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Zum Nachdenken

Radarfalle.de Forum: Off-Topic: Zum Nachdenken
By Polizist (212.144.132.247) on Donnerstag, den 12. Dezember, 2002 - 18:08:

Folgende Geschichte möchte ich euch nicht vorenthalten.

Denkt doch bei der nächsten Heimfahrt mal an diese Geschichte:

Andi schaute kurz noch einmal auf sein Tacho, bevor er langsamer wurde:
79 innerhalb einer Ortschaft. Das vierte mal in gleicher
Anzahl von Monaten.
Wie konnte ein Typ denn so oft erwischt werden?
Als er sein Auto auf 10 km/h abbremste fuhr Andi rechts ran.
Laß den Polizisten doch wieder einmal herummoppern über seinen Fahrstil.
Vielleicht würde ein noch schnellerer Autofahrer an ihnen
vorbeiflitzen, an dem der Bulle mehr Interesse hätte.
Der Polizist stieg aus seinem Auto aus, mit einem dicken Notizbuch in der Hand.
Christian? Christian aus der Kirche?
Andi sank tiefer in seinen Sitz. Das war nun schlimmer als
der Strafzettel.
Ein christlicher Bulle erwischt einen Typen aus seiner eigenen Kirche.
Einen Typen, der etwas angespannt war, nach einem langen Tag im Büro.
Einen Typen, der morgen Golf spielen wollte.
Als er aus seinem Auto sprang erblickte er den Typen, den er
jeden Sonntag in der Kirche sah.
Er hatte erst nur den Mann in Uniform gesehen.
"Hi Christian. Komisch, daß wir uns so wieder sehen!" "Hallo Andi."
Kein Lächeln. "Ich sehe Du hast mich erwischt in meiner Eile
nach Hause zu kommen, um meine Frau und Kinder zu sehen."
"Ja, so ist das."
Christian schien unsicher zu sein.
"Ich bin die Tage erst sehr spät aus dem Büro gekommen. Ich
denke auch, daß ich die Verkehrsregeln nun mehr als einmal
gebrochen habe.
Andi schoß einen Kieselstein an die Bordsteinkante.
Martina erwähnte etwas von Roast Beef und Kartoffeln heute Abend.
Verstehst Du, was ich meine ?"
"Ich weiß, was Du meinst. Ich weiß auch, daß Du ein Gesetz
soeben gebrochen hast."
Aua. Dies geht in die falsche Richtung. Zeit die Taktik zu ändern.
"Bei wieviel hast Du mich erwischt ?"
"Siebzig. Würdest Du Dich bitte wieder in Dein Auto setzen ?"
"Ach Christian, warte bitte einen Moment. Ich habe sofort
gecheckt, als ich Dich gesehen habe! Ich habe mich auf 65
km/h geschätzt!"
Andi konnte mit jedem Strafzettel besser lügen.
"Bitte Andi, setz Dich wieder in Dein Auto."
Genervt quetschte Andi sich durch die noch immer offene Türe.
Ein Knall. Türe zu. Er starrte auf sein Armaturenbrett.
Christian war fleißig am Schreiben auf seinem Notizblock.
Warum wollte Christian nicht Führerschein und Papiere sehen?
Was auch immer der Grund war, es würde ein Monat an Sonntagen vergehen, bis er sich in der Kirche wieder neben
diesen Polizisten setzen würde.
Christian klopfte an die Tür. Er hatte einen Zettel in der Hand.
Andi öffnete das Fenster, maximal 5cm, gerade genug, um den
Zettel an sich zu nehmen.
Christian gab ihm den Zettel durch.
"Danke."
Andi konnte die Enttäuschung nicht aus seiner Stimme halten.
Christian setzte sich wieder ins Auto ohne ein Wort zu verlieren.
Andi wartete und schaute durch seinen Spiegel zu.
Dann faltete er den Zettel auf.
Was würde ihn dieser Spaß wieder kosten? Hej! Warte mal! War
das ein Witz? Dies war kein Strafzettel.

Andi las:
"Lieber Andi, ich hatte einmal eine kleine Tochter.
Als sie sechs Jahre alt war starb sie bei einem Verkehrsunfall.
Richtig geraten, der Typ ist zu schnell gefahren.
Einen Strafzettel, eine Gebühr und drei Monate Knast und der
Mann war wieder frei.
Frei um seine Töchter wieder in den Arm nehmen zu dürfen.
Alle drei konnte er wieder liebhaben.
Ich hatte nur eine und ich werde warten müssen, bis ich in
den Himmel komme, bevor ich sie wieder in den Arm nehmen kann.
Tausend Mal habe ich versucht diesem Mann zu vergeben. Tausend Mal habe ich gedacht, ich hätte es geschafft.
Vielleicht habe ich es geschafft, aber ich muß immer wieder
an sie denken. Auch jetzt. Bete bitte für mich.
Und sei bitte vorsichtig, Andi. Mein Sohn ist alles was ich noch habe.
Christian"

Andi drehte sich um und sah Christians Auto wegfahren.
Er fuhr die Straße wieder runter.
Andi schaute bis er nicht mehr zu sehen war.
Erst ganze 15 Minuten später fuhr er langsam nach Hause.
Er betete um Verzeihung und zu Hause angekommen nahm er seine
überraschte Frau und Kinder in den Arm und drückte sie ganz fest.
Das Leben ist so wertvoll.


Ist zwar nich mein Stil und mag kitschig klingen, aber zum Nachdenken darf es anregen.

By Mischa (217.84.175.91) on Freitag, den 13. Dezember, 2002 - 02:49:

So ein Zettel sollte zur Standardausrüstung gehören.
Ist wirksamer , als ein Knöllchen, meine ich.

By Alberto (62.158.213.152) on Freitag, den 13. Dezember, 2002 - 09:26:

@Polizist
Sei mir nicht böse.... aber das alleinige Übertreten von erlaubten Geschwindigkeiten ist niemals das Problem.

Das Problem liegt darin, in welcher Situation und an welchem Ort man zu schnell fährt.

Ein Unfall, bei dem ein Kind stirbt, ist grausam... und der Fahrer war an dieser Stelle dann immer zu schnell - für diese Situation. Das aber kann sogar im erlaubten Bereich gelegen haben. Fuhr er allerdings schneller, als erlaubt, so richtet sich der Zorn der Bevölkerung erst recht gegen ihn...
Ich wäre bereits zornig, wenn einer mit 40 kmh - viel zu dicht an parkenden Autos - im Bereich von Kindern - vorbeifährt.

Bitte, lieber Polizist, laß´uns immer wieder mahnen: "Leute, schaut auf die Fußgänger und Radfahrer - und vor allem - die Kinder!"

Und zwar.... überall, wo ihr herumfahrt!
Und dann... ergreift bitte die geeigneten Sicherungsmaßnahmen, so daß notfalls ein Kind auf die Straße springen kann - ohne, daß ihr es erwischt.

Ich fahre z.B. - wenn es geht - dann lieber ganz in der Straßenmitte, so daß sich der Weg des Kindes zu meinem Auto erheblich verlängert.

Wo das nicht geht, fahre ich extrem langsam... aber eben nur an dieser Stelle!
100 m weiter könnte ich schon wieder zu schnell - für das Gesetz - sein.

Erst, wenn wir die Gefahrenabwehr trainieren - und nicht nur das stupide Einhalten von Gesetzen und Vorschriften... dann fahren wir mit Verstand - und mit größerer Sicherheit.

By Slappy (217.233.125.177) on Freitag, den 13. Dezember, 2002 - 10:18:

@Alberto: Achtung, eigene Sicherheit nicht vergessen :-)

Klar kannst du mit 180 über eine gut einsehbare und ausgebaute Landstrasse brettern. Aber wehe es platzt ein Reifen, wehe dir haut's einen Greifvogel in die Scheibe oder ein verrücktes Reh springt dir vor die Haube...

Bei 180 schaut das alles nunmal ein wenig anders aus als bei 100, glaub mir.

Ansonsten gebe ich dir voll und ganz Recht!!

Gruß
Sascha

By gast (195.127.27.15) on Freitag, den 13. Dezember, 2002 - 11:35:

"Sei mir nicht böse.... aber das alleinige Übertreten von erlaubten Geschwindigkeiten ist niemals das Problem.

Das Problem liegt darin, in welcher Situation und an welchem Ort man zu schnell fährt. "

Generell hast du da nicht unbedingt unrecht. Aber wer will das entscheiden? Ist es nicht auch abhängig von der Person die fährt? Mancher reagiert besser, mancher schlechter.

Da es wohl keine Einzelfallentscheidung geben kann, gibt es nun mal Limits, damit sich alle daran halten und ein großes Potenzial an Gefahren aus dem Verkehr genommen wird.

By Daniel (195.243.131.130) on Freitag, den 13. Dezember, 2002 - 12:50:

Und was, wenn die Limits zu hoch sind ?
Nur weil es Regeln gibt, muss man das Denken
nicht einstellen!

By gast (195.127.27.15) on Freitag, den 13. Dezember, 2002 - 13:14:

Ja, die gibt es auch. Deshalb heißt es in der Stvo ja auch "angepasste Geschwindigkeit", Bremsweg innerhalb der Sichtstrecke oder so ähnlich.

By Gast (80.131.245.22) on Freitag, den 13. Dezember, 2002 - 14:36:

Und zusätzlich sollte man noch bedenken, dass der weitaus größte Teil der Verkehrsteilnehmer immer von sich behaupten wird, ein guter bis sehr guter Fahrer zu sein - bis es mal passiert. Außerdem wage ich zu bezweifeln, dass der 08/15-Autofahrer überall und andauernd eine genaue Analyse der Sinnhaftigkeit des gerade gegebenen Tempolimits durchführen kann, während er fährt.

Man hat ja fast den Eindruck, als ob die Autofahrer in diesem Forum die letzten Rebellen der Neuzeit sind, die sich gegen das totalitäre Polizeiregime in Deutschland zur Wehr setzen...
Dabei reicht ein Blick ins Ausland und man sieht, wie Strafen auch aussehen können (bin im Sommer mit 16 Km/h zuviel auf der AB in der Schweiz rausgezogen worden - 150 Euro in bar).

Keep Cool

By Alberto (62.158.213.56) on Freitag, den 13. Dezember, 2002 - 16:14:

Lieber Gast - mit den rebellen hast du recht!
Es fängt bei den Geschwindigkeitsbegrenzungen an und endet bei der totalen Entmündigung!

Eine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt niemals die richtige Einschätzung wider, sondern sie ist die Begrenzung für viele Eventualitäten, die dennoch das Eigenverhalten nicht ausschließen.

Ich bin davon überzeugt, daß es trotzdem Unfälle gäbe, wenn alle nur noch überall 30 kmh fahren dürften.

Das aber wäre der Stillstand - und die mobile Forbewegung könnte man vergessen!

Darum.... der § 1 StVO reicht normalerweise..

Ich hasse jegliche Form von Bevormundung. Ich lasse mich aber gerne am eigenverantwortlichen Handeln messen.

By blauer bmw (192.35.17.11) on Freitag, den 13. Dezember, 2002 - 18:02:

Aus meiner Sicht enthält der Beitrag von Polizist mindestens zwei Botschaften.

Den Aspekt der Übertretung hat Alberto ganz in meinem Sinne reflektiert, dem möchte ich nichts hinzufügen.

Das andere sind geeignete Einflussmöglichkeiten, um unachtsame/sorglose/bösartige und damit gefährliche Kraftfahrer zu mehr verantwortungsbewußten (Gefahrenabwehr) weiterzuentwickeln.

Das geschilderte Beispiel, sicher überhaupt nicht als vorgedrucktes Standardmuster zu gebrauchen sondern ganz individuell auf die beiden Beteiligten zugeschnitten, bewirkt sicher mehr als die Abfertigung nach dem Regelfallprinzip des Bußgeldkataloges. Falls dem eine wahre Begebenheit zugrunde liegt ist die Kompetenz von Christian zu würdigen, anders, aber durchaus wirkungsvoller zu reagieren als die Vorschriften eigentlich zulassen.


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