Folgenden Text aus den heutigen News möchte ich Euch nicht vorenthalten. Kürzlich hatten zwei Gendarmen aus Vorarlberg die Idee, sich im Bereich Radarkontrollen selbständig zu machen und ertappte Autofahrer bei der Bezirkshauptmannschaft (BH) anzuzeigen. Diese hätten natürlich keine Befugnis, an Ort und Stelle zu kassieren. Wenn Ihr in Österreich gleich bezahlt, kommt Ihr oft mit 300.- ATS durch, Strafen höher als 500.- ATS darf kein Gendarm kassieren (Ausnahme: Vignette nicht geklebt). Eine Anzeige bei der BH kostet min. 800.- ATS.

Und hier der Text aus den heutigen News:

STREIFLICHT
Private Messdienste

VON FRANZ MUHR

Darauf haben die autofahrenden Melkkühe im Ländle sicher schon lange gewartet: dass sie nämlich künftighin durch zwei clevere Gendarmen sozusagen nebenberuflich in Heimarbeit nochmals mittels Privat-Radarwagen angezeigt und dann noch mehr abgezockt werden, als dies sonst schon der Fall ist", empörte sich Leser Kurt S. aus Lustenau über die "privaten Radarraubritter", als vor ein paar Wochen ruchbar wurde, dass zwei Ordnungshüter aus Altach und Mäder sich bereit fänden, den Gemeinden derartige "Serviceleistungen" anzubieten.

Die selbst ernannten Privatkontrollore würden messen. Zu strafen hätte die Bezirkshauptmannschaft.

Auch Herr Kurt B. aus Feldkirch reagierte erbost, nachdem das Beamtenduett seine Absichten erklärt und festgestellt hatte, dass es seine geeichte Gerätschaft selbst zu bezahlen gedächte.

"Gedenken Sie, Ihren Job bei der Gendarmerie aufzugeben?", wollte Herr B. wissen. Und ob die beiden fürderhin ihre Existenz quasi durch Provisionen aus den Straferlösen zu fristen würden.

E-Mail-Verfasser Anton H. hingegen zeigte ein gewisses Verständnis für das private Radarprojekt und rügte scherzhaft Herrn Kurt S: "Wagen wir das Übermenschliche, unterwerfen wir uns der grausamen Tortur: Halten wir uns ganz einfach an Geschwindigkeitsbegrenzungen!"

Man sieht: Im Ländle wogen die Emotionen über derlei Vorhaben. In Niederösterreich hingegen boomt bereits das Geschäft mit der privaten Radarüberwachung. In den Südbahngemeinden Leobersdorf und Lichtenwörth waren kürzlich zwecks Eprobung private Radarsheriffs unterwegs.

In Lichtenwörth (40 km/h auf Gemeindestraßen) wurden binnen zwei Wochen 400 Temposünder ertappt und angezeigt, obwohl von der Gesetzeslage her noch nicht einmal klar ist, ob eine Gemeinde überhaupt eine Anordnung zu Tempokontrolle geben kann.

Am Zug ist jetzt die BH. Sie muss die Anzeigen prüfen und gegebenenfalls Strafbescheide ausstellen. Zeit- und und kostenaufwändige Lenkererhebungen sind die Folge. Der zuständige Bezirkshauptmann ächzt bereits: "Die Gemeinden kassieren ab, und wir sind die Bösen. Wenn das Beispiel Schule macht, gehen wir in Arbeit unter."

Solchermaßen explodiert der Aufwand für Strafen, die vor Ort vielleicht ein paar Hunderter kosten. Was nicht der Fall wäre, wenn sich die Herrn Gendarmen einfach im Dienst eine Radarpistole geben ließen.

By Markus (217.86.172.100) on Mittwoch, den 28. März, 2001 - 18:33:

Sorry, aber die spinnen, die Ösis... ;-))

By Matthias (62.227.95.223) on Mittwoch, den 28. März, 2001 - 21:15:

Naja, die Schluchtensch****** spinnen ja immer.
Aber in Deutschland haben wir doch schon längst Privatfirmen, die den Kommunen die Blitzerei abnehmen. Was spektakulär neues haben die da nicht erfunden, nur bei uns abgeschaut...

By tHeMaDbUlLrIcH (213.196.94.14) on Sonntag, den 15. April, 2001 - 21:08:

naja. verhältnisse wie im mittleren sibirien. . .

By Berserker (62.54.72.47) on Mittwoch, den 18. April, 2001 - 00:42:

Vielleicht sollte man bei solchen besch******* Oberdenunzianten mal private PASSIVRADARRAKETEN verwenden um die unschädlich zu machen...