Hey,
die Diskussion über das Fahren eines ausländischen Kfz in Deutschland lief hier ja schon öfter, und, so wie ich es mitbekommen habe, darf man als Deutscher ein auf eine Firma im Ausland angemeldetes Fahrzeug fahren, ohne sich der Steuerhinterziehung strafbar zu machen.
Ich habe u.a. eine Firma in Marokko, und mir ist die Idee gekommen, meinen Wagen dort anzumelden. Hat jemand bereits Erfahrungen mit ausländischen Kennzeichen in D.?
Wie muß ich hier verfahren? (Auto abmelden? stillegen?)
Macht da jede Haftpflichtversicherung mit?
Denkt Ihr, es könnte Probleme geben (z.B. Auffälligkeiten bei Polizei-Kontrolle)?

thomas

By Rennfahrer (80.140.60.12) on Mittwoch, den 28. August, 2002 - 15:47:

@tomcat02

habe mich auch mal diesbezüglich schlau gemacht.

Ich hätte die Möglichkeit ein Auto in Bulgarien anzumelden, allerdings muss das Auto einmal dorthin gebracht werden und dann kommen noch immens hohe Zollgebühren auf dich zu.

Bei 150PS liegst du bei ca. 4000DM!

Bei einem Motorrad würde es sich fast noch lohnen, da kostet das KW 8US $ bei Reiskochern. Bei "nicht-japanischen" Modellen bekommt man auch noch Rabatt.

By tomcat02 (80.129.238.183) on Mittwoch, den 28. August, 2002 - 20:14:

@Rennfahrer

Warum muß man das Auto denn dort hinbringen? Ist in Bulgarien eine spezielle Überprüfung vorgeschrieben?


thomas

By Rennfahrer (80.140.60.12) on Mittwoch, den 28. August, 2002 - 20:16:

@tomcat

kA

Meine Mutter hats mir so gesagt. Wir müssen, wenn wir dort ein Auto anmelden, es immer überführen, also mit Zollkennzeichen und allem drum und dran...

By Alberto (62.158.210.15) on Donnerstag, den 29. August, 2002 - 10:32:

Das ist in Kroatien auch so...
Warum aber dieser Umweg?

Einfach im Lande "deiner Wahl" ein Auto kaufen!
Dort einen Wohnsitz anmelden - das Auto dort zulassen - und als Tourist hier rumfahren!

In der EU - gar kein Problem.

Ich werde mein nächstes Auto auch in IBIZA kaufen dort zulassen und dann hier mit spanischer Nummer herumfahren, so, wie ich dort mit meinem deutschen Jeep - unbehelligt herumfahre....

Der Witz ist aber...
auf Ibiza gibt es keine funktionierende Post. Man bekommt nichts - einfach nichts - mein Briefkasten am Haus ist seit Jahren leer.

Die Stromrechnung, Telefonrechnung, Wasser-Rechnung - senden die einfach an meine Bank - dort wird sie dann bezahlt - und ich kann, wenn ich will, diese dort abholen.

Steuerbescheide bekommt man gar nicht!
Man muß selbst jedesmal im September zur Gemeinde gehen, und seine Grundsteuer zahlen. Tut man das nicht, warten die genau 10 Jahre - dann ist das haus enteignet - und gehört der gemeinde!

Was glaubt ihr wohl - würde mit einem deutschen Bußgeldbescheid auf Ibiza passieren?

So wird es gehen.... ähnliches gilt für "Schweizer Kennzeichen" - ich habe da einen Freund, der macht hier in Stuttgart, was er will - mit seiner CH-Nummer. Die Schweizer verfolgen nichts weiter... umgekehrt schon! Die gründlichen Deutschen leisten oftmals "Amtshilfe" für die Schweiz.

Es lebe Europa!

By wayko (212.80.58.132) on Donnerstag, den 29. August, 2002 - 11:44:

Aber wie ist das mit "TÜV"? Ich könnte mein Bike in England anmelden (Hat viele schöne Vorteile *g*), aber was mache ich, wenn die Fahrzeuguntersuchung ansteht? Ich kann nicht jedes Jahr mit dem Bike nach England...

By Alberto (62.224.97.98) on Donnerstag, den 29. August, 2002 - 11:59:

Ich mit dem Jeep auch nicht nach Deutschland....
ja,mei - des is halt a Problähm!
Wie man das löst, kann ich hier nicht veröffentlichen.

By NetGhost (80.132.210.222) on Donnerstag, den 29. August, 2002 - 12:39:

Das Problem ist nicht wirklich eines.
Ich habe in Frankreich sehr viele Deutsche Autos gesehen - ganz ohne Plaketten auf den Kennzeichen. Es interessiert im Ausland keine Sau!
In England gibt es z.B. keine Plaketten an den Kennzeichen. Der Englische TÜV, die sog. M.O.T. ist ein separates Papier. Das bekommst du für £50 bei vielen Hinterhofklitschen in London - ohne das das Fahrzeug vor Ort ist ;-)

By tomcat02 (217.227.26.38) on Donnerstag, den 29. August, 2002 - 12:41:

@Alberto:
Wie kann ich Dich kontaktieren, damit wir uns einmal über das Problem "TÜV" kurzschließen?
email?


thomas

By tomcat02 (217.227.26.38) on Donnerstag, den 29. August, 2002 - 12:46:

@NetGhost:
Ich habe dasselbe in Marokko gesehen: Entweder Kennzeichen ohne Plakette, oder abgelaufene Export- oder Kurzzeitkennzeichen.
Problem ist die Versicherung:
1. Fahren die unversichert?
2. Welche Versicherung läßt sich darauf ein, ein Auto zu versichern, welches gar nicht technisch überprüft wird (TÜV o.ä.)?

thomas

By wayko (212.80.58.132) on Donnerstag, den 29. August, 2002 - 14:41:

Ok, das mit dem TÜV/MOT läßt sich lösen ;-). Naja, und der technische Zustand des Bikes: da ich kein Selbstmörder bin, wie auch schon jetzt bestens :-). Nur halt in einigen Punkten außerhalb des Rahmens, was der TÜV problemlos genehmigen würde ;-)

Nächstes Problem: angenommen, ich habe meinen Zweitwohnsitz in GB, das Bike ist in GB zugelassen, was sagt das deutsche Finanzamt dazu? Gibt es nicht eine Regelung, daß das Fahrzeug hauptsächlich in GB sein muß/müßte?

By Alberto (62.158.211.149) on Donnerstag, den 29. August, 2002 - 16:29:

Das weiß doch keiner, wo das Fahrzeug steht!
Wir sind in der EU - und selbst die strenge Balearen-Regierung (ein Staat im Staate) hat jetzt endlich begriffen, daß man auf den balearen unbehelligt mit einem anderen EU-Kennzeichen herumfahren darf - auch als resident.


Immer, wenn man angehalten wird, kann man doch sagen, daß man nur für ein paar Tage in diesem Land weilt - wenn dies überhaupt noch notwendig ist.

Steuerlich kann ich das Auto doch auch absetzen, - selbst, wenn es im Ausland zugelassen ist. (Habe dort eben ein eigenes "Büro für europäische Kontakt-Anbahnungen")

By wayko (212.80.58.132) on Donnerstag, den 29. August, 2002 - 16:40:

Theoretisch richtig.

Nur, ein Bike mit GB-Nummer dürfte auffallen, vor allem in eher ländlicher Gegend. Schwupps, und schon haben die ein Auge auf mich, mein Wohnsitz in D ist ja natürlich bekannt.
Schnell noch eine Liste geführt, wann ich mit dem Bike gesehen wurde, und schon haben sie mich.

Andererseits, seit 5 Jahren fährt einer im Nachbarort mit 2 Autos und Ami-Kennzeichen durch die Gegend...

Na, mal sehen, was ich mache.

By NetGhost (80.132.204.111) on Donnerstag, den 29. August, 2002 - 18:03:

@tomcat
Die Versicherung hat nichts mit dem TÜV zu tun. Deine Versicherung läuft ganz normal weiter. Irgendwo in Deutschland eine Briefkastenfirma oder einen Büroservice wo das Auto zugelassen ist. Von wo aus die Versicherungsbeiträge überwiesen werden ist völlig egal.

2.Nun, bei erstanmeldung sollte es schon TÜV haben...

Abgelaufene Kurzzeitkennzeichen sind natürlich dann ohne Versicherung unterwegs. Als ich letztes Jahr in England war, sah ich einen 8er BMW, dessen Dt. Kurzzeitkennzeichen 1992 abgelaufen war...
Dafür gibt es aber von mir keine Tips, denn ohne Versicherung zu fahren finde ich absolut unverantwortlich und unentschuldbar!

By tomcat02 (217.227.26.38) on Freitag, den 30. August, 2002 - 02:48:

@NetGhost:

Schon klar, daß es eigentlich nicht zusammenhängt, aber im Schadenfall kann die Versicherung Regreß fordern oder zumindest die Abwicklung unangenehm herauszögern, wenn Du keinen TÜV hattest. (Ich denke, sie würden dann ein Gutachten verlangen, daß der Unfall ursächlich nicht durch einen mangelhaften Zustand des Fahrzeuges zustande kam, falls ihnen der abgelaufene TÜV bekannt ist.)

By Alberto (62.158.211.45) on Freitag, den 30. August, 2002 - 09:36:

Der gültige TÜV hat nichts - aber auch gar nichts - mit dem tatsächlichen technischen Zustand zu tun!

Wenn du einen Unfall baust - dein fahrzeug hat gültigen TÜV - und deine Bremsen waren aber abgenutzt - dann bist du trotzdem dran!

Der TÜV ist so eine Art "Pflichtprogramm" - damit in gewisser Weise ein Standard erreicht wird. Er sagt aber nichts über die tatsächliche Verkehrssicherheit aus.

Folglich fahren genug "Krücken" herum, die VU sind und trotzdem TÜV haben.

Dies läßt wiederum den Umkehrschluß zu, daß der TÜV-Stempel nur ein Alibi für die Behörde darstellt. Für die technische Sicherheit meines Fahrzeuges sorge ich selbst - auch ohne TÜV.