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Schaden Tempokontrollen Der Verkehrssicherheit?


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https://www.welt.de/motor/article159371140/Schaden-Tempokontrollen-der-Verkehrssicherheit.html

 

 

Die Ergebnisse sind durchaus interessant: Die Probanden, denen schon bei geringem Überschreiten des Tempolimits eine Strafe drohte, waren auch diejenigen, die am schlechtesten auf die peripheren Reize reagierten.

 

Nicht, dass es uns überraschen würde :victory:

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die Überschrift stimmt nicht.

 

und da wir hier in D üblicherweise eine Toleranz berücksichtigen.....

 

Na was hört man denn immer öfter? Abzockkommunen nutzen das 10% Schlupfloch aus und verschicken vermehrt 4kmh netto

 

Des weiteren dürfte es der breiten Bevölkerung überhaupt nicht bekannt sein, dass die durchschnittliche Gesamttoleranz zwischen +9 und 15kmh liegt. Wer Paranoia vor der Blitze hat wird sogar exakt auf die Tachonadel ohne die Voreilung achten.

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Hallo, Waschbaerbauch,

 

meiner Erfahrung nach gibt es mehr Unfälle mit Alkohol durch Fahrer, die sich selten alkoholisiert ans Steuer setzen als mit Fahrern, die permanent unter Strom stehen.

 

Würde man Deine Studie auf Alkohol umsetzen, müsste man dann doch fordern, dass die erste Gruppe mehr trainiert und regelmäßig betrunken fährt, damit es weniger Alkoholunfälle gibt. :abwarten:

 

Jetzt mal in Ernst:

 

Die o. g. Studie ist doch vollkommener Unsinn.

 

Egal, wie erfahren ein Autofahrer ist, wird er doch unsicher, wenn man ihn dazu bringt, dass er permanent eine bestimmte Geschwindigkeit ganz genau einhalten soll, denn da konzentriert man sich automatisch auf den Tacho und nicht mehr auf den Straßenverkehr.

 

Viele Grüße,

 

Nachteule

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Du machst es Dir ein wenig zu einfach und nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich ;)

Die Studie ist sicherlich kein Blödsinn - sonst dürften ja in der Schweiz so gut wie gar keine Unfälle passieren.
Das Problem sind natürlich nicht die Kontrollen, sondern die Tempolimits an sich. Da diese heutzutage in der Regel so niedrig sind, kommen halbwegs normale Verkehrsteilnehmer kaum mehr drumherum die zHg nach oben hin auszunutzen. Andernfalls ist man ein Verkehrshindernis, absolut unterfordert und kommt kaum vorwärts.

 

Damit ist der eigentliche Sinn der zHg aber außer Kraft gesetzt (die maximale Geschwindigkeit unter den besten Bedingungen). Und da man sich an der Grenze bewegt, läuft man auch Gefahr etwas schneller zu werden (Verkehrsfluss, Wohlbefinden oder einfach nur tatsächlich angebrachte Geschwindigkeit). Es gibt auch politische Limits, die eigentlich jeder Grundlage entbehren, aber nunmal da sind. Auch bei diesen neigt man natürlich dazu, die Grenzen auszunutzen. Das Ausnutzen der Grenze bedeutet aber, dass man seine Konzentration darauf richtet und nicht auf das eigentlich relevante.

 

Kurz gesagt: Würden wieder Limits mit Augenmaß sowie Sinn und Verstand vergeben, würde sich ein Großteil der Verkehrsteilnehmer nicht an der Grenze bewegen und könnten sich somit auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren.

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Die Studie ist nett, aber relativ wertlos. Bei 84 Teilnehmern, zu deren Auswahl es nicht einmal (kostenlos zugängliche) Informationen gibt, wird niemand ernsthaft von irgendeiner wissenschaftlichen Relevanz reden wollen. Eine Übertragung auf D ist aber schon allein deshalb unzulässig, weil hier die Überschreitung um 1 km/h nicht sanktioniert wird. Die Überschreitungen, die hier tatsächlich verfolgt werden, sind relativ problemlos auf dem Tacho zu erkennen.

Das Problem sind natürlich nicht die Kontrollen, sondern die Tempolimits an sich. Da diese heutzutage in der Regel so niedrig sind, kommen halbwegs normale Verkehrsteilnehmer kaum mehr drumherum die zHg nach oben hin auszunutzen. Andernfalls ist man ein Verkehrshindernis, absolut unterfordert und kommt kaum vorwärts.

Nein, das Problem ist die Tatsache, daß so viele Menschen glauben, (Verkehrs)Regeln würden (für sie) nicht gelten. Und die Ausnutzung der zHg ist überhaupt kein Problem - oder hast Du schon von Fällen gehört, in denen dafür jemand zur Rechenschaft gezogen wurde? Im übrigen ist es völlig egal, welches Limit gilt - es wird immer irgendwelche Leute geben, die es (bewußt) überschreiten. Das sind dann auch genau die, die diejenigen als Verkehrshindernis bezeichnen, die sich korrekt verhalten.

Damit ist der eigentliche Sinn der zHg aber außer Kraft gesetzt (die maximale zulässige Geschwindigkeit unter den besten Bedingungen).

Ich habe das mal korrigiert.

Es gibt auch politische Limits, die eigentlich jeder Grundlage entbehren, aber nunmal da sind.

Das wird immer wieder behauptet, bleibt aber unbelegt.

Auch bei diesen neigt man natürlich dazu, die Grenzen auszunutzen. Das Ausnutzen der Grenze bedeutet aber, dass man seine Konzentration darauf richtet und nicht auf das eigentlich relevante.

Ah. Im Umkehrschluß bedeutet das also, daß es keine Verkehrsunfälle mehr gibt, wenn es keine Grenzen gibt?

Würden wieder Limits mit Augenmaß sowie Sinn und Verstand vergeben, würde sich ein Großteil der Verkehrsteilnehmer nicht an der Grenze bewegen und könnten sich somit auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren.

Wer soll Deiner Meinung darüber entscheiden, welche Limits wo gelten sollen? Und wie kommst Du darauf, daß sich aktuell ein Großteil der VT am Limit bewegt und sich deshalb nicht auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren kann?

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Finnland hatte 1 Verkehrstoten pro 1 Million Einwohner weniger als Deutschland, die Schweiz 3 und Schweden 13. Malta übrigens steht noch besser da und dort gibt es praktisch keine Kontrollen und wer schon mal da war weiß wie dort gefahren wird.

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Hallo, Waschbaerbauch,

Das Problem sind natürlich nicht die Kontrollen, sondern die Tempolimits an sich. Da diese heutzutage in der Regel so niedrig sind, kommen halbwegs normale Verkehrsteilnehmer kaum mehr drumherum die zHg nach oben hin auszunutzen. Andernfalls ist man ein Verkehrshindernis, absolut unterfordert und kommt kaum vorwärts.

interessante Logik.

 

Wer die zHg nicht nach oben hin ausnutzt, ist also nicht halbwegs normal? :think:

 

Wer sich an Verkehrsregeln hält, ist ein Verkehrshindernis? :think:

 

Ist es nicht eher so, dass die, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten, diejenigen sind, die anderen ihre Art der Fortbewegung vorschreiben wollen und nicht akzeptieren, dass es Menschen gibt, die sich damit nicht abfinden wollen?

 

Und ja, ich bleibe dabei, dass die Studie Blödsinn ist.

 

Um es mal mit einem Beispiel zu versuchen:

 

Du bist doch ganz bestimmt in der Lage, problemlos eine längere Strecke auf einem Brett zurückzulegen, das nur 40 cm breit ist, oder?

 

Würdest Du das auch schaffen, wenn das Brett sich in einer Höhe von 10 m befindet und Du nicht gesichert bist?

 

Ähnlich ist es bei der Studie:

 

Ein Autofahrer mit etwas Erfahrung ist ganz bestimmt in der Lage, eine längere Strecke mit dem Auto mit gleichbleibender Geschwindigkeit zurückzulegen, wenn er sich nicht besonders auf den Tacho konzentrieren muss.

 

Zwingst Du ihn dazu, permanent und ganz bewusst auf den Tacho zu schauen, ist er so fixiert, dass er wesentlich mehr Schwierigkeiten haben wird, eine gleichbleibende Geschwindigkeit beizubehalten und sich gleichzeitig noch auf das Verkehrsgeschehen zu konzentrieren.

 

Abgesehen davon können 84 Probanden nie repräsentativ für den Querschnitt der Fahrzeuglenker sein und dazu kommt noch, dass nicht einmal geschrieben wurde, nach welchen Kriterien die Probanden ausgesucht wurden.

 

Viele Grüße,

 

Nachteule

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Moin Moin

 

 

Malta übrigens steht noch besser da und dort gibt es praktisch keine Kontrollen und wer schon mal da war weiß wie dort gefahren wird.

Wie stünde Malta da, wenn es dort nur einen einzigen Unfall gegeben hätte?

Reisebus stürzt Klippe runter - 40 Tote.

Was sagt uns also deine Aussage?

Genau - Nix.

 

Statistiken sind wie Bikinis - enthüllen viel aber verbergen das Wesentliche.

 

 

Gruß

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Die 40 Toten im Reisebus würden die Statistik nur in den Ländern verändern, in denen die Zahl der Verkehrstoten relativ niedrig ist. Im übrigen wäre beim Vergleich solcher Zahlen immer zu klären, ob sie tatsächlich die selbe Grundlage haben (interessant ist z.B. die Frage, innerhalb welcher Frist nach dem Unfall der Betroffene sterben muß, um als Verkehrstoter zu zählen) und ob die Daten überhaupt vergleichbar sind (werden absolute oder relative Zahlen verglichen, werden bei relativen Zahlen die selben relativen Werte zugrunde gelegt).

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Hallo, Klaus K.,

Finnland hatte 1 Verkehrstoten pro 1 Million Einwohner weniger als Deutschland, die Schweiz 3 und Schweden 13. Malta übrigens steht noch besser da und dort gibt es praktisch keine Kontrollen und wer schon mal da war weiß wie dort gefahren wird.

da Malta nicht mal annähernd eine Million Einwohner hat, dürfte diese Statistik nichts aussagen.

 

Hast Du schon mal die Anzahl der Verkehrstoten im Verhältnis zur Gesamtzahl der Einwohner in beiden Ländern verglichen?

 

Viele Grüße,

 

Nachteule

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Hallo nachteule,

 

habe ich. Die Zahlen haben auch Nachkommastellen, bei Malta sind es offiziell 0,0 Tote pro 1 Million Einwohner bei rund 500.000 Einwohner. Das Verhältnis wird ja schon durch die Hochrechnung auf 1 Million Einwohner vergleichbar gemacht. Man könnte natürlich noch Straßenkilometer, Anteile der einzelnen Fahrzeugarten, Klimazone, usw. mit einbringen.

 

Die Grundlage der Ermittlung wäre, wie von Biber erwähnt, noch interessant.

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Hallo, KlausK,

 

keine Ahnung, wie Du darauf kommst, dass es in Malta keine Verkehrstoten zu geben scheint.

 

Laut dieser Statistik

 

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/307376/umfrage/anzahl-der-verkehrstoten-in-malta/

 

gab es in Malta im Jahr 2015 insgesamt 11 Tote im Straßenverkehr.

 

Im Vergleich zur Bevölkerungsanzahl heißt das, wenn ich nicht falsch liege, 1 Verkehrstoten auf 39.000 Einwohner.

 

In Deutschland gab es 1 Verkehrstoten auf ca. 24.000 Einwohner.

 

Bedenkt man jetzt die Verkehrsdichte Deutschlands im Vergleich zu Malta, liegt Deutschland sicher nicht viel schlechter da.

 

Man kann es jetzt auch so sehen:

 

Würde es so wenig Kontrollen geben, wie es in Malta Deinen Aussagen zufolge der Fall ist und würde jeder so fahren, wie es in Malta der Fall ist, dürften die Unfallzahlen und die Anzahl der Toten um einiges höher liegen.

 

Viele Grüße,

 

Nachteule

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M.E. müßte die Statistik die Anzahl der Verkehrstoten im Verhältnis zur gefahrenen Kilometerzahl ausweisen. Nur dann wird die tatsächliche Verkehrsleistung genauso berücksichtigt wie der Transit- bzw. Besucherverkehr. Die Zahl der Einwohner kann m.E. allerhöchstens ein Hilfswert sein.

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  • 2 weeks later...

Die Studie ist nett, aber relativ wertlos.

@biber: Falsch. Die Studie ist sehr wertvoll, weil sie eine Thematik anpackt, welche der vermeintlich unbefleckten Wegelagereibranche nicht passt.

Fakt ist, Tempolimitgedöns gepaart mit Überwachungsdruck frisst immer etwas von den 100% Aufmerksamkeit, die einem zur Verfügung stehen. Bei dem einen mehr, beim dem anderen weniger. Diese Aufmerksamkeitsfressung kostet Verkehrssicherheit!

Richtiges, sicheres, situationsabhängiges und gescheites Fahren lernt man und gibt es nur beim freien Fahren, also ohne jegliche Gängelung!

:nolimit:

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Du machst es Dir ein wenig zu einfach und nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich ;)

Da diese heutzutage in der Regel so niedrig sind, kommen halbwegs normale Verkehrsteilnehmer kaum mehr drumherum die zHg nach oben hin auszunutzen. Andernfalls ist man ein Verkehrshindernis, absolut unterfordert und kommt kaum vorwärts.

 

Hallo,

das halte ich für Blödsinn, fahre z.B. über die B299 und andere von Landshut nach Traunstein. Mit dem Risiko mehrfach "ICE-Zuschlag" bezahlen zu müssen oder exakt nach STVO zu fahren dürfte kaum 15min Fahrzeitunterschied ausmachen.

 

Die Strecke als Beispiel für lage Abschnitte ohne sinnvolle Alternative einer Autobahn.

 

Dürfte ähnlich sein auf der "Ostwestfalenstraße" von Warburg nach Rinteln oder Hameln.

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Einen Zusammenhang zwischen Limits und exzessive Überwachung halte ich schon für möglich.

 

Wenn Limits aus, nenne es mal politischen, ideologischen, oder populistischen Gründen zu niedrig angeordnet werden, kommt zwangsweise eine Überwachung welche die Limits durchsetzen soll. Es wird dann schnell als Gängelung aufgefasst. Unsere Verkehrsspezialisten nenne ich immer den Bastelclub, könnte auch Zocker sagen, weil die Würfeln scheinbar aus was gemacht wird. Druck erzeugt Gegendruck, und dann wird eben versucht dort wo es vermeintlich sicher vor Überwachung ist, etwas Dampf abzulassen. Es gibt sicher sinnvolle Limits, und auch Fahrweisen die Risiken minimieren. Die werden dann eben auch nicht mehr eingehalten.

 

MfG.

 

hartmut

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Wenn Limits aus, nenne es mal politischen, ideologischen, oder populistischen Gründen zu niedrig angeordnet werden

Wer entscheidet darüber, ob das der Fall ist? Wer soll grundsätzlich über ein Limit und dann über dessen Höhe entscheiden?

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Wer entscheidet darüber, ob das der Fall ist? Wer soll grundsätzlich über ein Limit und dann über dessen Höhe entscheiden?

Bei uns paar Lehrer, Krankenschwestern, Frauenarzt, Arzt, Fotograf, Anwalt, Bankkaufmann, Fliesenleger, Kaufmann und noch mehr Leute mit seltsamen Berufen.

 

MfG.

 

hartmut

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Hallo, Hartmut,

 

keine Ahnung, wie es bei euch so gehandhabt wird, aber bei uns dürfen nach meinem Kenntnisstand diese Personen, so sie im Gemeinderat bzw. im Stadtrat sitzen, nur entscheiden, ob sie dem zuständigen Regierungspräsidium einen Vorschlag zur Geschwindigkeitsbeschränkung machen bzw. so eine Beschränkung fordern.

 

Die Entscheidung trifft dann das jeweilige Regierungspräsidium.

 

Zu den Limits an sich: Es gibt etliche Strecken, bei denen man als nicht informierter VT nicht erkennen kann, warum das Limit besteht.

 

Macht man sich die Mühe und hinterfragt das Limit, kommt nicht selten heraus, dass es zuvor viele schwere Unfälle in dem Bereich gegeben hat.

 

Leider kommt es immer wieder vor, dass nach einigen Jahren ohne schwere Unfälle der vorherige Zustand in Vergessenheit gerät und dann auf Druck der Bürger das Limit wieder aufgehoben wird, weil man denkt, hier kann doch gar nichts passieren.

 

Klüger wird man erst dann, wenn es dann wieder vermehrt knallt und man wieder Verletzte und Tote zu beklagen hat.

 

Das soll jetzt allerdings nicht heißen, dass es gar keine Strecken mit tatsächlich unsinnigen Limits gibt, denn das wäre falsch.

 

Es ist nur schwer, diese von anderen zu unterscheiden und dann das Richtige zu veranlassen.

 

Viele Grüße,

 

Nachteule

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Wer entscheidet darüber, ob das der Fall ist? Wer soll grundsätzlich über ein Limit und dann über dessen Höhe entscheiden?

Bei uns paar Lehrer, Krankenschwestern, Frauenarzt, Arzt, Fotograf, Anwalt, Bankkaufmann, Fliesenleger, Kaufmann und noch mehr Leute mit seltsamen Berufen.

 

MfG.

 

hartmut

 

Die Frage war nicht, wer es bei euch macht, sondern wer es Deiner Meinung nach machen soll. Und das würde mich auch mal interessieren.

Was mich auch interessieren würde wäre, warum die von Dir aufgezählten Berufe seltsam sind. Bevor Du dementierst: so liest sich Deine Aussage!

 

Ansonsten hat es @nachteule ja schon treffend gesagt: die entscheiden gar nichts, sie möchten nur gern, daß so entschieden wird. Das ist ein Unterschied!

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Was ich verlange ist, es sollte ein Gewisses Maß an Fachwissen vorhanden sein. Sicher muss bei uns noch das Regierungspräsidium zustimmen, was idR. eine reine Formsache ist. Da werden dann Lärmgutachten die bald 10 Jahre alt sind zitiert, obwohl sich der Verkehr schon bald 6 Jahre dort völlig anders darstellt. Entscheiden bei uns ist schlicht, wer viele Leserbriefe schreibt, in dem die Wörter Raser und Kinder stehen, bekommt was er will. Beliebt sind auch Wörter wie Unfallschwerpunkt, dabei gibt es bei uns nur einen einzigen Unfallschwerpunkt laut Aussage der Polizei. Und dieser Unfallschwerpunkt ( Linksabbieger im Gegenverkehr ) könnte durch eine andere Ampel entschärft werden. Auch werden die Vorschläge der Polizei nicht angenommen. Die Polizei sagt, auf der Straße X liegt die Geschwindigkeit bei etwa max. 45km/h bei erlaubten 50km/h, es gibt keine Unfälle, kaum Geschwindigkeitsübertretungen auf der Straße. Man soll es so belassen. Unser Oberen sagen, wir machen dort 30km/h dann erwischen wir die Raser. Wir haben demnächst 10 Blitzer bei unter 25000 Einwohner, wo der schon bestellte 10.Blitzer hinkommen soll, weiß noch keiner, da ist man noch auf der Suche nach einem Unfallschwerpunkt.

 

Unsere Oberen sind in der Beziehung recht schwach, und sobald einer sich über Raser beschwert, wird reagiert. Es werden neue mobile Geräte angeschafft, um nach Aussage des OB sofort auf Beschwerden reagieren zu können. Manchmal bin ich so frei und prüfe soweit ich kann die Aussagen die in Leserbriefen stehen. Auf einem angeblich hoch frequentierten Spielplatz habe ich z.B. noch kein Kind gesehen. Aus einer sehr hohen Verkehrsdichte wird dann etwa 60 Autos in 30 Minuten. Aus vielen Fußgängern wird dann eine Frau mit Kinderwagen in der gleichen Zeit. Und die 2 Radfahrer nutzen nicht den Radschutzstreifen, sondern den Gehweg.

 

Im Moment steht die Neuordnung Verkehr Innenstadt an. Im Gemeinderat freut sich ein Gemeinderat das dadurch keine Parkplätze verloren gehen. Wenn ich nur den Plan anschaue gehen in einem recht kleinen Bereich schon 21 Parkplätze verloren. Dazu 6 wegen E-Tankstellen, 6 weil bei uns gibt es 17 Elektroautos im Zulassungsbezirk. Vernünftigerweise werden etliche Ladezonen für Paketdienste eingerichtet die vorher Parkplätze waren. Die sehen es nicht oder wollen es nicht sehen, welche Auswirkung die Entscheidungen haben. Dazu muss ich noch sagen, wir haben einen Stadtplaner der Autos hasst. Allerdings einer der hartnäckig ist, da werden aus 4 Parkplätzen die wegfallen wegen Umbau bei der ersten Planung, die kann der Gemeinderat verkraften, die oben genannten 21 Parkplätze die wegfallen hätte der Gemeinderat wohl nicht so leicht geschluckt. Sein nächster Plan ist, ein Parkhaus am Stadtrand, und damit es gut gefüllt wird, Parkplätze in Wohngebieten bewirtschaften. Die Aussage ist, Parkplätze sind zu kostbar um sie Anwohnern zu überlassen. Die Anwohner sollen mit dem Bus vom und zum Parkhaus fahren. Geht nur 10 Minuten, wenn Busse fahren.

 

Merkwürdige Berufe einfach, es fehlt an Basiswissen, wenn der Stadtplaner sagt muss es wohl so sein. Auch wenn der Verkehr durch 4 Korridore durch eine erweiterte Fußgängerzone geführt werden soll. Nennt sich dann, Gestaltung Vorrang Fußgänger Geschwindigkeitsbremse. Allerdings wie das funktionieren soll, wenn ein Verkehrsberuhigter Geschäftsbereich durch die Fußgängerzone geht, sagt keiner, und fragt auch keiner. Aber der Gemeinderat hat zugestimmt. Die Folge wird sein, die Korridore funktionieren nicht und müssen wegfallen. Der Gemeinderat hat dem Plan zugestimmt, und unser Stadtplaner bekommt was er will, ein großer Teil von der Innenstadt wird vom Verkehr abgehängt. So funktioniert planen der Verkehrsführung. Abstimmen lassen, aber machen was man will.

 

Was ich immer wieder betone. Eine Stadt die kaum ein Halteverbot fehlerfrei anordnen kann, sollte sich endlich mal einen Fachmann ins Haus holen. Hier beraten Laien Laien, und entsprechend sind dann auch die Ergebnisse. Wäre so, wie wenn ich der Hebamme im Gemeinderat erklären muss, wie sie die Geburt begleiten soll. Statt Nabelklemme bekommt sie dann ein Leatherman.

 

So wie es jetzt läuft kann ich den Verein nicht so richtig ernst nehmen.

 

MfG.

 

hartmut

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Bei uns paar Lehrer, Krankenschwestern, Frauenarzt, Arzt, Fotograf, Anwalt, Bankkaufmann, Fliesenleger, Kaufmann und noch mehr Leute mit seltsamen Berufen.

 

MfG.

 

hartmut

Wer hindert dich, die seltsamen Berufe um den deinen zu bereichern, indem du dich einfach in den Gemeinderat wählen lässt?

Abgesehen davon: der Rat kann beschließen, was er will - wenn es gegen Vorschriften (Gesetze und Verordnungen) verstößt, darf die Verwaltung den Beschluss nicht ausführen.

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Wer hindert dich, die seltsamen Berufe um den deinen zu bereichern, indem du dich einfach in den Gemeinderat wählen lässt?

Abgesehen davon: der Rat kann beschließen, was er will - wenn es gegen Vorschriften (Gesetze und Verordnungen) verstößt, darf die Verwaltung den Beschluss nicht ausführen.

Der Wähler, wir waren etwa 150 Kandidaten für 35 Sitze. Und als neue Liste hat man es schwer rein zukommen. Einer unserer Liste hat es geschafft.

Aber keine Sorge, ich heize dem Verein auch so ein.

 

Die Verwaltung macht was sie will. Die Vorlagen für die Beschlüsse werden von der Verwaltung ausgearbeitet. Und da sich Gemeinderat und Verwaltung so lieb haben geht es meist einstimmig durch.

 

Kann auch sein das plötzlich mal ein Parkplatz mit 10 Kurzzeitparkplätzen durch Poller und Kette gesperrt werden, weil der Parkplatz ist jetzt so schön geworden nach dem sanieren. Wäre schade wenn da jetzt Autos parken.

Sowas geht auch ohne Gemeinderat.

 

Ein Normalsterblicher kann sich kaum vorstellen wie klein ein Dienstweg sein kann.

 

MfG.

 

hartmut

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Hallo, Hartmut,

 

keine Ahnung, wie es bei euch so gehandhabt wird, aber bei uns dürfen nach meinem Kenntnisstand diese Personen, so sie im Gemeinderat bzw. im Stadtrat sitzen, nur entscheiden, ob sie dem zuständigen Regierungspräsidium einen Vorschlag zur Geschwindigkeitsbeschränkung machen bzw. so eine Beschränkung fordern.

 

Die Entscheidung trifft dann das jeweilige Regierungspräsidium.

 

Zu den Limits an sich: Es gibt etliche Strecken, bei denen man als nicht informierter VT nicht erkennen kann, warum das Limit besteht.

 

Macht man sich die Mühe und hinterfragt das Limit, kommt nicht selten heraus, dass es zuvor viele schwere Unfälle in dem Bereich gegeben hat.

 

Leider kommt es immer wieder vor, dass nach einigen Jahren ohne schwere Unfälle der vorherige Zustand in Vergessenheit gerät und dann auf Druck der Bürger das Limit wieder aufgehoben wird, weil man denkt, hier kann doch gar nichts passieren.

 

Klüger wird man erst dann, wenn es dann wieder vermehrt knallt und man wieder Verletzte und Tote zu beklagen hat.

 

Das soll jetzt allerdings nicht heißen, dass es gar keine Strecken mit tatsächlich unsinnigen Limits gibt, denn das wäre falsch.

 

Es ist nur schwer, diese von anderen zu unterscheiden und dann das Richtige zu veranlassen.

 

Viele Grüße,

 

Nachteule

Dann pappt man eben noch ein Zusatzschild dran mit Unfallschwerpunkt und gut ist.

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Was ich verlange ist, es sollte ein Gewisses Maß an Fachwissen vorhanden sein.

Wer soll festlegen, was ein gewisses Maß an Fachwissen ist und wer bitte wie beurteilen, ob das vorhanden ist? Und wie stellst Du Dir die praktische Umsetzung vor - schließlich soll das dann doch für alle Bereich gelten, oder doch nur für den Verkehr?

 

Ach, und wenn die (wie viele sollen das denn so sein?) eine Entscheidung treffen, die Dir nicht passt, dann ist alles gut? Das glaubst Du doch selber nicht.

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Jemand mit Fachwissen kennt den Unterschied zwischen Halteverbot Zeichen 283 und Zeichen 286. Kennt sogar welche Bedeutung die Pfeile auf den Zeichen haben. Weiß das in Tempo 30 Zonen es Unsinn ist die Geschwindigkeit extra auf 30km/h zu begrenzen. Hält es für etwas Unsinnig laut Schild die Zufahrt zu Behindertenparkplätzen den Behinderten zu verbieten. Das Gehwege in Fußgängerzonen ausschildern etwas daneben ist. Das Blauschilder in Tempo 20 Bereichen Quatsch sind. Altersheime sollten nicht gerade an einer Hauptverkehrsstraße mit Schwerlastverkehr neu gebaut werden. Könnte noch paar Stunden schreiben. Vielleicht noch die Aussage, der Verkehr sucht sich schon seinen Weg, ersetzt die Planung.

 

Unseren Baubürgermeister kannst Du dir etwa so vorstellen wie Kolbenfeder, nur etwas krasser.

 

Es sind fachliche Fehler die nicht mal ein Frischling machen dürfte.

 

MfG.

 

hartmut

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Das Leben ist nicht immer einfach.

Ach. Aber Du machst es Dir mit Deinen (mehr oder minder pauschalen) Vorwürfen dann doch ziemlich einfach. Insbesondere dann, wenn Du irgendwas forderst, ohne auch nur ansatzweise einen Vorschlag für die Umsetzung liefern zu können.

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Pauschal ist immer nur meine Aussagen, die sollen endlich mal einen Verkehrsfachmann einstellen, weil wenn jeder am Verkehr herumbastelt nicht raus kommt was Hand und Fuß hat. Das unser Baubürgermeister eine Fehlbesetzung ist.

 

Willst Du wissen ob ich kommunalpolitisch aktiv bin? Ob ich Leserbriefe schreibe, ob ich soziale Medien nutze? Ob ich zu Versammlungen gehe und mich zu Wort Melde?

 

Wenn ich etwas bemängle, dann liefere ich auch eine entsprechende Begründung. Da war ein Leserbrief dank den Begründungen schon mal eine halbe Zeitungsseite lang. Natürlich sind dann auch Lösungsvorschläge dabei.

 

MfG.

 

hartmut

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Willst Du wissen ob ich kommunalpolitisch aktiv bin? Ob ich Leserbriefe schreibe, ob ich soziale Medien nutze? Ob ich zu Versammlungen gehe und mich zu Wort Melde?

Nö. Was ich wissen will, habe ich in #33 geschrieben:

Wer soll festlegen, was ein gewisses Maß an Fachwissen ist und wer bitte wie beurteilen, ob das vorhanden ist? Und wie stellst Du Dir die praktische Umsetzung vor - schließlich soll das dann doch für alle Bereich gelten, oder doch nur für den Verkehr?

 

Ach, und wenn die (wie viele sollen das denn so sein?) eine Entscheidung treffen, die Dir nicht passt, dann ist alles gut? Das glaubst Du doch selber nicht.

Also bitte.

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