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Fifty Shades Of Corporate Culture


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Lesestoff

Ein Portal für Seitensprünge wird gehackt, dessen Nutzer werden veröffentlicht. An einer Uni untersuchen sie die Nutzer, die sich (verbotenerweise) mit ihrer beruflichen Email-Adresse registriert haben. Ergebnis:

Je mehr Angestellte eines Unternehmens für das moralisch fragwürdige Portal ihre berufliche Email-Adresse nutzten, desto eher waren ihre Arbeitgeber in der realen Welt in Bilanzfälschungen, Korruption und Bestechung verwickelt.

Und weiter:

Ausgerechnet jene Unternehmen, deren Angestellte ihre Email-Adresse gerne zweckentfremdeten, waren besonders innovativ. Sie investierten mehr Geld in Forschung und Entwicklung und meldeten mehr Patente an.

Die Forscher schließen daraus:

Echte Innovation entsteht leider meist nur dort, wo es Menschen mit Regeln nicht ganz so ernst nehmen.

...

Wirklich neue Ideen haben eben nicht die prinzipientreuen Spießer, sondern die raffinierten Filous.

Zitate von Daniel Rettig, Wirtschaftswoche 23, S.89.

 

Das erinnert an das Radarforum. Auch hier herrscht der Streit zwischen denen, die auf die strikte Einhaltung von Regeln pochen und anderen, die sich darüber hinwegsetzen. Fortschritt gibt es nur durch letztere, die anderen leisten gerade einmal Dienst nach Vorschrift.

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Hallo Gerre, aus Wiki: Stichwort "Dienst nach Vorschrift"

 

"Zollbeamte können bei der Auswahl der von ihnen durchsuchten Reisenden ihre Intuition und konkret schwer greifbare Verdachtsanzeichen ignorieren und sich auf sture Kontrollschemata beschränken mit der Folge, dass die Fahndung nach Schmuggel­ware zu weniger Erfolgen führt."

Dass die Aufgaben der Zollverwaltung viel weiter gestreut sind, als nur den Reiseverkehr zu kontrollieren und dieses der Allgemeinheit kaum bekannt ist, ist eine Folge der mangelhaften Transparenz und Darstellungsfähigkeit der Verwaltung. Rund ein Drittel des Bundeshaushalts wird durch die Zollverwaltung eingenommen.

Das ist nur möglich, indem so gut wie alle an einem Strang ziehen und meist kreativer in der Ausübung des Dienstes sind, als der Dienstherr in den Vorschriften vorsieht.

Daher stellen diese nur einen - oft auch einengenden Rahmen - dar, der sowohl Grenzen der ausübenden Gewalt beschreibt als auch dem Schutz des Dienst verrichtenden Beamten dient.

Ähnlich ist es doch bei unseren treu dienenden Beamten der Polizei. Der eine ist streng, der andere legt die Vorschriften (für so manchen Verkehrsteilnehmer glücklicherweise ) ein wenig weiter aus.

Es wäre ein Kennzeichen einer staatlichen Diktatur, würden alle gleich handeln.

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Fortschritt gibt es nur durch letztere, .....

Ja nee, issss klarrrrr......

 

Und was machst Du? Zu Letztere kannst Du ja nicht gehören. Denn: nur weil sich irgendein Heini eine Kutte überstreift, ist er noch lange kein Rocker.

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man kann das auch anders deuten: wer sich dort mit seiner beruflichen mail addi registriert, ist schlichtweg dumm und fahrlässig. er hat nicht die weitsicht, zu erkennen, dass diese daten in falsche Hände, nicht zuletzt seiner Ehefrau gelangen könnten. Es sind also mehr oder weniger "schlaue" Filous, wie Gerre schon schreibt.

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Hallo gerre, das sehe ich anders. Es geht um RF um die Frage, helfe ich denen, die sich über Regeln hinwecksetzen und dabei erwischt werden - oder helfe ich nicht.

Die "richtig guten" KSF werden halt nicht erwischt.

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Das ist nur möglich, indem so gut wie alle an einem Strang ziehen und meist kreativer in der Ausübung des Dienstes sind, als der Dienstherr in den Vorschriften vorsieht.

Daher stellen diese nur einen - oft auch einengenden Rahmen - dar, der sowohl Grenzen der ausübenden Gewalt beschreibt als auch dem Schutz des Dienst verrichtenden Beamten dient.

Zollbeamte sind leistungsfähiger, wenn sie die von Schmugglern genutzten Verstecke finden. Dazu müssen sie sich in die Lage und die Gedanken der Schmuggler hineinversetzen, die können ihnen dabei nicht völlig fremd und unverständlich sein. Kreativität und das Abweichen von vorgeschriebenen ausgetretenen Pfaden gibt es auch im Staatsdienst. Das gleiche gilt auch für Detektive der Kripo, die die Tricks von Kriminellen durchschauen. Und von solchen Kriminalisten heißt es zuweilen, sie seien ihren Gegenspielern wesensverwandt.

 

Schmuggel habe ich übrigens als sozial akzeptierten Volkssport kennengelernt. Als das Saarland noch wirtschaftlich zu Frankreich gehörte sind viele Saarländer zum Einkaufen nach Rheinland-Pfalz gefahren. "Im Reich" war alles billiger und besser. Und bei der Rückfahrt haben sie sich so gut es ging darum gedrückt, die eingekauften Waren an der Grenze zu verzollen. ;)

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...Schmuggel habe ich übrigens als sozial akzeptierten Volkssport kennengelernt. Als das Saarland noch wirtschaftlich zu Frankreich gehörte sind viele Saarländer zum Einkaufen nach Rheinland-Pfalz gefahren. "Im Reich" war alles billiger und besser. Und bei der Rückfahrt haben sie sich so gut es ging darum gedrückt, die eingekauften Waren an der Grenze zu verzollen. ;)

Steuerhinterziehung ist in ganz Deutschland "Volkssport". Nur wenn ein Promi erwischt wird ist das Geschrei gross.

 

PS. Ich erinnere mich noch an die Aktion "Igel" der Beamten der Deutschen Bahn vor vielen Jahren. Als Beamte durten sie nicht streiken, sie haben alle Vorschriften genaustens befolgt bzw. "wörtlich" genommen. Der Bahnbetrieb brach nach kurzer Zeit zusammen.

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Steuerhinterziehung ist in ganz Deutschland "Volkssport".

Nicht so ganz. Viele wissen auch, daß sie aus Steuergeldern bezahlt werden. In Zweibrücken, Kaiserslautern, Trier haben aber auch frankophile Saarländer gern billig eingekauft.

 

Ich erinnere mich noch an die Aktion "Igel" der Beamten der Deutschen Bahn vor vielen Jahren. ... Der Bahnbetrieb brach nach kurzer Zeit zusammen.

Und dann wundert man sich bei der Bahn, daß immer mehr Güter mit Lkws transportiert werden. :o

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ich war neulich mal in diesem Outlet-Center in Zweibrücken, dort wimmelt es ja nur so von Franzosen, nunja, es liegt auch nur einen Katzensprung von der Grenze weg. Das liegt unter anderem an dem komplexen Mehrwertsteuer System im Frankreich, wo Waren mit bis zu 33 Prozent besteuert wurden. Heute liegen sie mit 20 Prozent nahe an dem deutschen Wert von 19 Prozent.

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ich war neulich mal in diesem Outlet-Center in Zweibrücken, dort wimmelt es ja nur so von Franzosen,

Das ist in Saarbrücken nicht anders. Und kein Wunder: Frankreich beginnt gleich hinter der Stadt, und Metz, die nächste französische Großstadt, ist 60 km weit entfernt. Einige Läden in Saarbrücken müßten schließen, wenn sie die Kundschaft aus Frankreich nicht hätten.

 

Mehrwertsteuer ... Heute liegen sie mit 20 Prozent nahe an dem deutschen Wert von 19 Prozent.

Früher waren es mal 20 - 22 % in F gegen 16 % in D. Aber wenn eine Gewohnheit mal eingefahren ist bleibt sie bestehen, auch wenn der Anreiz nachläßt. Umgekehrt ziehen deutsche Sparfüchse nach Frankreich, weil dort die Einkommensteuer niedriger ist. Für die Steuerersparnis ist es optimal, in F zu wohnen und in D einzukaufen. :D

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