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25er-mofas: Unnötig Gefährlich Oder Echte Alternative?


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wie ist eigentlich eure Meinung zu den 25er Mofa-rollern, die allenorts vor allem von Jugendlichen gefahren werden?

 

 

Mein Problem damit von hinten sehen sie aus wie 50er, man kommt mit dem Auto von hinten an und plötzlich "stehen" sie vor einem.

Sie fahren auf der Fahrbahn, weil sie nicht auf den Radweg dürfen, obwohl manches Fahrrad schneller ist. Also provozieren sie zusätzliche Überholvorgänge; wer will schon ewig hinter so einem Teil herzuckeln?

 

Während der 50er Roller ganz gut im innerstädtischen Verkehr mitschwimmen kann.

 

 

 

Meine Meinung dazu:

Verzichtbar. Sollte mein Sohn unbedingt so ein Teil wollen, würd ich ihn lieber ein Jahr warten lassen und ihm eher eine 50er erlauben als so ein Verkehrshindernis...

 

 

Eure Meinung?

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Eure Meinung?

Tolerierbar und zwar absolut! Wenn man Schwierigkeiten hat, die Geschwindigkeit eines vor einem fahrenden Fahrzeuges einzuschaetzen, dann liegt das Problem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht an diesem Fahrzeug..... :blink:

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@HarryB:

Wenn man Schwierigkeiten hat, die Geschwindigkeit eines vor einem fahrenden Fahrzeuges einzuschaetzen, dann liegt das Problem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht an diesem Fahrzeug.....

 

Ist das immer noch deine Meinung, wenn ein blinder Opa deinen Sohn plattmacht, der auf so einem Teil unterwegs war? Klar war der (fiktive) Opa Schuld, nur wem hilft das?

Würdest du selbst lieber auf sowas unterwegs sein oder auf einer 50er (mal angenommen, die Zeit wäre egal)?

 

Ich bin a) Autofahrer und b) Vater. Also versuche ich, alle Seiten des Themas zu sehen.

Es geht ja nicht darum ob die Dinger nerven, sondern ob sie objektiv ein größeres Risiko darstellen als z.B. das gleiche Gefährt, welches 50 fahren kann.

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Ist das immer noch deine Meinung, wenn ein blinder Opa deinen Sohn plattmacht, der auf so einem Teil unterwegs war? Klar war der (fiktive) Opa Schuld, nur wem hilft das?

Ja - und zwar aus dem Grunde, dass mein - fiktiver - Sohn nicht durch das Mofa umgekommen ist, sondern durch den blinden Opa.

 

Würdest du selbst lieber auf sowas unterwegs sein oder auf einer 50er (mal angenommen, die Zeit wäre egal)?
Generell lieber auf der 50er, weil ich halt ein Geschwindigkeitsfanatiker bin. :lesen: Ganz im Ernst: Schon zu meiner Zeit gab es solche Teile, die man als 15-jaehriger fahren durfte. Ich habe aber doch lieber gewartet, bis ich 16 wurde und den FS Klasse IV gemacht, dann konnte ich mir die 50er Huddel - das waren damals noch fast richtige Motorraeder - kaufen und mich der 'Raserei' durch Berlin hingeben. Blitzer waren damals noch Mangelware..... :blink:

 

Ich bin a) Autofahrer und b) Vater. Also versuche ich, alle Seiten des Themas zu sehen.

Es geht ja nicht darum ob die Dinger nerven, sondern ob sie objektiv ein größeres Risiko darstellen als z.B. das gleiche Gefährt, welches 50 fahren kann.

Ich bin kein Vater, versuche aber trotzdem alle Seiten des Themas zu sehen. Meine Erfahrung als Feuerwehrmann hat mir z.B. gezeigt, dass die Mofas kein groesseres Risiko als die 50er darstellen.

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Ob Du nun mit 50km/h auf einen 25Roller aufläufst (innerorts) oder mit 100km/h auf einen 50Roller (Ausserorts) ist doch nun völlig egal. Entweder ich erkenne das Hindernis und kann die richtige Geschwindigkeit einschätzen oder nicht.

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Danke, dass sind genau die inputs die ich wollte. Subjektives Empfinden ist eben nicht immer gleich Fakt.

Ohne jetzt die Unfallstatistiken durchgewühlt zu haben möchte ich aber auch unterstreichen, daß dieses von Dir skizzierte Problem in dieser Form nicht existent ist.

 

Ich hätte aber auch nichts dagegen einzuwenden, die 25er Roller einzumotten und erst ab 50er aufwärts Roller zuzulassen. Das würde allerdings dazu führen, daß die Jugendlichen erst mit 16 und nach Erhalt des Führerscheins der Klasse M damit fahren dürften. Die Mofaprüfbescheinigung dagegen ist

a) billiger und

b) auch einfacher zu bekommen.

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Ich hätte aber auch nichts dagegen einzuwenden, die 25er Roller einzumotten und erst ab 50er aufwärts Roller zuzulassen.
Und was wären deiner Ansicht nach die Gründe dafür? Privatmeinung als Autofahrer oder eher beruflich bedingt, weil dann der Anreiz entfällt die Dinger auch noch zu tunen? (und für euch damit die Pflicht, sich auch noch damit auszukennen)

 

Das würde allerdings dazu führen, daß die Jugendlichen erst mit 16 und nach Erhalt des Führerscheins der Klasse M damit fahren dürften. Die Mofaprüfbescheinigung dagegen ist

a) billiger und

b) auch einfacher zu bekommen.

Wäre das denn schlimm? Das "billiger" kann ja wohl kaum der Grund sein. Noch billiger ist nämlich, von 15-16 noch mit dem Fahrrad zu fahren. Das größere, teurere Gefährt (egal ob 2 oder 4 Räder) sowie der zugehörige Führerschein folgt ja doch irgendwann.

Und welcher 17jährige will noch mit nem 25er Möfchen unterwegs sein, wenn die Kumpels alle 50er oder 80er fahren?

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Wäre das denn schlimm?

Ja das wäre schlimm.

 

Wieder ein Verbot mehr unter dem Mäntelchen der Vernuft das wieder eine Minderheit betrifft.

 

In meinen Jugend konnten die Mofas sogar ohne Prüfbescheinigung gefahren werden, für die Führerscheine V und IV reichte eine kleine theoretische Prüfung, bei IV mit Fahrschule.

 

Persönlich halte ich überhaupt nichts von diesen kleinen Knatterbüchsen, aber deswegen schon wieder nach Verbot schreien. :blink:

 

MfG.

 

hartmut

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@hartmut:

Verbieten will ich die nicht. Angesichts der derzeitigen schwarz-rot-grünen Verbotsorgien bei der Gesetzgebung hast du sogar recht, so hatte ichs noch gar nicht betrachtet. Irgendwann ist jeder mal Minderheit und wenn das so weitergeht darf irgendwann niemand garnix mehr.

Da ich selbst oldies mag und fahre, zucke ich auch jedesmal zusammen, wenn wieder von neuen Verboten die Rede ist. Allein das Feinstaubthema hat viel Nerven gekostet.

 

 

P.S.: Hab nen "3er" Führerschein von 1993. Also inkl. 7,5t Transporter und irgendwas mit Mopeds (-fas?) bis zu 50 Kubik.

Gibts irgendwelche motorisierten Zweiräder, die man damit fahren darf, die (deutlich) schneller dürfen als 50?

Irgendwas, was halbwegs nach Motorrad aussieht, aber kein "richtiges" ist ? (bloß nicht son Plastikroller, pfuibäh)

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P.S.: Hab nen "3er" Führerschein von 1993. Also inkl. 7,5t Transporter und irgendwas mit Mopeds (-fas?) bis zu 50 Kubik.

Gibts irgendwelche motorisierten Zweiräder, die man damit fahren darf, die (deutlich) schneller dürfen als 50?

Irgendwas, was halbwegs nach Motorrad aussieht, aber kein "richtiges" ist ? (bloß nicht son Plastikroller, pfuibäh)

Wenn Du mit sowas liebäugelst, mache gleich den Motorradführerschein, alleine schon wegen der Ausbildung.

 

Selber bin ich erst 30 Jahre nach Führerscheinerwerb Motorrad gefahren, ist nicht das Optimale.

 

Dazu sind die "Roller" die auf Vmax 80km/h gedrosselt sind recht teuer in der Versicherung, wenn dann gleich einen Roller, besser Motorrad das V mehr 80km/h fährt kaufen. So 50 Ps sollen es schon sein. :blink:

 

MfG.

 

hartmut

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Ich halte die 25er Mofas für eine sehr sinnvolle Anschaffung. Sie sind günstig im Unterhalt und die Prüfung kostet auch nicht die Welt. Dadurch ermöglichen sie Jugendlichen bereits früh den Einstieg in die Welt der Kraftfahrzeuge. Der Bruder eines Bekannten ist mit so einem Ding jeden Tag 20 km zu seinem Ausbildungsbetrieb und zurück gefahren, weil es keine Alternativen gab.

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Und was wären deiner Ansicht nach die Gründe dafür? Privatmeinung als Autofahrer oder eher beruflich bedingt, weil dann der Anreiz entfällt die Dinger auch noch zu tunen? (und für euch damit die Pflicht, sich auch noch damit auszukennen)

1. ist das meine Privatmeinung

2. der Anreiz, die Dinger zu tunen, entfiele garantiert nicht. Der Kick kommt doch erst, wenn die Kisten mind. 90-100 km/h bzw. noch schneller fahren.

 

Wäre das denn schlimm? Das "billiger" kann ja wohl kaum der Grund sein. Noch billiger ist nämlich, von 15-16 noch mit dem Fahrrad zu fahren. Das größere, teurere Gefährt (egal ob 2 oder 4 Räder) sowie der zugehörige Führerschein folgt ja doch irgendwann.

Und welcher 17jährige will noch mit nem 25er Möfchen unterwegs sein, wenn die Kumpels alle 50er oder 80er fahren?

Och, für die Betroffenen wäre das durchaus schlimm. Nämlich dann, wenn man selbst kaum Geld hat und das nötige Geld auch nicht von den Eltern erhält, man aber trotzdem motorisiert fahren möchte. Und für so manchen folgt eben nicht der Führerschein automatisch. Ich kenne auch genug Leute, die sich eben mit dem 25er zufrieden geben müssen.

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Meine Altersgruppe hat Anfang der 70er auf Mofas das Fahren gelernt. Damals noch scheinfrei: Kaufen, drauf und los.

 

Mit 16 kam dann das Moped, aber bis dahin hatte man etwas über die Fahrphysik gelernt (der Stunt mit 25 ist weniger radikal als der mit 50).

 

Damals gab es zumindest auf dem Land kaum jemanden, der kein Mofa hatte, egal ob Junge oder Mädchen.

 

Leider ist dieser gute Ansatz durch Prüfbescheinigungen und die bescheuerte Helmpflicht abgewürgt worden, Kreidler, Zündapp und Hercules haben die Produktion (z.T. insolvent) nach China und Indien verkauft usw.

 

 

Mofas waren in meinen Augen ideal zum Lernen: Wer erinnert sich nicht an seine ersten Meter auf dem Krad: Hölle , was das Ding losgeht, und halt, die Kreuzung, wo war doch gleich die Bremse? Und erst kuppeln (wo war das noch), oder erst gasgeben und : Batsch !

Lieber mit 25 sicher werden als mit 50 einschlagen.

 

 

MfG

 

Kaimann

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Guest Pferdestehler

Auf meinem Arbeitsweg begegne ich seit Jahren regelmäßig einem besonderen Spezialisten: der fährt auf der Landstraße im Dunkeln mit einem Mofa zur Arbeit. Da die Landstraße eng, mit vielen Kurven versehen ist und solides Gegenverkehraufkommen herrscht, sich dazu noch die Dümmel aus dem Landkreis TF nicht einmal das Überholen eines fast stehenden Hindernisses zutrauen, ist das immer eine Situation besonderer Würze. Wie häufig habe ich diesen Menschen schon in die Hölle gewünscht... :blink:

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Schöner Thread irgendwie. Hartmut, Kaimann und Bluey halbwegs unter einen Hut zu bringen passiert auch nicht jeden Tag.

Alla hopp, mich habt ihr jedenfalls überzeugt.

 

Ich darf aber trotzdem fluchen, wenn mal wieder einer vor mir auf der Landstraße "steht" und ich deswegen (z.B. bei Gegenverkehr) stärker als gedacht bremsen muss, oder?

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In meinen Jugend konnten die Mofas sogar ohne Prüfbescheinigung gefahren werden,

So war es! Ohne Helm. Ein Mofa ist ja auch nur ein Fahrrad mit Hilfsmotor.

 

Persönlich halte ich überhaupt nichts von diesen kleinen Knatterbüchsen
@hartmut: ich dagegen halte sehr viel von den Mofas. Es ist die erste richtige Freiheit und Unabhängigkeit auf Straßen, man lernt schon früh eigenverantwortliches Verhalten, es ist eine wichtige Stufe in der "Stufenentwicklung",

man hat etliche Jahre Vorsprung gegenüber Späteinsteigern, man kann kostengünstig das Tuning lernen, man lernt schon früh die Kommunikation mit der Polizei, usw.

 

@kaimann schrieb:

Wer erinnert sich nicht an seine ersten Meter auf dem Krad: Hölle , was das Ding losgeht,

joh, die erste Fahrt ist ein Schlüsselerlebnis, auch das erste Mal den Buckel runter.

:D

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So war es! Ohne Helm. Ein Mofa ist ja auch nur ein Fahrrad mit Hilfsmotor.

Siehste, mein Kleiner ist auch auf dem Fahrrad nur mit Helm gefahren. Helm tut nicht weh, erspart aber so manche Schramme. :D

 

@hartmut: ich dagegen halte sehr viel von den Mofas. Es ist die erste richtige Freiheit und Unabhängigkeit auf Straßen, man lernt schon früh eigenverantwortliches Verhalten, es ist eine wichtige Stufe in der "Stufenentwicklung",

 

Das mit der Eigenverantwortung, hast Du da par Smilies vergessen? :blush:

 

In meinen Augen sind die Mofas sehr gefährlich, die Blechbüchsen kennen sich damit eben nicht so aus, die glauben alles was zwei Räder hat muss ein Fahrrad sein.

 

Als Vater würde ich nie die Zustimmung zu so einem Mofa geben. Dafür habe ich in meiner Jugend zuviel erleben müssen.

 

Was ich eher begrüßen würde, die V-max auf 50km/h herauf zu setzen und gleich den Führerschein statt nur einer Prüfbescheinigung. Aber dann gleich mit der Keule, wer frisiert kann den Führerschein für die nächsten Jahre vergessen, als ganz klare Ansage.

 

MfG.

 

hartmut

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Nun, ich hatte damals eine Ciao von Piaggio. Allerdings fuhr das Ding kurze Zeit später etwa 80 Sachen und war von Pedalen und ähnlichem befreit worden...

 

Mein Kumpel mit der 80er ist fast vom Roller gefallen, als ich ihn auf dem Radweg (mit "Mofas frei"-Schild) rechts überholt habe... :D

 

Im Endeffekt fand ich, daß sowohl das frisierte Mofa, als auch der frisierte Roller deutlich sicherer waren als im Originalzustand.

 

Grobi

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Mit ner gedrosselten 50er also 25er darf man den Radweg benutzen so viel ich ausm stegreif weiß... oder irre ich?

Das Zweite: Ich habe auch bis 16 gewartet und gleich den A1 gemacht, ist viel effektiver und prakischer :-)

 

@die Älteren

Mein Vater darf glaub ich ein Mofa, wenn er keinen Führerschein hätte sogar alleine mitm Personalausweiß fahren?!

Aber im Großen und ganzen kann man sagen waren früher vor 25 Jahren alle Gefährte mit dem Schein der Klasse "4" sowieso getuned, zumindest aufm Land ;-)

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Aber im Großen und ganzen kann man sagen waren früher vor 25 Jahren alle Gefährte mit dem Schein der Klasse "4" sowieso getuned, zumindest aufm Land ;-)

Klasse 4 war ja nur beschränkt auf die 50cm² und die liefen alle so um die 80km/h. Es waren allerdings schon fast kleine Motorräder von dem Aufbau, Fahrwerk und Bremsen.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Kreidler

 

Für die Kreidler RS gab es zwar einen Satz zum tunen für Rennstrecken, aber um den zu kaufen brauchte man eine Rennlizenz.

 

Die Klasse V war beschränkt auf 40km/h. Und bei dem was da auf der Straße war gab es nicht viel zum Tunen.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/NSU_Quickly

 

MfG.

 

hartmut

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Guest Raser_Olympiakos7

ich bin auto und rollerfahrer. auto für weite strecken und roller (50er) für die arbeit. ich hatte als ich noch keine autoprüfung hatte auch ein 25er mofa und das war für mich ideal da bei uns im dorf nur ein bus fährt und das auch nur bis 19 uhr im stundentakt. danach war und ist immer noch feierabend.

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Die Klasse V war beschränkt auf 40km/h. Und bei dem was da auf der Straße war gab es nicht viel zum Tunen.

 

 

Völlig falsch :

 

Meine Klasse V ging über 100. Die Hersteller machten einem das ganz leicht. Ich hatte 1972 eine Zündapp (Sport Combinette) von 1967. 3 Gang Gebläsemotor mit 2,6 PS.

 

Sehr schnell hatte man heraus, daß Zündapp für seine Motoren ein Baukastenprinzip hatte. So paßten alle 50 cm³ Zylinder auf jeden Motor, egal, ob Klasse IV oder V. Der Abstand der Stehbolzen war immer gleich, ebenso Vergaser und Auspuffflansche usw.

 

Die Motoren:

 

Klasse 5, Dreigang 2,6 und 2,9 PS, mit und ohne Gebläse, 2 Ringkolben, Vergaser 16er Seitenschwimmer.

Klasse IV, je nach Baujahr 4,2 , 4,8 , 5,3 oder 6,25 PS in Vier- oder Fünfgangmotoren, mit und ohne Gebläse, 2 Ring - oder L-Ringkolben, Vergaser 17 er Seiten - oder 19er Zentralschwimmer.

 

Mofamotoren waren übrigens auch kompatibel, das mal nur am Rande. Mofas mit Vmax 85 habe ich selber gefahren.

 

Was machte man nun?

 

Klar, zunächst die versicherungsgünstige Klasse V kaufen, die auch nicht zum TÜV mußte.

 

Dann den alten 4,2 PS 4 - Gang der 1963er Klasse IV rein und fertig. Von außen nicht zu unterscheiden, es sei denn, jemand wußte Krümmerdurchmesser und Länge ganz genau. Da aber jeder (nee, jeder) den dicken Krümmer fuhr, fiel das nie auf.

 

Auf diesen Motor paßten auch die größeren Zylinder, die es aber nur luftgekühlt mit großen Rippen gab. Konnte also nur unterm Gebläse unauffällig verbaut werden, wenn man die Flex zur Einkürzung der Kühlrippen nutzte (alles selbst erprobt!!!).

 

Die Vollendung war dann der 5 Gang Motor, veredelt mit einer um etwa 3 cm eingekürzten Gebläseabdeckung. Das war notwendig, weil der 5 Gang Motor etwa breiter baute.

 

Wer nun auf Sicherheit wert legte, verbaute auch die größeren Bremsen. Wozu aber die Pullen scheu machen, war ja nur auffällig. :nick:

 

Nun noch eine gebrauchte Rennverkleidung, die große Lampe mit Fernlicht und den hochgezogenen Auspuff der KS 50 SS, und das Glück war perfekt.

 

Muß ich erwähnen, daß meine Karre damals stets die schnellste war?. Daß es regelmäßige Rennen auf einer bestimmten Strecke gab? Daß ich viel Geld mit dem Umbau der Motoren für meine Freunde verdient habe und einen schwunghaften Gebrauchtteilehandel betrieben habe?

 

Und dann gab es da noch die Exoten: Den 75cm³ Motor aus der alten Gelände KS und den Motor der KS 100. Paßte alles in die Halterungen der biederen Klasse 5, Umbauzeit keine 1,5 Stunden.....

 

 

Das war übrigens bei Kreidler und Hercules genauso.

 

Und was gleubt Ihr, wie die Söhnchen geheult haben: Die von Pappi und Mami eine Garelli Klasse 4 von Neckermann bekommen hatten und sich von biederen Klasse 5 Zündapps demütigen, ach was, vernichten lassen mußten... :)

 

(Versicherung Klasse 5 1972 etwa 50 Mark, keine Steuer, kein TÜV. Klasse 4 500 - 600 Mark Versicherung + Steuer + TÜV).

 

 

Schön war die Kreidezeit.

 

MfG

 

Kaimann

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Es ist die erste richtige Freiheit und Unabhängigkeit auf Straßen, man lernt schon früh eigenverantwortliches Verhalten, es ist eine wichtige Stufe in der "Stufenentwicklung",

man hat etliche Jahre Vorsprung gegenüber Späteinsteigern, man kann kostengünstig das Tuning lernen, man lernt schon früh die Kommunikation mit der Polizei, usw.

ja.. man lernt früh, wie toll es ist, den anderen verkehr einzubremsen :nick:

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Muß ich erwähnen, daß meine Karre damals stets die schnellste war?. Daß es regelmäßige Rennen auf einer bestimmten Strecke gab?

Brauchst Du nicht erwähnen, ist schon fast selbstverständlich. :)

 

Nur wundert es mich,

 

wie konntest Du nur so alt werden, hast Du deinen Schutzengel bestochen? :nick:

 

(Versicherung Klasse 5 1972 etwa 50 Mark, keine Steuer, kein TÜV. Klasse 4 500 - 600 Mark Versicherung + Steuer + TÜV).

Klasse IV hatte zwar ein reguläres Kennzeichen, aber wenn ich mich recht entsinne, Kfz-Steuern waren keine fällig.

 

MfG.

 

hartmut

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Was ich eher begrüßen würde, die V-max auf 50km/h herauf zu setzen

Ich würde eher freies Tuning begrüßen <_< , nur der Hubraum (50 ccm Schnapsglas) muß bleiben :) .

 

@waschbaerbauch schrieb:

ja.. man lernt früh, wie toll es ist, den anderen verkehr einzubremsen

joh, das prägt. Man möchte dann nie wieder im Weg rumstehen...ich würde wetten, junge Mofafahrer werden später nie zu LSB/MSB.

:nick:

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joh, das prägt. Man möchte dann nie wieder im Weg rumstehen...ich würde wetten, junge Mofafahrer werden später nie zu LSB/MSB.

Stimmt. Die gehen ja auch oftmals erst ne Weile zu Fuß oder dürfen den ÖPNV nutzen, nachdem sie von der Polizei mit ihren Heizkisten erwischt wurden. :nick::)

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@Bluey:

Stimmt. Die gehen ja auch oftmals erst ne Weile zu Fuß oder dürfen den ÖPNV nutzen, nachdem sie von der Polizei mit ihren Heizkisten erwischt wurden.

 

Die Polizei war damals irgendwie noch toleranter. Gefährlich waren immer die Jungbu**en der Autobahnpolizei NMS vor denen ich das eine oder andere Mal abhauen musste und ein bestimmter Polizist aus dem Umland, dessen Sohn sich mit einer frisierten Maschine umgebracht hatte.

 

Ich wage die Behauptung, daß mein Roller (Vespa 50N) damals sicherer war als im Serienzustand (40kmh): Meine Kiste lief zwar ihre 130 Sachen, hatte aber Bitubo-Stoßdämpfer, breite Niederquerschnittsreifen, einen Motorradspoiler, Scheibenbremse vorne und 12V-Elektrik.

 

Einen Unfall hatte ich noch nie, die einzige kritische Situation war damals ein Kolbenfresser bei über 140 auf der BAB im Windschatten eines Kleintransporters (wodurch leider auch die Kühlluft fehlte) - bei dem Tempo hats den Zylinder aber so zerrissen, daß das Hinterrad nicht blockiert hatte. Das Versicherungskennzeichen auf der BAB war natürlich immer etwas auffällig, aber denunziert wurde ich nie... :nick:

 

Es war auch ein schönes Gefühl, nicht von LKW auf der Bundesstraße mit < 0,5m Seitenabstand überholt zu werden...

 

Grobi

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Hey Grobi, Du warst also schon vor dem RF ein Mod?

So mit Parka und Turnschuhen, verchromten Spiegel und Quadrophenia im Ohr? :nick:

 

"Hey Jungs, hab gehört, hier soll´n sich ein paar Mods ´rumtreiben" . Szene aus Quadrophenia, als eine Horde Rocker in Brighton morgens zu den üblichen Massenkrawallen Mods vs Rocker aufbricht... Oder war das Travemünde? :)

 

 

MfG

 

Kaimann

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@Kaimann: Nee, wir nannten uns damals "Scooter" - jaja, sehr einfallsreich - und wurden klamottenmäßig mehr mit Skins verwechselt... Mods gab es Anfang der Neunziger nicht mehr und unsere Roller waren entweder "gecutted" oder sonstwie aufgemotzt. Die Spiegelmenge betrug höchstens 1 und der war möglichst klein...

 

Quadrophenia war übrigens sehr geil, auch wenn der Film deutlich vor meiner Zeit lief.

 

So sah meine Kiste übrigens vor den Investitionen in Bremsen und Co. aus.

 

Grobi

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...Die Motoren:

 

Klasse 5, Dreigang 2,6 und 2,9 PS, mit und ohne Gebläse, 2 Ringkolben, Vergaser 16er Seitenschwimmer.

Klasse IV, je nach Baujahr 4,2 , 4,8 , 5,3 oder 6,25 PS in Vier- oder Fünfgangmotoren, mit und ohne Gebläse, 2 Ring - oder L-Ringkolben, Vergaser 17 er Seiten - oder 19er Zentralschwimmer.

...

Hui, da werden Erinnerungen wach !

 

Was hab ich an meiner Zündapp geschraubt. Die Krönung war damals die Kurbelwelle mit kurzem Pleul vom 5,3 PS Motor mit zzgh. Kolben im 6,25er Zylinder, davor ein 22er Dellortho Vergaser. Natürlich auch 5-Gang Getriebe. Die Kühlrippen des Zylinders wurden säuberlich auf 2,9 PS Mokick Format zurechtgestutzt und in den Vergaser wurden die Ziffern vom 15er Bing eingeschlagen, fertig.

 

So fuhr man seinerzeit preiswert, schnell und unbehelligt.

 

Gruß, Radfahrer

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Jau, die guten Del Otto´s. Je größer desto besser. Damit die Dinger beim Aufreißen auch garantiert absoffenn :nick: .

 

Schwer angesagt war auch, eine Temperaturanzeige samt mechanischem Fühler aus einem Bundeswehr Munga auszubauen, den Fühler zwischen die Rippen des Zylinders zu prügeln und das "Instrument" in die Verkleidung einzubauen. Riesig dann die Freude, wenn das Ding auch noch was angezeigt hat., egal was.. :)

 

Und optischen Tuning mit schwarzem Kunstharzlack und Chromklebeband....

 

MfG

 

Kaimann

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Ich hatte zuerst einen 26er DellOrto Vergaser, der aber auf dem Höhepunkt der Bastelei durch einen 36er Mikuni Flachschieber samt vom Kumpel selbstgeschweißten 6 Klappen Membran-Ansaugstutzen ersetzt wurde. Zusammen mit einer Zirri-Auspuffanlage war die Kiste die Hölle - leider war der Verbrauch so hoch, daß das Fahren nicht mehr wirklich praxistauglich war... Sah aber cool aus und der Sound... :nick:

 

Grobi

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Ich hatte zuerst einen 26er DellOrto Vergaser, der aber auf dem Höhepunkt der Bastelei durch einen 36er Mikuni Flachschieber samt vom Kumpel selbstgeschweißten 6 Klappen Membran-Ansaugstutzen ersetzt wurde. Zusammen mit einer Zirri-Auspuffanlage war die Kiste die Hölle - leider war der Verbrauch so hoch, daß das Fahren nicht mehr wirklich praxistauglich war... Sah aber cool aus und der Sound... :rolleyes:

 

Grobi

 

 

:blink:

 

Hattet Ihr eine Sauerstoffeinspritzung oder wie ist da neben dem ganzen Sprit noch Luft in den Zylinder gelangt?

 

Ein 36er auf einer 250er, erbarmen :rolleyes:

 

 

Klar, daß die Kiste schwarz sein mußte. Schwarz war mein Moped auch immer. Schwarz sah edel aus und stand für böse.

Na ja, und man war ja zumindest ärgerlich, oder? :wacko:

 

 

MfG

 

Kaimann

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@Kaimann:

Hattet Ihr eine Sauerstoffeinspritzung oder wie ist da neben dem ganzen Sprit noch Luft in den Zylinder gelangt?

Das war ja das große Problem. Der Zylinder war ein aufgebohrter 133ccm Polini Doppelansauger (Direktansaugung Zylinder mit Membrane und Kurbelwellengehäuse über Kurbelwelle). Wir haben aber sowohl den KuWe-Einlaß aufgebohrt, als auch den Zylindereinlass und das ganze mit dem selbstgebauten Ansaugstutzen und Vollmembrane versehen. Selbst die Überströmer waren so aufgebohrt, daß die Wandstärke des Zylinders arg dünn wurde. Der Ansaugstutzen mit dem dicken Mikuni endete unter der rechten Seitenbacke über dem schrägen Auspuff.

 

Aber leider war das wohl wirklich zuviel Sprit, denn die Leistung war deutlich schlechter als vorher und wir haben die Kiste nicht mehr richtig abgestimmt bekommen. :rolleyes: Aber - egal - auf jeden Fall habe ich vieles über Motoren gelernt (mein Rekord im Ausbauen, Auseinanderbauen, Zusammenbauen und Einbauen eines Smallframe-Motors lag bei 45 Minuten...). Das Projekt die Vespa mit einem Zirri-Satz mit Wasserkühlung und sagenhaften 180 kmh Spitze auszustatten, scheiterte am erwachenden Interesse am Automobil...

 

Grobi

 

*schön war die Jungsteinzeit*

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weils so schön ist und sowieso schon lange verjährt gibts hier noch weitere Jugendsünden:

 

das Baukasten-Prinzip der 50er von Zündapp/Kreidler/Hercules setzte sich bei den RD 250/350er Zweitaktern von Yamaha fort, dort konnten ohne weiteres die 350er Zylinder/Kolben auf den 250er Motor gebaut werden, oder anders gesagt die Motoren waren bis auf den unterschiedlichen Hubraum gleich und äußerlich praktisch nicht zu unterscheiden. Damals ließen sich Mopeds mit 250 ccm besonders günstig versichern. :rolleyes:

 

Aber es ging noch besser: Yamaha baute bekanntermassen auch 2Takter Rennmaschinen und dort gab es eine TZ 750 die vorwiegend auf Langstreckenrennen eingesetzt wurde. Deren Motor bestand aus 2 Zylinderblöcken á 375 ccm, und glücklicherweise stimmten die Stehbolzenabstände usw. mit den Straßenmotoren überein und so ließ sich ein 375er Zylinderblock nebst Kolben auf dem Motorblock einer Straßen-RD montieren, lediglich die Übergänge zu den Überströmkanälen mußten im Kurbelgehäuse angepaßt werden.

 

In Kombination mit 34er Mikuni Vergasern und einer Figaroli Auspuffanlage hatte das Teil geschätzte 70~80 PS bei 160 Kg Gewicht und ging einfach nur höllisch gut, so hatten wir uns richtiges Motoradfahren immer vorgestellt, Leistung ohne Ende und Dank Figaroli auch exellenter Sound.

 

Als Schwachpunkt stellte sich nach kurzer Zeit die Naßkupplung des Serienmotorblocks herraus, die hielt immer nur knapp 1000 km, aber Spaß hats trotzdem gemacht.

 

Gruß, Radfahrer

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