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RFID-Chips schon in Kennzeichen deutscher Autos


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Hier die skandalöse Entdeckung: Das wichtigste ervorgehoben.

 

Christof Windeck

Drahtlose Kollekte

RFID-Tags überwachen den Autoverkehr

TÜV-Plaketten mit drahtlos auslesbaren Identifikationschips ermöglichen nicht nur die Maut-Abrechnung, sondern auch flächendeckende Geschwindigkeitsüberwachung.

 

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit erobern drahtlose digitale Kennzeichen unser tägliches Leben. Radio Frequency Identification (RFID) löst nicht nur die Strichcodes auf Verpackungen ab [1], sondern lässt sich auch unsichtbar in Produkte, Tiere und Menschen einbauen. Passende Lesegeräte erfassen die winzigen Smart Tags unbemerkt auch auf größere Entfernung - im Supermarkt der Zukunft braucht man die Waren an der Kasse gar nicht mehr aus dem Einkaufswagen (oder der Manteltasche) zu nehmen, und die Kasse erkennt die Rabattkarte mit RFID-Chip auch, wenn der Kunde sie im Portemonnaie stecken lässt. Die RFID-Technik ist standardisiert und kommt weltweit zum Einsatz, sodass Lesegeräte bald sehr preiswert zu haben sein dürften.

 

Eher zufällig stießen wir auf eine offenbar schon vor Monaten eingeführte RFID-Anwendung. Dank rigoroser Geheimhaltung lief unbehelligt von Kritikern und Datenschützern ein sorgfältig vorbereitetes Überwachungsprogramm an, ob dessen Umfangs man kaum noch von einem „Feldversuch“ sprechen kann. Arglose Autobesitzer stellen dabei die Versuchskaninchenschar, ohne das Geringste davon zu ahnen. Schlimmer noch: Die Zeichen deuten darauf hin, dass die Karnickel demnächst zur Jagd freigegeben werden.

 

Reporter Zufall

Während eines Tests von Navigationssystemen wunderten sich die c't-Redakteure über sporadische Knacksgeräusche des billigen PMR446-Handfunkgeräts, die reproduzierbar vor allem in der Nähe des Fahrzeughecks auftraten. Ein EMV-Messgerät aus dem c't-Labor entlarvte dann Unglaubliches: Ein in der TÜV-Plakette verborgener RFID-Chip war die Störquelle. Für die Smart Tags ist in Europa neben 13,56 MHz und 2,446 GHz auch der Bereich um 435 MHz (ISM SRD) vorgesehen; dieser liegt nur 2,5 Prozent unter dem PMR446-Band, die zweite Oberwelle kommt nahe an 890 MHz heran, die untere Grenzfrequenz für D-Netz-Handys. Offenbar antwortet die Auto-Wanze auf starke Hochfrequenzfelder, wenn diese in der Nähe der eigenen Frequenz liegen, und die Antwortsignale wiederum scheinen die Empfänger zu verwirren.

Doch wie kommt der Funk-Chip in die TÜV-Plakette - und was hat er dort zu suchen? Eine Internet-Recherche liefert erste Hinweise. Die mittlerweile liquidierte Nemesys GmbH aus Essen, eine Tochterfirma der RWTÜV AG [2], erhielt bereits 1996 ein europäisches Patent [3] auf ein automatisiertes System zur Geschwindigkeitsüberwachung auf Basis von Lasermessung und Fahrzeugidentifikation per Digitalkamera. Das Funktionsprinzip ließe sich viel einfacher mit RFID-Chips realisieren, denn über den Doppler-Effekt ist die Geschwindigkeit eines mit einem Sender versehenen Fahrzeugs sehr präzise messbar - daran arbeitet unter anderem die TU Clausthal [4]. Dient als HF-Sender ein RFID-Etikett, bekommt man die automatische Identifikation als Dreingabe dazu.

Die nötigen Funk-Chips für den automobilen Einsatz sind indes längst verfügbar. Der Autoschilder-Spezialist Utsch [5] hat in Kooperation mit Schreiner ProSecure [6] und Infineon den IL-Tag entwickelt, eine serienreife RFID-Kennzeichnung für Kraftfahrzeuge. Dieselbe Firma Schreiner ProSecure stellt auch TÜV-Plaketten her - kann das alles Zufall sein?

 

Speed Correct

Es gibt natürlich keine Beweise für den Einstieg der genannten Firmen in die flächendeckende Verwanzung deutscher Autos. Der Einsatz dieser Technik liegt aber auf der Hand. Drahtlos auszulesende Fahrzeugkennzeichen ermöglichen eine simple und preiswerte Mauterfassung; das ist in Frankreich [7] und den USA [8, 9] gängige Praxis. Smart Tags wären also eine Alternative für die geplante LKW-Maut, falls das technisch aufwendige und teure Toll-Collect-System endgültig scheitert. Auch die Maut für Autos und Motorräder - von Insidern längst erwartet - ließe sich mit kleinen RFID-Plaketten leicht und preiswert einführen. Die bereits von Toll Collect [10] entlang deutscher Autobahnen aufgebauten Mautbrücken könnte man leicht mit RFID-Lesern nachrüsten. Auch andere Infrastruktur ließe sich weiternutzen, etwa das im Raum Hannover zur Expo 2000 installierte Move-System zur Verkehrsbeeinflussung [11].

 

Zur flächendeckenden Erfassung ist eine große Zahl von Lesestationen nötig, aber diese sind billig und eröffnen gerade durch ihre große Anzahl völlig neue Möglichkeiten für die Verkehrsüberwachung und Strafverfolgung, etwa die Entlarvung chronischer Raser. Dazu reicht es, die Zeit zu messen, in der ein Fahrzeug einen bestimmten Streckenabschnitt zwischen zwei Mautbrücken zurücklegt. Anschließend vergleicht man das Ergebnis mit der kürzest möglichen Fahrtdauer, die sich unter Beachtung der entlang der gefahrenen Strecke geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen erzielen lässt. Kam das Fahrzeug schneller an der zweiten Messstation an, als es die Polizei erlaubt, erhält der Halter automatisch eine Verwarnung. Bürgerrechtsorganisationen schienen den Braten bereits gerochen zu haben und forderten schon im Februar den unverzüglichen Abbau der Mautbrücken. Doch anscheinend ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen.

 

Totale Kontrolle

Anders als in den USA oder in Frankreich, wo Maut-Autobahnen in privater Hand sind, hätten deutsche Behörden unmittelbaren Zugang zu RFID-Daten. Und selbst wenn Datenschützer die Maut-Abrechnung vor direktem Polizeizugriff schützen: Über die große Zahl alltäglicher Erfassungsvorgänge und durch die Einbeziehung anderer Daten aus polizeilichen Routinekontrollen oder der in einigen Bundesländern „erprobten“ automatischen Kennzeichenerfassung per Videokamera [12] (übrigens erleichtert durch den merkwürdigen Schriftschnitt der neuen Kennzeichenlettern) wird die Zuordnung des Funk-Etiketts zum Fahrzeughalter per Data-Mining eine leichte Übung.

 

Durch zwangsweise Verwanzung mit strahlenden TÜV-Plaketten wären alle in Deutschland zugelassenen Autos innerhalb kürzester Zeit drahtlos zu orten. Autobahnauffahrten und Innenstadt-Kreuzungen ließen sich schnell mit Lesegeräten ausstatten. RFID-Handys ermöglichen mobilen Greiftrupps Geschwindigkeitsmessung und Fahrzeugidentifikation gleichzeitig. Per UMTS-Anbindung ist auch die Halterfeststellung am Tatort kein Problem.

 

Bürgerwehr

Doch die drahtlose Fahrspaß-Bremse lässt sich aushebeln. Der enttarnte RFID-Chip versteckt sich in einer aufgenieteten TÜV-Plakette; anscheinend sind unauffällig verwanzte Klebe-Etiketten noch nicht serienreif. Nach einigen Versuchen konnten wir den Transponder kaltstellen, ohne die Plakette zu zerstören.

 

Ein übliches Nummernschild mit seinen 52 cm Länge bildet einen exakt abgestimmten 3/4-Lambda-Strahler für das 435-MHz-Signal (70 cm Wellenlänge!); nur durch Einsatz dieser Hilfsantenne kann der RFID-Chip die geforderten Reichweiten zur Fahrzeugerfassung überbrücken. Belastet man die exakt abgestimmte Antenne - also das Nummernschild - an geeigneter Stelle kapazitiv mit einem Lambda-Achtel-Kondensator, bricht der Antennengewinn um mehr als 10 dBµV zusammen, und aus ists mit dem Lauschangriff.

 

Das hört sich kompliziert an, ist aber sehr einfach zu realisieren: Sie benötigen ein auf 86,1 Millimeter Kantenlänge zugeschnittenes Quadrat aus Aluminiumfolie, das als Gegenelektrode dient. Als Dielektrikum und Klebstoff reicht Kerzen-Paraffin (relative Dielektrizitätszahl 2,2). Die Paraffinschicht muss möglichst dünn und gleichmäßig ausfallen, das Folienquadrat pappt man rückwärtig dort aufs Nummernschild, wo vorne der Speed-Correct-Sender, sprich die Plakette, sitzt. Noch ist das nicht verboten, aber zur Not geht es auch rückstandsfrei wieder ab.

 

Zur Erfolgskontrolle lässt sich hervorragend ein bezüglich EMV-Konformität noch „undichtes“ D-Netz-Handy der ersten Generationen verwenden: Kommt eine damit in der Nähe des Nummernschildes versendete SMS verstümmelt an, hat das RFID-Tag dazwischengefunkt. Die Störungen werden umso wahrscheinlicher, je länger die SMS ist und je höher die Buchstaben im ASCII-Alphabet angesiedelt sind; hoch geeignet erscheint uns eine SMS aus 143 großen Üs, die man an sich selbst sendet. Zur Komplettierung unserer geografischen Verbreitungsübersicht freuen wir uns über Positiv- und Negativmeldungen an die eigens dafür eingerichtete E-Mail-Adresse rfidtuev@ctmagazin.de - eine anonyme Mitteilung mit Angabe der Postleitzahl und des Handy-Typs genügt.

 

Stand-Ort Deutschland

Es ist absehbar, dass Vater Staat seine Big-Brother-Anwandlungen mit hehren Zielen verbrämen wird. Als Vorwand zur Gängelung freier Bürger dürften wieder einmal die Absenkung der Unfallzahlen und der Umweltschutz herhalten, wobei man aber den RFID-Elektrosmog geflissentlich übersieht. Genau wie Microsoft sein Trusted-Computing-Konzept zur Beschneidung von Nutzer-Rechten als Sicherheitssystem zum Schutz privater Daten und vor Viren verkaufen will, wird man den Autobesitzern die Funk-Kennzeichnung als Diebstahls- und Missbrauchschutz andrehen wollen. Dazu ist direkter staatlicher Druck gar nicht nötig: Es reicht, wenn die Versicherungen unmarkierte Fahrzeuge nicht mehr akzeptieren - wie bei der Wegfahrsperre. Deutschland ist auf dem besten Wege zum buchstäblichen Stand-Ort. (ciw)

 

Literatur

[1] Jürgen Kuri, Angela Meyer, Peter Schüler, Im Fadenkreuz, Verbindungsdatenspeicherung, Biometrie, DRM, RFID: die Aushöhlung des Datenschutzes, c't 6/04, S. 138

 

[2] RWTÜV AG

 

[3] Europäisches Patent EP 0 741 377 von 1996: Digitale Geschwindigkeitsmessung mit Lasern der Firma Nemesys

 

[4] Geschwindigkeitsmessung mit aktivem Transponder

 

[5] Schreiner Group (ProSecure, LogiData)

 

[6] IL-Tag der Utsch AG

 

[7] Liber-T, drahtlose Mauterfassung in Frankreich (Télépéage)

 

[8] Automatische Mauterfassung in Virginia

 

[9] Automatische Mauterfassung in New Jersey

 

[10] Detlef Borchers, Verursacherbedingt verspätet, Das „fortschrittlichste Mautsystem der Welt“ und die Realität, c't 22/03, S. 92

 

[11] move GmbH

 

[12] Kennzeichen-Erfassung in Thüringen und an der bayerischen Grenze

 

Edit:

Quelle

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Guest Gast_Steffen

Das war natürlich ein Glücksfund. Es bleibt aber natürlich die Tatsache, dass der Fahrer identifiziert werden muss. Auch die Datensammelwut der LKW-Mautbrücken muss mal auf den Prüfstand. Immerhin wird jedes Fahrzeug erfasst, ob LKW, ob PKW :vogelzeig:

 

In der Zeit nach 9-11 gibt es scheinbar kein datenschutzrechtliches Gewissen mehr in Deutschland. Man hört auch immer wieder Stimmen, dass die Überwachung nicht weit genug geht. Das muss man wissen, wenn man nach mehr Überwachung von "Kriminellen" schreit: Man selbst wird ebenfalls abgehört und bespitzelt.

 

Wenigstens kann man mit den RFID-Tags nur im Umkreis von einigen Metern ausgehend vom Sendemast geortet werden. Durch das Mobiltelefon ist man heute schon nahezu flächendeckend bis auf wenige Meter ortbar.

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Guest AprilApril

Liebe Leute,

 

nichts für ungut, aber wir haben bald April. Dieser Artikel stammt aus der c't. In der c't gibt es traditionell einen April-Scherz in der Ausgabe zum 1. April. Ihr habt ihn gefunden.

 

Spätestens dies sollte eigentlich den technisch gebildeten, zweifeln lassen:

Zur Erfolgskontrolle lässt sich hervorragend ein bezüglich EMV-Konformität noch „undichtes“ D-Netz-Handy der ersten Generationen verwenden: Kommt eine damit in der Nähe des Nummernschildes versendete SMS verstümmelt an, hat das RFID-Tag dazwischengefunkt. Die Störungen werden umso wahrscheinlicher, je länger die SMS ist und je höher die Buchstaben im ASCII-Alphabet angesiedelt sind; hoch geeignet erscheint uns eine SMS aus 143 großen Üs, die man an sich selbst sendet.

 

:vogelzeig:

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Guest NiliQB

Mir kamen die Zweifel bei der angenieteten TÜV-Plakette. Dass es immer noch Landkreise gint, wo die Zulassungsplakette nicht geklebt, sondern anders angebracht wird, weiß ich - aber TÜV und AU sind doch immer so nette kleine Sticker, wenn ich mich nicht irre...

 

Gruß

 

NiliQB

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Ich habe auch erst an einen Aprilscherz gedacht.

 

Ob es wirklich so ist weis ich nicht. Ferner ist mir nicht bekannt, ob der Artikel wirklich aus der Monatszeitschrift für April ist.

 

Sollte dies der Falle sein, so denke (hoffe) ich das es wirklich ein Aprilscherz ist.

 

Das ganze könnte dann natürlich in die Buddelkiste.

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Guest Gast_Steffen

Die Thematik selbst ist trotz allem hoch aktuell. Die Datensammelwut der Mautbrücken, Fahrzeug-Ortungssysteme, um gestohlene Autos aufzufinden, Handybewegungsprofile, Abhören usw. sind ganz aktuell. Das mit den RFID-Tags beim Einkauf stimmt auch, ebenso die automatische Mauterfassung. Das Kennzeichenlesesystem an der bayer. Grenze zur CR ist installiert, auch wenn es eine zeitlang (noch?) ausser Betrieb ist.

 

In die Buddelkiste gehört höchstens der c't-Bericht selbst, die Datenschutz-Thematik gehört ganz oben auf die Agenda.

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Guest AprilApril

@Gast225

c't erscheint seit einiger Zeit 14 tägig und nicht mehr monatlich, daher ist die Zuordnung nicht mehr ganz so einfach. Ich persönlich habe diese c't-Ausgabe (Abo) heute vorgefunden (d.h. sie ist irgendwann diese Woche per Post gekommen). Das passt schon. Aber nichts für ungut, ich lese hier öfter und deine Beiträge sind sonst immer recht informativ. Also weitermachen!

 

Wenn man den Beitrag verschieben möchte dann vielleicht nach Off-Topic, über RFID wird ja derzeit gerne Diskutiert.

 

Ein Paar technische Anmerkungen von mir. Im "Bericht" geht es um einen passiven Transponder, d.h. er hat keine Spannungsversorgung und wird nur aus dem Trägersignal des zugehörigen Leser-Devices gespeist. Damit sind praktisch (unter Einhaltung der EMV-Vorschriften, etc.) nur Lese-Reichweiten von einigen cm möglich. Mit viel Aufwand, großen Antennen, und speziellen sparsamen Transpondern sind auch theoretisch Reichweiten von einigen Metern machbar. Die typische gedachte Anwendung hierfür ist z.B. das erfassen einer Palette von mit RFID-Labeln markierter Waren. Nur ist auch dies bisher meines Wissen nur Theorie, da mir hierzu keine installierten und funktionierenden Systeme bekannt sind. Es ist halt nicht ganz so einfach einen Chip über große Entfernung kontaktlos mit der nötigen Energie zu versorgen. Bezüglich der TÜV-Plakette ist ein metallisches Kennzeichen nicht gerade hilfreich als Unterlage eines RFID-Labels. Also an die RFID Phobie-Liga, locker bleiben technisch ist gar nicht so viel machbar, wie Ihr euch in euren Alpträumen erträumt.

 

Die meisten Leute hier im Forum dürfte übrigens bereits einen (passiven Transponder) RFID-Chip in der Tasche haben, nämlich im Autoschlüssel, der Chip der Wegfahrsperre. Also nicht wundern wenn mit "RFID-Störer" in der Tasche euer Auto nicht mehr anspringt.

 

Wenn man so etwas wie Geschwindigkeitsüberwachung von Auto über das Kennzeichen machen möchte benötigt man auch gar keine RFID-Technik, die aktuellen EU Kennzeichen sind ja bereits ganz bewusst Computer-Lesbar gestaltet und das Funktioniert auch.

 

Bei Mautsystemen werden übrigens aktive Transponder (mit eigener Stromversorgung) eingesetzt, d.h. es handelt sich meist um eine kleine Box mit Batterie oder Anschluß an das Bordnetz die ganz normal über Funk mit den Mautsystemen kommuniziert. Auch die teilweise für einige Autos verfügbaren Transponder für das Schließsyteme (man hat die Karte in der Tasche und zieht am Türgriff und schwups wird die Tür entriegelt, ...) sind meines Wissen aktive Systeme (mit Batterie), die erst durch das Ziehen am Türgriff aktiviert werden.

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Guest Gast_Steffen
Die typische gedachte Anwendung hierfür ist z.B. das erfassen einer Palette von mit RFID-Labeln markierter Waren. Nur ist auch dies bisher meines Wissen nur Theorie, da mir hierzu keine installierten und funktionierenden Systeme bekannt sind.

Dem Manne kann geholfen werden: Future Store

 

Neben Problemen im Alltagsbetrieb sind in erster Linie die hohen Kosten für die Tags das Problem. Infineon hat mal angekündigt, solche Tags in einem Aufdruckverfahren für 1 Cent pro Stück anbieten zu können/wollen. Zur Zeit entbehrt diese Ankündigung jeglicher Grundlage.

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Guest AprilApril
Dem Manne kann geholfen werden: Future Store
Since April 2003, the METRO Group has been testing new technologie...

 

D.h. dort wird bereits 1 Jahr getestet, man hat aber anscheinend immer noch nicht die Marktreife erreicht.

 

Du hast aber recht der Hauptgrund der gegen so etwas derzeit spricht ist der Preis der RFID-Chips. Ein einfacher Barcode wie bisher verwendet kostet ja quasi nichts. Die Triebfeder von Firmen wie Metro sind aber natürlich Rationalisierungspotentiale. Man denke sich einen Supermarkt ohne Kassierer, die Ware wird beim Durchschreiten der Kasse erfasst und abgerechnet und mit EC- oder Kreditkarte bezahlt. Die Regale sind intelligent und wissen wann sie leer sind, d.h. teile der Lagerhaltung und des Bestellwesens können automatisiert werden. Aus der Sicht der heutigen Angestellten von z.B. Metro liegen hier auch echte Gefahren.

 

Diese Technik ist aber nicht ohne weiteres auf Auto und Autobahn zu übertragen, da die Anforderungen an Reichweiten und Verarbeitungsgeschwindigkeit hier zu hoch sind. Sonst wäre die Technik hier auch schon im Einsatz z.B. als Mautpickerl.

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Guest Gast_Steffen
D.h. dort wird bereits 1 Jahr getestet, man hat aber anscheinend immer noch nicht die Marktreife erreicht.

Ja richtig. Dieser Supermarkt dient ja der Erprobung. Einige der Anwendungen dort scheinen aber nicht utopisch zu sein. Walmart bspw. setzt auch auf diese Technologie und verlangt von seinen Zulieferern, sich anzuschließen.

 

In Hongkong gibt es seit einigen Jahren die sog. "Octopus-Card", die zunächst als elektronischer Fahrschein eingeführt wurde. Das Prinzip ist wie bei der deutschen Geldkarte, nur erfolgt die Abbuchung kontaktlos mithilfe eines passiven RFID-Tags. Funktioniert auch durch den Geldbeutel hindurch.

 

Die österreichische go-box für die LKW-Maut ist ein Beispiel für ein funktionierendes aktives RFID-System (in der Schweiz wird dieses System auch verwendet). In Japan und Frankreich sind ähnliche Systeme im Einsatz. Die Herausforderungen liegen hier darin, dass die Fahrzeuge nicht in der Spur bleiben müssen (in A realisiert).

 

Die Anwendung im Supermarkt ist in der Tat wegen der Kosten noch utopisch, aber auch aus anderen Gründen: Man stelle sich nur einen vollen Einkaufswagen vor. Da ist es technisch unmöglich, aus dem Sammelsurium an Signalen die richtigen Herauszulesen. Im übrigen bietet sich zum einfachen Diebstahl bspw. eine Alu-Iso-Tasche an, aus der nichts heraus gefunkt werden kann :lol:

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Guest Pferdestehler
... Die Anwendung im Supermarkt ist in der Tat wegen der Kosten noch utopisch, aber auch aus anderen Gründen: Man stelle sich nur einen vollen Einkaufswagen vor. Da ist es technisch unmöglich, aus dem Sammelsurium an Signalen die richtigen Herauszulesen. Im übrigen bietet sich zum einfachen Diebstahl bspw. eine Alu-Iso-Tasche an, aus der nichts heraus gefunkt werden kann  :lol:

Einspruch!

 

Wer sich mit seriellen Bussen auskennt (wie I²C oder CAN) weiß, wie ein Senden mehrerer Slave gleichzeitig codemäßig verhindert werden kann. Beispiel: dominante Bits erlauben eine Priorisierung. Voraussetzung: jeder Slave muß beim Senden weiter lauschen, ob ein dominanterer Slave ebenfalls sendet und dann die Sendung abbrechen. Somit könnte jeder "Artikel" im Warenkorb einzeln senden, ohne von anderen gestört zu werden, solange bis alle gesendet haben. Dominante Bits sind im Funk nicht so leicht zu erzeugen wie in einem leitungsgebundenen System, aber sicher realisierbar (durch FM zum Beispiel, Frequenz 1 ist dominant, Frequenz 2 rezessiv, wer auf 1 sendet, hat Vorrang).

 

Artikel 1 sendet 1001110100001

 

Artikel 2 sendet 0110111010010

 

Artikel 3 sendet 1100110100100

 

1 ist als dominant, 0 als rezessiv definiert

 

Zentraleinheit legt Träger an:

 

Artikel 1 -> 1 0 bemerkt Dominanz von 3 und wartet

 

Artikel 2 -> 0 bemerkt Dominanz (von 1 & 3) und wartet

 

Artikel 3 -> 1 1 0 0 1 1 0 1 0 0 1 0 0 erfolgreich gesendet

 

Wartepause, Artikel 3 hat Fertig-Status

 

Artikel 1 -> 1 0 0 1 1 1 0 1 0 0 0 0 1 erfolgreich gesendet

 

Artikel 2 -> 0 bemerkt Dominanz von 1 und wartet

 

Wartepause, Artikel 2 & 3 haben Fertig-Status

 

Artikel 2 -> 0 1 1 0 1 1 1 0 1 0 0 1 0 erfolgreich gesendet

 

Nach drei Codezyklen mit zwei Pausen sind alle Artikeldaten übermittelt. Problem ist nur, daß JEDES Etikett einen eindeutigen Code haben muß, aber bereits bei 32 Bit sind das 4.294.967.296 Artikel für nur einen Laden, Konzern oder gar Land, das dürfte reichen. Der Hersteller der RFIDs bekommt einen Herstellercode und ein Kontingent an eindeutigen Zahlen, die er je einmal verwenden darf. Und schon ist jeder RFID auf der Welt eindeutig. Im Wareneingang der Läden muß dann nur jeder RFID automatisiert gelesen und dem Produkt zugeordnet werden, schon ist alles paletti.

 

Müßte funktionieren. Zumindest hab ich die Grundlagen dazu mal gelernt.

 

Schöne neue Welt, ich boykottiere solch einen Big-Brother-Schrott so lange ich kann.

 

Vielleicht zu nachrichtentechnisch für viele, aber das war mal nötig, denn Aussagen wie

Da ist es technisch unmöglich, aus dem Sammelsurium an Signalen die richtigen Herauszulesen
sind gerade von einem selbsternannten Experten besonders kritisch zu prüfen.
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Guest AprilApril
Ja richtig. Dieser Supermarkt dient ja der Erprobung. Einige der Anwendungen dort scheinen aber nicht utopisch zu sein. Walmart bspw. setzt auch auf diese Technologie und verlangt von seinen Zulieferern, sich anzuschließen.

 

Da wäre das nächste Problem. Für die Zulieferer ist dies nur realisierbar wenn sich die Handelsketten auf einen Standard einigen. Es gibt derzeit aber diverse Industrie- und ISO-Standards, von denen aber wahrscheinlich keiner wirklich hierfür geeignet ist. Also arbeiten einige Halbleiterhersteller mit den Handelshäusern. Bei Walmart ist es glaube ich TI, bei Metro anscheinend Infineon.

 

In Hongkong gibt es seit einigen Jahren die sog. "Octopus-Card", die zunächst als elektronischer Fahrschein eingeführt wurde. Das Prinzip ist wie bei der deutschen Geldkarte, nur erfolgt die Abbuchung kontaktlos mithilfe eines passiven RFID-Tags. Funktioniert auch durch den Geldbeutel hindurch.

Im Asiatischen Raum ist insbesondere Mifare (von Philips) als Fahrschein im Nahverkehr im Einsatz. Die Reichweiten bei Mifare sind nicht sehr groß. Aber es ist für Bezahlvorgänge technisch ausgelegt. Der Zugriff ist durch Kryptographische-Schlüssel geschützt. Dennoch ist es sicher etwas was gegen kontaktlose Technik für diesen Zweck spricht wenn so einer neuen Variante des Taschendiebstahl Vorschub geleistet werden würde.

 

Die österreichische go-box für die LKW-Maut ist ein Beispiel für ein funktionierendes aktives RFID-System (in der Schweiz wird dieses System auch verwendet). In Japan und Frankreich sind ähnliche Systeme im Einsatz. Die Herausforderungen liegen hier darin, dass die Fahrzeuge nicht in der Spur bleiben müssen (in A realisiert).

 

Aktive Transponder würde ich nicht so ohne weiteres mit RFID gleichsetzen, ist eigentlich eher normale Funktechnik.

 

Die Anwendung im Supermarkt ist in der Tat wegen der Kosten noch utopisch, aber auch aus anderen Gründen: Man stelle sich nur einen vollen Einkaufswagen vor. Da ist es technisch unmöglich, aus dem Sammelsurium an Signalen die richtigen Herauszulesen. Im übrigen bietet sich zum einfachen Diebstahl bspw. eine Alu-Iso-Tasche an, aus der nichts heraus gefunkt werden kann  :lol:

 

Gegen diese Kollisionen gibt es Anticollision-Protokolle. Funktioniert wenn ich mich nicht irre so, dass zunächst ein zufälliger Transponder selektiert wird, und dieser dann nach der Verarbeitung (temporär) Stumm geschaltet wird, so dass der nächste verarbeitet werden kann.

Ladendiebstahl ist kein neues Problem kann heute auch nicht zu 100% verhindert werden.

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Guest AprilApril
Schöne neue Welt, ich boykottiere solch einen Big-Brother-Schrott so lange ich kann.

 

Und was ist mit Deiner Wegfahrsperre/Autoschlüssel? Mit den nötigen Informationen (welcher KfZ-Hersteller setzt welche RFID-Technologie ein) könnte man z.B. auch in Geschäften und Fußgängerzonen Leser aufstellen und so ein Bewegungsprofil von Dir und anderen erstellen, den normalerweise hat jeder RFID-Chip eine eindeutige ID (daher der Name). Wer immer mit dem Schlimmsten rechnet wird wohl auch hiermit rechnen. Man kann fast jede sinnvolle Technik missbrauchen wenn man das möchte. Das eine Wegfahrsperre sinnvoll ist wird ja wohl niemand bezweifeln.

 

Was Big-Brother angeht haben sich viele Menschen dem schon ganz ohne RFID ausgeliefert, z.B. mit der EDECARD.

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Guest Pferdestehler

Mein Autoschlüssel sendet leidlich auf 5 Centimeter. Also kein Problem, da ich nicht eine Lesespule an meine Tasche halte.

 

Man was für ein Niveau... Ich sehe ja die Problematik der ganzen Planung, aber daraus gleich hanebüchene Übertreibungen der realen Verhältnisse herauszuprügeln, ist ziemlich danaben in meinen Augen.

 

C't hat genau erreicht, was sie erreichen wollte.

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Hast recht, @AprilApril, die Tags werden nach und nach ausgelesen. Bei RSA [1] ist die Rede von tree-walking und ALOHA-Protokoll. Das ist die Theorie.

 

In der Praxis liegt der Fall wieder einmal anders [2]:

"Die Erfassung eines gemischten Warenkorbs mit Gütern des täglichen Bedarfs ist derzeit definitiv nicht machbar", bestätigt Dierk Früchtenicht gegenüber heise online. Früchtenicht ist Leiter der Entwicklung bei PAV Card, einem Hersteller von kontaktlosen Karten im 13,56-MHz-Bereich. In diesem Frequenzbereich könnten etwa Dosen die Datenübermittlung blockieren. Wenn zwei Transponder übereinander liegen, stören sie sich gegenseitig. Auch müssen die Antennen der Transponder eine bestimmte Ausrichtung zum Lesegerät haben. Sind sie verbogen, können die Lesegeräte die Daten ebenfalls nicht erfassen. Im 2,45-GHz-Bereich, wie er in Pilotverfahren in den USA genutzt wird, können wasserhaltige Gegenstände wie Melonen die Übertragung stören. Die Waren sind auf Grund der vielfältigen Hindernisse nur identifizierbar, wenn der Kunde sie vereinzelt auf ein Förderband stellen würde.

 

Unter diesem Aspekt korrigiere ich meine Aussage Da ist es technisch unmöglich, aus dem Sammelsurium an Signalen die richtigen Herauszulesen auf Da ist es derzeit technisch unmöglich....

 

[1] RSA

[2] Heise online (hoffentlich kein Aprilscherz :lol: )

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Also außer C't scheint keiner weiter auf die Welle aufzuspringen. Also Aprilscherz hin oder her... Pferdestehler hat völlig Recht.

Man hat erreicht, was man erreichen wollte. Die Leute wurden wach gerüttelt und setzen sich mit dem Thema auseinander.

Hab da auch gleich was zu gefunden:

 

news

Kontroll-Chip in Kundenkarte Die Bielefelder Datenschützergruppe Foebud hat durch Zufall RFID-Chips in der Payback-Kundenkarte einer Metro-Stores gefunden. Wer den Markt aufsucht, muss an zwei großen Antennen vorbei gehen, und ein Computer könnte auslesen, wer den Laden betreten hat, was und wann eingekauft wurde. "Technisch ist es möglich, dass die Kunden des Metro Future Stores "Extra-Supermarkt" in Rheinberg ausspioniert werden, ohne dass sie es merken," so die Datenschutzgruppe gestern in Bielefeld.

 

Zur Metro-Gruppe gehören u.a. die Kaufhauskette Galeria Kaufhof, der Discounter Real, der Heimwerkermarkt Praktiker, und die Elektronikmärkte MediaMarkt und Saturn. Die Payback-Karten des Future-Store werden bereits jetzt von den Kunden in anderen Payback-Partner-Unternehmen eingesetzt.

 

Bedenklich stimmt die Verbraucherschützer, dass der Metro-Konzern versucht habe, die Öffentlichkeit zu täuschen. Nachträglich hätte der Großhändler kleine Hinweisschildchen an ein DVD-Regal angebracht, mit denen auf den Chip in der Payback-Karte hingewiesen wird. Man sei behaupteten worden, dass diese Hinweise dort schon "seit einiger Zeit" gehangen hätten. Die Datenschützer meinen mit Fotos beweisen zu können, das sich die Warnhinweise zuvor nicht an dem Regal befunden hätten.

Foebud wertet dies als Hinweis darauf, dass sich die Metro-Vertreter über die Brisanz dessen im klaren sind, Kunden heimlich mit Schnüffelchips ausgestattet zu haben. (mk)

Quelle

 

Also es ist wohl techn. durchaus machbar und wir auch praktiziert.

 

Ich sag es immer wieder und wiederhole mich auch gern. Ich bin absolut kein Freund dieser neuen Techniken. Nicht dass ich neuem gegenüber nicht aufgeschlossen wäre aber es gibt Dinge, die gehen Vater Staat und insbesondere irgendwelche privaten Firmen absolut nichts an.

ICH HASSE BIG BROTHER!!!

 

mfg matze

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Guest Pferdestehler

@Steffen

 

Gehe zur Uni, höre Nachrichtentechnik. Ist machbar, wird gemacht, und das schon sehr lange. Ohne diese Technologien würden serielle Bussysteme nie funktionieren. Und die Luft ist ebenfalls ein serielles Medium bezüglich Funk, den Kabeln gut vergleichbar.

 

Also mach bitte Dinge lächerlich, von denen Du Ahnung hast. Die anderen darfst Du mißachten. Oder erlernen.

 

Hörensagen ist eines, Wissen aber mehr. Und ich hab solch ein Zeugs schon programmiert, aber eben kabelgebunden, macht aber keinen Unterschied.

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Stelle mir das dann witzig vor.

 

Die Kinder nehmen bereits gekaufte Waren auseinander, um an den Chip zu kommen. Ab in den Laden und den ahnungslosen Kunden in den Korb legen.

 

Oder senden die Dinger nur einmal bzw. können wie die Alarmetiketten deaktiviert werden.

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Guest Pferdestehler

Das wäre tatsächlich eine witzige Seite. Aber leider ist der Trade Off zu groß:

 

- Ich habe Zweifel, ob nicht meine schon vorhandenen Kreditkarten, Kundenkarten etc. bereits ebenfalls Chips enthalten?

- In Kleidung eingenäht, in Buchbände eingeleimt, in Handies versteckt, bei Geburt implantiert, wo ist die Grenze zur Fiktion?

- Die hohe Strahlungsbelastung beim Auslesen über mehrere Meter wird mir Angst und Bange. Demnächst überall im öffentlichen Raum?

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Das wäre tatsächlich eine witzige Seite. Aber leider ist der Trade Off zu groß:

??? Was ist denn ein Trade Off

 

Mal was witziges.

 

Meine Mutter wurde die Wirbelsäule mit Metall verfestigt und bei manchen Diebstahlsicherungen gehen diese bereits beim reingehen los. Die komischen Gesichter der Verkäufer einfach köstlich.

Hat sogar einen Ausweis bekommen wegen eventueller Sicherheitskontrollen (Flughafen etc.)

 

PS: Die Sicherungen mittels Ettiketten gehen schon ziemlich weit. Letztens im Fernsehen waren sogar die Bilderentwicklungen schon gegen Diebstahl gesichert.

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Es ist definitiv der diesjährige Aprilscherz :lol: Reingetappt.

 

Allerdings entberht das nicht ganz einer Grundlage. Vor über einem Jahr wurde darüber berichtet, das ebend solches angedacht ist um den ruhenden Verkehr einfacher überwachen zu können. Die Politessen sollten ein Lesegerät bekommen damit sie das Kennzeichen nicht mehr abtippen brauchen. Der RFID sollte da auch in der Zulassungsplakette stecken und verkauft sollte es einem als Kennzeichensicherung und Fälschungsschutz.

 

Also nicht völlig aus der Luft gegriffen.

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@Pferdestehler

 

Du sprichst offenbar vom Kollisionsprotokoll. Ich beziehe mich auf die Anwendung im Supermarkt, namentlich den automatischen Kassiervorgang, bei dem der Kunde mit seinem Einkaufswagen und den darin enthaltenen Gütern nur noch am Lesegerät vorbeigehen muss (ohne auszuladen) und dann die Rechnung präsentiert bekommt. Das funktioniert bisher nicht. Falls dir etwas anderes bekannt ist, bitte ich dich um eine Referenz.

 

Gehe zur Uni, höre Nachrichtentechnik.
Ich denke darüber nach... :lol:

 

Also mach bitte Dinge lächerlich, von denen Du Ahnung hast. Die anderen darfst Du mißachten. Oder erlernen.

Mir ist nicht bewusst, "Dinge" lächerlich gemacht zu haben.

 

@Gast225

 

Das mit dem Deaktivieren der Chips ist wirklich nötig. Es müssen einem noch nicht einmal böse Mitmenschen einen Streich spielen, es reicht schon, wenn man eine Packung Kaugummis (bereits bezahlt natürlich) mit sich führt. Die müsste man sonst jedes Mal zahlen :lol:

 

Es reicht auch nicht, die Produktnummer aus dem Warenwirtschaftssystem zu entfernen. In einem anderen Supermarkt müsste man wieder zahlen.

 

@Zarzal

 

Also nicht völlig aus der Luft gegriffen.

Sehe ich auch so. Mehr Sorgen bereitet mir jedoch die Verwaltung der Daten als die Erfassung selbst.

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Guest Pferdestehler

@Steffen

 

Das ist genau die Anwendung. Daher ist das sehr wohl möglich. Leider. Wahrscheinlich müssen die Einkaufswagen dann aus nichtleitendem Material sein (gibt es ja auch schon in der Anwendung), das Auslesen der ganzen Artikel ist dann nur noch abhängig von der Anzahl verschiedener Artikel im Korb. Und bei 128 Bit (als Beispiel) hat man eine wohl nie zu erreichende Anzahl verschiedener RFID-Chips (2^128, ist irgendeine Zahl mit 38 Nullen). Die Bitrate kann ebenfalls hoch genug sein, daß bei 434 oder gar 868MHz das alles in einer sehr kurzen Zeit geschieht. Wozu denn überhaupt noch Einkaufswagen? Die meisten Güter, die man sich in böser Absicht unter den Mantel gesteckt hat, werden ebenfalls sauber abgerechnet, wenn man am Transmitter vorbeiläuft.

 

Boah, ich will sowas nicht. Ich hoffe, wir geben uns solch einem Überwachungsdiktat niemals hin, stehen rechtzeitig auf dagegen...

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@Pferdestehler

 

Technisch machbar ja. Aber der Chefentwickler bei PAV (in einem ct-Artikel weiter oben) spricht von Störungen, je nach verwendeter Frequenz durch Cola-Dosen oder Wassermelonen (entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass so profane Dinge wie Wassermelonen der Technik im Wege stehen).

 

In diesem Future Store gibt es zwar SB-Kassen. Hier muss der Kunde die Waren aber einzeln aus dem Wagen an einem Scanner vorbeiführen (Barcode, die RFID-Tags sind nur an ausgewählten Produkten angebracht). Zum Schluss wird eine Plausibilitätsbetrachtung durchgeführt, ob das Gewicht der abgerechneten Gegenstände mit dem Gewicht im Einkaufswagen übereinstimmt.

 

Das Konzept der "intelligent shelves" ist natürlich sehr interessant. Die Disposition kann hier vollautomatisch geschehen, ausserdem hat man eine permanente Inventur. Es kann nicht nur festgehalten werden, welcher Kunde was kauft, sondern auch in welcher Reihenfolge er es aus dem Regal gezogen hat. Kein Wunder, dass die Einzelhandelsketten ganz :lol: auf diese Möglichkeiten sind.

 

Wegen des Mantels: Ein böser Kunde könnte den Mantel ja präpariert haben à la Faraday :lol:

 

Ob es sich dann wirklich lohnt, statt zwei Kassiererinnen drei Techniker vor Ort zu haben, wird sich auch noch zeigen :lol:

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Guest Pferdestehler

Ja, Metallgegenstände oder Wasserhaltiges sind natürlich ein Hemmnis. Schön so. Bohrmaschinen klauen wird einfacher, Tütensuppen ebenfalls. Wahrscheinlich gibt es daher das Dosenpfand, wir sollen mit Macht in Richtung PET-Flaschen getrieben werden. Deshalb also.

Und die Aluminiumhütten werden dennoch steuerlich bevorteilt, da sie ja unzumutbar viel Strom verbrauchen und die Ökosteuer sie in den Ruin treiben würde.

 

Ich glaub ich will Politiker werden, dummdreist Halbwahrheiten verdrehen und nach vier Jahren Landtag oder ähnlichem Ausruhjob in den Ruhestand mit einer enormen Monatspension.

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Guest Netiquette

Mensch Pferdestehler, hat Dir der Harry eigentlich Dein Pferd gestohlen?

Sonst fährt er doch immer nur den Wagen vor.

 

Werdet beide endlich mal wieder locker...und wer suchet der findet...

...nicht nur die Fehler des anderen !

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Guest Pferdestehler

Der Link hat mich auf eine wirklich böse Idee gebracht, die ich so bisher gar nicht hatte. Jeder mit uns geführte Kaufartikel mit RFID-Tag hat eine einzigartige Seriennummer (siehe meine Code-Erklärung oben), das bedeutet, daß mittels geschickt angeordneter Lesegeräte wirklich jeder perfekt verfolgt werden kann. Ich meine jede Person, wenn die Tags in Kleidung eingenäht werden, gibt es für den Normalbürger keinerlei Entkommen mehr. Bisher hatte ich nur die Kontrolle des Kaufverhaltens gesehen...

 

ÜBEL!

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Kinder, jetzt lehnt euch mal im Sessel zurück und chillt mal. Die RFID-Hysterie ist doch etwas übertrieben. Sicherlich wäre Überwachung etc. möglich, aber genauso wird des Detektoren und Störer geben. Kauft man ein neues Paar Schuhe oder andere Bekleidung, dann wird eben als erstes zuhause nach RFID-Tags gescannt und selbige unschädlich gemacht.

 

Und gerade in der Verkehrsüberwachung würde ich die RFID-Tags begrüßen, wie in dem C'T-Artikel beschrieben. Der Bordeigene RFID-Chip wird "gekidnapped" und ihm werden 7 Kameraden an die Seite gestellt. Eine Elektronik wechselt jede Minute einmal den RFID-Chip von dem gesendet bzw. empfangen wird und sorgt dadurch dafür dass die Chips bei Ein- und Ausfahrt der Messstrecke verschieden sind.

DAS ist Bond-mäßige Anti-Überwachungstechnik! :ph34t:

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Guest Pferdestehler
Kinder, jetzt lehnt euch mal im Sessel zurück und chillt mal. Die RFID-Hysterie ist doch etwas übertrieben. Sicherlich wäre Überwachung etc. möglich, aber genauso wird des Detektoren und Störer geben. Kauft man ein neues Paar Schuhe oder andere Bekleidung, dann wird eben als erstes zuhause nach RFID-Tags gescannt und selbige unschädlich gemacht. ...

Das ist richtig schön subversiv, das gefällt mir. Genau aufgrund solcher Möglichkeiten wird das wohl nicht umgesetzt werden können.

 

Schmeißt Eure Schuhe in die Mikrowelle, 10 Sekunden bei 90 Watt reichen bereits, sie kommen entbrothert wieder heraus.

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Guest Thomas

@NetGhost

Die Idee mit den mehreren Tags

Eine Elektronik wechselt jede Minute einmal den RFID-Chip von dem gesendet bzw. empfangen wird

wird wegen des Protokolls nicht funktionieren.

 

Ich bin gerade selbst am Realisieren einer RFID Anwendung. Der Reader lässt alle Tags in seiner Reichweite antworten, indem er einen Binärbaum abläuft und die Menge der "antwortenden" Tags einschränkt. Ergo hast du keine Möglichkeit das Senden eines beliebigen Tags zu unterbinden, es sei denn du entfernst ihn aus dem Lesebereich.

 

Eine wirkliche Lösung wäre der Störtag von RSA Security (habe ich mir letzte Woche auf der Cebit angeschaut). Diesen tag gibt es zwar noch nicht zu kaufen, der läßt sich aber so einstellen, dass er sich in einem bestimmten "Unterbaum" installiert und dort stellvertretend für alle TAGs antwortet. Damit kann des Reader in diesem Baum kein Tag addressieren und auslesen.

 

Mit solcher Technik schaue ich dem Überwachungswahn im Bezug auf RFID sehr gelassen entgegen.

 

BTW.: Ich halte das für eine wunderbare Technik, die einem viel Mehrwert bringen kann.

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