Ich war vor ein paar Wochen auf der A43 zwischen RE und MS unterwegs und irgendwo gab es eine Tagesbaustelle, wo der rechte der beiden Fahrstreifen für ein paar hundert Meter gesperrt war. Als Konsequenz gab es ca. 1-2 km Rückstau. Erfahrungsgemäß kommt so eine Engstelle aber nicht direkt hinter dem ersten Anzeigefahrzeug auf dem Standstreifen (mit dem bekannten Zeichen, wo die rechte Spur in die linke "einmündet" und dem Zeichen mit dem schräg nach links unten verlaufenden Pfeil, das anzeigt, daß man doch bitte links am Anzeigefahrzeug vorbeifahren soll), sondern es gibt noch eine längere "Auslaufzone", so daß man auch bei einer höheren Geschwindigkeit reichlich Zeit zum Spurwechsel hat. Unsereins also nicht doof, schließlich ist man ja verpflichtet, bis kurz vor der Engstelle auf der Spur zu bleiben und da praktischerweise fast alle anderen Fahrzeuge schon links rübergewechselt waren, konnte ich mir mehrere hundert Meter Stau sparen, natürlich mit einer mäßigen Geschwindigkeit, ich sag mal so ca. 50 km/h, und völlig übersichtlich wars zudem.

Irgendwie kam ich mir aber etwas einsam vor auf der rechten Spur, drum wollt ich mal fragen, wie korrekt ich da gefahren bin. Rechts vorbeifahren aufgrund Kolonnenverkehr kommt irgendwie nicht in Frage, schließlich gab es rechts nur noch wenige vereinzelte Fahrzeuge. Hätte ich mir also ein Fahrzeug links "rauspicken" müssen, welches ich nicht überholen dufte und parallel zu diesem im Stop-and-Go bis zur Engstelle fahren müssen? Wie ist´s richtig?

Und noch was zum Thema: Ich freue mich immer, wenn bei Arbeiten am Mittelstreifen nicht der linke Fahrstreifen wegfällt, sondern ein Schild mit nach rechts verschwenkten Fahrspuren (also ausdrücklich keine wegfallenden Spuren) aufgestellt wird. Das hilft, unnötige Staus zu vermeiden. Aber bitte nur, wenn auch "Standstreifen mitbenutzen" darunter steht, ansonsten peilt das fast keiner und man wird noch angesickt, wenn man sich korrekt auf dem Standstreifen einsortiert...

By chiko (195.243.22.35) on Mittwoch, den 18. September, 2002 - 08:12:

Im Kolonnenverkehr darf rechts auch schneller gefahren werden als links.
Außerdem ist in § 7 Abs. 4 StVO das Reißverschlußverfahren vorgeschrieben.
In den Kommentierungen heißt es hierzu: "das reißverschlußartige Einordnen sollte - entgegen einer verbreiteten Übung - zwecks besser Ausnutzung des knappen Verkehrsraumes erst direkt vor der Verengung erfolgen und nicht bereits bei deren Ankündigung. Das Vorbeifahren an einer vor der Verengung gebildeten Reihe und anschl. Einfädeln vor der Engstelle ist keine vermeidbare Behinderung der Wartenden, sondern zwecks rationeller Ausnutzung des knappen Verkehrsraumes im allgemeinem Interesse geboten."
Leider sehen das viele Verkehrsteilnehmer nicht so, und fahren so dicht auf den Vordermann auf, dass der angebliche "Drängler" nicht mehr einfädeln kann.
Schade, dass hier alle so stur sind. Dort wo es teilweise funktioniert (habe es bisher nur im Ausland gesehen), gibt es vor Engstellen deutlich weniger Staus.

By Grobi (80.146.165.98) on Mittwoch, den 18. September, 2002 - 10:14:

Tja, das hat der sture (deutsche) Autofahrer leider nicht kapiert...

Sobald aber ein Schild bei der ersten Verengungsanzeige ist:"Reißverschluß erst in 400m"
funktioniert das plötzlich...:-(

Grobi