Zöllner 377 Posted January 3, 2021 Report Share Posted January 3, 2021 Da fiel mir heute das Gedicht von Heinz Schenk in die Hände: Erst, da kommt man auf die Welt, ganz egal, ob's uns gefällt. Danach kommen dann die Zähne, man vergießt oft eine Träne. Man lernt krabbeln unter Schwitzen, anschließend lernt man das Sitzen, bis man dann von selber steht: Kinder, wie die Zeit vergeht! Wenn man laufen kann und spricht, muss man dann zum Unterricht. Durch die Schule aller Klassen, bleibt mal sitzen - wird entlassen. Dass das Wissen man vermehre, geht man dann in eine Lehre, bis man als Gesell da steht: Kinder, wie die Zeit vergeht! Danach sieht man in dem Städtchen hold errötend nach nem Mädchen. Geht des Öftern mit ihr aus, bringt sie abends bis vors Haus und gibt ihr dann noch zum Schluss zaghaft einen Abschiedskuss. Bis vor'm Standesamt man steht: Kinder, wie die Zeit vergeht! Nun lebt man im Ehestande, wie in einem Märchenlande. Bald darauf hat man ein Söhnchen, das sitzt stolz auf seinem Thrönchen. Es bekommt die ersten Zähne und vergießt auch manche Träne, bis es sitzen kann und steht: Kinder, wie die Zeit vergeht! Nun verrinnen rasch die Jahre, man verliert öfters die Haare. Das Gesicht kriegt manche Falte und die Jugend sagt: Der Alte! Man kann nicht mehr so schnell laufen, muss beim Treppen steigen schnaufen, bis das Herzchen stille steht: Kinder, wie die Zeit vergeht! Drum seid nett ihr lieben Leute, macht das Leben euch zur Freude und genießet alle Stunden! Lebensjahre sind Sekunden in dem Ablauf unsrer Zeit. Denkt daran und seid gescheit! Allzu schnell ist es zu spät: Kinder, wie die Zeit vergeht! 2 Quote Link to post Share on other sites
Zöllner 377 Posted March 25, 2021 Author Report Share Posted March 25, 2021 Jetzt hat mein Sohn aus Prag mir endlich den Link geschickt, wo er im Nov. 2017 die Atlantik Fahrt nach Amerika erleben konnte. Da hat er richtig mal hohe Wellen gesehen...: 1 Quote Link to post Share on other sites
Zöllner 377 Posted May 1 Author Report Share Posted May 1 Diese Zeilen hat meine Frau vor 15 Jahren gereimt, als sie ziemlich hoffnungslos im Krankenhaus war - aber sie ist zwar jetzt Schwerbehindert, aber lebt mit mir zusammen, und wie sie sagt, glücklich: Die Zeit, dein ständiger Begleiter, willst du nicht mehr, schubst sie dich weiter. Sie ist dein Freund in guten Tagen, dann gibt es keinen Grund zum Klagen. Du möchtest, dass sie nie vergeht, weil Schönes allzu schnell verweht. Doch geht es dir mal gar nicht gut, und dir fehlt aller Lebensmut, dann willst du, dass es schnell vorbei ist, und dass du endlich einmal frei bist von allen Leiden dieser Erde, und dass es endlich Abend werde. Mal Freund, mal Feind, das ist die Zeit, so war es gestern, so ist es heut. 3 Quote Link to post Share on other sites
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