch nicht mit Verstößen beantworten und Aggressivität nicht wieder mit Aggressivität.
Die bessere Lösung: Gehe DU mit gutem Beispiel voran dann kann Dir keiner was nachsagen. Wenn Du an der Ampel bei Rot anhältst und die anderen Radfahrer fahren durch und lachen über Dich - laß sie doch lachen: Dummheit straft sich irgendwann von selbst. Und was diesen Autofahrer betrifft dazu habe ich Dir ja schon gesagt was von solchen Leuten zu halten ist.

MfG
Rainer

By farendil (217.0.227.96) on Freitag, den 25. Mai, 2001 - 11:36:

@nachtvoegel: vielleicht liegen die unterschiede ja in den abgaben begründet, die autofahrer für ihr fahrzeug (und für: den treibstoff, versicherung, etc.) dem staat zur verfügung stellen und diejenigen, welche die radfahrer machen.

also freu dich über die vielen autos, denn ohne sie gäbe es das geld für deine radwege überhaupt nicht!

By Nachtvogel (193.98.188.218) on Freitag, den 25. Mai, 2001 - 15:23:

@farendil

Dumm gelaufen, aber die Realität sieht etwas anders aus. Der Strassenverkehr in Deutschland wird von der Volkswirtschaft mit ca. 200 Milliarden (!) DM jährlich subventioniert.

Solltest du's nicht glauben, vielleicht finde ich kurzfristig die Quelle dieser Info.

Ohne die vielen Autos gäbe es vielleicht viel schönere Radwege ...

By farendil (217.0.227.96) on Freitag, den 25. Mai, 2001 - 15:54:

@nachteule: wie naviv muß man eigentlich sein, um sowas zu glauben??


rechne mal:
-spritsteuern (vom einfuhrzoll über mineralöslsteuer und ökosteuer bis hin zum stueranteil im verfahrenen treibstoff für den transport desselben)
-kfz-steuer
-versicherungssteuer
-mehrwertsteuer (auf kauf, reparatur, benzin, ersatzteile, pflege, tüv, etc.)
-einnahmen aus der verkehrsüberwachung


wenn dir das nicht reicht:
wieviel von den vorhandenen arbeitsplätzen hängt direkt oder indirekt am auto?
wieviel lohnsteuer, sozialbeiträge etc. bezahlt jeder arbeitnehmer und -geber und wieviel DM müßten für Sozialhilfe aufgewendet werden, wenn diese Arbeitsplätze weg wären??


was währe denn ohne straßenverkehr?? ach so, die busse brauchen auch strassen und die lieferfahrzeuge auch...


PS: apropos quelle: lies dir doch mal meine quelle zum co2 durch, oder verdrängst du sowas aus deinem weltbild??

By Biker (217.3.124.137) on Freitag, den 25. Mai, 2001 - 16:25:

@Rainer:
Ich meinte das mit den sich ausgleichenden Verstössen nicht so, dass man wenn ein Autofahrer etwas falsch macht, auch "einen Verstoss frei hat". Ich wollte damit eigentlich sagen, dass sich Autofahrer auch nicht einwandfrei benehmen, weil sich hier einige Meinungen so angehört haben, als würden nur Radfahrer täglich gegen die Verkehrsregeln verstossen... .

@Nachtvogel:
Ich kann mich deiner Meinung/Argumentation voll und ganz anschliessen!!!!
Aber die Autofahrer sehen das meist nicht ein, dass der Strassenverkehr subventioniert wird, schliesslich bezahlen sie sooo viele Steuern, da muss doch dann alles mit abbezahlt sein, oder? ;-)


Gruss
Biker

By farendil (217.0.227.96) on Freitag, den 25. Mai, 2001 - 16:36:

@biker: Aber die Autofahrer sehen das meist nicht ein, dass der Strassenverkehr subventioniert wird, schliesslich bezahlen sie sooo viele Steuern, da muss doch dann alles mit abbezahlt sein, oder? ;-)

ach ja, was bezahlst du denn für deine radwege oder die mitbenutzung der straße??


ps: sind wir hier im radfahrer-forum???

wenn ja, kann mir dann einer sagen, wie ich zum forum mit dem themengebiet verkehrsüberwachung komme??

By Nachtvogel (193.98.188.218) on Freitag, den 25. Mai, 2001 - 16:59:

@farendil

Du machst es dir etwas leicht, jemanden naiv zu nennen, der lediglich das Ergebnis einer Studie nennt. Ich mache dir doch persönlich auch nicht den Vorwurf, dass deine Aufzählung der Ausgaben der Autofahrer sich liest, wie ein ADAC-Handbuch für geschröpfte Autofahrer.

Ich pflege solche Zahlen nur dann zu glauben, wenn sie nicht lediglich genannt werden, sondern wenn aus der entsprechenden Dokumentation auch hervorgeht, wie man zu ihnen gelangte.

Der ADAC vergleicht z.B. regelmässig die Staatseinnahmen aus KFZ- und Mineralölsteuer mit den Ausgaben für Strassenbau. Durch Weglassen kann sich wunderbar eine Statistik nach Geschmack basteln.
Weggelassen werden nämlich z.B. die Kosten für Polizei und Rettungsdienste, für Verkehrseinrichtungen wie Ampeln, Schilder etc.
Dann die subventionierten Parkplätze (ein Parkplatz in einer Großstadt kostet DM 5,- pro Stunde - rund um die Uhr) und die riesigen, durch Autos verursachten Umweltschäden, die überwiegend gar nicht mit Geld wiedergutzumachen sind. Die Liste liesse sich beinahe endlos fortsetzen.

Ach ja, bei der Herstellung eines PKW entstehen rund 30 Tonnen Abfall. Zahlt dessen Beseitigung der Autofahrer?

Wie heisst es so treffend in einer Werbung für den Sender arte: Machen Sie sich das ganze Bild ...

By admin (213.240.142.36) on Freitag, den 25. Mai, 2001 - 17:19:

[Thread verschoben von Allgemein in Off-Topic]

By Biker (217.3.124.137) on Freitag, den 25. Mai, 2001 - 22:48:

@farendil:
Ich fahre auch Auto, bezahle also auch Steuern dafür. Ansonsten kann ich mich Nachtvogel wieder nur voll und ganz anschliessen.
Vergleich doch mal die Schäden, die durch ein Auto und durch ein Fahrrad entstehen...ich denke, da ist es nicht verwunderlich, dass ein Fahrrad "für immer" steuerbefreit ist... !

By farendil (217.0.227.96) on Samstag, den 26. Mai, 2001 - 01:11:

@biker: nochmal: welche shäden richtet eine modernes kfz mit einem katalysator denn noch groß an??

die abgase die aus dem auspuff kommen sind in großstädten bei ensprechender wetterlage teils sauberer als die angesaugte luft.
zum thema co2 hatte ich ja neulich schon was geschrieben.


herstellung:
klar fallen da schadstoffe an, aber das ist bei einer waschmaschine oder einer kaffeemaschine genau so.
im übrigen stehen solche spaaratos wie z.b. der lupo 3L sehr schlecht da, da dort aluminium in groesseren mengen verwendet wird, was die bilanz sehr verschlechtert.

lärm: da könnte man freilich noch was tun - stichpunkt umgehunsstraßen, lärmschutzwände etc. (bitte jetzt nicht das thema sportauspuff, das wird wo anders besprochen)
geld dafür wird von den autofahrern reichlich bereitgestellt.

strassenschäden: nicht wirklich - ein bus oder lkw ist schlimmer als einige 1000 autos, da die belastung leider nicht proportional mit dem gewicht steigt.

also: radwege wollen auch angelegt sein - woher kommt das geld dann bitte?
gereinigt müssen auch diese mal werden, polizei wird anteilig benötigt, ebenso rettungsdienste, verkehrsschilder etc.

ach so: ich möchte nochmals meine frage von vorhin wiederholen:
sind wir hier im radfahrer-forum???

wenn ja, kann mir dann einer sagen, wie ich zum forum mit dem themengebiet verkehrsüberwachung komme??

By Biker (217.3.120.161) on Samstag, den 26. Mai, 2001 - 19:07:

@farendil:
Nein, du bist hier nicht im Radfahrer-Forum, aber diese Diskussion hat sich aus einem Problem entwickelt, die in dieses Forum passte.

Ein Auto (und mag es noch so modern sein) richtet immer noch einige mehr Schäden an, als ein Fahrrad. Was glaubst du, was ein grosser Grund dafür ist, dass in Grossstädten die Abgase oft sauberer als die "normale" Luft sind? Das sind nicht alleine die Autos, aber diese sind doch zu einem grossen Teil daran beteiligt... !

Nimm z.B. den Platz, den ein Fahrrad auf der Strasse braucht und vergleiche den mit dem vom Auto eingenommenen.

Und das mit der Reinigung kannst du auch vergessen. Hast du schonmal ein Putzauto oder irgendjemanden gesehen, der einen Radweg gesäubert hat? Guck dir doch die Radwege an, die sind meistens (!) kaputt und nicht sonderlich sauber. Teilweise kannst du jetzt noch das Streugut vom Winter darauf finden. Aber müsste die Reinigung der Radwege nicht so oder so unter Säuberung der Bürgersteige fallen????

By Nachtvogel (193.98.188.218) on Samstag, den 26. Mai, 2001 - 19:28:

@farendil

Du reduzierst die Schäden, die ein Auto verursacht, immer wieder nur auf den Schadstoffausstoss. Dieser mag bei modernen Fahrzeugen in der Tat sehr gering sein (bis auf CO 2).

Aber: die weltweit ca. 600 Millionen Fahrzeuge brauchen Benzin und Öl, welche unter oftmals sehr hoher Umweltschädigung gefördert werden. Sie brauchen Reifen, die irgenwann Abfall sind, das Auto selbst wird irgenwann Abfall, Strassenbau dezimiert die Natur, dazu gesellt sich krankmachender Lärm und horrender Flächenverbrauch usw. usw.

Zum Thema "falsches" Forum: Wenn das Fahrrad als Verkehrsmittel bei "Off-Topic" nicht Thema sein darf, dann weiss ich auch nicht ...


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