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Was ist dran an diesem Tip?

Radarfalle.de Forum: Tips & Tricks: Was ist dran an diesem Tip?
By juergen (195.34.133.60) on Dienstag, den 9. Oktober, 2001 - 09:26:

Hi:-)

Im Buch meines Langsmannes (Österreich) Josef Kleindienst "Nie mehr Strafe zahlen", das meines Wissens auch für Deutschland erschienen ist, gibts nen Trick, den ich einfach nicht glauben kann.
Er schlägt folgendes vor: Falls man mal alkoholisiert unterwegs sein sollte und in eine Polizeikontrolle fährt, dann soll man erst etwas später anhalten und noch bevor die Herren beim Auto angelangt sind, sich auf den Rücksitz verkriechen, dabei sollten noch ein oder mehrere Beifahrer im Auto sein.
Wenn nun die Beamten fragen, wer denn gefahren sei, weiß das natürlich keiner.

Wie wird denn in so einem Fall vorgegangen? Die Strafe für eine Nicht-Aussage ist doch sicher geringer, als für alkoholisiertes Fahren oder? Außerdem hat man doch ne Frist von mehreren Tagen, in der man den Fahrer angeben kann. Dann aber kann der Alk ja nicht mehr nachgewiesen werden.
Darf die Exekutive jeden Fahrzeuginsassen auf Alkohol kontrollieren und dann, bei Feststehen des Fahrers, sein Ergebnis verwerten?

Wie sehen denn die Meinungen der Experten in diesem Forum aus? Ist das totaler Blödsinn oder doch ne mögliche "Notbremse"?

Liebe Grüße
Jürgen

By farendil (217.80.144.130) on Dienstag, den 9. Oktober, 2001 - 09:37:

es gibt in dt keine strafe für die nichtangabe des fahrers.

wenn es funktionieren würde, wäre jeder insasse ein beschuldigter (da nicht nachgewiesen werden kann, daß er nicht gefahren ist) und dürfte die aussage verweigern.

theoretisch kann man es immer dann machen, wenn es kein foto gibt.


leider ist unsere polizei auch nicht auf der brotsuppe dahergeschwommen.
die beamten sehen schon, wer da am steuer sitzt, gerade dann, wenn er nicht anhalten will.

By Polizist (193.196.186.253) on Dienstag, den 9. Oktober, 2001 - 14:15:

Ebend! Schließlich haben wir zwei Augen zum Sehen.
Der Trick ist alt und wird z.B. auch dann gerne versucht, wenn der Fahrer keinen FS hat und der Beifahrer ihn fahren lässt.

Es gibt auch im Rahmen der Spurensicherung Möglichkeiten der Beweisführung, die einem die Fahrereigenschaft eindeutig nachweisen können. Verrat ich aber nicht :-)


viele Grüße,

ein Polizist

By farendil (217.80.144.130) on Dienstag, den 9. Oktober, 2001 - 14:48:

@polizist: ooch! na dann muß ich mich wohl bemühen - sagst du mir wenigstens wenn etwas fehlt?? :-)

die einfachsten sind:

-sitzeinstellung (ist der sitz so, daß nur eine person darin sitzen kann ohne körperliche schäden zu erleiden und noch an die pedale kommt, ist der täter überführt)

-spiegeleinstellung: nur zur unterstützung der beweiskraft, alleine wertlos

-nach unfall: gurtabdrücke

schwerere geschütze sind:

-faserspuren an sitz, gurt (nur beweiskräftig, wenn nur von einem verdächtigen spuren gefunden werden)

-fingerabdrücke auf lenkrad, schaltknauf, bedienhebeln (oft sehr schlecht und nur fragmentarisch, ansonsten siehe faserspuren)


schwerste geschütze:

-genetisches material wie haare, hautschuppen vor allem am sitz (ist bei einfachen straftaten und owis nicht zuässig)

By officer (213.187.81.210) on Dienstag, den 9. Oktober, 2001 - 14:59:

Farendil, vergiß mal nicht den Schnüffelhund, stell die Insassen in einer Reihe auf, laß den Hund am Fahrersitz schnüffeln und warte ab, wen er "beißt".

Im Übrigen hatte sich solche Fahrertaushcaktionen auch schon, der Fahrer mit Fransenjacke (hatte während der Fahrt den Arm ala Mantafahrermanier aus dem Fenster, saß plötzlich rechts nach dem anhalten. Tolle Idee, die Platztauschaktion, nur schade das es nicht funktioniert hat. ;-)

By farendil (217.80.144.130) on Dienstag, den 9. Oktober, 2001 - 15:10:

@officer: uuund? ist das denn gerichtsverwertbar? ich mein wenn der hund z.b. bei drogen anschlägt, reicht das ja auch nicht, sondern die beamten müssen schon noch den stoff haben.


apropos hund.... (nicht schlagen, du hast damit angefangen :-) )
wolltest du da mal nicht jemanden von der hundestaffel fragen???

By officer (213.187.81.165) on Dienstag, den 9. Oktober, 2001 - 15:16:

Die von der Hundestaffel winkten nur ab und konnten auch nichts dazu sagen. Wahrscheinlich muß es erstmal so einen Fall geben und jemand auf Reinigung des Fzg klagen.

By Polizist (193.196.186.253) on Dienstag, den 9. Oktober, 2001 - 17:16:

@farendil: An dir ist ein guter Ermittler verloren gegangen :-)
Mehr wäre mir spontan auch nicht eingefallen.

viele Grüße,

ein Polizist

By juergen (213.47.212.234) on Dienstag, den 9. Oktober, 2001 - 23:04:

Danke für die vielen und vorallem qualifizierten Antworten :-)

Liebe Grüße
Jürgen

By Mr.T (62.134.51.101) on Donnerstag, den 11. Oktober, 2001 - 23:25:

Stellt euch nur mal die Aktion vor: Alkohol-Kontrolle, nachts. Auto mit 4 Leuten drin hält nicht an, sondern brettert weiter - Aufregung. Plötzlich hält das Fahrzeug, der Polizist sieht nur einige hastige Bewegungen im Innenraum, rennt hinterher und entsichert schonmal seine Waffe - Eigensicherung ist wieder aktuell.
Er kommt zum Auto - drangvolle Enge hinten, aber Fahrerplatz leer. Nur 4 Betrunkene oder lauert ein Attentäter noch im Straßengraben? Mit diesen Gedanken im Kopf muss der Polizist dann das scheinheilige Gelalle der Insassen ertragen "ich bin aber nich gefahhn, Herr Pollesist ...".
Wirklich ein toller Trick.

By dagegen (213.6.21.23) on Freitag, den 12. Oktober, 2001 - 18:06:

Da will ich noch eine Geschichte erzählen, ich weiß nicht, ob sie wahr ist:
Jemand schrottete betrunken sein Auto. Daraufhin ging er zu Fuß nach Hause (war wohl nicht weit) und rief alle Freunde an, die dann kamen und sich alle betranken. Die Polizei klingelte dann irgendwann und sagte u.a. "sie sind ja betrunken" - "Ja klar, wir feiern hier ja auch eine Party" - "Was ist denn mit ihrem Auto?" - "Das steht in der Garage" - "Können Sie uns das mal zeigen!"
Gehen dahin und siehe da: "Nein, das ist ja weg!"

Ergebnis: Er hat den Schaden wohl auch noch wegen Diebstahl von der Versicherung ersetzt gekriegt.

By Ex-Cop (168.143.112.8) on Sonntag, den 21. Oktober, 2001 - 20:53:

Q Farendil - tut mir leid zu sagen aber du bist ein Dummschwätzer.Deine Vorschläge sind bestenfalls geeignet den andern noch mehr in die Tinte zu reiten. der Polizist hat schon recht.am Ende kriegen sie alle-. Deine Vermutungen bezüglich der Überführung von Tätern sind absurd und stammen warscheinlich aus der Steinzeit.
-Der X-COP

By EX&Hopp (193.159.77.193) on Montag, den 22. Oktober, 2001 - 10:14:

Der Trick klappt schon. Bei einem Bekannten von mir schon zwei mal.

Wichtig ist, das alle Insassen einmal über den Fahrersitz „rutschen“, also Spuren hinterlassen und auch das Lenkrad und den Schaltknüppel „begrabbeln“.

Allerdings muss man sich für den Fall dann auch schon mal die ganze Nacht Zeit nehmen, für die ganze Bande in der Zelle auch eine lustige Party.

By alpak (217.88.170.104) on Montag, den 22. Oktober, 2001 - 14:25:

@ Ex-Cop: Bisher haben sich farendils Ausführungen immer als sehr hilfsreich und fundiert erwiesen...

Und wie zur Hölle kommst Du auf so einen Dummfug wie "am Ende kriegen wir sie alle?"
Straftaten (also auch schwere Alkoholvergehen) insgesamt:
6.302.316 (1999)
davon wurden in
3.329.124 Fällen
Tatverdächtige ermittelt und nur ca.
700.000
mutmaßliche Täter in ordentlichen Verfahren verurteilt.
(PKS 1999)

Das hat zwar nichts mit Ordnungswidrigkeiten zu tun - aber Dein Optimismus ist wohl eher eine Phantasie.

By EX&Hopp (193.159.80.122) on Montag, den 22. Oktober, 2001 - 19:39:

Übrigens, hab ich noch vergessen: Auf die benutzte Karre kann man sicherlich eine Weile verzichten, die wird zur Spurenanalyse von den Grünen ein wenig blockiert.
Ist ja sicher nicht so schlimm, einer der anderen Kumpels wird ja wohl ein Ersatzwagen haben ;-)

By Alberto (62.224.97.165) on Dienstag, den 23. Oktober, 2001 - 17:54:

Schöne Statistik, lieber alpak.

Leider sagt sie auch nichts darüber aus, wie viele relativ "harmlose" dabei dann auch abgeurteilt wurden. das sind nämlich mindestens die Hälfte.

Die Profi-Säufer kennen alle Tricks - fast alle Kontrollen - die erwischt man leider nur, wenn es mal gekracht hat.

Diese halte ich aber wegen ihrer Häufigkeit des Auftretens - für viel gefährlicher.

Ich sehe ja nur, wie in verschiedenen Chef-Etagen tagsüber schon mal die Cognac-Flasche kräftig herausgeholt wird - dann um 17.00 Uhr natürlich auch heimgefahren wird.

Da sitzen die Gefährdungspotentiale!

Dagegen nachts, wenn man von einem Abendessen müde und friedlich nach hause fährt - und etwa 0,5 - 0,8 Promille hat, - und dies vielleicht 1x pro Monat, dann ist dies weit ungefährlicher - aber natürlich auch strafbar und nicht zu entschuldigen.

Dennoch - die Gefährdung der Allgemeinheit...(keine Kinder auf der Straße - wenig Verkehr usw.) ist wesentlich geringer.

By alpak (217.81.174.25) on Dienstag, den 23. Oktober, 2001 - 23:10:

@ Alberto Da muß ich Dir völlig zustimmen. Meine Freundin arbeitet bei einer Bank - und wenn ich sie mal von dort abhole, haben der Filialleiter und seine beiden "Lieblingsmitarbeiter" schon zwei Fläschen Sekt geschlürft. Jeden Tag.
Das ist zwar gut für die "Kondition" am Stammtisch - aber auf der Heimfahrt im Berufsverkehr bestimmt gefährlicher...

Die Statistik mußte ich einfach bringen - hab sie gerade in meiner Strafrechtsvorlesung 1. Semester bekommen ;)


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