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Ueberhoehte Geschwindigkeit...

Radarfalle.de Forum: Allgemein / Verkehrspolitik: Ueberhoehte Geschwindigkeit...
By stang66 (194.74.143.194) on Dienstag, den 9. Juli, 2002 - 19:06:

...wird immer wieder als haeufigste Unfallursache in Statistiken etc. angegeben, u.a. um damit z.B. Tempolimits zu begruenden.

Ich will zu diesem Thema mal eine gewagte These aufstellen:
- Wenn sich alle (!) VT an die Verkehrsregeln - insbesondere Vorfahrtsregeln - halten wuerden, dann gaebe es auch keine Unfaelle. Auch nicht bei Geschwindigkeitsuebertretungen.
- Wenn es einen Unfall gibt, hat mindestens ein Beteiligter einen Fehler gemacht
- Wenn man diesen Fehler als Unfallursache definiert, so stellt man fest, dass hohe (bewusst so schwammig ausgedrueckt) Geschwindigkeit nur dann Unfallursache ist, wenn ein Fahrer deswegen die Kontrolle ueber sein Fahrzeug verliert oder ein anderer VT dessen Geschwindigkeit falshc einschaetzt und demzufolge falsch reagiert.
- In allen anderen Faellen ist die Geschwindigkeit vor allem fuer die Schwere des Unfalls, eventuelle Verletzungen etc. verantwortlich; aber nicht die Unfallursache. Das beruehmte Beispiel mit dem Kind und 30 bzw. 50km/h passt auch in diese Definition: bei 30 waere der Unfall zwar vermeidbar gewesen, aber Unfallursache ist eigentlich das Kind, dass sich als Verkehrsteilnehmer falsch verhaelt, indem es auf die Strasse rennt.

Weil sich das ganze doch recht heftig liest, moechte ich, um Missverstaendnissen vorzubeugen, meine Position klarstellen:

Ich will nicht generell den Sinn von Geschwindigkeitsbegrenzungen und auch nicht die Fahrphysik in Frage stellen; ebenso ist mir bewusst, dass nicht jeder immer fehlerfrei handelt.
Ich moechte nur zum Nachdenken anregen, wie oft Statistiken immer wieder blind nachgeplappert werden, um so oder so zu argumentieren, waehrend das Problem oft ganz woanders liegt.

By Multa (172.179.24.250) on Dienstag, den 9. Juli, 2002 - 19:45:

Wenn sich alle an die Verkehrsregeln halten sollen, um Unfälle zu vermeiden, dann muss sich auch an die Geschwindigkeitbeschränkung gehalten werden. Das ist nämlich auch eine Verkehrsregel!

By stang66 (62.227.172.180) on Dienstag, den 9. Juli, 2002 - 21:05:

Du hast es nicht verstanden. Klar ist das eine Verkehrsregel, das hab ich ja nicht bestritten. Aber eben in den seltensten Faellen die eigentliche Unfallursache.

By Gempi (213.23.36.115) on Dienstag, den 9. Juli, 2002 - 22:36:

@stang66: Also dass kann ich so unterschreiben. Genau dieses Gefühl beschleicht mich auch sehr oft, Scheisse passiert weil Menschen Fehler machen. Die Frage ist wie man damit umgeht. Um mal das Thema Geschwindigkeit zu nehmen: Es gibt leider irgendwo diese Schwelle wo aus Unachtsamkeiten anderer Fehler werden, die zum Fiasko führen. Das ist die Crux, rein theoretisch kann ich erwarten dass wenn ich auf der Bahn mit 250 angeblasen komme, das auch alle im Rückspiegel wahrnehmen und sich dementsprechend verhalten. Aber das gibt es leider nicht. Genau so mit der Vorfahrt. Wenn ich rechts und links glotze, und wie oft glotzt man nur ganz kurz hin, und sieht "Aha, da isser, das pack ich" anstatt etwas länger zu glotzen und zu sehen "Aha, da isser und der is aber schneller als er sollte, da warte ich mal lieber". Der routinierte Selber-Raser macht das, aber der Opa mit Hut leider nicht. Die These, was ja eigentlich auch nur eine verschärfte gegenseitige Rücksichtnahme ist, funktioniert leider nur bis zu einem gewissen Grad, und den auszuloten, zu wissen was man den anderen zutrauen und zumuten darf und kann, das ist die Herausforderung der sich der kompetente Raser zu stellen hat. Aber dem ganzen liegt auch eine ganz gehörige Portion Egoismus zugrunde, ich mach es ja auch so, der da vorne HAT einfach nicht rauszuziehen, oder der HAT sich jetzt mal von meiner Spur zu verpissen, aber wo zieht man die Grenze. Mit Besoffenen, na ja, selber schuld. Kinder, seeeehr kritisch. Ich kann Kinder im Strassenverkehr auch nicht leiden, aber sie sind da, deswegen muss man da auch zurückstecken. Alles nicht so leicht...

By HarryB (203.198.106.3) on Mittwoch, den 10. Juli, 2002 - 02:47:

Ja, ja, das kommt dabei heraus, wenn sich "Experten" eine Meinung bilden. Erst mal wuerde mich interessieren, woher stang sein Wissen hat, dass die ueberhoehte Geschwindigkeit als Ursache Nr. 1 genannt wird. Ist es nicht eher die unangepasste Geschwindigkeit? Ein kleiner, aber wichtiger Unterschied....

Des weiteren moege man sich folgende Konstellation vorstellen: Wohngebiet, Tempolimit 30. Autofahrer kommt mit ca. 60 daher. Mutti mit Kinderwagen will die Strasse ueberqueren, hat den Kopf voll mit persoenlichen Angelegenheiten, Einkauf, etc. pp. Kurzer Blick, sie sieht den Autofahrer ankommen, im Hinterkopf das Tempolimit, welches ja auch die Mehrzahl der Autofahrer einhaelt. Sie ueberquert die Strasse, jedoch war der Autofahrer leider zu schnell - bumms! Und Mutti hat nun den Fehler gemacht?????

Aehnliches gilt bei stang's Beispiel mit dem Kind, auf alte Menschen waere es auch zu uebertragen.... Von der Vorfahrt ganz zu schweigen.

Meine Herren, hier wird immer wieder von der Eigenverantwortlichkeit der Autofahrer lamentiert, wo bleibt sie, wenn ihr fuer andere Teilnehmer mitdenken muesst?
Als ich meinen FS Klasse 2 gemacht habe, war es bei dem Fahrlehrer Pflicht, bei Ansicht eines Kindes, aelteren Menschen die die Strasse ueberqueren wollten, oder einem an vorfahrtgewaehrender Einmuendung stehendem VT zumindest den Fuss vom Gas zu nehmen und bremsbereit zu sein. Anderenfalls hatte der Fahrlehrer 'nen Ausraster und man beendete den Lehrgang zwar mit bestandenem FS - wenn sonst nichts Grobes, insbesondere in der Pruefung vorfiel - aber mit einem Sternchen in den Papieren. Und der besagte, dass man kein Feuerwehrfahrzeug mit Sonderrechten bewegen durfte - bis zur internen Nachpruefung in etwa einem Jahr....

By ferenc (217.9.42.114) on Mittwoch, den 10. Juli, 2002 - 03:49:

Ich denke allerdings ähnlich wie "stang66".
Ich würde es auch auf den normalen Strassenverkehr
beziehen, nicht auf die vereinzelten Raser bzw. bei
Glätte, wo die meisten Unfälle tatsächlich
aufgrund zu hoher Geschwindigkeit passieren.
Im Allgemeinen sind es doch die Fahrfehler und
Überschätzungen der Autofahrer selber.
Jedoch dies im Zusammenhang mit überhöhter
Geschwindigkeit macht die ganze Sache im Falle
eines Unfalles noch viel schlimmer, hätte aber
den Unfall an sich sicher nicht verhindert.
Was den Bremsweg z.b. in einer 30er Zone angeht
ist das sicherlich richtig, allerdings reagieren
alle Menschen unterschiedlich gut und die PKWs
können unterschiedlich gut bremsen.
Ein Porsche steht sicherlich sehr viel eher als
ein alter Ford Fiesta. Insofern müsste der Ford
noch langsamer fahren als 30... oder für seine
schlechten Bremsen bestraft werden :-)
Was aber den normalen Strassenverkehr angeht,
spielt es sicher keine so grosse Rolle ob nun
50kmh oder 70kmh gefahren wird.
Wenn man mal bedenkt, dass die Autos auf den
Strassen in den letzten Jahren enorm zugenommen
haben, sind die Unfälle wohl kaum gestiegen...

By HarryB (203.198.106.108) on Mittwoch, den 10. Juli, 2002 - 09:12:

Was aber den normalen Strassenverkehr angeht, spielt es sicher keine so grosse Rolle ob nun 50kmh oder 70kmh gefahren wird.

Oho, das halte ich fuer eine besonders gewagte These, insbesondere, wenn es den Verkehr innerorts angeht. Da wuerde mich mal eine Meinung eines echten Experten interessieren, gibt es die hier oder sonstwo?
Mir scheint, die Teilnehmer in diesem Forum vergessen allzu leicht, dass es da noch andere Menschen - insbesondere aeltere, schwaechere, gibt, die sich auch noch auf den Strassen bewegen wollen/muessen.....

By Bluey (80.130.190.96) on Mittwoch, den 10. Juli, 2002 - 18:38:

@ferenc

Was aber den normalen Strassenverkehr angeht,
spielt es sicher keine so grosse Rolle ob nun
50kmh oder 70kmh gefahren wird


Tja, und genau diese Aussage unterstreicht Deine totale Unkenntnis! Es ist sogar ein gravierender Unterschied, ob ich mit 50 oder 70 km/h fahre.
Dazu ein kleine Rechenbeispiel:

Pkw A fährt bei Erkennen einer Gefahr mit 50 km/h. Er bremst sofort und kommt nach 28m zum Stehen.

Pkw B fährt bei Erkennen der Gefahr mit 70 km/h. Auch er bremst sofort, kommt aber erst nach 37m zum Stehen.

Das allein hört sich vielleicht noch nicht nach sehr viel an. Bleibt da halt nur der (sicherlich unbedeutende "IRONIE!!") Unterschied, daß der Pkw B zu dem Zeitpunkt, wo A bereits steht, immer noch sage und schreibe 58 km/h fährt. Pech für den Fußgänger, den es erwischt, denn er wird es wohl kaum überleben!

Gruß
Bluey

By Gempi (213.23.70.230) on Mittwoch, den 10. Juli, 2002 - 19:26:

@Bluey: Sag mal was rechnest du denn da eigentlich für'n Blech? Mach doch mal ne echte Rechnung auf, ich komm hier bei a= -9,5m/s^2 für 50km/h auf 10m sBrems, und für 70 auf 20. Was hast du denn für ne Reaktionszeit, oder wie kommt das? An die Restgeschwindigkeit hab ich mich noch nicht gemacht, ich glaube das lohnt noch nicht. Präsentier mal ne Formel bitte...

By Bluey (217.82.86.102) on Mittwoch, den 10. Juli, 2002 - 20:08:

@Gempi

1. hab ich diese Werte nicht berechnet, sondern einer Schablone entnommen
2. Herausgeber dieser Schablone ist die Verkehrswacht
3. rechnet die Verkehrswacht wahrscheinlich mit Durchschnitts-/Erfahrungs- und nicht mit Traumwerten (9,5m/s² ?! woher hast Du den Wert?). Daher kann ich auch leider keine Formel präsentieren.
So gehen die z.B. von einer durchschnittlichen mittleren Bremsverzögerung von 7m/sec² (bei trockener Fahrbahn) bzw. von 4m/sec² (bei erheblicher Nässe/Verschmutzung) aus.

By Rennfahrer (80.140.38.51) on Mittwoch, den 10. Juli, 2002 - 20:19:

@Bluey

also ich denke, mit mind. 8,5 oder 9m/s² kann man schon rechnen.

Die 1s Reaktionszeit ist auch völliger Quatsch, das einzige, was etwas dauert, ist seinen Fuss vom Gas auf die Bremse zu hieven.


Habe eben nachgeschaut!
Jeeps haben mit warmen Bremsen noch Werte um die 8,2 !
Golf IV 9,8 mit warmen Bremsen!

By Bluey (217.82.86.102) on Mittwoch, den 10. Juli, 2002 - 20:40:

@Rennfahrer

O.k. Ich würde wahrscheinlich auch mit etwas besseren Werten rechnen. Ist insbes. bei neuen oder neueren Fzgn. wohl auch realistisch. Aber es gibt halt Leute, die NICHT sehr schnell reagieren und die KEIN neues Auto haben. So gesehen halte ich die angegebenen Werte als DURCHSCHNITTSWERTE betrachtet für i.O.

By Gempi (213.23.70.230) on Mittwoch, den 10. Juli, 2002 - 20:46:

Na ja, Verkehrswacht wird ja auch dafür bezahlt alles zu dramatisieren. Aber selber rechnen könntest du schon mal, das fetzt nämlich. Dann würdest du auch feststellen dass du nämlich in dem Punkt Restgeschwindigkeit fast Recht hast, bei 10m für 50 und 20m für 70 drängt sich fast der Verdacht auf, dass es sich um 50 km/h Restgeschwindigkeit handeln könnte. Mit Reaktionsweg noch dazu kommt das schon hin. Aber 1,5s anzusetzen, wie die alde Schablone das wohl tut, das is schon ziemlich dreist. Und was lernt uns das Ganze: Der Fussgänger hat da nischt verloren! (Das jetzt bitte nur 90% ernst nehmen)

By stang66 (62.227.163.209) on Mittwoch, den 10. Juli, 2002 - 21:46:

@HarryB
Erst mal wuerde mich interessieren, woher stang sein Wissen hat, dass die ueberhoehte Geschwindigkeit als Ursache Nr. 1 genannt wird.

Es gibt hunderte solcher Statistiken. Je nachdem, wer sie in Auftrag gibt und vor allem wer sie veroeffentlicht, findest du sicher genug davon. Wird uebrigens auch von diversen forumsteilnehmern gern als Argumentationshilfe genommen.

Ist es nicht eher die unangepasste Geschwindigkeit? Ein kleiner, aber wichtiger Unterschied....

Ok, wenn einer auf der Autobahn mit 80 auf die linke Spur zieht, dann ist der mit unangepasster nicht ueberhoehter Geschwindigkeit unterwegs. Dumm nur, dass meist der schnellere die Shculd bekommt...
Wenn es um unangepasst zu hohe Geschwindigkeit geht, halte ich das fuer Wortklauberei. "Ueberhoeht" bezieht sich nicht unbedingt nur auf die erlaubte Geschwindigkeit; es kann auch die dan Umstaenden angemessene Geschwindigkeit sein.

Tempolimit 30. Autofahrer kommt mit ca. 60 daher. Mutti mit Kinderwagen will die Strasse ueberqueren, hat den Kopf voll mit persoenlichen Angelegenheiten, Einkauf, etc. pp. Kurzer Blick, sie sieht den Autofahrer ankommen, im Hinterkopf das Tempolimit[...] - bumms! Und Mutti hat nun den Fehler gemacht?????

Lies mein Urprungsposting nochmal richtig. Da steht naemlich: "...oder ein anderer VT dessen Geschwindigkeit falshc einschaetzt und demzufolge falsch reagiert", also hat in diesem Fall der Autofahrer eine Mitschuld, das habe ich nicht bestritten.
Mutti hat trotzdem einen gewaltigen Fehler gemacht, wenn sie mit Kinderwagen "den Kopf voll persoenlicher Angelegenheiten" unachtsam auf die Strasse laeuft.

@Bluey, Gempi, Rennfahrer
Sagt mal, koennt ihr eigentlich auch mal realistisch rechnen und euch in der Mitte treffen? Erstmal hat jeder in der Fahrschule gelernt, dass zum Anhalteweg eben auch der Reaktionsweg gehoert. Zweitens macht nicht jeder eine Vollbremsung mit Porschebremsen, sondern die meisten Fahrer treten zu schwach drauf (bekommt man bei jedem Fahrsicherheitstraining mit). Was die Brmesverzoegerung angeht, halte ich bei einer Notbremsung Werte zwischen 0,4g (nass) und 0,9g trocken fuer realistisch. Ich hab so einen kleinen Beschleunigungsmesser fuers Auto, da bekommt man einen guten Eindruck fuer diese Werte. 1,5s Reaktionszeit halte ich allerdings auch fuer zu hoch. Aber wie ich in meinem Ursprungsposting geschireiben habe, liegt es mir fern, die Fahrphysik in Frage zu stellen, daher geht die Diskussion etwas am Ursprungsthema vorbei.

By ferenc (217.9.42.114) on Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 02:08:

@all

Tja, die ganzen Formeln sind schön und gut,
aber in der Praxis kaum anwendbar.

Zum einen, wenn ich auf einer Strasse fahre
und sich mir ein Hindernis in den Weg stellt,
dann mache ja nicht ICH den Fahrfehler, sondern
das "Hindernis", z.B. ein Autofahrer der
unachtsam ausparkt.

Doch nun zur Reaktionszeit.
Wenn ich gerade am Autoradio stelle oder
zur falschen Seite sehe können mir locker 2-3
Sekunden verloren gehen, die im Vergleich
zur überhöhten Geschwindigkeit von vielleicht
20-30kmh viel schwerer ins Gewicht fallen.

Tja und die letzte Sache ist die berühmte
Bremsformel, die in jeder Fahrschule vermittelt
wird, jedoch in der Praxis gar nicht hinhaut.
Der Bremsweg hängt doch sehr vom Fahrzeug ab
und ich versichere Euch, dass eine S-Klasse
3mal eher zum Stehen kommt als ein Fiat Panda.
Und ob die S-Klasse von 50 oder 70kmh bremst
spielt da auch noch kaum eine Rolle.

Desweiteren kann ich nur wiederholen: Wenn sich
unverhofterweise Personen auf der Fahrbahn
befinden, muß ganz klar gesagt werden, dass diese
sich bewusst sein müssen eine Strasse zu
überqueren, also entweder vorher gucken oder
an Fussgängerüberwegen sowie an dafür vorgesehen
Ampeln die Strasse passieren. Ich kann ja auch
nicht einfach bei Rot über die Kreuzung fahren
und dann andere für den Unfall verantwortlich
machen.

Eine ganz andere Sache kann ich bei mir selber
beobachten: Fahre ich tatsache laut Tacho 50kmh,
dann achte ich nicht so aufmerksam auf den
Strassenverkehr als wenn ich schneller fahre.
Die langsamen Geschwindigkeiten verleiten oft
zum bummeln und trödeln und man übersieht leicht
andere Fahrzeuge oder begeht leichsinnig Fehler,
da man die ganze Situation harmloser einschätzt.

Ich denke dass mit Erhöhung der Geschwindigkeit
auch die Reaktionsfähigkeit etwas zunimmt.

Es sei aber auch gesagt, dass ich mit überhöhter
Geschwindigkeit 70-80kmh statt 50kmh auf gut
ausgebauten Strassen meine.

By HarryB (203.198.106.238) on Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 02:53:

Der Quatsch wird immer quaetscher, bis er quietscht! Was hier zu lesen ist,ist zum Teil haarstraeubend.... Schaltet ihr eigentlich bewusst das Gehirn ab, wenndie Autotuer von innen zugemacht wird? Mir scheint es fast so, denn - die an anderer Stelle oft zitierte - Eigenverantwortung wird hier offensichtlich dahin gehend interpretiert, dass jeder fuer sich selbst verantwortlich ist. Wenn andere einen - alltaeglichen - Fehler machen, dann braucht man den offensichtlich nicht so ernst zu nehmen, wenn's kracht ist der - zumindest moralisch - schuld.
Irgendwie dachte ich immer, dass man im Verkehrsgeschehen den Blick und Verstand geschaerft haben sollte und mit den Fehlern der anderen rechnen muss, um der dadurch entstehenden Gefahrensituation erfolgreich ausweichen zu koennen. Scheint wohl nicht mehr so zu sein....

@ferenc:

Eine ganz andere Sache kann ich bei mir selber beobachten: Fahre ich tatsache laut Tacho 50kmh, dann achte ich nicht so aufmerksam auf den Strassenverkehr als wenn ich schneller fahre.

Ich denke, Deine Beobachtungsgabe ist extrem unterentwickelt. Dieses schwache Argument zieht nicht. Lass' das mal objektiv - in einem Dauerversuch, also nicht ueber nur 3 Minuten - testen, dann wirst Du fest stellen, dass das Achten auf den Strassenverkehr mit 70 genauso nachlaessig - oder aufmerksam - ist wie mit 50.

Ich denke dass mit Erhöhung der Geschwindigkeit auch die Reaktionsfähigkeit etwas zunimmt.

Nicht denken, nachdenken! Woher hast Du diese Weisheit, die eine medizinische und psychologische Sensation darstellen duerfte?

Und ob die S-Klasse von 50 oder 70kmh bremst spielt da auch noch kaum eine Rolle.

Aehh, wie meinen? Kabnnste das mal naeher erlaeutern, wir duerften hier einer physikalischen Sensation auf der Spur sein....

By stang66 (62.227.168.58) on Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 07:24:

@HarryB
Wenn andere einen - alltaeglichen - Fehler machen, dann braucht man den offensichtlich nicht so ernst zu nehmen, wenn's kracht ist der - zumindest moralisch - schuld.

Ja, wer einen Fehler macht ist schuld, wenn deswegen ein Unfall passiert. Ist doch klar, oder?

und mit den Fehlern der anderen rechnen muss, um der dadurch entstehenden Gefahrensituation erfolgreich ausweichen zu koennen

Das ist allerdings richtig. Viele Unfaelle werden vermieden, weil A richtig reagiert, wenn B einen Fehler macht. Jeder Autofahrer war schon in beiden Situationen (A und B), denn keiner ist unfehlbar.
Aber Verantwortung im Strassenverkehr gilt fuer alle gleichermassen, nicht nur fuer Autofahrer. Und wenn A mal nicht mehr ausweichen kann, ist B schuld, weil B sich falsch verhalten hat. So einfach ist das. Jetzt mal abgesehen von Extremen wie mit 150 km/h durchs Wohngebiet etc.

By HarryB (203.198.120.46) on Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 10:57:

Tja, und da frage ich mich doch, was wir hier eigentlich diskutieren... War es nicht die ueberhoehte - oder unangepasste - Geschwindigkeit? Nun hat einer die drauf - muss ja nicht gleich 150 in Wohngebieten sein, sondern vielleicht nur 60 in der 30er Zone - und Mutti ueberquert die Strasse, weil der noch weit weg ist. Nun ist er aber durch seine unangepasste Geschw. schneller an Mutti dran und hat sie auf der Motorhaube. Mutti ist schuld???
Eben gleiches gilt fuer die BAB, z.B. limitiert auf 120. Der Rechtsfahrende schert aus, weil vor ihm ein LKW mit 90 dahin tuckert, hat aber vorher noch in den Spiegel geschaut und weit, weit hinten jemanden gesehen. Der kommt nun mit 250 in ihn hinein geflogen, ist da der Ausscherende auch Schuld????

By stang66 (194.74.143.194) on Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 11:39:

@HarryB
Du wiederholst dich. Lies das Ursprungsposting nochmal richtig, dann wirst du sehen, dass ich genau diese Faelle ausgeschlossen habe. Wenn sich jemand was bei seinem Verhalten gedacht hat, ist das schon die halbe Miete.
Viele Unfaelle passieren aber, wenn sich einer nichts denkt und gedankenlos auf die Strasse laeuft bzw. ohne Rueckspiegelblick auf der BAB nach links zieht.
Genau so, wie der (schnelle) Autofahrer mit dem Fahlverhalten anderer rechnen muss, muessen die anderen mit dem Fehlverhalten des zu schnellen Autofahrers rechnen. Und ob einer 50 oder 70 faehrt, kann der Fussgaenger gar nicht einschaetzen. Auch wenn der Anhalteweg mehr als doppelt so lang ist. Also muss er eine evtl. ueberhoehte Geschwindigkeit bei seinem Verhalten mit einkalkulieren.

@ferenc
und ich versichere Euch, dass eine S-Klasse
3mal eher zum Stehen kommt als ein Fiat Panda.


Die Bremsverzoegerung geht umgekehrt proportional in den Bremsweg ein. Demzufolge muessten die Werte etwa so aussehen: Panda 0.33g, S-Klasse 1g. Auch mit einem Panda schaffst du bei 70 km/h eine Blockierbremsung, und dann ist da ueberhaupt kein Unterschied mehr!

Und ob die S-Klasse von 50 oder 70kmh bremst
spielt da auch noch kaum eine Rolle.


Bis auf den doppelten Bremsweg und den 1.4-fachen Reaktionsweg nicht, nein. Der Anhalteweg wird halt nur mehr als doppelt so lang. Das sind keine Faustformeln aus der Fahrschule und auch keine Mondwerte aus irgendwelchen Tabellen, das sind einfachste Differentialgleichungen aus der Schulphysik!

Zur Erinnerung: s=1/2 a*t^2; v=a*t

By farendil (217.235.58.175) on Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 12:14:

mal was zu den reaktionszeiten:

die sekunde oder gar 1,5s ist ein unsinniger wert.
ist jemand voll konzentriert (und anders sollte niemand schnell fahren), so braucht man zum wechsel vom gas auf die bremse ca 0,3s (profis kommen auf 0,2x, schlaftabletten bleiben knapp unter 0,4)

ist jetzt aber ein völlig unerwartetes ereignis, so kann es sein, daß sich die reaktionszeit drastisch verlängert. das kann bis zu über 2s gehen.


zur bremsverzöherung: die werte über 9m/s2 sind schon realistisch - auf guter strasse. ganz glatter (glattgefahrener) aspahlt kann da aber deutlich weniger grip bieten - selbst trocken.

By Goose (217.81.251.49) on Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 16:36:

Ich sehe hier die Gefahr, daß einige den Sicherheitsvorsprung, den neuere Bremsen bieten, direkt in höhere Geschwindigkeit umsetzen.
Man hat den Eindruck, daß sich hier einige denken, wenn man früher für eine Vollbremsung aus 50 km/h ca. 25 Meter brauchte und jetzt nur noch 18, dann können sie ja auch getrost 70 fahren, und so den gewonnenen (verkürzten) Bremsweg wieder aufgeben. Ich will bezweifeln, daß das so richtig ist.

Gruß
Goose

By farendil (217.235.49.192) on Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 17:59:

@goose: und ich will bezweifeln, daß relikte in unseren straßenverkehrsregeln aus der zeit der pferdefuhrwerke so noch richtig sind.

By HarryB (203.198.106.168) on Freitag, den 12. Juli, 2002 - 03:12:

@farendil: Sie sind aber mindestens sicherer....

By m3 (217.2.191.50) on Samstag, den 13. Juli, 2002 - 03:15:

@harryb: wie willst Du denn diese Sicherheit definieren? Im Pferdemobilitätszeitalter haben sich die "VT" reihenweise das Genick gebrochen.
Wenn sich nichts bewegt, habe ich dann die größte Sicherheit?
Alles verändert sich, passt sich an, die StVO aber bleibt starr und erhält nur Negativkosmetik.

Noch etwas für die Bremsweg-Reaktionszeit-ohje-ich-muß-vor-dem-Hindernis-zum-stehen-kommen-Fraktion: Richtig Bremsen-Lösen-Ausweichen!!!

Aber zum Ursprungsthema zurück: ich werde bei Gelegenheit eine behördliche Statistik über die "sogenannte unangepasste Geschwindigkeit" als zu einem Tempolimit führenden Unfallursache reinstellen.

By HarryB (203.198.24.4) on Samstag, den 13. Juli, 2002 - 06:44:

@m3:
Im Pferdemobilitätszeitalter haben sich die "VT" reihenweise das Genick gebrochen.

Woher hast Du denn dieses Wissen?

wie willst Du denn diese Sicherheit definieren?

Ich will gar nichts definieren. Aber eines ist doch klar: Gilt ein Abstand oder ein Tempolimit, dessen Festlegungen auf dem Bremsweg von Pferdefuhrwerken basiert, dann ist zwar der Abstand mit zeitgemaessen Fuhrwerken vielleicht groesser als er eigentlich sein muesste, nichtsdestoweniger bietet dieser groessere Abstand mehr Sicherheit. Oder stimmt das auch nicht?

By ferenc (217.9.42.114) on Samstag, den 13. Juli, 2002 - 22:57:

das problem ist wahrscheinlich, dass die meisten
von euch noch nie einen mercedes gefahren sind
und davor einen golf hatten.
dann wüssten sie auch, wie sicher man mit einem
mercedes bremsen kann.
nebenbei: ich fahre 9 jahre unfallfrei und sicher
nicht immer mit vorschriftsmässiger
geschwindigkeit.
also diskutiert eure formeln, ich vertraue auf
meine erfahrungswerte.


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