Brauche Lappen Zurück (sichergestellt)

[Schuetzin 1]

Ja, vor allem, wenn man sich den ganzen Thread in dem Link von GM durchliest...

hier.

[Guest Pferdestehler]

Den Link habe ich ja erst jetzt gesehen. Der Hammer. Sowas läuft frei rum.

[Guest Mace]

Und der Idiot hatte noch Glück. Ich kenne Richter, die hätten allerspätestens nach der zweiten Bewährung dicht gemacht. Und das Berufungsgericht hätte das erfahrungsgemäß auch nicht beanstandet.

[Guest Simineon]

Und der Idiot hatte noch Glück.

 

... und so eine Wortwahl von Dir ?

 

Dieser VT hat doch nach eigenem Gutdünken gehandelt und wird jetzt von der pöhsen pöhsen Polizei drangsaliert.

 

(*Ironie aus*)

[hartmut 617]

Dieser VT hat doch nach eigenem Gutdünken gehandelt und wird jetzt von der pöhsen pöhsen Polizei drangsaliert.

 

(*Ironie aus*)

(*Ironie weiter*)

Und jeder kann doch seinen Alk-Pegel selber sehrgut einschätzen.

 

Und es war überhaupt gefahrlos möglich.

(*Ironie aus*)

 

MfG.

 

hartmut

[Guest Pferdestehler]

Was mich fasziniert ist das stoische Beharren darauf, er habe doch nichts Schlimmes getan und alle würden ihm nur übel mitspielen wollen.

 

Aber ich kann aus eigener, langjähriger "Drogenkarriere" sagen, dass Medikamente oder Drogen durchaus den Geist so umformen können, dass man schlicht in einer anderen Welt lebt. Erst beim Entzug bricht dann dieses Gebilde zusammen und man begreift schmerzlich, was einem da die Jahre entgangen war und was man angerichtet hat in seinem Wahn. WENN das Hirn dann überhaupt noch zurück kann. Ich habe heute noch absolute Schlafprobleme (unruhig, selten mehr als 5 Stunden am Stück, nie ausgeruht) und beispielsweise bei Seminaren akute Konzentrationsprobleme (manchmal klappt der Kopf einfach weg, die Augen schielen etc. ). Die Synapsen, die man sich da durch jahrelangen Drogenkonsum neu heranzüchtet oder verbiegt, die gehen halt nie wieder weg.

 

Damals unter den Benzos war ich Gott. Ich bog mir die Welt so zurecht, wie sie mir passte. Ohne es zu merken. Andere schüttelten den Kopf, ärgerten sich oder wandten sich einfach ab. Ich kapierte es nicht, war alles deren Schuld. 2003 dann der Entzug. Da brach alles in sich zusammen, auf einmal war man nicht mehr Gott, sondern Schmutz. Und begriff, wieviele Freunde man verprellt hatte in der Zeit, was man seiner Frau verbal angetan hatte ohne es zu merken etc.pp.. Drogenuser leben auf Kredit. Anfangs fühlen sie sich unter Drogen besser, Alltagsprobleme werden abgedämpft oder verschwinden. Und irgendwann muss man die Drogen nur noch nehmen, um ganz normal leben zu können. Die Alltagsprobleme kommen langsam wieder in den Sichtbereich. Also nimmt man mehr. das geht eine Weile so weiter, bis der Körper anfängt, erste Symptome zu zeigen (Haut verfärbt sich beispielsweise leicht gelblich -> Leberprobleme), man rutscht immer mehr in die Beschaffungskriminalität rein (gefälschte Rezepte bei Medis, bei illegalen Drogen noch schlimmer). Und irgendwann entscheidet es sich: entweder man geht langsam zugrunde oder man rappelt sich auf, sucht sich Hilfe oder schafft es allein (wie ich, Entzug ohne Arzt, wäre fast abgenippelt dabei). Dazu bedarf es aber eines Aufwachens, man muss sich erst einmal bewusst werden, dass da gewaltig was falsch läuft im eigenen Leben. Bei mir half meine Frau dabei. Und ein verbliebenes Bisschen Klarheit. An dem Tag, als ich 17 Benzos (1/3 Packung, 2 sind Tagenslimit laut Beipack) nahm, entschied ich mich, dass ich entweder entziehen oder sterben will. Die folgenden vier Monate entzog ich. Und meine Frau lebte das mit mir durch.

 

Im Entzug zahlt man den aufgenommenen Kredit auf Heller und Pfennig wieder zurück. Alles, wo die Drogen dämpfend scheinbar geholfen haben, bekommt man doppelt auf den Schädel geknallt. Das Leben ist nun einmal kein Kindergarten, kein Streichelzoo. Ertrage es, oder lass es bleiben und setze ihm ein Ende. Drogen helfen Dir nicht. Punkt.

 

Das war 2003. Ich bin bis heute clean. Es liegen immer noch ein paar Tabletten im Arzneischrank. Ich brauche sie nicht mehr. Sie sind für mich eine Warnung. Und die permanente Kontrolle, dass ich es geschafft habe.

 

Entweder der Thread-Eröffner kommt auch irgendwann an den Punkt, an dem er kapiert, wie weit er neben der Spur läuft, oder er wird sich zugrund richten. Das ist letztlich allein seine Sache. Intereressiert mich überhaupt nicht, was er mit seinem Leben macht, ob er es weiter verpfuscht oder es in die Hand nimmt. Aber was mich sehr wohl interessiert, ist die persönliche Gefahr, in die er mich, meine Familie und alle restlichen Menschen bringt, und zwar vorsätzlich, und das täglich. Wie er sogar eine drohende Gefängnisstrafe ignoriert, wohl meinend, über den ganzen Dingen zu stehen. Wie er sich selbst in seinem Drogenwahn(!) als Mittelpunkt von allem falsch einschätzt.

Ich hoffe, sie packen ihn. Ich hoffe, sie lassen ihn nie mehr fahren. Egal wie. Ob es reicht, das Auto einzuziehen, ob erst eine Gefängnisstrafe die Wirkung zeigen wird oder ob man ihn dauerhaft wegschließen muss. Das Ergebnis wird für mich zählen. Dass er nie mehr auf die Straße gelassen wird, EH er seine Drogensucht erfolgreich beendet hat.

 

Meine feste Meinung. Da gehe ich auch nicht ab von. Ich weiß, wovon ich hier schreibe.

 

 

@hartmut & Simineon

 

Die Parallele zu ziehen halte ich für durchaus legitim.

[stereonoise 0]

Ich gehe stark davon aus, dass der TE einfach mal einen Stein ins Wasser geworfen hat, um zu schauen, welche Wellen das in diesem Forum auslöst. Das ist zu haarsträubend, um wahr zu sein.

 

@PS: Wenn der Thread doch kein Fake ist, war Dein Beitrag oben sicherlich das hilfsreichste, was der TE hier lesen konnte. Ich habe Dich ja für einen ... sagen wir mal Unsympathen gehalten, aber die offene, selbstreflektierte Schilderung nötigt mir Respekt ab.

[carterarch 8]

Zu dem TE habe ich nichts zu schreiben,aber Dein Beitrag,@PS,hat mich sehr beeindruckt!........

 

Carterarch

[Tom_ 30]

gleiches von mir zum beitrag von PS. auch wenn mir PS manchmal mit seiner wortwahl auf den sack ging , hat mich der offene umgang mit der eigenen vergangenheit sehr beeindruckt.