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Vorsicht! Fake-Bussen aus Italien


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Italienreisende werden seit einigen Jahren mit gefakten Bussen abgezockt.   Die neueste Masche krimineller Hintermänner:

irgendwann nach den Ferien, erhältst du plötzlich einen "Bussenentscheid" aus Italien, in welchem dir vorgeworfen wird, du hättest zum Beispiel in Verona an einem bestimmten Datum eine Rotlichtanlage missachtet, oder du bist angeblich mit 90 km/h, sattt mit den erlaubten 40 km/h innerorts durch die Stadt gerauscht und dabei geblitzt worden. Dieser Spass kostet dich leider 80 Euro, zahlbar auf ein bestimmtes Konto.

Moment mal "VERONA" ?  War ich überhaupt dort? Wenn ja, an welchem Datum?   :o  Meine Hirnzellen laufen auf Hochtouren. Resultat: JA ES STIMMT! ich war dort und auch das Datum, sowie die Zeitangabe dieses angeblichen "Vergehens"  sind korrekt. Tja, Pech gehabt dachte ich, da muss ich wohl bezahlen will ich mit der italienischen Justiz nicht in einen Konflikt geraten. Der Briefumschlag und der Briefkopf des Schreibens sahen sehr amtlich aus und zudem mit "POLIZIA REGIONALE" usw. bezeichnet. Was mich jedoch etwas stutzig werden liess, war das fehlende Beweisfoto. Also entschloss ich mich noch etwas abzuwarten um zu schauen was passiert sollte ich die Zahlung nicht überweisen. Zwei Monate vergingen und da erhielt ich ein Mahnschreiben, dass diese Busse immer noch offen sei und ich nun leider noch zusätzliche Mahnkosten von 20 Euro zu bezahlen hätte.  Ich schrieb die Absender auf Italienisch an und verlangte das Beweisfoto. Eine Gegenreaktion von dieser Seite blieb jedoch aus. 

Nun trat mich das Pferd und ich wartete wieder ab. Nach 6 Monaten (!) erhielt ich wieder ein "Mahnschreiben" und diesmal war von einer Summe von 700 Euro die Rede. Diese Forderung kam jedoch nicht von der "angeblichen "Regional Polizei"  sondern von einem Inkassobüro, ebenfalls aus italien.Nun war ich überzeugt, das Ganze ist ein Fake.

Seither sind nun vier Jahre vergangen und immer wieder werde ich mit unterschiedlichsten Beträgen auf die angeblich noch "offene Busse" von unterschiedlichsten "Inkassostellen"  erinnert.

Nun intensive Recherchen ergaben, dass es sich hierbei um kriminelle Aktivitäten italienischer Ganoven handelt.

Was läuft in Wirklichkeit ab? 

Irgend einer dieser kriminellen Typen steht pünktlich zur Ferienzeit an einer Strassenecke irgendwo in "Bella Italia" und notiert sich die Autonummern der vorbeifahrenden ahnungslosen "dummen Touris", sowie das "Datum und den Zeitpunkt des angeblichen Vergehens". 

Dann wird rechechiert wem das betreffende Fahrzeug gehört. Ca. 4-5 Wochen nach Ferienende kommt dann plötzlich unangenehme Post aus Italien mit entsprechenden Vorhalt und Zahlungsforderung.  Da du zum angegebenen Zeitpunkt ja tatsächlich dort warst wie du dich jetzt deutlich daran erinnerst, bekommt die ganze Forderung eine gewisse Glaubwürdigkeit, um so mehr die Aufmachung des Schreibens ziemlich "echt" aussieht. Resultat: ALLES FAKE!

Also FINGER WEG von irgendwelchen Zahlungsforderungen, vor allem dann wenn diese unterschiedliche Summen aufweisen und auf Einsprachen keine Gegenreaktion seitens Behörden erfolgt.  

Sphähre

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vor 20 Stunden schrieb sphaere:

In der Schweiz gibt es den sogenannten kantonalen "AUTO-INDEX"  In Deutschland ebenfalls. Weitere Infos: Siehe Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_aller_Kfz-Kennzeichen_der_Bundesrepublik_Deutschland

Was für ein Auto-Index gibt es in Deutschland? Der Link hat damit nichts zu tun, der beschreibt nur die Unterscheidungskennzeichen.

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Betrifft Deutschland:  Hier noch eine kleine Ergänzung zur legalen Adressbeschaffung. Es gibt jedoch auch für Privatpersonen auch noch andere Möglichkeiten. In der Schweiz kann man ganz legal über das Strassenverkehrsamt die erforderlichen Auskünfte erhalten. (Die Schweiz ist ja nicht in der EU) 

  • Eine Halteranfrage beim Kraftfahrt-Bundesamt oder der Zulassungsstelle ist mit Kosten verbunden (Stand 2021 sind es 5,10 EUR gemäß GebOSt = Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr).
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Von tatsächlichem Betrug habe ich nie gelesen/gehört. Allerdings hat Nivi schon immer betrugs ähnlich suggeriert dass sie eine Behörde wären, anschließend wurde an ein Inkasso im Zielland verkauft: https://www.google.de/search?q=nivi+credit&sxsrf=AJOqlzVqnWAwilS5brh1eCUhTEl381o0iw:1679654102410&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwjimfqQr_T9AhUCR_EDHXEKDUwQ_AUoAXoECAEQAw&biw=1280&bih=609&dpr=1.5#imgrc=GWoklJLOB-Op0M

Ob begründet oder nicht, das ganze war mit Aussitzen immer erledigt - kann sich allerdings gerne mal über Jahre hinziehen.

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vor 4 Stunden schrieb sphaere:

Betrifft Deutschland:  Hier noch eine kleine Ergänzung zur legalen Adressbeschaffung. Es gibt jedoch auch für Privatpersonen auch noch andere Möglichkeiten. In der Schweiz kann man ganz legal über das Strassenverkehrsamt die erforderlichen Auskünfte erhalten. (Die Schweiz ist ja nicht in der EU) 

  • Eine Halteranfrage beim Kraftfahrt-Bundesamt oder der Zulassungsstelle ist mit Kosten verbunden (Stand 2021 sind es 5,10 EUR gemäß GebOSt = Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr).

Wir nähern uns. Die Halteranfrage muss begründet werden, man muss nachweislich ein hohes Interesse haben, selbst ein Unfall reicht nicht immer aus, da gibt es nur die Daten der Versicherung. Eine Anfrage aus dem Ausland wird noch etwas kritischer betrachtet, erst Recht wenn eine angebliche Behörde nicht den offiziellen Weg nimmt. 

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vor 2 Stunden schrieb KlausK:

Wir nähern uns. Die Halteranfrage muss begründet werden, man muss nachweislich ein hohes Interesse haben, selbst ein Unfall reicht nicht immer aus, da gibt es nur die Daten der Versicherung. Eine Anfrage aus dem Ausland wird noch etwas kritischer betrachtet, erst Recht wenn eine angebliche Behörde nicht den offiziellen Weg nimmt. 

Tja, ich weiss nicht wie es in Deutschland läuft. Ich wohne in der Schweiz. Hier lässt es sich wie erwähnt über den Autoindex leicht feststellen wem ein Schild zugeordnet ist. Ausserdem was mich stutzig macht ist zudem dies: Eine angebliche Geschwindigkeitsübertretung ist kein Strafdelikt, sondern ein bagatelles Verkehrsdelikt. Zweitens wenn man diese angebliche Polizeibehöre anschreibt und keinerlei Reaktion, geschweige denn ein gefordertes Beweisfoto bekommt, das Ganze nur auf einer reiner Behauptung  ohne irgendwelchen Fakten beruht und plötzlich von verschiedenen "Inkassostellen"  horrende Summenforderungen von mehreren hundert Euros bekommt, so stinkt der Fisch zum Himmel. Wenn es übriges keine fiktiven, sondern echte  "Inkassostellen" sein sollten, wird die Sache so oder so rein  zivilrechtlich behandelt und wird automatisch nicht mehr  staatsseitig verfolgt.  Im Klarext: Eine solche Inkassostelle handelt nicht im Auftrag der Polizei, sondern hat die "Schuld" von dieser Behörde abgekauft und versucht nun auf eigenes Risiko Kasse zu machen diese beim Schuldner einzutreiben.  Ob ihr das gelingt liegt daran ob der "Schuldner"  sich einschüchtern lässt und bezahlt. Wenn ja, dann hat sich der Aufwand gelohnt. (Poker)  Da du aber dieser privaten Inkassostelle gegenüber kein Pfennig schuldig bist, steht deren Bemühungen auf sehr schwachen Füssen, um so mehr dies für ein Inkassobüro zusätzliche Kosten bedeuten würde, was bei einer kleinen Verkehrsbusse ein Verhältnisblödsinn sein dürfte. Das wissen diese Herren auch. Bei einem effektiven Strafverfahren hingegen ist der Staat zuständig und da sieht die Sache schon anders aus. ( Beispiel:Unfall mit Fahrerflucht o.ö.) Da gibt es Veträge unter den Staaten. Das ist auch richtig so.

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Am 22.3.2023 um 17:08 schrieb gorot:

???

Wie kann aber ein echtes Bußgeld erkannt werden, daß einem wirklich hinterlaufen könnte? Wobei, wenn es an Inkasso verkauft wird, soll es auch nicht vollstreckbar sein und kann in Ablage P, laut einem User hier.

So iss es. Bezüglich Inkasso siehe Kommentar

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Naja, Schweizer sind ja Pillepalle Abzocke schon gewöhnt und sehen ihre "Schuld" beim Thema Verkehrsabzocke besonders gerne und schnell ein :DKombiniert mit diesem Autoindex, der ja sogar per SMS funktioniert ist das dann extrem einfach und schnell.

In D könnte die Hemmschwelle da schon schwerer sein, weil ja doch eine echte Behörde angefragt wird. Die Herausgabe wird aber auch nicht "kritisch" hinterfragt. Jede 0815 Inkasso Klitsche kriegt was sie will.

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vor einer Stunde schrieb Heintz:

Die Herausgabe wird aber auch nicht "kritisch" hinterfragt. Jede 0815 Inkasso Klitsche kriegt was sie will.

Das habe ich selber erlebt. Siehe meinen Beitrag über den Privat überwachten Supermarkt - Parkplatz.

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vor 22 Stunden schrieb Heintz:

Naja, Schweizer sind ja Pillepalle Abzocke schon gewöhnt und sehen ihre "Schuld" beim Thema Verkehrsabzocke besonders gerne und schnell ein :DKombiniert mit diesem Autoindex, der ja sogar per SMS funktioniert ist das dann extrem einfach und schnell.

In D könnte die Hemmschwelle da schon schwerer sein, weil ja doch eine echte Behörde angefragt wird. Die Herausgabe wird aber auch nicht "kritisch" hinterfragt. Jede 0815 Inkasso Klitsche kriegt was sie will.

Na ja. dass wir Schweizer die Pillepalle Abzocke "gewohnt"  sind, trifft manchmal zu. Da hast du recht. Viele zucken leider zu schnell resigniert die Schultern. (Gibt Schulterathrose im Alter). Andererseits aber lassen wir uns eben auch nicht gerne von dritter Seite gerne alles vorschreiben. Schon gar nicht von Brüssel. Wir denken und handeln gerne selbständig. Deshalb ist die Schweiz vermutlich auch nicht in der EU. :rolleyes:

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