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Da Hat Die Welt Darauf Gewartet: Die Falschparker App


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Mit dieser wunderschönen App kann man Falschparker fotografieren, taggen und wahlweise auf einer Website anprangern oder per Mail an ein zuständiges Ordnungsamt melden.

 

Ein Fest für Leute, die eine innere Zufriedenheit aus der Machtausübung aufgrund von vermeintlich moralischen Überlegenheitsgefühlen zu schöpfen vermögen.

http://www.inside-handy.de/news/30413-verkehrsrowdys-uebers-smartphone-melden-als-strassensheriff-unterwegs-app-gegen-falschparker-kommt

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Man kanns auch anders sehen:

 

Falschparker behindern andere, die bislang keine Möglichkeit hatten sich zu wehren. Wer kennt das nicht, eine enge Innenstadtstrasse,

Parkverbot, und trotzdem meinen ein paar Zeitgenossen sich mit ihren Karossen halb auf den Bürgersteig, halb auf die Strasse zu stellen.

Somit werden sowohl die Fussgänger behindert, als auch diejenigen die vorbeifahren wollen, aber nicht können, da diese Stelle nun nur

noch einseitig befahrbar ist.

 

Bislang hatten die Damen und Herren wenig zu befürchten, da die Zahl der Kontrollen sich in Grenzen hielt. Das könnte nun anders werden. Das Falschparken wird aus der Anonymität herausgeholt, Die Möglichkeit, dass es schnell publik wird, ist nun erheblich größer, und damit steigt auch die Schwelle dieses zu tun.

 

Min Fazit: Es könnte eine größere Akzeptanz des Parkverbotes erreicht werden, weil eine soziale Kontrolle verstärkt stattfindet.

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... auf den Marktplätzen wieder Scheiterhaufen brennen, ...

Theodor Körner vor über 200 Jahren:

 

 

Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten,

vom Feinde bezahlt und dem Volke zum Spott.

Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten,

dann richtet das Volk und es gnade euch Gott.

Fällt mir angesichts aktueller Entwicklungen in der Politik und Gesellschaft nur mal wieder ein,
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Hmm, ihr seid doch sonst so gern gegen "staatliche Kontrolle". Das hier ist keine staatliche Kontrolle, sondern eine soziale Kontrolle.

Und meines Wissens funktioniert ein menschliches Miteinander am Besten, wenn es eine starke soziale Kontrolle innerhalb einer Gemeinschaft gibt.

 

Jedenfalls war das die letzten tausenden von Jahren so, da lebten die Menschen aber in überschaubaren Gemeinschaften und jeder kannte mehr oder weniger jeden anderen.

 

Die Scheiterhaufen der Geschichte wurden aber nicht von bösen Mitmenschen angeündet, sondern von einer machtgierigen Kirche, die um ihre Pfünde besorgt war, und keine Ketzer neben sich duldete.

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Guest Kleiner Schelm

Gibt es eigentlich verbindliche Aussage darüber, inwiefern die "Beweise" der Hobby-Sheriffs gerichtsverwertbar sind?

 

 

 


Die Scheiterhaufen der Geschichte wurden aber nicht von bösen Mitmenschen angeündet, sondern von einer machtgierigen Kirche, die um ihre Pfünde besorgt war, und keine Ketzer neben sich duldete.

 

Und all jene, die nicht selber zum Main Event werden wollten, haben schön artig die Klappe gehalten.

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Und all jene, die nicht selber zum Main Event werden wollten, haben schön artig die Klappe gehalten.

 

Genau so isses, so war es und so ists auch heute: Ihr reisst ja auch nur hier im Forum groß die Klappe auf, weil ihr meint

hinter dem Bildschirm sieht Euch keiner.

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Genau so isses, so war es und so ists auch heute: Ihr reisst ja auch nur hier im Forum groß die Klappe auf, weil ihr meint

hinter dem Bildschirm sieht Euch keiner.

 

 

1. Nicht von sich auf andere schließen, 2. einschlägige Fachliteratur bzgl. Hexenverfolgung und deren soziokulturellen Ursachen vertieft die Kenntniss des Themas und hilft vereinfachte und falsche Darstellungen zu vermeiden.

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nunja, der Thread hatte das Thema "Falschparker App" und nicht die Hexenverfolgung.

 

Ich stelle nun die These auf, dass die Zahl der Falschparker damit zurückgehen wird.

 

Das ist nun mal ärgerlich für die Falschparker (und wer ist das nicht.. manche mehr, andere weniger..)

 

Es ist aber förderlich für den Verkehrsfluss, und davon profitieren doch wir alle, auch die Falschparker.

 

Mittelfristig könnten vielleicht sogar die Bussgelder auf Falschparken entfallen, da die Leute sich dann das

sowieso nicht mehr trauen.

 

Es könnte aber auch das Gegenteil passieren. dass es Leuten egal ist, wie oft sie im Netz als "Falschparker"

gebrandmarkt sind.

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Grundsätzlich halte ich gar nichts davon, wenn sich Leute als Hilfssheriffs aufspielen. Hier aber muß ich eine kleine Ausnahme machen. Wenn man selbst kleine Kinder hat bzw. hatte und öfters mit diesen und/oder dem Kinderwagen auf die Straße ausweichen muß/te, weil so ein Depp mit seinem Pkw den Gehweg versperrt, hegt man durchaus den Wunsch nach so einer App. Denn ohne daß dem Verkehrssünder auf die ein oder andere Art und Weise mitgeteilt wird, daß es so eben nicht geht, wird sich auch nichts ändern. Und da solche Verstöße auch sehr oft dort geschehen, wo die Polizei eher selten ist, das O-Amt schon mal gar nicht, macht es meiner Meinung nach durchaus Sinn. Aufpassen muß man IMO nur, daß dies nicht auf andere Bereiche ausgeweitet wird bzw. ausufert. Einen Petzer- und Denunzianten-Staat möchte sicherlich niemand.

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Ich erweitere mal um Rollstuhlfahrer, Rollatornutzer und Fälle, wo der Verkehr sonst extrem behindert oder unmöglich gemacht wird (Zufahrten zugeparkt, Feuerwehrzufahrten blockiert etc.)

 

Geschätzt weit über 95 % der von mir beobachteten Parkverstöße fallen nicht darunter. Die würde ich den Profis überlassen.

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Dafür würde mich doch glatt die Rechtsgrundlage interessieren. Ich habe die Geschichte rund um den "Knöllchen-Horst" nur am Rande verfolgt. Laut der von mir verlinkten Quelle (ich weis, nicht besonders glaubwürdig) wurde seine Anzeigerei per se nicht beanstandet.

 

Ob mit App oder ohne, sollte dabei keine Rolle spielen.

 

Ich habe nebenbei bemerkt gerade erst einen Falschparker "verpetzt". Wer einen kompletten Gehweg blockiert, obwohl gegenüber der Parkstreifen frei ist, hat es aus meiner Sicht nicht anders verdient. Das habe ich aber ganz altmodisch über die Festnetznummer der lokalen Polizei gemacht.

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Jetzt hat auch Knöllchen-Horst eine eigene App für seine Zwecke bekommen. Da fällt auch mir der alte Spruch ein: "Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant."

 

@Zorro69: Es gibt solche und solche Parksünden, die einen, mit denen der Verkehr behindert oder auch gefährdet wird, und die anderen, bei denen nur gegen eine behördliche Vorschrift verstoßen wird. Hinzu kommen aber noch Stellen, an denen Parkverbote erlassen werden, um den Autoverkehr zu bekämpfen und zu behindern. Es gibt Straßen, auf denen parkende Autos auf eine minimal breite Fahrbahn verbannt werden damit der Gehweg daneben in luxuriöser Breite frei bleibt.

 

Wenn die Meldungen aus der App auf einer Website angezeigt werden kann man dort auch sehen, wo die Knöllchen-Horste aktiv sind. Eine Straße, auffällig ohne Falschparker, könnte danach ein Gerüchlein als Denunziantenstrich bekommen.

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Jedenfalls war das die letzten tausenden von Jahren so, da lebten die Menschen aber in überschaubaren Gemeinschaften und jeder kannte mehr oder weniger jeden anderen.

Dabei fällt mir immer ein besonderes Jahrtausend ein. :o

Auch sonst nützten solche Zustände eher der lokalen Oberschicht: Gutsherren, Priester, Honoratioren, die einen kleinen Herrschaftsbereich unter Kontrolle hatten. Für andere hieß es früher in Deutschland: "Stadtluft macht frei." Und in ärmeren Ländern ziehen immer mehr besitzlose Menschen in die Slums der Großstädte, weil sie sich dort noch besser durchschlagen können als in den "überschaubaren Gemeinschaften".

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Ich möchte das ganze NICHT mit Knöllchen-Horst vergleichen. Der hat alles ans Amt gegeben. Die App kann es aber auch einfach so im Netz veröffentlichen. Das Amt bleibt aussen vor.

 

Das ist eine andere Qualität. Es ist anzunehmen, dass über die App die Verstösse gemeldet werden, an denen jemand behindert wurde, genau der hat ja ein Interesse den Verursacher

der Behinderung zu benennen. Verstösse, die keine "echte Behinderung" sind, werden dann nur von Querulanten wie Knöllchen-Horst gemeldet, Das ist dann aber ne Minderheit.

 

Der Vorteil wäre: kein Bussgeld vom Amt, der Verursacher bekommt direktes Feedback vom "Opfer", wenn auch anonym. Vielleicht wird dann dieser Falschparker in Zukunft hier nicht

mehr parken und somit ist allen geholfen.

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Ja, diese App kommt der Blockwart-Neigung der deutschsprachigen Bevölkerungen sehr entgegen.... Und was kommt als Nächstes?

 

Ach ja, bevor ich es vergesse zu erwähnen: ich parke (nahezu) immer vorschriftsmäßig und niemals verkehrsbehindernd. Das bedeutet, mich würde diese Anwendung nicht betreffen, trotzdem finde ich es zum :kotz:

Und die Vollkoffer, die zwei Parkplätze benötigen oder anderweitig kreativ (i.S.v. dämlich) parken, gehen mir schlichtweg am Oasch (österr. für Gesäß) vorbei.

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Ich habe nebenbei bemerkt gerade erst einen Falschparker "verpetzt".

 

Und ist Dir dabei einer abgegangen hast Du Dich anschließend besser gefühlt, irgendwie befreiter, ein gute Tat vollbracht zu haben? Was müsste sein, dass Du Dich um Deine eigenen (Park-)Angelegenheiten kümmerst?

 

Und wärst Du auch so engagiert, wenn es darum ginge, einem Bürger beizustehen, der auf offener Straße von irgendwelchen (jugendlichen) Strolchen bedroht wird?

 

Auf Deine Antwort freue ich mich, ehrlich.

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Ich habe nebenbei bemerkt gerade erst einen Falschparker "verpetzt".

 

Und ist Dir dabei einer abgegangen hast Du Dich anschließend besser gefühlt, irgendwie befreiter, ein gute Tat vollbracht zu haben? Was müsste sein, dass Du Dich um Deine eigenen (Park-)Angelegenheiten kümmerst?

 

Und wärst Du auch so engagiert, wenn es darum ginge, einem Bürger beizustehen, der auf offener Straße von irgendwelchen (jugendlichen) Strolchen bedroht wird?

 

Auf Deine Antwort freue ich mich, ehrlich.

 

Nein, abgegangen ist mir da keiner. Und ja, ich habe mich besser gefühlt und auch eine gute Tat vollbracht. Auf dem Gehweg sind auch um die Zeit noch Eltern mit Kinderwagen, Senioren mit Rollstuhl / Rollator etc. unterwegs. Schräg gegenüber auf dem Parkstreifen war jede Menge Platz. Das Zuparken des Gehweges war so überflüssig wie der sprichwörtliche Kropf.

 

Mein eigenes Parkverhalten halte ich durchaus weitestgehend für untadelig.

 

Und Zivilcourage ist mir nicht fremd. Ob ich konkret dazwischen gehe oder "nur" die 110 wähle, weil ich auch auf Eigensicherung bedacht bin (Kampfsport habe ich nie betrieben), ist sicher eine spontane Entscheidung. Wegsehen und weitergehen / -fahren ist absolut nicht mein Ding.

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... und somit ist allen geholfen.

Allen? Du übersiehst wohl die, die einen Parkplatz suchen und keinen erlaubten mehr finden. Das kann umständehalber sein oder auch, weil die Politik die Parkplätze absichtlich verknappt. Da werden Bäume auf bisherigen Parkstreifen gepflanzt und brauchbare Parkflächen mit Verbotsschildern gesperrt.

Die Anwohner von Straßen mit Lebensqualität könnten dann ihr Feedback bekommen, indem sie nicht mehr besucht werden. Und anstatt zum Einkauf in die City zu fahren kann man ja auch bei Zalando bestellen. Frag mal beim Hosenhändler nach, wie dem dadurch geholfen ist.

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Falsch parken und falsch parken können zwei verschiedene paar Schuhe sein.

Es ist in der Vergangenheit öfters mal vorgekommen, dass Zeitgennossen meine Einfahrt zugeparkt haben. Wenn man morgens zur Arbeit muß ist das mehr als ärgerlich. In diesen Fällen habe ich auch ab und zu ein Foto mit dem Handy gemacht und dem Ordnungsamt übermittelt. Jetzt habe ich keine Veranlassung mehr dazu, da ich ja nun im Ruhestand bin. Damals war es in meinen Augen Notwehr. Abschleppen wäre für die Rücksichtslosen sicher teurer geworden.

 

brandwolf

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Die Anwohner von Straßen mit Lebensqualität könnten dann ihr Feedback bekommen, indem sie nicht mehr besucht werden.

Klar doch, das ist ungefaehr so wie mit den chemischen Reinigungen, die wegen des FCKW-Verbots schliessen mussten, richtig?

 

Mal grundsaetzlich: Wer im Halteverbot parkt, soll damit gluecklich werden, wer jedoch so parkt, dass andere behindert - oder gar gefaehrdet - werden, der sollte was auf's Blech bekommen.

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[...] wer jedoch so parkt, dass andere behindert - oder gar gefaehrdet - werden, der sollte was auf's Blech bekommen.

 

Wir hatten im der Nachbarschaft vor Jahren so einen Extremparker. Ein befreundeter Chemiker empfahl Abhilfe durch eine Einwegspritze gefüllt mit Buttersäure.
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Hallo, Gerre,

 

es macht einen gewaltigen Unterschied, ob jemand illegal parkt, weil er beim besten Willen keinen Parkplatz mehr findet, aber darauf achtet, dass er niemanden behindert oder gar gefährdet und ob jemand aus lauter Bequemlichkeit oder Faulheit sein Auto mitten in einer Einfahrt (siehe bei Brandwolf) oder auf dem Gehweg abstellt.

 

Die meisten, die von sich aus Falschparker bei der Polizei oder dem Ordnungsamt melden, melden die Fahrzeuge, die zur zweiten Kategorie gehören und bei solchen Fahrern ist ein kleiner Denkzettel in Form einer Verwarnung oder gar eines Abschleppens absolut berechtigt.

 

Viele Grüße,

 

Nachteule

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@Nachteule: Da stimme ich dir zu, nur, dafür braucht es keine App, sondern lediglich ein kurzer Anruf beim Revier, für "Perfektionisten" wie Knöllchen-Horst alternativ die Dokumentation und schriftliche Eingabe beim OA.

Auch ich sehe klar die Gefahr dass so eine App die Schwelle zur Anzeige dramatisch absenkt. Eine erheblich höhere Anzeigebereitschaft der Bevölkerung kann neben den negativen gesellschaftlichen Folgen wie Denunziation auch nicht im Sinne der Ordnungsbehörden sein, da die Definitionsmacht dieser begrenzt wird und sehr viel Energie in den falschen Ecken verbraten werden wird.

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Hallo, Diplomat,

 

von so einer App halte ich grundsätzlich recht wenig, aber in gravierenden Fällen kann sie schon Sinn machen.

 

Die Polizei hat personalbedingt meistens kaum Zeit, sich um solche Falschparker zu kümmern, zumal so mancher Anrufer auch zu Übertreibungen neigt und sich vor Ort herausstellt, dass alles halb so wild ist.

 

Viele Grüße,

 

Nachteule

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