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Dürfte ich in diesem Fall die Polizei vom meinem Grundstück "werfen"?

Radarfalle.de Forum: Allgemein / Verkehrspolitik: Dürfte ich in diesem Fall die Polizei vom meinem Grundstück "werfen"?
By wayko (212.80.58.132) on Freitag, den 30. August, 2002 - 09:57:

Nachdem ich erst vor kurzem Ärger mit einer falschen Anzeige hatte (angeblich mit dem Handy während der Fahrt telefoniert), haben sich nun zwei andere Polizisten vor kurzem wieder schön „beliebt“ gemacht bei mir.

Sonntag Morgen vor 3 Wochen, 8.30 Uhr, Bremsen quietschen und dann das (mir schon bekannte) dumpfe Krachen. Also raus aus dem Bett und aus dem Fenster geschaut. Draußen ein „Schlachtfeld“, ein Auto klebt direkt gegenüber meiner Hofausfahrt im Graben an einem Baum, auf der ganzen Straße Glas- und Plastiksplitter, und 150m weiter steht ein zweites Fahrzeug mitten auf der Fahrbahn mit herausgerissenem linken Vorderrad. Dieser Fahrer war auf die Gegenfahrbahn geraten, hatte den anderen gerammt (zum Glück nicht ganz frontal) und in den Graben geschleudert.

Meine Freundin und ich also runter zum Erste Hilfe leisten, aber zum Glück war außer einem Schock bei beiden Fahrern nichts. Anzufangen war mit denen aber trotzdem nichts, also Polizei anrufen und währenddessen die Unfallstelle absichern. Dann haben wir uns wieder um die beiden Fahrer gekümmert, was zu trinken gebracht, telefonieren lassen etc.

Irgendwann kam dann auch die Polizei und parkte in meiner Hofeinfahrt. Die beiden Fahrer sind gleich hin, ich bin etwas abseits stehengeblieben, da ich nicht wußte, ob die von mir auch was brauchen. Ein Polizist kommt in meine Richtung, legt seine Sachen auf dem Kofferraum meines geparkten Fahrzeuges ab und raunzt mich an: „Wer sind Sie? Haben Sie den Unfall gesehen?“ (Zur Info: mein Haus steht außerorts ganz alleine an einer Hauptstraße, „Unfalltourist“ als Grund für die Unhöflichkeit kam also schon mal nicht in Frage). Ich sagt, daß ich hier wohne, sie (die Polizei) angerufen hätte, den Unfall aber nicht gesehen, sondern nur... „Dann verschwinden Sie hier bitte!“ (...gehört habe).

Prima, läßt mich nicht mal ausreden, fährt mich total patzig an (hat sich aber immerhin noch ein „bitte“ abgerungen“), und will mich von meinem eigenen Grund und Boden „vertreiben“. Ich war sowas von baff, daß mir gleich garnichts mehr eingefallen ist.

Ich hab ja grundsätzlich nichts dagegen, daß jemand meine Hofeinfahrt zuparkt und mein Auto als Schreibunterlage benutzt. Warum auch, erstens wollte ich zu dem Zeitpunkt nicht weg, und bei meinem alten Auto kann man auch nicht mehr viel kaputt machen. Aber sich in so einer Situation so dumm anreden zu lassen, das ist schon die Krönung.

Was mich nun interessieren würde, hätte ich theoretisch verlangen können, daß die Polizei mein Grundstück verläßt? Wie ist denn da die Rechtslage? Nicht daß ich das ernsthaft machen würde, aber zumindest könnte ich dann mal ordentlich kontra geben und zumindest damit drohen, wenn so etwas wieder vorkommt. (Der nächste Unfall ist nämlich abzusehen. Erst gestern abend wieder beinahe ein Frontalzusammenstoß durch einen Überholer. Die Bremsspur geht 35 cm an meinem im Hof geparktem Auto und 15 cm am Gartenzaun vorbei... Und vor 1 Woche Unfall mit 1Toten 1500m weiter.)

Oder aber ich bleibe das nächste mal einfach gleich im Haus, hab halt nix gesehen und gehört, kann auch nicht angeblafft werden. Ok, leere Drohung, sowas käme für mich nicht in Frage, bis zu einer gewissen Risikogrenze werde ich immer helfen.

Aber eines werde ich mir sicher nicht verkneifen können, wenn ich wieder mal die Polizei rufen muß: ich werde bestimmt dazusagen, daß sie diesmal nicht so patzige Polizisten schicken sollen wie beim letztenmal ;-). Ich weiß, daß das geht, da es in unserer zuständigen Polizeidienststelle auch richtig sympathische Polizisten gibt, zumindest in der Abteilung für Betrugsfälle.

By farendil (217.85.237.172) on Freitag, den 30. August, 2002 - 10:09:

@wayko: aber sicher hättrest du das gekonnt. ich verstehe deinen ärger, zumal mir deine alte geschichte noch gut im gedächtnis ist.

ich hätte die achtkantig vom grundstük geworfen und dem beamten erklärt, daß er probleme mit seinen patschehändchen bekommt, wenn er die das nächste mal auch nur in richtung meines kfz ausstreckt.

By Leo (193.194.7.158) on Freitag, den 30. August, 2002 - 10:28:

Ich kenne zwar das von farendil angesprochene erste Posting nicht, doch wäre ich hier vorsichtig. Als Hintergrund (bin übrigens kein Polizeibeamter, denke mir das nur so):

Die Beamten werden sicher zig mal am Tag für sowas geholt und erleben so sicher auch zig mal am Tag den "Unfalltourismus", welchen ich zutiefst verabscheue. Mit diesem Hintergrund liegt die Reaktion des Beamten nahe und ist sogar berechtigt, wenn auch nicht in Deinem speziellen Fall. Sag dem Beamten doch höflich aber bestimmt, daß Du hier wohnst und die einen anderen Ton wünschst. Ist er dann nach wie vor so pampig, würde ich ihn ebenso höflich um seine Dienstnummer bitten und ihn Deines Grundstücks verweisen, notfalls mit der Drohung einer Dienstaufsichtsbeschwerde. Denn dann ist es nicht mehr akzeptabel.

Bin mir aber sehr sicher, daß es nicht dazu kommen wird. Wäre ich der Beamte, so würde ich mich augenblicklich entschuldigen und zwei/drei Worte zu der Sachlage verliehren.

Leo

By wayko (212.80.58.132) on Freitag, den 30. August, 2002 - 10:42:

Nun, übertreiben will ich es ja mit meiner Reaktion auch nicht, aber gut zu wissen, daß ich im Recht wäre.

Also entweder waren die sauer, weil es Sonntag war, oder die waren mit der Situation überfordert. Allerdings war der Unfall „nur“ Sachschaden, und kein Personenschaden, was ich schon bei meiner Unfallmeldung gesagt habe. Falls sie also wirklich überfordert waren frage ich mich, was die bei einem Massenunfall auf der A9 machen? Die Steigerung von patzig wäre – die Leute niederschlagen? Wobei ich das bei Gaffern echt verstehen könnte ;)

Ich hake dies einfach mal wieder unter „persönliches Pech“ ab, das nächstemal werde ich denen aber gehörig den Kopf waschen, wenn sowas wieder vorkommt. Aber irgendwann mal werden die doch sicher auch für mich mal einen „normalen“ Polizisten ausgraben, hoffe ich ... :)

By alfa (195.124.135.7) on Freitag, den 30. August, 2002 - 11:10:

@wayko
den Rüpel hätte ich richtig in den Senkel gestellt. Und zwar trocken und eiskalt von oben herunter und ihn darauf aufmeksam gemacht, dass er sich auf meinem Grund und Boden befindet und mein Eigentum (Auto) ungefragt in Anspruch nimmt und das er umgehend beides zu unterlassen habe. Im Übrigen würde ich einen freundlichen Brief an die zugehörige Inspektion oder, wenn in der Nähe, Direktion schreiben in dem ich mein Unverständnis über das Auftreten des Beamten äussern würde mit der Bermerkung, ich könne mir nicht vorstellen, das sowas im Sinne der Polizeidirektion wäre. Zumindest beim Stellungnahme schreiben freut sich dann unser kleiner Rüpel, denke ich mir.
Um es zu ergänzen: Unsere örtlichen Asphaltförster, sowohl die für die Autobahn, als auch die vom Revier sind in aller Regel höflich und nicht kleinlich. Die hätten auf jeden Fall vorher gefragt: (Störts di wann mir hier stehn? Naa! Host was g´sehn? Naa! Past scho, guat das´d uns gerufen hast!)
Im Übrigen gehen die auch her, wenn sie sehen, dass einer noch blau fahren will, und nehmen ihm den Schlüssel mit ner eindringlichen Ermahnung ab, den kann er sich am Morgen dann auf dem Revier wiederholen. Die Fleppe ist damit gerettet.
Wenn Sojemand allerdings mit dem Zweitschlüssel dann später doch noch fährt, wird er aber gnadenlos rasiert.(Sowas kommt tatsächlich gelegentlich vor und dann triffts auch die richtigen Spitdrosseln)

By Leo (193.194.7.158) on Freitag, den 30. August, 2002 - 11:48:

@alfa
dann tust du das sicher auch im Supermarkt mit der unfreundlichen Verkäuferin, beim Ersatzteile bestellen mit dem inkompetenten Thekensteher, in deiner Firma mit dem schlechtgelaunten Chef und am Sonntag beim Pfarrer, der mal mies drauf ist ?
Ist nicht dein Ernst oder ? In der Dienstleistungswüste Deutschland nimmst du dir für jeden Fehltritt anderer die Zeit, diese zu maßregeln ? Und wieviel Zeit bleibt dann noch von Tag übrig, mal ganz von dem Magengeschwür abgesehen, welches du sicherlich alle zwei Jahre entfernt bekommst ?! :):):)

Wenn du so tust, als wäre der Beamte wie jeder andere Mitmensch (und keine Obrigkeit mit Vorbildfunktion), dann behandele ihn doch auch so. Jeder kann mal einen schlechten Tag haben oder bei solchen Situationen, die ihn einfach nur nerven, mit dem Ton daneben greifen.

Wie es in den Wald hineinruft...
Leo

By alfa (195.124.135.7) on Freitag, den 30. August, 2002 - 12:51:

@leo
ja. die unfreundliche Verkäuferin stelle ich auch in den Senkel, meint ich sage ihr klar und emotionslos was Sache ist. Ob ich bei sowas den Chef anspreche, hängt vom Einzelfall ab. In vielen Fällen ist denen nämlich ganz Recht das zu erfahren, denn die wollen ein bestimmtes Image für ihren Laden und wollen sich das durch diszipinlose Mitarbeiter nicht versauen lassen. (Wenn der Chef nicht da ist, kann man seiner Laune nachgeben)
Beispiel: Komme in ein Fachgeschäft rein, grüsse, gehe an die Theke und muss erleben, wie zwei Verkäuferinnen kurz zu mir her sehen und dann eifrig weiterratschen. Nach nem Moment frag ich die: Bedienen sie hier? Antwort: Sie sehen doch, wir unterhalten uns noch!
Was meinst du, was der Geschäftsführer mit denen gemacht hat, wie der mit mir zusammen da runter kam? (Mir gegenüber hat er sich ein paar mal entschuldigt) Die zwei ratschten immer noch!
Mich regt sowas nicht auf, aber Rüpeleien und grobe Unhöflichkeiten toleriere ich nicht. Wer einen Dienstleistungsberuf ausübt,oder mit Leuten umgehen muss, muss sich entsprechend verhalten, er ist dafür ausgebildet und wird dafür auch ordentlich bezahlt und dafür kann man auch ordentliche Arbeit erwarten. Wer das nicht will soll den Job quittieren, draussen warten genug, die es besser machen.
Was die Polizei betrifft sind zumindest in den weiss-blauen Grenzen (bei den anderen fehlt mir die nötige Anzahl persönlicher Kontakte zur Beurteilung) die oben geschilderten unhöflichen Rüpel die absolute Ausnahme. Gelegentlich habe ich im Gegenteil beobachtet, wie so ein Grüner freundlich und höflich geblieben ist, obwohl der "Zivilist" ein ausgesprochener Kotzbrocken und beleidigend war. Im Allgemeinen flippen unsere Asphaltförster nicht so schnell aus wie ihre "Kunden".

By wayko (212.80.58.129) on Freitag, den 30. August, 2002 - 13:09:

@alfa

Ich bin auch in den "weiß-blauen Grenzen", nämlich in der Holledau. Nachdem Du soviel gute Erfahrungen gemacht hast, scheine ich in letzter Zeit wohl immer genau die Rüpel erwischt zu haben.

Nun müßte ich sie hoffentlich alle durch haben. Es kann also nur noch aufwärts gehen :)

By alfa (195.124.135.7) on Freitag, den 30. August, 2002 - 13:33:

@wayko
durch die Holledau bin ich bisher immer nur durchgebrettert -ohne Bullenkontakt. Bin zufrieden damit, das von Euch der Hopfen für unser Bier herkommt. Solange das gewährleistet ist......Wollte auch nicht sagen, dass meine Beobachtungen flächendeckend sind, Schwerpunkt ist halt Oberbayern.


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