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Blitzen während der Fahrt?

Radarfalle.de Forum: Archiv: 2001: Geschwindigkeitsverstoß: Blitzen während der Fahrt?
By Zaphod (62.104.214.95) on Dienstag, den 3. April, 2001 - 21:10:

Ich hab neulich dummerweise eine mobile Radarfalle die auf der Autobahn unterwegs war überholt (ca.145, 120 erlaubt). Bevor ich gepeilt hab das der Kram im Heck des Omega Kombis eine Radarfalle ist hat es schon geblitzt. Haben die mich jetzt verarscht weil sie sauer waren, oder ist das zulässig aus einem fahrenden Fahrzeug zu blitzen? Sonst müssen die doch auch jedesmal die Abstände großartig vermessen wenn die sich irgendwo hinstellen, oder ist das ein anderes Gerät? Wäre für Erfahrungen/Wissen dankbar. Es wartet sich immer so schlecht wenn man nicht weiß was kommt..

By Nico (217.1.96.254) on Dienstag, den 3. April, 2001 - 21:21:

schau dir mal das video an. wenn du das auto erkennst hast du pech gehabt und wirst demnächst post bekommen :o(.
Moving Radar

warst du zufällig in schleswig unterwegs evtl. richtung kiel??

MfG

By Zaphod (62.104.214.95) on Dienstag, den 3. April, 2001 - 22:52:

ja, richtung neumünster. genau die karre wars. pech gehabt, mal sehn wie schnell ich wirklich war. auf den scheiss fall ich aber auch nur einmal rein, gefahr erkannt, gefahr gebannt.

By Keiichi (217.80.148.146) on Mittwoch, den 4. April, 2001 - 20:37:

haben die mit der "moltinavo move" eigentlich höhere toleranzen als ein stationärer oder teil stationärer Blitzer???
rein von der sache her müssten die doch mehr abziehen weil die sache ja sicher bei weitem nicht so 100% genau läuft wie ein teil stationärer mit drillings lichtschranke

By michael (172.177.9.223) on Mittwoch, den 4. April, 2001 - 22:14:

@Keiichi:

Naja, im Regelfall werden beim Multanova VR 6F Moving auch 3 km/h bzw. 3% abgezogen.
Das Verfahren hat allerdings so seine gewissen Tücken, so daß man (u.U. mit Hilfe eines findigen Anwalts) auch noch 1-2 km/h mehr rausschlagen könnte.

By farendil (217.0.226.245) on Donnerstag, den 5. April, 2001 - 00:05:

@michael: wenn 3 km/h (/ 3%)die normale meßgeräteungenauigkeit bei 100% paralleler aufstellung zur fahrbahn sind, dann muß die toleranz beim anschluß an einen (geeichten) tacho auf jeden fall noch mal ne "ganze ecke" höher sein.

nehmen wir mal an, die 3 km/h (/ 3%) werden durch die meßgeräteungenauigkeit aufgebraucht (logisch, sonst würden sie ja weniger toleranz geben!), dann gibt es folgende, beim moving radar toleranzerhöhende faktoren:

- tachoungenauigkeit (auch ein geeichter tacho geht immer etwas falsch)
- reifenumfang - nicht nur, daß meist verschiedene - mit nicht 100%ig gleichem abrollumfang - rad/reifenkombinationen zulässig sind, auch unterscheidet sich der reifenumfang durch abnutzung
-nicht absolut paralleles fahren zur fahrbahnmarkierung bzw. leichte kurven in der straßenführung
-evtl. auch karosseriebewegungen des messenden fahrzeugs.

By Matthias (62.158.24.171) on Donnerstag, den 5. April, 2001 - 07:21:

Farendil hat da schon recht. Ich kann es auch nicht nachvollziehen, daß mit Meterstab geparkt werden muß und andererseits fröhlich rumgefahren werden kann - und das alles mit der gleichen Toleranz.

Nicht zu vergessen, daß sich auch zusätzlich die ganze Umgebung relativ zum Meßfahrzeug bewegt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Leitplanken, Brückenpfeiler, Mauern, Mülleimer .... exaktere Werte hervorbringen.

By alfa (195.124.135.4) on Donnerstag, den 5. April, 2001 - 09:48:

Meines Erachtens müsste man die Toleranzen vom geeichten Tacho und die vom Messgerät addieren. Denn geeichter Tacho (allgemein Messgerät) heisst nichts anderes, als das die Abweichung zum exakten Wert gemessen und in einer Funktion dargestellt ist. Eine andere Frage ist die Eichfähigkeit von einem Messgerät. Wenn die Abweichung zu gross ist, wird es als nicht eichfähig bezeichnet.
Im obigen Fall müsstealso meiner Ansicht nach aus einer Tabelle der Wert der Abweichung des Opeltachos bei 145 km/h genommen werden und dem "Abzugwert" des Multanove hinzuaddiert werden. Es käme also eingrösserer Abzugwert heraus. Denn es ist anzunehmen, dass der Opeltacho voreilt, aber eben nicht konstant. Ob der Bordrechner das so macht, könnte ein Fachanwalt hinterfragen.

By michael (62.227.0.228) on Donnerstag, den 5. April, 2001 - 21:35:

@farendil, Matthias, alfa:

Natürlich spielen zur Genauigkeit einer Messung mittels Moving-Radar noch mehr Faktoren mit rein als bei einer stationären Messung (z.B. Reifengröße etc.). Allerdings zollt die PTB dem MU VR 6F Moving leider nur 3 km/h bzw. 3% zu (siehe Becker: Geschwindigkeitsüberschreitung im Straßenverkehr); daran ist im Normalfall nichts zu rütteln. Man braucht da schon einen gewieften Anwalt und ggf. auch einen Sachverständigen, um den Richter davon zu überzeugen, daß die Toleranz eben nicht ausreicht.

By alfa (195.124.135.4) on Freitag, den 6. April, 2001 - 09:25:

@michael
das würde nichts anderes heissen, als dass die Tacho-Voreilung von dem Mess-Omega zu meinen Lasten geht. Diese könnte sogar grösser sein, als die abgezogenen 3%.Meine allerdings nur auf Leihwagen basierenden Erfahrungen mit Opel Omega Tachos war, dass die ziemlich vorgingen.(Wenn alle LKW z.B. knapp 100 fahren lt Tacho kann der nicht genau anzeigen) Wobei glaube ich 7% Voreilung sowieso noch normgerecht sind.
Somit wäre denkbar, dass jemand der korrekt fährt, schon am Ende des Toleranzbereiches(+20) gemessen wird; oder jemand der nur 10 km/h schneller ist, mit 21+km/h gefilmt wird.
Wenn dieser Effekt nicht berücksichtigt ist bei dem Karren, hätte ein Gutachter damit meine ich nicht viel Probleme.

By Matthias (217.1.12.146) on Freitag, den 6. April, 2001 - 09:57:

Die Geschwindigkeitserfassung wird natürlich (hoffentlich) geeicht und ist nicht identisch mit dem Original-Tacho. Ich nehme zwar an, daß man dazu den schon vorhandenen Impulsgeber verwenden wird, aber der hat ja nichts mit der Ungenauigkeit des Fahrzeugtachos selbst zu tun.
Die Genauigkeit der Impulsgeber ist natürlich sehr hoch und eigentlich toleranzfrei, da sie pro definierter Anzahl Achsumdrehungen immer die konstante Anzahl Impulse dazu liefern werden. Der einzige Toleranzfaktor dabei sind die Räder, bzw. Reifen und deren sich im Fahrbetrieb verringernde Profiltiefe.

By farendil (217.80.147.86) on Freitag, den 6. April, 2001 - 11:10:

@matthias: nicht nur das profil, auch der luftdruck spielt eine rolle.

außerdem verformen sich reifen bei hohen geschwindigkeiten durch die auftretenden kräfte, so daß sie nicht mehr rund, sondern eher eiförmig sind.

By Matthias (62.227.94.210) on Freitag, den 6. April, 2001 - 11:28:

@farendil:

Richtig, das auch noch. Sagen wir einfach alles, was sich auf den effektiven Abrollumfang der Räder auswirkt.

By alfa (195.124.135.4) on Freitag, den 6. April, 2001 - 13:33:

@matthias
Wie oben schon gesagt, eine Eichung istimmer nur eine quantitative Ermittlung der Abweichung vom Soll. Ein geeichter Tacho ist vom Prinzip daher nicht genauer als ein ungeeichter. Mit "Tacho" war in dem Fall aber die gesammte Geschwindigkeits Mmessung des Opel gemeint, die eine Addition von einzelnen Ungenauigkeiten der verwendeten Bauteile (quasi als Kette a+b-c+d)darstellt. Wie Farendil richtig gesagt hat, ist diese resultierende Abweichung aber noch nicht mal konstant währendd der Fahrt.Eigentlich müsste daher für das Fahrzeug die grösste vorkommende Abweichung der Toleranz des Multinova pauschal hinzuaddiert werden, oder man würde den Autofahrer ungerechtfertigt benachteiligen.

By Matthias (62.227.95.172) on Freitag, den 6. April, 2001 - 13:46:

Klar. Ich sagte ja oben auch schon, daß mehr Toleranz dazugerechnet werden müsste. Du hast da schon vollkommen recht, daß man die maximal mögliche Abweichung, die beim Moving-Betrieb auch nur eventuell auftreten kann, zur Toleranz hinzurechnen sollte.

Am besten wohl - sofern mit Anhaltekontrolle - gleich mal die Eichurkunde zeigen lassen, Reifengröße vergleichen und Luftdruckprüfer aus der Tasche zaubern (berücksichtigen, daß warme Reifen höheren Druck haben).

By michael (62.227.9.155) on Freitag, den 6. April, 2001 - 14:39:

Der Verkehrsüberwachungserlaß von Schleswig-Holstein räumt für eine Messung mittels Moving-Radar eine Toleranz von 4 km/h bzw. 4% ein. Dies ist zwar immerhin etwas großzügiger als die Verkehrsfehlergrenze der PTB, aber kann unter Umständen im Einzelfall immer noch zu gering sein.
Prinzipbedingt gelten übrigens auch beim Moving-Radar die gleichen Fehlermöglichkeiten wie beim stationären Radareinsatz bzgl. Reflexionsfehlmessungen und dergleichen.


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