Jump to content

Tempomat


Recommended Posts

 

Auf langen, begrenzten BAB Abschnitten setze ich gerne den Tempomaten ein. Bei einer vorgeschrieben Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h fahre ich z. B. exakt 127 km/h, kontrolliert per GPS; Tacho ca. 131 km/h.

Mein Autohändler berichtete nun, dies werde von der Polizei als vorsätzliche Geschwindigkeitsüberschreitung geahndet, auch wenn ich innerhalb des sonst sanktionsfreien Toleranzfeldes fahre. Voraussetzung sei eine Verfolgung über eine längere Wegstrecke.

Stimmt dies???

Link to post
Share on other sites

Nach meiner bescheidenen Kenntnis gibt es dazu verschiedene Gerichtsurteile, jedoch wird von einem Abzug von 20 Prozent bei ungeeichtem Tacho, und in den anderen Fällen von üblicherweise 7 Prozent ausgegangen.

Daher wird bei dieser geringen Geschwindigkeitsüberschreitung keine Möglichkeit bestehen, diese Überschreitung auch tatsächlich zu beweisen. Mithin sollte man, so man angehalten wird, den Tempomaten ausschalten und keineswegs angeben, dass man eben "absichtlich" geringfügig überschritten habe. Das wird als Einlassung gewertet.

Link to post
Share on other sites

...Das wird als Einlassung gewertet.

Bei einer Kontrolle nenne ich die Tageszeit, auf Nachfrage Name, Fahrziel, Startpunkt, auf Wunsch zeige ich FS, Perso und Zulassung. Ansonsten verstehe ich "Bahnhof".

Nach meiner Tempomateinstellung bin ich noch nie gefragt worden.

Link to post
Share on other sites

Bei einer Kontrolle nenne ich (...),auf Nachfrage (..) Fahrziel, Startpunkt,

Warum?

 

Nach meiner Tempomateinstellung bin ich noch nie gefragt worden.

Mußt Du auch nicht. Es würde im Zweifel wahrscheinlich reichen, wenn man Dir über einen längeren Zeitraum hinterherfährt und Du währenddessen eine konstante Geschwindigkeit einhältst.

 

Unabhängig davon ist die Diskussion in Deinem Fall doch akademisch. Wenn ich die Aussagen von Bluey et al (u.a. auch aus einschlägigen Fernsehberichten) richtig in Erinnerung habe, beschäftigen sich die dafür zuständigen mobilen Mitarbeiter der Autobahnploizei nicht mit derartigem Pillepalle. Bei den stationär eingesetzten Kollegen scheitert der Nachweis regelmäßig am fehlenden Hinterherfahren.

Link to post
Share on other sites

Ich habe in einem sehr ähnlichen Fall die Polizisten dann einfach gefragt, ob ich zu genau 120 gefahren sei. Angehalten hatten sie mich wegen "allgemeiner Verkehrskontrolle". Und zuzugeben, dass man genau die zulässige Höchstgeschwindigkeit gefahren ist, kann wohl niemand als Ordnungswidrigkeit auslegen.

Link to post
Share on other sites

Ich habe in einem sehr ähnlichen Fall die Polizisten dann einfach gefragt, ob ich zu genau 120 gefahren sei. Angehalten hatten sie mich wegen "allgemeiner Verkehrskontrolle". Und zuzugeben, dass man genau die zulässige Höchstgeschwindigkeit gefahren ist, kann wohl niemand als Ordnungswidrigkeit auslegen.

 

Falsch: Ich fahre exakt + 7 auf Dauer. 127 statt 120, alle zulässigen Toleranzen ausgereizt.

Link to post
Share on other sites

...Wenn ich die Aussagen von Bluey et al (u.a. auch aus einschlägigen Fernsehberichten) richtig in Erinnerung habe, beschäftigen sich die dafür zuständigen mobilen Mitarbeiter der Autobahnploizei nicht mit derartigem Pillepalle. Bei den stationär eingesetzten Kollegen scheitert der Nachweis regelmäßig am fehlenden Hinterherfahren.

 

Wie mir mein "Schrauber" erzählte, steht in Fachzeitschriften für KfZ - Händler was anderes. Ich kann es nicht nachprüfen und frage deshalb.

Link to post
Share on other sites

Wie mir mein "Schrauber" erzählte, steht in Fachzeitschriften für KfZ - Händler was anderes.

Hm.... laß Dir doch mal so eine Fachzeitschrift mit entsprechenden Aussagen zeigen. Wäre auch interessant zu erfahren, um welche Zeitschriften es sich dabei genau handelt. Denn mir sind solcherlei Dinge absolut unbekannt.
Link to post
Share on other sites

 

 

Falsch: Ich fahre exakt + 7 auf Dauer. 127 statt 120, alle zulässigen Toleranzen ausgereizt.

 

Mache ich doch auch so. 120 + 9 (Auslöseschwelle) laut GPS. Und trotzdem frage ich, ob ich "zu genau 120" gefahren bin.

Bei den Toleranzen, die da beim Polizeiautotachometer anliegen, werden sie mir nichts anderes vorwerfen können.

Link to post
Share on other sites

 

Wie mir mein "Schrauber" erzählte, steht in Fachzeitschriften für KfZ - Händler was anderes.

Hm.... laß Dir doch mal so eine Fachzeitschrift mit entsprechenden Aussagen zeigen. Wäre auch interessant zu erfahren, um welche Zeitschriften es sich dabei genau handelt. Denn mir sind solcherlei Dinge absolut unbekannt.

 

Da komme ich -hoffendlich- erst im Frühjahr wieder hin. Aber wenn es hier niemand kennt ist es wohl auch kein Problem.

Link to post
Share on other sites

Na, vielleicht rührt die die Geschichte daher, dass jemand eine Überschreitung wegdiskutieren wollte in dem er angab sich immer auf dem Tempomat verlassen zu haben - und dann eben nicht mehr auf den Tacho geschaut hat.

Daraus wurde dann mit etwas weglassen dann diese (zu-)Kurzfassung.

 

Aber wenn man schon auf den km/h genau rechnet, sollte man folgendes berücksichtigen:

 

a) GPS liefert keine Geschwindigkeitsanzeige sondern das Gerät rechnet aus der Ortsveränderung auf die Geschwindigkeit zurück.

Rechenbeispiel dazu:

Bei guten Bedingungen kommt man auf Genauigkeiten von 5m bei der Ortsbestimmung per Normal-GPS.

Angenommen die Messrate (nach Korrelation) liegt bei 1 Positionsmessung / Sek.

Bei Tempo 100 km/h (27.8 m/sek) sollte sich die Position zwischen zwei GPS-Koordinaten um diese 27.8m unterscheiden.

Tatsächlich werden es aber zwischen 22.8m (entsprechend 82 km/h) und 32.8m ( entsprechend 118 km/h) sein.

Damit das nicht passiert, wird - je nach GPS-Empfänger und Software - über mehrere Sekunden in die Vergangenheit gemittelt und gewichtet. Damit ist Grundgenauigkeit dieser Messung eigentlich dafür gar nicht geeignet. :think:

Man kann solche Sachen mit D-GPS durchaus machen, aber sicher nicht mit den lowcost Empfängern in Smartphones.

 

b) Desweitern unterliegt auch der Tempomat Regelungstoleranzen und -zeiten. Diese können durchaus bei 2 - 3 km/h liegen.

Und ganz wichtig: Der Tempomat kann (i.d.R.) nicht aktiv bremsen. (Ja, manche Oberklassefahrzeuge beherrschen das inzwischen), d.h. abhängig von der Straßensituation kann es an Gefällestrecken sehr wohl mal schneller gehen.

 

c) Der Tempomat 'misst' die Geschwindigkeit über die Radumdrehung/Sek.

Ändert man den Abrollumfang (Profiltiefe / Luftdruck) ändert sich - bei gleicher Realgeschwindigkeit - der Messwert für den Tempomat.

 

d) War diese +6km/h Ahndungsgrenze nicht nur eine Empfehlung, von der in begründeten Fällen Abstand genommen werden kann ? Wer weiss ob das bspw. auch für Section Control angenommen würde ..

 

Ansonsten glaube ich auch nicht, dass ein ProViDa bei :120: lange hinter einem VT mit 127 km/h (real) bleiben würde.

 

Gruß,

AnReRa

Link to post
Share on other sites
a) GPS liefert keine Geschwindigkeitsanzeige sondern das Gerät rechnet aus der Ortsveränderung auf die Geschwindigkeit zurück.

Da zitiere ich mal einen alten Post unseres (ex)-Mitglieds @Pferdestehler: http://www.radarforum.de/forum/index.php?showtopic=18616&do=findComment&comment=255277

Damit sind wir bei 0,2km/h Genauigkeit von GPS-Geräten, wenn sie es denn ordentlich machen. Und er beschreibt, wie das "ordentlich machen" funktioniert.

Link to post
Share on other sites

 

Hallo anrera,

Geschwindigkeitsmessung per GPS ersetzt kein Tacho. Dafür reagiert es auf Änderungen zu langsam. Aber, um sich der gewünschten Geschwindigkeit anzunähern ist es genau als der Tachometer. "Mein" Tempomat läßt Geschwindigkeitsänderungen in 10 und 1 km/h Schritten zu. Bei Gefälle hast du im Prinzip recht, aber bei 80, 100, oder 120 km/h bremst der Luftwiederstand ausreichend. 60 oder gar 40 km/h und nennenswertes Gefälle ist ein Problem.

Und mein Smartphone zeigt mir die Zahl der empfangenen Satelliten an. Nach 30 sec konstanter Fahrt habe ich bei > 6 Satelliten eine sehr genauen Wert. Die Regelgenauigkeit des Tempomaten ist problematischer.

Link to post
Share on other sites

Da zitiere ich mal einen alten Post unseres (ex)-Mitglieds @Pferdestehler: http://www.radarforum.de/forum/index.php?showtopic=18616&do=findComment&comment=255277a) GPS liefert keine Geschwindigkeitsanzeige sondern das Gerät rechnet aus der Ortsveränderung auf die Geschwindigkeit zurück.

 

Bei Garmin-Geräten glaube ich das gern. Die speziellen GPS-Chipsätze sind ja auch genau dafür gemacht.

Wir reden hier aber von Smartphones und den dort im Chipsatz integrierten GPS-Empfängern.

Also zumindest bei quer lesen findet man 'Doppler-Aided Positioning' nicht in den verfügbaren Datenblättern.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob das mit den einfachst Antennen im Smartphone überhaupt geht ...

Aber wie gesagt, das kann nur ein Spezialist beantworten.

Link to post
Share on other sites

 

Da zitiere ich mal einen alten Post unseres (ex)-Mitglieds @Pferdestehler: http://www.radarforum.de/forum/index.php?showtopic=18616&do=findComment&comment=255277a) GPS liefert keine Geschwindigkeitsanzeige sondern das Gerät rechnet aus der Ortsveränderung auf die Geschwindigkeit zurück.

 

Bei Garmin-Geräten glaube ich das gern. Die speziellen GPS-Chipsätze sind ja auch genau dafür gemacht.

Wir reden hier aber von Smartphones und den dort im Chipsatz integrierten GPS-Empfängern.

 

Ich bin kein Speziallist, sondern nur ein "Spielkind", wenn auch im höheren Alter. Die Angaben meines Smartphones stimmen mit den Werten meines alten Navigongerätes überein. Wichtig ist die Zahl der empfangenen Satelliten. Die Empfangsempfindlichkeit ist unterschiedlich. In Städten zwischen Hochhäusern hat das Smartphone sicher mehr Probleme, aber auf der Autobahn mit ungestörtem Empfang ...

Link to post
Share on other sites

Wichtig ist die Zahl der empfangenen Satelliten.

JEIN.

Der GPS-Empfänger kennt 2 Betriebsarten.

Die eine besteht darin die Position im Raum zu ermitteln (das kann jeder Empfänger mehr oder weniger gut).

Dazu wird (über die Signallaufzeit) quasi der Abstand zu jedem empfangbaren Satelliten ermittelt.

Über die bekannte Position der Satelliten rechnet man auf die Position zurück.

Für die 2D(3D)-Lokalisierung werden mindestens 3(4) Satelliten benötigt,

Je mehr desdo genauer, weil Laufzeitdifferenzen und Fehler in der Uhr des GPS-Empfängers ausgemittelt werden können

Die Geschwindigkeit wird aus Weg/Zeit berechnet.

Die zweite Betriebsart benötigt (bei bekannter Position) theoretisch nur einen einzigen Satelliten.

Hier wird der Doppler-Effekt ausgenutzt. Das erfordert gegenüber dem obigen Verfahren aber einen deutlich präziseren Empfänger und bedeutet auch deutlich mehr Rechenleistung für die Auswertung. Dafür kann man davon ausgehen, dass die Laufzeitfehler zwischen zwei Messungen konstant bleiben und daher keine Rolle spielen.

 

 

Die Angaben meines Smartphones stimmen mit den Werten meines alten Navigongerätes überein

Ich schätze dass das Navigon-Gerät primär zur KFZ-Routenplanung gedacht ist, oder ?

Da wird man aus Kostengründen genauso auf die Doppler-Technik verzichtet haben, weil Otto-Normal das gar nicht braucht.

Ich würde sogar davon ausgehen, das sogar Garmin bei den günstigen Geräten zur reinen Straßennavigation zugunsten des Preises und der Laufzeit (Rechenleistung kostet Strom) auf diese Technik verzichtet.

Auch D-GPS und/oder WAAS/EGNOS wird man da kaum finden ...

 

 

aber auf der Autobahn mit ungestörtem Empfang

Jetzt habe ich mal die Werte nachgelesen:

 

Positionsgenauigkeit GPS (ohne SA): ± 15 Meter

Differential-GPS Genauigkeit: ± 3 - 5 Meter

GPS mit aktiviertem WAAS/EGNOS: ± 1 - 3 Meter

 

Meines Wissens gibt es (noch) keine Smartphone Chipsätze mit WAAS/EGNOS Unterstützung.

 

Die Werte die Pferdestehler angegeben hat stammen übrigens von einem Gerät was WAAS/EGONS und D-PGS unterstützt.

Mit einem 'normalen' Straßennavigationssystem nicht zu vergleichen.

 

Gruß,

AnReRa

Link to post
Share on other sites

Ich bin Laie, trotzdem der Hinweis: Ich benötige keine Punktmessung, sondern die Differenz zwischen 2 Punkten um die Geschwindigkeit auszurechnen. Und die Messtoleranz wird in der Regel immer in gleicher Richtung sein. Sonst ist die angezeigte Geschwindigkeit unrealistisch und daher grob falsch. Mit einem Messrad kann man natürlich genauer messen. Bei gleichbleibender Geschwindigkeit ist der GPS Empfänger sicher genauer als das Tachometer. Bei Geschwindigkeitsänderung ist das Tacho genauer. Mein Meinung, kein wissenschaftlich gesichertes Wissen.

 

PS. Ein modernes Smartphone hat eine höhere Rechenleistung als ein handelsüblicher Festnetzrechner vor 10 Jahren.

Link to post
Share on other sites

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Guest
Reply to this topic...

×   Pasted as rich text.   Paste as plain text instead

  Only 75 emoji are allowed.

×   Your link has been automatically embedded.   Display as a link instead

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Create New...