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Fehlstart für die Blitzkästen an der B 10

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By Nic64 (80.131.52.227) on Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 00:01:

aus den Stuttgarter Nachrichten :

Verkehr
Fehlstart für die Blitzkästen an der B 10

Geteiltes Tempolimit blockiert die neuen Überwachungsgeräte – Spezialtechnik fehlt Zulassung

Die Bundesstraße 10 am Neckar bleibt eine Rennstrecke mit folgenschweren Unfällen - doch die Stadtverwaltung verzichtet aufs Blitzen. Die 310000 Euro teure stationäre Messanlage steht zwar, bleibt aber vorerst außer Betrieb, weil das Tempo der Lkw noch nicht getrennt erfasst werden kann.

VON WOLF-DIETER OBST

Nicht angeschnallt und viel zu schnell rast ein 23-jähriger Opelfahrer gegen die Leitplanken, wird schwer verletzt. Ein 20-jähriger BMW-Fahrer überschlägt sich mehrfach und bleibt mit seinem Wagen auf dem Dach liegen, es gibt drei Schwerverletzte. Der Trabi eines 37-Jährigen landet auf dem Dach. Ein 61-jähriger Opelfahrer rast ungebremst in einen Stau, muss schwer verletzt aus dem Wrack befreit werden.

Die Rennstrecke B10 - für die Polizei ein Dauerthema. Dabei gilt auf dem Abschnitt zwischen Gaisburg und der Esslinger Markungsgrenze aus Gründen der Luftreinhaltung und des Lärmschutzes Tempo 80 für Pkw und Tempo 60 für Lastwagen. Viele Fahrer sehen das nicht ein: "Allein der Video-Messtrupp hat im vergangenen Jahr bei elf Fahrten 994 Schnellfahrer erwischt", stellt Polizeisprecher Olef Petersen fest, "das entspricht einer Quote von 6,8 Prozent." Gegen 71 Autofahrer wurde ein Fahrverbot verhängt. Der traurige Rekordhalter war mit 163 km/h unterwegs.

Um die Schnellsten auszubremsen, bestellte die Stadtverwaltung vor fast genau einem Jahr Traffipax-Messanlagen für die B10. Im Juni sollte in Wangen und Hedelfingen erstmals geblitzt werden - doch daraus wurde nichts. Denn noch kann die Anlage das geteilte Tempolimit von Lkw und Pkw nicht unterscheiden. "Das wird erst im Herbst der Fall sein", glaubt Stefan Braun, Referent des Ordnungsbürgermeisters. Aber niemand weiß etwas Genaues, deshalb bleiben die Geräte auf Anordnung erst einmal stillgelegt. "Dabei sollten wir wenigstens den Pkw die Spitzengeschwindigkeiten nehmen", mahnt Braun. Die Überwachung von Tempo 80 ist bereits möglich - wird aber zu einem Politikum: Ist es eine "Frechheit", wie Boulevardjournalisten behaupten, wenn Lkw vorerst ungeschoren davonkommen? Oder einfach ungerecht?

Für den Hersteller der Anlage, Traffipax-Robot in Monheim, ist dies kein Grund, den Start zu verschieben. "Die Frage der Gerechtigkeit stellt sich doch auch bei der mobilen Überwachung nicht", stellt Vertriebsleiter Hartmut Hoffmeister fest. Auf Landstraßen gelten für Pkw und Lkw generell unterschiedliche Höchstgeschwindigkeiten - ohne dass auf Kontrollen verzichtet würde.

Tatsache ist freilich, dass die Stadt vor einem Jahr für 310000 Euro ein System gekauft hat, das es noch immer nicht auf dem Markt gibt. Die weltweit einzige Anlage, die mit einem "intelligenten Vorverstärker" im Sensor verschiedene Tempogrenzen verarbeiten kann, liegt weiterhin in den Labors der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Erst Anfang 2002, ein halbes Jahr nach der Bestellung durch die Stadt Stuttgart, hat Traffipax-Robot eine Bauzulassung für die aufgerüstete Version beantragt.

Warum dann Traffiphot? "Wir wollten ein einheitliches System, das mit unseren anderen Anlagen kompatibel ist", sagt Stefan Braun aus dem Ordnungsreferat. Man habe die Nachrüstung und zeitliche Verzögerung daher bewusst in Kauf genommen. Wann Braunschweig grünes Licht gibt, ist völlig offen. "In den meisten Fällen dauert das deutlich länger als drei Monate", sagt Frank Jäger von der Bundesanstalt. Komplizierte Fälle mit Neuerungen seien oft "Grund für weitere Verzögerungen".

Inzwischen hat ein Unbekannter andere Fakten geschaffen: Am Sonntag gegen 5.45 Uhr zerstörte ein schwarz gekleideter Mann im Bereich Hedelfingen an beiden Geräten die Panzerglas-Abdeckungen - mit einem Hammer. Schaden: knapp 200 Euro.

By NetGhost (217.226.41.157) on Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 15:08:

Na wenn selbst ein Trabi dort verunglückt kann die Unfallursache auf der "Rennstrecke" wohl kaum "überhöhte Geschwindigkeit" sein. Mit dem Statement hat sich die Stadt perfekt geoutet!

By frosch (217.4.125.180) on Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 15:29:

Kann ja ein Trabi mit 40-PS-Polomotor gewesen sein...die laufen auch so 120 km/h *g*

By Reimar (195.127.201.98) on Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 15:43:

@frosch
Die 120 hat ja sogar mein alter 601 L geschafft. Mit Umstellung auf 1:100 Synthetik-Öl sogar noch etwas schneller.
Trotzdem nur 7 l auf 100 km. ;-))
Der Trabant 1.1 erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h.

By Alberto (62.158.213.215) on Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 17:05:

Hatten wir nicht vor ca. 3 Wochen hier eine Diskussion, wo jemand behauptete, mit einem großen BMW M5 - über genau diese B10 mit 280 kmh zu fahren?

Ich sagte damals, daß selbst ich mich max. 200 kmh dort getrauen würde.
(Und ich traue mich bekanntlich vieles)

So - aber auch in diesem Thread erklärte ich, daß ich mal gespannt bin, wie sie technisch die Unterscheidung eines Sprinters von einem echten LKW durchführen wollen......

Heute habe ich genüßlich - auch diesen großen Artikel in der Stuttgarter zeitung gelesen:

SIE KÖNNEN ES EBEN NICHT!!!

Jetzt liegt diese Anlage still - und ich prognostiziere mal.... es wird 2 - 3 Jahre dauern, danach ist sie sowieso veraltet oder verrostet.

Das war ein teuerer Spaß: 320.000 EURO!!

Und - für was? Für die Abzocke!

Jetzt kommen sie plötzlich mit Unfällen... na so was.

LÄRMSCHUTZ - ist der Grund für die dramatische Beschränkung auf 80 (PKW und 60(LKW)

Hätten sie das Lärmschutzdilemma nicht, - dann könnten sie einheitlich, z.B. wg. vieler Unfälle - ja auf 80 beschränken und alles blitzen, was schneller fährt.

Aber genau dieses - an den Haaren herbei gezogene -Lärmschutzthema - als Grund für die ursprüngliche Beschränkung - genau das verbietete ihnen jetzt, z.B. die LKW auch mit 80 fahren zu lassen!

Ein klassisches Eigentor!

Einen Tod müssen sie nun bekanntlich sterben!

Ich lache mich kaputt.


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