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Fahren mit 16

Radarfalle.de Forum: Off-Topic: Fahren mit 16
By StefanK (212.47.84.143) on Mittwoch, den 17. Juli, 2002 - 15:49:

Seit einigen Wochen verweilt ein amerikanischer Austauschschüler bei meinen Eltern zuhause für ein Jahr, um mit meinem jüngeren Bruder in dessen Gymnasium zu gehen (selbiges dann nächstes Jahr umgekehrt für 12 Monate). Jetzt ist der Bube (wie wohl die meisten in Dtl. gastierenden Amis) immer ziemlich begeistert vom Fahren auf der AB, wenn er bei mir auf dem Beifahrersitz mal irgendwohin mitfährt - und natürlich ständig am Betteln, auch mal ans Steuer zu dürfen.

Seine amerikanische Lizenz hat er kurz vor der Abreise noch gemacht und mir auch schon mehrfach gezeigt, er ist wie gesagt erst 16, dürfte aber in den USA problemlos jeden PKW damit lenken. Wie schaut das jetzt aus, wenn ich den jungen Herren (vornehmlich mal am Abend oder so) ein Stück weit seinem Traumziel selbst >200 zu fahren näherbringe und mich auf den Beifahrersitz setze und uns just in diesem Moment die Rennleitung rauszieht? Was kann ihm passieren, was passiert mir?

Danke & Grüsse

Stefan

By Sunburst (80.128.107.146) on Mittwoch, den 17. Juli, 2002 - 18:03:

auch wenn er 18 wäre und einen deutschen führerschein hätte, würde ich ihn nicht mit meinem pkw >200 fahren lassen...

By StefanK (212.47.84.143) on Mittwoch, den 17. Juli, 2002 - 18:42:

@Sunburst

Ach, unter Aufsicht bei entsprechend moderatem Verkehr geht das meine ich schon. Man soll schließlich Vertrauen in die Jugend haben. :-) Wie soll jemand denn etwas lernen, wenn er es nie probieren darf? Schließlich gibt es in der Fahrschule ja auch eine Autobahnfahrt, wo absolute Neulinge auf die AB losgelassen werden (ich erinnere mich noch, wie mich der Fahrlehrer über Funk auf dem Motorrad regelrecht antreiben musste, damit ich mal schneller als 130 gefahren bin damals bei der AB-Fahrt. Auf meinem heutigen Modell fängt man ab diesem Tempo überhaupt erst an, eine bequeme Sitzhaltung einzunehmen).

Vorher würde ich mir natürlich erstmal anschauen, was er auf einem leeren Supermarktparkplatz bzw. auf der Landstraße mit dem Wagen anstellt, ich denke mal, allein die Handschaltung dürfte für einen automatikgewöhnten Amerikaner die erste kleine Hürde sein.

Grüsse

Stefan

By devil (217.227.107.214) on Mittwoch, den 17. Juli, 2002 - 22:09:

Der Unterschied zur Fahrschule ist, dass:
1. der Fahrlehrer auf seiner Seite auch Gas und Bremspedal hat
2. 130++ nicht gleich 200++ sind...

Die Frage ist hier eher nicht, was passiert wenn Euch die Rennleitung rauszieht, sondern was wenn nicht...

By carter (80.131.156.190) on Mittwoch, den 17. Juli, 2002 - 23:23:

@devil

*lol* du machst deinen namen alle ehre, malst du immer den teufel an die wand ?

By Ghostrider (217.228.231.74) on Mittwoch, den 17. Juli, 2002 - 23:35:

@ StefanK: ich würde ihn keinesfalls fahren lassen. Die Amis (hallo BillyBob!) können sowieso nicht richtig fahren, und mit 16 schon zweimal nicht, und nie im Leben würde ich mich daneben setzen, wenn er durchdreht, kannst du eh nicht viel machen. Auf der Autobahn drehen die Amis gerne durch (habe 4 Jahre für eine amerik. GE..sellschaft gearbeitet..)

Und: schon mal überlegt, was du seinen Eltern sagst, wenn er sich mit deinem Auto bei Tempo 200 "darennt"...gibt es da nicht Sorgfaltspflichten...

By StefanK (212.47.84.143) on Donnerstag, den 18. Juli, 2002 - 00:03:

@devil

1: Bei einem Motorrad gibt es kein zweites Gas/Bremspedal und der Fahrlehrer muss sich darauf verlassen können, dass seine Anweisungen per Funk auch ausgeführt werden.

2: Da hast Du natürlich recht, deswegen erstmal klein anfangen. :-) Er ist ja ein ganzes Jahr hier.

Deinen letzten Satz fasse ich mal als Ironie auf, ich bin jetzt seit vielen Jahren unfallfrei insgesamt schon über 250.000 km unterwegs und meine, brenzlige Verkehrssituationen auch als Beifahrer einschätzen zu können, natürlich habe ich keine Fahrlehrerqualitäten und auch nur sehr beschränkte Eingriffsmöglichkeiten, klar.

@Ghostrider

Mit der Sorgfaltspflicht hast Du natürlich recht, das gäbe dicken Ärger, Motorradfahren darf er z.B. schonmal per schriftlicher Auflage nicht, auch nicht als Beifahrer.

Auf der anderen Seite würde ich mich freuen, einen "guten Autofahrer" nach Hause schicken zu können, der seinem Dad und seinen Geschwistern mal zeigen kann, wie man in Europa Auto fährt und offene Autobahnen nicht pauschal als unvernünftiges Teufelswerk abtut, sondern lernt, bewusst mit seiner Leistungsfähigkeit (was noch zu prüfen wäre ;) und der des Fahrzeugs so umzugehen, um den Verkehrsverhältnissen entsprechend zügig voranzukommen. Will ja keinen "Raser" ausbilden, sondern ihm nur helfen, etwas realistische Fahrpraxis zu bekommen, und wo kann man das besser als bei hohen Tempi auf den im Vergleich zu Amiland massiv befahrenen deutschen Autobahnen.

Außerdem gehört das Programm "Autobahn" m.E. für jeden Amerikaner genauso dazu wie der Besuch des Hofbräuhauses und Neuschwanstein. :-))

@all

Die Hauptfrage ist immer noch nicht beantwortet. Darf er nun rein rechtlich, oder darf er nicht?

Werde mal auf der Botschaftswebseite surfen gehen, vielleicht steht da ja was genaueres.

Grüsse

Stefan

By farendil (217.225.251.214) on Donnerstag, den 18. Juli, 2002 - 00:36:

@stefan: also das ist etwas kompliziert. darf er hier als erwachsener fahren, so darf er es auch mit 16.

aber die grenze liegt glaub ich bei einem jahr. wer länger hier ist muß den schein umschreiben lassen.
bis dahin darf er.


aber ich möchte trotzdem noch mal anmerken: 200+ ist kein spiel. wer kaum fahrparxis hat gerade einen schein in der tasche und sich mit dem vorsatz ans steuer setzt: "ich will 200 fahren" dem sollte man den schlüssel nicht geben.

By devil (217.227.102.207) on Donnerstag, den 18. Juli, 2002 - 03:48:

@carter: *g* nee, nicht immer, aber hier scheint es mir angebracht...

@stefan:

1. ok, das mit dem Motorrad hab ich irgendwie nicht registriert, aber ich denke als Fahrschüler wirst Du Deinem Fahrlehrer da schon folgen. Außerdem wenn Du scheisse baust und meinst Du müsstest davon rasen (rein theoretisch), dann reißt Du den Fahrlehrer nicht mit ins Unglück, wie der USA'ler in Deinem Fall.

Ich bestreite Deine Fahrkünste und Dein Einschätzungsvermögen auch gar nicht. Nur als Beifahrer bist Du im Endeffekt machtlos.

Es war insofern schon Ironie bzw Sarkasmus, weil ich damit das gleiche aussagen wollte wie z.B. farendil in seinem letzten Abschnitt oder Ghostrider. Darum ging's mir eigentlich.

Es ist natürlich Deine Sache, aber Du solltest den Risiken bewußt sein. Ich meine, Du kennst ihn und kannst ihn besser einschätzen als wir hier. Für mich kommt er wie ein übermütiger, unreifer FS-Frischling vor...

solltest Du diese langsame Steigerung durchziehen und durchziehen können, dann sehe ich die Sache nicht so tragisch. Aber ob Du ihn so unter Kontrolle hast musst Du wissen...

By Ghostrider (217.80.248.38) on Donnerstag, den 18. Juli, 2002 - 04:51:

@StefanK: warum so kompliziert? Schick den Jungen doch erst mal auf ein gutes Fahrertraining, mit Schleudern, Speed-Fahren und allem. Da kann er dann rasen und ist trotzdem nie gefährdet. Vor allem bekommt er ein Gefühl fürs Autofahren.

By carter (80.131.154.149) on Donnerstag, den 18. Juli, 2002 - 08:32:

also ich finde diese einstellung nicht richtig, jmd zum fahrsicherheitstraining zu schicken um die grenzen zu erfahren damit er sie permanent nutzt.
ausserdem glaub ich kaum dass er so viel geld ueber hat.

By BlackGoat (195.37.16.230) on Donnerstag, den 18. Juli, 2002 - 08:53:

Als Amerikaner ist das Kind doch schon mit 130 überfordert. In den meisten Staaten gilt ein Limit von um die 100 kmh und mit 16 kann er nicht mal das anständig fahren. Bei 200 möchte Ich dem nicht auf der AB begegnen, der ist ne rollende Zeitbombe.

By alfa (195.124.135.7) on Donnerstag, den 18. Juli, 2002 - 09:09:

Alsoo dann will ich mal meine Erfahrungen mit meinem Ältesten hervorkramen, der nun etwas über ein Jahr seinen Führerscheín hat und so um die 130 000 km hinter sich hat und jetzt richtig fahren kann.
Als er seine Pappe bekommen hat, habe ich ihn beim TÜV abgeholt und ihm die Schlüssel für mein Auto gegeben. Da hat er beim Anfahren und Beschleunigen erst mal Respekt vor dem Gaspedal bekommen -im Gegensatz zu den Fahrschulautos. Ich lasse ihn oft fahren mit meinem, aber nur wenn ich daneben sitze. Er hat von sich aus sich langsam an hohe Geschwindigkeiten rangetastet. Als er das erste mal im Bereich 240, 250 gefahren ist, hatte er schon mit seinem eigenen mehr als 50 000 gefahren.
Mit dem kleinen Ami würde ich vorher sprechen und ihm erklären, dass in D der Verkehr ganz anders ist und das du ihn coachen willst und er nur das tut , was du ihm sagst. Auch würde ich ihn erst dann stufenweise etwas schneller fahren lassen, wenn er sich an das Auto gewöhnt hat. Auf jeden Fall sollte man ihm grössere Abstände zum Vordermann antrainieren, gerade bei high-speed. Man muss bei so jemandem auch sehen, ob er ein Gefühl fürs Autofahren hat, oder nicht, danach richtet sich auch das weitere Vorgehen.
Wegen seiner drivers license würde ich mal bei den örtlichen Asphaltförstern anrufen oder vorbeischauen.

By Alberto (62.158.212.92) on Donnerstag, den 18. Juli, 2002 - 11:18:

Ich sehe das auch eher als "gefährlich" an.

Die Amis haben wirklich - auch als Erwachsene - wenig Ahnung von diesen Geschwindigkeiten.

Rein vorsorglich würde ich die Eltern dieses Knaben anrufen und ihnen den "Wunsch" des Sohnes mitteilen, daß er in D endlich mal > 200 fahren will.

Wenn diese das Risiko (er ist ja noch nicht volljährig) übernehmen, - dann würde ich ihm das Auto - sofern es vollkaskoversichert ist - alleine übergeben.
Keinesfalls würde ich mich daneben setzen!!

By alfa (195.124.135.7) on Donnerstag, den 18. Juli, 2002 - 12:32:

@alberto

mit dem Danebensetzen hätte ich keine Probleme, solange ich vorher den Eindruck gewonnen habe,dass der Junge diszipliniert ist und tut was man ihm sagt. Alleine geben würde ich ihm den Karren nicht, da kannste dann drauf warten, das das Telefon klingelt. Und ich würde den auch nicht beim ersten Mal schon high-speed fahren lassen, das müsste man dem erst antrainieren. Man kann alles Lehren und alles Lernen. ;-)

By StefanK (195.205.251.98) on Donnerstag, den 18. Juli, 2002 - 18:22:

@alle

Danke für die zahlreichen Tips, ihr habt natürlich recht, das mit der Sorgfaltspflicht und so macht mir schon Sorgen, wenn sich der Bengel die Rübe einfährt fällt das zu 100 % auf mich zurück. Obwohl ich ihn als ziemlich erwachsen einschätze. Die Aussage mit dem "200 fahren" kam auch mehr so aus Spaß, ich denke, er meinte damit, einfach auch mal schneller und vor allem dynamischer fahren zu wollen. Und wer weiss, wie zäh und eintönig der Verkehr in Amiland abläuft, sodass einem die Füsse einschlafen dabei (ich mag dieses dynamische Hin- und Her, Beschleunigen und Abremsen auf unseren Autobahnen), der kann diesen Wunsch sicher nachvollziehen. Ich denke mal, dass ist so einer seiner Wünsche, die er sich auf seine Liste geschrieben hat, was er in dem einen Jahr alles "mitnehmen" will.

Wenn ich mich in seiner Position befinden würde, stünde der Wunsch sicher ebenfalls ganz weit oben. :-))

Ich finde sowieso, man sollte im Ausland viel mehr Verständnis für unbegrenzte Straßen schaffen, dort, wo die deutschen Autobahnen immer noch verteufelt werden als Ort für unvernünftige Raser. Wenn in dem Land, nach dem sich Deutschland immer so eifrig und beflissen zu richten und alles nachzumachen versucht die Tempolimits aufgehoben würden, wäre den Tempo 130 Verfechtern (hallo quincy :-) endlich der Wind aus den Segeln genommen ("na, wenn die das machen, kann es ja nur gut sein"). Über die Unfallstatistiken der ersten Jahre will ich mir an dieser Stelle aber mal noch keine Gedanken machen wollen!

Das mit dem "Langsam rantasten" und vorher unverbindlich mal bei seinen Eltern bescheid geben ist sowieso klar.

Hmm mal schauen, vielleicht können wir ja gemeinsam so ein ADAC Sicherheitstraining belegen, ich wollte sowas auch immer schonmal mitmachen - und das kostet nicht die Welt für einen Tag, wenn man es in einer Gruppe belegt. Danach kann man schon viel besser abschätzen, ob es sich lohnt mit ihm irgendwann auf die AB zu gehen.

Das er rein rechtlich darf verschafft ihm natürlich einen hohen Neidfaktor bei meinem (gleichaltrigen) jüngeren Bruder, der fest der Meinung war, dass er eben nicht darf ... da ein 16 jähriger in Amerika wohl auch kein Bier trinken darf, obwohl er das bei uns dürfte (schlechter Vergleich).

@Alberto

Der Kapitän geht grundsätzlich nur gemeinsam mit seinem Schiff unter, auch wenn es fremdgesteuert wird. *g* Mit dem Anruf, auf den man dann warten kann, hat alfa vollkommen recht. Das wäre verantwortungslos.

Grüsse

Stefan

By andy2 (193.158.141.118) on Freitag, den 19. Juli, 2002 - 15:14:

Hä? Darf ein 16-jähriger in D fahren - ich Dachte die Grenze liegt in Nationalen Vorschriften bei 18, egal ob er den ausl.FS hat.
Meine EX-Freundin hatte 5 Tage den Führerschein und ist mit 245 im SL auf der A4 gefahren, und ich habe mich neben ihr sicher gefühlt,(Guter Lehrer :-) )und sie ist 2 Wochen später mit 10km/h zu schnell im SLK geblitzt worden. :-)


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