Tach zusammen,

ich habe vor einem Jahr meinen alten Wagen kaputtgefahren. Ich habe das Auto abgemeldet und der Versicherung (Ontos) gekündigt. Sie hat mir eine Abrechnung geschickt und den Restbetrag (ich habe ein Jahr im voraus bezahlt) überwiesen. Ich hatte keine Schadensfälle gehabt. 7 Monate später bekomme ich ein Brief von denen in dem sie von mir eine Nachzahlung fordern (ca. 30% dessen vas ich bereits bezahlt habe), mit der Begründung, dass es sich um eine Nachkalkulation am Jahresende handelt. Inzwischen habe ich den zweiten Brief bekommen indem sie mir drohen den Versicherungsschutz zu entziehen. Meine Fragen:
- kann Ontos für ein seit 8 Monaten abgemeldetes Fahrzeug den Versicherungsschutz entziehen?
- wie reagiert die KFZ-Zulassungsstelle auf sowas?
- gibt es eine Verjährung in solchem Fall?

Vielen Dank

By Peter (194.72.49.82) on Montag, den 15. April, 2002 - 18:47:

Gruss an den Bedrängten Ex-Kunden...

Wie lange hatest du denn den Wagen bei deiner Versicherung angemeldet?

Es ist gemein, aber übliche Praxis, bei Vertragslaufzeiten (und das könnte also bei Konstellation zwar für ein Jahr bezahlt, aber nur xx Monate gefahren passieren) unter einem Jahr werden nicht die Monate prozentual abgerechnet sondern du bekommst einen Aufschlag (z.B. also 70% der Jahressumme bei 6 Monaten) usw. Offizielle Begründung der erhöhte Verwaltungsaufwand.

Ich glaube nicht, dass so eine Massnahme rückwirkend von rechtlicher Bedeutung sein wird.
Oder anders, wer will dir denn rückwirkend nachweisen, dass du in der Zeit öffentliche Strassen ohne Versicherungsschutz genutzt hast
(ach das ist einfach Quatsch, du hast damals bezahlt gehabt und bist demnach ganz normal und richtig versichert gewesen. Bei einem Unfall in dieser Zeit wäre die Versicherung ja auch eingesprungen.)
Sie kann natürlich jetzt den Versicherungsschutz kündigen, aber wozu?
Die KFZ Stelle wird vielleicht standardmaessig auf die durchgereichte Info deiner Versicherung Ihren Schrieb absondern.

So, jetzt mal in aller Ruhe.
Beantworte dir und uns ob es möglicherweise Bestandteil deiner Vertragsbedingung gewesen ist, für eine unerwartet kürzere Versicherungsdauer mehr zahlen zu müssen. Solch einer Vereinbarung musst du dann folgen (hast sie ja auch unterschrieben).

Nachträglicher Entzug des Versicherungsschutzes, wie soll dass denn gehen?

Mit was wird dir denn genau gedroht? Das kann doch nur interessant sein, wenn du derzeit Auto/s versichert ist, also jetzt ein Vertrag von Seiten der Versicherung kündbar ist.

*Gruss

Peter

By Alberto (62.158.210.40) on Montag, den 15. April, 2002 - 19:18:

Ich hätte auch so etwas vermutet: Versicherung lief - nachträglich betrachtet, kürzer als 1 Jahr.....d.h. Teuerer Kurzzeittarif.

Rettung: Du meldest bald wieder einen Vertrag bei dieser Gesellschaft an, dann lebt der alte Vertrag wieder auf und wird zum Normaltarif.

Hast du aber die Gesellschaft gewechselt - für ein neues Auto z.B. - dann werden sie dir wahrscheinlich zurecht eine Nachforderung schicken.

Den verlust des versicherungsschutzes kannst du vergessen. Kein Auto dort gemeldet = kein versicherungsrisiko - das ist wohl ein Standardsatz, der da eigentlich nicht hingehört.

Aber - die kurze Gesamtzeit, die wird wohl leider die rechtsgrundlage bilden - für eine Nachforderung, wie Peter schon schreibt....

By Ontos-Gegner (193.22.160.2) on Dienstag, den 16. April, 2002 - 14:21:

Danke an Alberto und Peter und alle anderen für kompetente Antworten.
Ich war in der Tat nicht das ganze Jahr bei dieser Gesellschaft versichert, oder genauer gesagt: ich war dort 1,5 Jahre versichert, im 2. Jahr also nur 5 Monate. Und ich denke, diese Forderung kommt wegen dem "Kurzzeittarif". Ich habe inzwischen ein anderes Auto und andere Versicherung und zurück zu Ontos werde ich natürlich nicht gehen.

Was mich ein wenig stützig macht: wieso haben sie mir damals nach der Kündigung abgerechnet (ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, das war rein %tual) ohne die "Kurzzeitigkeit" des Vertrags gleich zu berücksichtigen?

By Peter (194.72.49.82) on Dienstag, den 16. April, 2002 - 14:48:

@Betroffener

Dank weiträumiger Computer/Standardisierung wurde dir vielleicht dieser umständliche Weg auferlegt. Erstmal standardmaessige Rückerstattung, danach zweiter Durchlauf wegen Kurzzeit (obwohl ich das nur unter einem Jahr Laufzeit kenne).

Sei bitte nicht nur Ontos-skeptisch, es gelten bei deiner neuen Versicherung möglicherweise die gleichen Regeln. Du hättest dich also genauso so Allstate-, Europa- oder wie auch immer Gegner nennen muessen.

*Gruss

Peter

BTW- ich habe den Verdacht, dass die etwas günstigeren Direktversicherer ihre Tarife recht schnell erhöhen. Ist mir so bei Europa wie bei Allstate passiert, dass nach dem ersten Jahr (was ich auf Grund von Preisvergleich bei einem der o.a. abgeschlossen hatte), direkt im Anschluss eine neue höhere Prämie fällig wurde.
Da sich keine Schadensfälle oder Zulassungsbezirkwechsel in der Zwischenzeit ereigneten, habe ich jedoch gestaunt als ich die weiterhin günstigen Bedingungen für eine (fake) Vertragsanfrage bei Neueinstieg angeboten bekam.
Abzocke, oder?