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Der Baum als Todesfalle

Radarfalle.de Forum: Archiv: 2001: Allgemein: Der Baum als Todesfalle
By me (213.61.158.40) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 01:33:

Eine Studie des Instituts für Schadenverhütung in Köln präzisiert die Gefahren durch Straßenbepflanzung

Köln usk - Der Baum ist das gefährlichste Hindernis für Autofahrer, die von der Straße abkommen. 10000 Tote und 66000 schwer Verletzte sind die Bilanz der vergangenen fünf Jahre. Jeder neu gesetzte Baum am Straßenrand kann morgen zur Todesfalle werden. Einen "unkritischen" Abstand zum Fahrbahnrand gibt es bei Bäumen nicht, wie eine Studie des Instituts für Schadenverhütung in Köln (ISK) belegt.
"Der Aufprall ist mit einem Sturz aus einem 21 Meter hohen Hochhausfenster auf einen U-Bahn-Gitterzaun vergleichbar", beschreibt ISK-Leiter Volker Meewes die Kollision mit einem zehn Meter von der Fahrbahn stehenden Baum. Die Auswertung hunderter von Baumunfällen mache schnelles Umdenken nötig, fordert der Unfallforscher: "An Hauptverkehrsstraßen darf nirgendwo mehr ein Baum gepflanzt werden."

Doch bisher sei genau das Gegenteil der Fall. Überall in Deutschland würden "in sicherem Abstand zur Straße" neue Alleen angelegt. Eine ausreichende Sicherheitszone gibt es laut ISK-Studie dabei nicht. Selbst wenn der Fahrer im sehr flachen Winkel von rund acht Grad die Straße verlässt und sein Fahrzeug aus 100 km/h noch leicht abbremsen kann, kollidiert der Wagen mit einer Geschwindigkeit von 74 km/h mit dem natürlichen Hindernis. Noch schlimmere Unfallfolgen entstehen, wenn der Autofahrer aus Tempo 100 mit steilem Winkel abkommt. Bei 15 Grad beträgt die Aufprallgeschwindigkeit etwa 97 km/h. "Das entspricht schon einem Fenstersturz aus 37 Metern", erläutert Meewes.

Scharf kritisiert der Unfallforscher den ADAC. "Der Autoclub behauptet, dass hinter Mulden gepflanzte Bäume ungefährlich sind. Doch tatsächlich sind hier die Gefahren noch größer, denn das Auto wird katapultartig gegen das Hindernis geschleudert." Fazit der Studie: Neue Bäume dürfen nur hinter Schutzplanken gepflanzt werden. Doch damit werden die Alleen teuer: Ein Kilometer Schutzplanke kostet rund 200000 Mark. Billiger ist es nach Ansicht der Unfallforscher deshalb, die neuen Alleen nur an Rad-, Reit- oder Wanderwegen anzupflanzen.

Eine Neupflanzung von Bäumen kann auch für die verantwortliche Baubehörde teuer werden. "Bereits seit 1993 ist allgemein bekannt, wie gefährlich Bäume am Fahrbahnrand für Autofahrer sind", meint Prof. Gerrit Manssen von der Universität Regensburg. "Kollidieren Kraftfahrer mit solchen Bäumen, können sie den Staat auf Schadenersatz verklagen." So das Ergebnis des Rechtsgutachtens, das Manssen für den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erstellt hat. Damit haben sich die Klagechancen für Baumopfer deutlich verbessert, auch wenn sie wegen überhöhtem Tempo oft mit einer Mitschuld rechnen müssen.

Auf den vielen vorhandenen Alleen könnten Unfälle allerdings sehr schnell durch Tempokontrollen reduziert werden. Empfehlenswert sind nach Erkenntnissen der Forscher stationäre Anlagen, so genannte Starenkästen. Mit 30000 Mark seien die Anschaffungskosten zudem relativ günstig "Höhere Verkehrssicherheit per Schutzplanke zahlt die Allgemeinheit. Werden Starenkästen zur Tempokontrolle aufgestellt, zahlen nur die Sünder", betont Dieter Anselm vom GDV, dem Träger des Kölner Forschungsinstituts. "Der Öffentlichkeit sollte dabei deutlich klar gemacht werden", so Anselm, "dass Starenkästen in Alleen keine Willkürmaßnahmen sind."

Quelle: http://www.welt.de/daten/2001/03/11/0311ab228793.htx

By me (213.61.158.40) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 01:40:

>Auf den vielen vorhandenen Alleen könnten Unfälle allerdings sehr schnell durch Tempokontrollen reduziert werden.

Frage: Bei welchem Geschwindigkeitsbereich passieren wohl die meisten Unfälle auf Alleen? Sind es wirklich die Schnellfahrer jenseits von 130 km/h? Oder sind es vielmehr Unfälle durch Unachtsamkeit beim Überholen, Tunnelblick in der Dämmerung oder angetrunkene Wenigfahrer nach einem Kneipenbesuch ?

Interessant, dass ein Starenkasten die Unfallgefahr vermindern kann bei einem Tempo von 100 km/h.

By HarryB (203.198.23.24) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 01:48:

Nun, ich waere dafuer, dass einige der hier anwesenden reaktionsschnellen und sicheren Autofahrer ein paar Gene spenden. Diese koennten Wissenschaftler dann mit denen der Baeume vermischen, und spaetestens in fuenf Jahren koennen dann Baeume gepflanzt werden, die intelligent und reaktionsschnell genug sind, um beiseite zu huepfen, wenn ein Auto eingeflogen kommt....

Interessant, dass ein Starenkasten die Unfallgefahr vermindern kann bei einem Tempo von 100 km/h.

Kann er vielleicht, wenn aus Gruenden der Strassenfuehrung und dichten Bepflanzung das Tempolimit bei 60 oder 80 steht, und die Autofahrer aufgrund des Starenkastens sich nach diesem Tempolimit richten....

By me (213.61.158.40) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 02:04:

>Kann er vielleicht, wenn aus Gruenden der Strassenfuehrung und dichten Bepflanzung das Tempolimit bei 60 oder 80 steht, und die Autofahrer aufgrund des Starenkastens sich nach diesem Tempolimit richten....

Sicher, im Bericht wird aber auch das Beispiel von 100km/h im Abschluß erwähnt, auf die sich meine Frage (etwas unpräzise) bezieht.

Gene spenden wird eh überflüssig, wenn es nach dem Willen einiger CDU,CSU,FDP-Politiker geht:

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/7109/1.html

Das sich die FDP hier nicht stärker für die Rechte der Bürger einsetzt hat mich erschrocken. Ich werde also doch meinen Traum wahr machen, bei den Grünen einsteigen und die Partei von innen kaputt machen. (wie Geißler)

Alberto! - bring mich wieder auf den rechten Pfad. ;-)

By Seppelschorsch (217.1.2.12) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 05:34:

@ me

und um von der wirklich haarsträubenden CDU-Aktion wieder auf das Strassenthema zu kommen, findet sich in der, an diesen Bericht anschliessenden, Diskussion ein recht interessanter Einwand (unterer Teil) : http://www.heise.de/bin/tp/forum/get/telepolis/6722/19.html?outline=-1

By Alberto (62.224.100.109) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 10:09:

@me
Lieber Michael, die F.D.P. will zumindest keine starren Tempolimits auf Autobahnen, sondern intelligente Einrichtungen, wie die Schilderbrücken auf der A8 Richtung Ulm (leider funktionieren diese noch nicht optimal)(Vgl. Regierungsprogramm der F.D.P. in Baden-Württemberg 2001-2006).

In der Tat wird sich der Baum nicht davon beeindrucken lassen, ob jemand mit erlaubten 70 kmh dort hinknallt oder mit etwa unerlaubten 100 kmh. Die Verletzungen können je nach Winkel und Fahrzeug unterschiedlich sein. Der mit 70 kann tot sein, der andere hat überlebt.

Diese verdammten Bäume, - wo kommen die eigentlich her?

Ich kann mich erinnern, daß in den 70er Jahren eine Vorschrift erlassen wurde, daß alle Allee-Bäume zu fällen sind. Irgendwann danach kamen dann die Grünen..... - die kämpften um jeden Baum, koste es, was es wolle.

Dann kam die Öffnung des Ostens. Dort gibt es viele Alleen. Prompt wickelten sich zunächst viele der ersten gebraucht Wessi-Autos (Golf GTI & Co) um diese Bäume.
Nun meckerten alle, daß hier mehr Fahrertraining her müßte - und, wie üblich, Geschwindigkeitsbeschränkungen.

Auf die Idee, diese Bäume wenigstens mit hohen Leitplanken zu verkleiden, kam niemand.

Und nun wird es noch ganz pervers: man pflanzt sogar, wie in dem Artikel beschrieben, neue Bäume neben den Straßen. Dafür habe ich gar kein Verständnis mehr.

Fazit: Wenn schon Bäume sein müssen, wegen der guten Luft, warum dann gerade neben der Straße???
Warum nicht neben den Eisenbahnschienen? Das würde viel besser aussehen, denn, wenn man mal mit dem Zug fährt - z.B. als ausländischer Besucher - was sieht man da von Deutschland?
Kläranlagen - Schrottplätze - Müllhalden - Hinterhöfe - wieder eine Kläranlage usw.
Dort könnte man sich austoben. - mit Bäumen.

Jedenfalls könnten wir schon erreichen, daß - bei bestehenden alten Alleen, wie im Osten - dann eben große Leitplanken aufgestellt werden, anstatt Starenkästen, die den Toten vor seiner letzten Fahrt nochmals fotografieren.

By HarryB (203.198.37.240) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 10:24:

Das würde viel besser aussehen, denn, wenn man mal mit dem Zug fährt - z.B. als ausländischer Besucher - was sieht man da von Deutschland? Kläranlagen - Schrottplätze - Müllhalden - Hinterhöfe - wieder eine Kläranlage usw.

Fazit: Alberto faehrt nie Bahn, sonst wuesste er, was man aus der Bahn heraus so alles sehen kann von deutschen Landen.....

By Walker (62.155.144.238) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 10:42:

Es fehlen noch viele Untersuchungen, denn was ist mit Häusern? Sind Häuser neben der Straße etwa weniger gefährlich als Bäume?

Und dann erst die Autos! Ich bin dafür, Autos aus dem Bereich der Straßen zu verbannen, denn wie leicht kann man damit kollidieren, und wenn da der Benzintank kaputtgeht... Da lob ich mir doch die Bäume, die schmurgeln nur langsam weg. Häuser - eher bedenklich, wenn einem dann das Dach auf den Kopf fällt.

Die nächste Untersuchung hat sich damit zu beschäftigen, wie gefährlich eigentlich Autos für Bäume sind.

Aufruf zur Demo am EU-weiten Autofreien Tag vor dem Verkehrsministerium in Berlin: Wir sind für das Recht der Autofahrer auf jederzeitiges folgenfreies Verlassen der Fahrbahnen bei beliebiger Geschwindigkeit.

By Alberto (62.224.96.41) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 11:00:

Na, da haben wir doch wieder einen Elch!

By Walker (62.153.16.178) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 12:30:

Ja. Eh' ich's vergesse: Fußgänger an Landstraße können bleiben, denn sie stellen für Autofahrer keine nennenswerte Gefahr dar.

By Walker (193.158.170.146) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 12:35:

Elche hingegen, die sind hier zwar selten, aber wirklich gefährlich. So gefährlich, daß man überall Autos braucht, mit denen man Elchen schnell genug ausweichen kann. Danke!

By alfa (195.124.135.4) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 12:39:

@alberto

einer?? zwei und was für welche! Bei Walker sollte man mal die IP Adresse ansehen, macht so den Eindruck, als ob da in einer Landes-Nervenheilanstalt Internet als modernes Therapeutikum zum Aggressionsabbau eingesetzt wird.
Im Übrigen gebe ich die Recht mit den Alleebäumen, die gehörten ersetzt durch Bäume an Stellen die ein weniger schönes Bild abgeben. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass es irgendwo ein Landrat sich politisch´erlauben könnte solch eine Allee abzuholzen, dass gäbe solch ein Affengeschrei, vor allem von denen die es nicht direkt betrifft.Die Chirurgen im nahen Kreiskrankenhaus würden bestimmt nicht demonstrieren. Andererseits haben wir uns auch an eine Vollkaskomentalität gewöhnt: Der Staat möge doch immer bitte dafür sorgen, dass mir nichts passiert, auch wenn ich mich noch so dämlich anstelle.
Mit diesen Alleen sehe ich es so wie mit dem Skifahren. Wenn einer aus dem Ruhrgebiet am ersten Tag eine vereiste schwarze Piste runterheizt wie die Wildsau, der ist es auch selbst in Schuld, wenn es ihn aufstellt und der Heli ihn nach Innsbruck fliegt! Da erwartet auch keiner dass da Schutzmassnahmen sind.

By Alberto (212.185.252.137) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 12:47:

Mir sind die Bäume auch egal, ich passe dort eben auf. Ich heize eigentlich nur auf der Autobahn.
Aber die anderen?
Erst gestern wieder 4 Tote!! BMW an Baum zerfetzt. War das nötig?

By alfa (195.124.135.4) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 14:12:

@alberto
Nee, wäre vermutlich nicht nötig gewesen. Wenn man so was liest, kommen bei einem immer menschliches Mitgefühl und sachliche Analyse des Tatbestandes in Zielkonflikt.

By Yoda (62.224.159.137) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 14:23:

Selber schuld, muß ich da sagen.

Ich finde, daß Alleen, besonders alte und imposante, eine wunderschöne Komponente in der Landschaft sind. Es ist echt nicht nötig, da sinnlos rumzurasen. Wenn sich einer um den Baum wickelt, dann hat er eben Pech gehabt. Ist echt meine Meinung.

By Pandur (212.185.234.237) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 14:28:

Zu der Sache mit den Leitplanken an Alleen...
Würde man statt Leitplanken aufstellen die Bäume abholzen, könnte man mit dem gesparten Geld 3x so viele Bäume woanders pflanzen. Aber so weit können die Grünen ja leider nicht denken.

Ciao Pandur

By farendil (217.0.226.193) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 14:46:

also ich muß jetztmal was dazu sagen.

zunächst einmal finde ich gerade die alten brandenburgischen alleen mit ihren jahrhundertealten bäumen einfach nur schön!
dort die säge anzusetzen ist -finde ich - frevel.

es gibt doch solche pilotprojekte wie: innerhalb der allee ist nur noch eine fahrtrichtung, danneben wird ein zweiter fahrstreifen für die gegenrichting gebaut.

wenn mann dann noch genügend überholmöglichkeiten einbaut, so ist dies fast perfekt.


warum man allerdings neben neugebaute strassen bäume pflanzt, ist mir völlig schleierhaft!

By Egi (193.159.106.12) on Dienstag, den 13. März, 2001 - 18:51:

Wenn ein Auto an einen Baum fährt, wer ist schuld? Der Baum wohl kaum. Überlegt mal, wieviel Welle wegen dem bissl BSE gemacht wird. Bei einigen 1000 Verkehrstoten im Jahr müsste man eigentlich sofort das Autofahren generell verbieten, weil ja soooooooo gefährlich.
Also lasst bitte die Kirche im Dorf bzw. die Bäume an den Alleen. Und das schreibt gewiss kein "Schleicher", farendil kennt ja mein Sportgerät. Etwas lenken sollte man schon können, dann kommt man problemlos am Baum vorbei. Und wer nicht lenken kann: Immer noch besser er landet am Baum als im Gegenverkehr.

By Mein Freund Herbert (193.159.77.143) on Mittwoch, den 14. März, 2001 - 00:27:

Ich finde Bäume an den Strassenrändern sind nicht das Problem, sondern wir Autofahrer. Die PKW sind sowieso nur für ein Frontalunfall bis 50km/h (oder 65) gebaut und getestet. Seht euch mal dazu die entsprechenden Fotos der Crashtest´s an!

Da ich eigentlich ständig schneller unterwegs bin, hoffe ich in einem solchen Fall, meinen Hinterbliebenen nicht im Rollstuhl zur Last zu fallen. Auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 bringt da kaum Erfolge. Ohne Glück ist soetwas nicht zu überleben, da spielen die Paar Bäume auch keine Rolle mehr. Sie sehen wenigstens noch schön aus.

By HarryB (203.198.23.23) on Mittwoch, den 14. März, 2001 - 01:41:

@alfa:
einer?? zwei und was für welche!

Jau, und die lautesten Bloeker gegen die Elche waren frueher selber welche! Man fuehre sich Deine Aussage zu Gemuete:

Im Übrigen gebe ich die Recht mit den Alleebäumen, die gehörten ersetzt durch Bäume an Stellen die ein weniger schönes Bild abgeben. [.....] Andererseits haben wir uns auch an eine Vollkaskomentalität gewöhnt: Der Staat möge doch immer bitte dafür sorgen, dass mir nichts passiert, auch wenn ich mich noch so dämlich anstelle.

Schreist Du hier etwa nach dem Staat, dass er doch die schoenen Alleebaeume wegnaehme, damit Dir nichts passiert, wenn Du dich daemlich anstellst??? Tsss, tsss, Sachen gibt's...

By alfa (195.124.135.4) on Mittwoch, den 14. März, 2001 - 09:40:

@harryb
Vielleicht bist du ja nur gewöhnt auf eine Art zu diskutieren in dem du deine Ansicht rausposaunst mit der Begründung: Weil es so ist.
Es gibt auch Andere, die zumindest versuchen mehrere Seiten darzustellen, zu reflektieren und zur Diskussion zu stellen, bevor eine Meinung daraus abgeleitet wird. Und in dem Posting hatte ich noch keine abschließende Meinung geäussert, sonder hoffe, daß konstruktiv denkende Geister sich noch melden und den Faden aufnehmen. Allerdings hat der Gedanke, dass Allee-Bäume der Verkehrssicherheit geopfert werden und dafür irgendwo "Ausgleich" geschaffen wird, für mich erheblichen Charm! Das das natürlich nicht heissen kann: Alle Alleen abholzen! versteht sich ja wohl, sondern das sollte eine Entscheidung auf Basis mehrerer Alternativen im Einzelfall sein.

By HarryB (203.198.38.108) on Mittwoch, den 14. März, 2001 - 10:19:

Das schoene hier in diesem Forum ist, dass alle der Meinung sind, in ihren Beitraegen zumindest versuchen mehrere Seiten darzustellen, zu reflektieren und zur Diskussion zu stellen, bevor eine Meinung daraus abgeleitet wird, aber wenn jemand, der anderer Ansicht ist als der Grundtenor hier, etwas schreibt, dann wird das gleich als seine unumstoessliche Meinung dargestellt, ueber die gar nicht erst diskutiert werden braucht. Komisch ist das allemal, zumal man hier Andersdenkende nicht mit den sonst im Internet ueblichen Methoden versucht mundtot zu machen, sondern gleich in das Elchgebloeke verfaellt. Ich betone extra das Bloeken, weil es mich irgendwie an eine Schafherde (oder sollte ich Hammelherde sagen?) erinnert.

By Walker (193.158.171.202) on Mittwoch, den 14. März, 2001 - 10:22:

@alfa:

"Es gibt auch Andere, die zumindest versuchen mehrere Seiten darzustellen, zu reflektieren und zur Diskussion zu stellen, bevor eine Meinung daraus abgeleitet wird."

Mensch, Harry, jetzt meint er mich!!!!

"Allee-Bäume der Verkehrssicherheit geopfert werden und dafür irgendwo "Ausgleich" geschaffen wird, für mich erheblichen Charm!"

Ich weiß auch, wie man Ausgleich schafft für einen hundert Jahre alten Alleebaum: Heute einen Baum pflanzen, und in fünfzig Jahren den Alleebaum absägen - so könnt's gehen. Allerdings muß der Verkehrsminister dazu erst einem Bauern 100 Quadratmeter Acker abkaufen, denn, liebe Leute, unser Land ist schon verteilt.

By Alberto (62.224.96.25) on Mittwoch, den 14. März, 2001 - 10:51:

Nochmals, - mir persönlich kann ein Alleebaum nicht gefährlich werden, weil ich davor höllischen Respekt habe und eben sehr vorsichtig fahre.

Aber ich bin schon dafür, Menschenleben zu sichern, wo es geht - und dann tatsächlich in ihrer Wertigkeit über die Natur zu stellen.

Wenn es wieder ein paar Jugendliche erwischt - Tote und querschnittsgelähmte dabei herauskommen - dann finde ich das "Umweltgefasel" wirklich schrecklich - zumal es ja noch viel kleinlichere Diskussionen gibt.
(Verbot der Jaguar-Figur auf dem Kühlergrill, wegen der armen Fußgänger, die man verletzen könnte - oder Hirschfänger an Geländewagen etc.)
Da schreit man gleich nach dem Staat.... aber solche Kardinalhindernisse? Leitplanken wurden versenkt an ihren Anfängen - wie gut.
Nun müßten Leitplanken wegen der Motorradfahrer eigentlich auch noch nach unten hin verkleidet werden - aber das ist ja teuer. Und wie ist dann die Reaktion? Selbst schuld??
Und die paar Bäume?? Meinetwegen macht man dann eben aus der Allee einen Radfahrweg (sind ja meistens sowieso sehr schmal) - aber für Autos ist das eben gefährlich - ob man das zur Kenntnis nehmen will, oder nicht.

Jeder Extremismus ist für die Menschheit schlecht - auch der Umweltextremismus!

By N.N. (195.37.128.1) on Mittwoch, den 14. März, 2001 - 11:56:

Dieses Bild (das "Bild der Woche" 1/2001 von diesem Website) zeigt eine von der Polizei zwecks unauffälliger Anbringung einer Lichtschranke durchbohrte Stahlschutzplanke im Allgäu. Man betrachte insbesondere die im unteren Bildteil gut sichtbaren scharfkantigen Stellen. Was einem Motorradfahrer passieren kann, der das Unglück haben sollte, gerade an diesem Ort in die Leitplanke zu rutschen, kann sich sicher jeder selbst ausmalen.

By farendil (217.0.227.105) on Mittwoch, den 14. März, 2001 - 12:19:

@nn: das ist gar nicht mal das gefährlichste an diesem abenteuerlichen schweißwerk.

das problem ist, daß durch die löcher die struktur der leitplanke so stark geschwächt ist, daß sie im fallle eines aufpralls reißen oder auseinanderbrechen kann.
mögliche folgen:
a:das fahrzeug durchbricht die leitplanke und findet sich auf der gegenfahrbahn wieder
a: die leitplanke bricht auseinander und das fahrzeug wird von der leitplanke aufgespiesst.

allerdings sollen nach massiven protest (u.a. adac) diese leitplanken schnellstmöglich wieder durch intakte ersetzt werden.

By M.P. (149.225.58.249) on Mittwoch, den 14. März, 2001 - 18:16:

@Alberto:
"Verbot der Jaguar-Figur auf dem Kühlergrill, wegen der armen Fußgänger, die man verletzen könnte - oder Hirschfänger an Geländewagen etc."

Oh ja, wie kleinlich doch die Mitmenschen sind, die nicht verstehen, daß solche Dinge wirklich wichtiger sind, als im Falle eines Unfalls das Verletzungs- oder Tötungsrisiko für Beteiligte zu minimieren...

Danke für das schöne Beispiel, wie beim Autofahren für manche die Mobilität eine offenbar eher nachrangige Aufgabe darstellt...

By Coolman (212.184.146.110) on Mittwoch, den 14. März, 2001 - 19:45:

@Alberto:

In den siebziger Jahren wurden umfangreiche Untersuchungen mit Crashversuchen und Unfallanalysen angestellt, wie die Frontpartie von PKWs gestaltet werden müssen, um im Fall einer Kollision mit einem Fußgänger (die keiner will, die aber trotzdem passieren kann, und es sage bitte keiner: "Mir nicht") jenem eine möglichst große Überlebenschance zu lassen. Ergebnis: Möglichst flache Nase und tiefe Stoßfänger, damit der Fußgänger auf die Haube fällt statt vor die Räder zu rutschen. Und um ihm nicht so leicht die Beine zu brechen. Bei größeren Modellen unterhalb der Frontscheibe eine möglichst nachgiebige Motorhaube für folgenarmen Kopfaufprall.

Die Untersuchungen waren leider ohne Konsequenz. Obwohl man nun weiß, was man den Fußgängern antut, läßt man das, was man als richtig erkannt hat, bleiben. Stattdessen werden Fahrzeuge mit wahren Büffelräumern bedenkenlos zugelassen. Was ist das: Bedingter Vorsatz, grobe Fahrlässigkeit, ...? Gefragt sind Politiker und Hersteller gleichermaßen. Ach, die Käufer solcher Modelle eigentlich auch: Ist es Dir so wurscht, ob ein Fußgänger eine Kollision mit Dir überlebt oder nicht? Wenn nicht, warum hast Du dann so ein Fahrzeug? Sind diese Gründe wichtiger als Menschenleben?

By farendil (217.0.227.105) on Mittwoch, den 14. März, 2001 - 19:55:

@coolman: mhh schon richtig, nur: je größer, stabiler und höher die front, um so sicherer ist das fahrzeug bei kollisionen mit andern (großen) pkw, erst recht bei transportern oder lkw.

wast du schon mal gesehn wenn sich ein kleinwagen unter einen lkw gebohrt hat?
die schöne knautschzone (oder das was bei einem solchen fahrzeug als diese bezeichnet wird) vorne konnte gar nicht wirken, da sie zu tief war.

sorry, aber wenn ich wählen kann, dann ist mir das eigene hemd am nächsten.
natürlich ist eine form wünschenswert, die beides ermöglicht, dies ist jedoch immer ein mehr oder weniger gelungener kompromiß.

ps: ich würde vorschlagen diese diskussion ins off-topic zu verlagern...

By HarryB (203.198.23.24) on Donnerstag, den 15. März, 2001 - 02:01:

Wenn es wieder ein paar Jugendliche erwischt - Tote und querschnittsgelähmte dabei herauskommen - dann finde ich das "Umweltgefasel" wirklich schrecklich - zumal es ja noch viel kleinlichere Diskussionen gibt.

Da hast Du ja irgendwie recht, Alberto, nur wer ist denn an dem Unfall Schuld? Der Baum doch wohl zu allerletzt. Gesetzt dem Fall, die Baeume werden abgeholzt, dann finden eben diese Jugendlichen einen anderen Weg, sich "erwischen" zu lassen, sprich tot oder querschnittsgelaehmt aus einem Unfall hervor zu gehen. Sei es, dass sie in den Gegenverkehr fliegen, gegen eine Hauswand donnern, sich ueberschlagen oder was fuer Moeglichkeiten es sonst noch gibt. Als Quintessenz forderst Du dann die bauliche Trennung aller Fahrspuren, Abriss saemtlicher Haeuser, Fangzaeune entlang den Strassen, usw., oder wie? Alles schoen nach dem Grundsatz, der Autofahrer will schnell fahren, also muss er geschuetzt sein. Irgendwie scheint mir, dass es so nicht geht.....

By Alberto (62.224.97.171) on Donnerstag, den 15. März, 2001 - 14:15:

HarryB, warum mußt du immer so übertreiben?
Ich fordere nur, daß gefährliche Hindernisse an Strecken, die mit Autos befahren werden, wenn irgendwie möglich, entschärft werden - und natürlich bei Neubaustrecken gar nicht erst angebracht werden, - dann bin ich auch bereit, die Autos sicherer zu machen und dort die scharfen Kanten, wie Jaguar-Figuren (die übrigens jetzt vom TÜV abgenommen sind, weil sie sich beim Aufprall wegdrehen) zu entfernen.
Ich brauche meinen Hirschfänger am Jeep nicht. Der sieht zwar gut aus, aber ich hätte ihn nicht gekauft - für viel Geld. Er war eben schon dran.

By M.P. (149.225.153.113) on Freitag, den 16. März, 2001 - 00:24:

@Alberto:
"Ich brauche meinen Hirschfänger am Jeep nicht. Der sieht zwar gut aus, aber ich hätte ihn nicht gekauft - für viel Geld. Er war eben
schon dran."

Sowas, wie 'blöd' doch die Autoproduzenten sind, für teures Geld Dinge anzuschrauben, die eigentlich überhaupt nicht gewünscht sind ?!

By HarryB (203.198.23.24) on Freitag, den 16. März, 2001 - 01:51:

Alberto, ich weiss nicht so genau, wo Du die Uebertreibung siehst. Es mag zwar etwas ueberspitzt sein, aber letztendlich kommt es doch genau darauf hinaus. Ein Baum stellt ein gefaehrliches Hindernis dar, wenn er quer auf der Strasse liegt, oder tiefhaengende Aeste in den Strassenbereich hinein ragen. So lange er daneben steht, ist er kaum - oder zumindest in den aller seltensten Faellen - eines. Dann naemlich muss diese Gefahrenstelle nur durch ein adaequates Tempolimit entschaerft werden, an das sich dann allerdings auch der Autofahrer halten sollte. Eine Leitplanke waere vielleicht auch ein adaequates Mittel, nur muss man dann allerdings auch die Kosten mitbedenken.

Was soll man nur davon halten? Ich fordere nur,[.....] dann bin ich auch bereit,[....] Das ist dieselbe Argumentation wie beim Umweltschutz: Erst wenn ihr bla bla bla, dann bin ich bereit...

By Mein Freund Herbert (62.226.72.126) on Freitag, den 16. März, 2001 - 03:12:

@HarryB
welches "adaequates Tempolimit" ist das deiner Meinung nach auf einer Landstrasse?

By HarryB (203.198.23.23) on Freitag, den 16. März, 2001 - 08:20:

Das kommt doch immer auf die oertliche Situation an. 100 km/h generell sind doch ok, in einer gefahrtraechtigen Kurve oder so eben darunter.

By Alberto (62.224.97.9) on Freitag, den 16. März, 2001 - 10:21:

@HarryB
Aber manchmal wären auch 120 kmh ok, oder?
Schleicht man dann wirklich mit 100 kmh über eine breite gerade und leere Bundesstraße?

By HarryB (203.198.23.23) on Freitag, den 16. März, 2001 - 10:25:

Klaro, ist ja auch oftmals so. Aber selbst wenn 100 gilt und die Strasse leer ist - nichts spricht dagegen, wenn einer 120 faehrt. Sollte dann dort aber eine Verjehrsueberwachung stattfinden - um den Autofahrer an bestehende Regeln zu erinnern - dann hat jener Pech gehabt und muss halt seinen Obolus abdruecken, so er nicht mit der nach Dir benannten Methode vertraut ist....

By Alberto (62.224.96.95) on Freitag, den 16. März, 2001 - 11:52:

Schon besser, HarryB, jetzt kommt langsam die Annäherung. Die Kontrolle darf da leider stehen, - aber es wäre dort eigentlich nicht gefährlich. Das ist für den Betroffenen ärgerlich, denn er hat keinen Straßenverkehr gefährdet.

Jetzt braucht er hilfe - dafür gibt es das Forum, ok?

By HarryB (203.198.23.23) on Samstag, den 17. März, 2001 - 04:59:

Auch klaro, Alberto. Habe ich ja auch nie anders gesehen. Ich glaube kaum, dass Du in einem meiner vielen Beitraege ein Wort gegen dieses Forum finden wirst. Ich versuche halt nur, auch Verstaendnis fuer die andere Seite - die, die ueberwacht - aufzubringen, was mir hier den Ruf des Obrigkeitshoerigen eingebracht hat - der ich nun wirklich nicht bin. Es ist halt meine Ueberzeugung, dass Kontrolle sein muss, anderenfalls haetten wir die Anarchie auf den Strassen.


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