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Infrarot im Tunnel - Rennsteigtunnel und Berg Bock


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THÜRINGER WALD. Mit über 220 Sachen bretterte ein gelber Porsche durch den Hochwaldtunnel. Am Tunnelende jubelte eine Gruppe junger Leute vor Begeisterung, sogar ein Video wurde gedreht. Ein aufgemotzter Audi schaffte danach die Porschebestzeit in der Betonröhre bei weitem nicht. Nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei. Auch im zweiten eröffneten Tunnel am Berg Bock bei Suhl rasten Autofahrer mit fast 200, statt erlaubter 80 Stundenkilometer über die hell erleuchteten Pisten, weiß Frank Krebs von der Suhler Polizei. Bisher sei zwar alles gut gegangen, doch Raser sollen jetzt gestoppt werden. "Wir wollen Unfälle so weit es geht vermeiden, denn im Tunnel sind die meist besonders schlimm." Deshalb werden völlig neue Geschwindigkeitsmesser in die Tunnelkette der Autobahn 71 unter dem Rennsteig eingebaut. Sie sollen der Sicherheit und dem zügigen, aber gefahrlosen Durchfahren dienen. Das mit den Geräten der Autofahrer geschröpft werden soll, weist ein Sprecher des Thüringer Innenministeriums strikt zurück und betont, dass riesige Schilder vor Tunneleinfahrten aufgestellt werden. Sie informieren, dass Geschwindigkeit und Abstände zwischen Lastwagen gemessen werden. "Wer dennoch ausschert und schneller ist oder den 50-Meter-Abstand zwischen den Lkw nicht einhält, den erwischen wir", sagt Referatsleiter Hans Blendinger vom Innenministerium. Bisher wurde noch niemand zur Kasse gebeten, denn die Geräte sind noch nicht scharf, oder in Erprobung. Ohnehin kommen nur in den Rennsteigtunnel und Berg Bock die Infrarotmesser. Hochwaldtunnel und Alte Burg gelten, weil sie um einiges kürzer sind, als weniger gefährlich. Der Einbau der komplizierten Messtechnik wurde mit dem Tunnelbau erledigt. Kabel wurden in den Fahrbahnbelag eingelassen. Sie geben blitzschnell die Daten weiter. Den Raser trifft dann aber kein greller Blitz, wie auf offener Strecke. Nur ein kurzes schwaches rotes Aufleuchten signalisiert, dass jetzt zwei Fotos geschossen wurden. Einmal wird der Wagen abgelichtet, zum anderen der Fahrer. "Die Bilder gehen direkt zur Bußgeldstelle in Artern, weil wir auf der Autobahn niemanden stoppen und gleich abkassieren können", erläutert Polizist Krebs sachlich. Die unerfreuliche Zahlungsaufforderung kommt dann später per Post.

 

Den Geräten, die eigens in Düsseldorf für die Thüringer Tunnel mit ihren Lichtverhältnissen und Kurven entwickelt wurden, fehlt allerdings noch die Zulassung von der physikalisch-technischen Bundesanstalt. Doch die sei sicher, heißt es.

 

Frank BUHLEMANN

 

Quelle: Thüringer Allgemeine/Freitag, 21. Februar 2003

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Naja, wird schon soweit kommen, dass sie durch den gesamten Thüringer Wald 120 oder gar 100 einrichten, die Grünen sind ja seit Jahren am Ackern, nachdem sie die (für die Region wirtschaftlich dringend notwendige) Autobahn nicht ganz verhindern konnten, kämpfen sie jetzt dafür, die Autos wenigstens bestmöglich herunterzudrosseln ... Überwachung nach neusten Standards inklusive.

 

Die Race Kiddies sind m.E. einfach nur dämlich, wenn es in einem Tunnel kracht, ist das auch bei guter Entlüftung, Fluchtwege etc. weitaus schlimmer als außerhalb, wie die Bilder aus den Alpen gezeigt haben. Außerdem spülen sie so den Limitierungsfreunden nur Fahrwasser unter den Kiel. Zwischen dem Kreuz Erfurt und dem Behringer Tunnel (kurz vor Ilmenau), also im Thüringer Becken, geht die Autobahn schnurgerade aus und ist unbegrenzt, da lassen sich früh morgends am Wochenende vorzüglich PS starke Fahrzeuge testen - und das völlig legal.

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Ich halte solche Einrichtungen für gefährlich!!!

 

Besser wäre es, alles gleichmäßig mit Videokameras zu dokumentieren - und aber vor dem Tunnel darauf hinzuweisen, daß die permanente Geschwindigkeit überwacht und gefilmt wird.

 

Das verhindert "Schreckensbremsungen" - denn selbst bei einem kleinen Rotlichtblitz kann ein älterer Mensch erschrecken... und einer reicht!

 

Daß die Kiddies hier den "Vollen Unsinn" veranstalten - erübrigt jeglichen Kommentar. Das ist brandgefährlich - und sollte kräftig gejagt werden... dann aber mit Zivilstreifen - so lange, bis die Videoanlage steht.

 

 

Bitte keine Blitzer!!!!

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Guest Michael
Das verhindert "Schreckensbremsungen" - denn selbst bei einem kleinen Rotlichtblitz kann ein älterer Mensch erschrecken... und einer reicht!

Ja, genau, und künftig erschreckt sich dann jeder Verkehrsteilnehmer an einer roten Ampel?! *kopfschüttel*

 

Hast du schon einmal eine Infrarot-Lampe gesehen?

Reines IR-Licht ist ja bekanntlich für das menschliche Auge unsichtbar. Daneben gibt es noch Scheinwerfer, die ein IR-nahes Licht abstrahlen. Habe selber mal so ein Teil gesehen (zur Beleuchtung einer ansonsten total verdunkelten Atemschutz-Übungsstrecke der Feuerwehr), und kann definitiv sagen, daß eine solche Lichtquelle so dunkelrot leuchtet, daß man es fast gar nicht wahrnimmt.

 

Im Falle des besagten Tunnels wird das helle Tageslicht, welches einem am Ende des Tunnels erwartet, um ein Vielfaches unangenehmer für die Augen sein.

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@Michael

Das mag ja alles sein... dennoch - eine solche Blitzeinrichtung ist für den Fahrer möglicherweise sichtbar. Auch, - wenn sie nicht blitzt.

 

Ihr vergeßt immer, daß 90% der deutschen Autofahrer schon sooo eingeschüchtert sind - und eine Höllenangst vor einem Führerscheinverlust haben...

 

Schaut euch mal die Strecke Stuttgart-Ulm an (A8) - dort sind variable Schilderbrücken....

 

Diese sind oftmals ausgeschaltet - also... freie Fahrt! Dennoch, wenn diese Blitzgeräte kommen, - bremsen 50 - 80% der Autofahrer heftig ab! Völlig sinnlos.

 

Würden die auf freier Strecke einfach so ohne Grund abbremsen - sie würden bestraft werden.

Vor allem, wenn ein Unfall passiert.

 

Aber hier... würden sie zwar auch bestraft, - aber sie tun es - kollektiv. Und warum?

Weil sie furchtbar Angst haben!

 

Und nun stell dir das mal im Tunnel vor.... ich bin total dagegen, im Tunnel irgendwelche Experimente zu machen, die einen Unfall auslösen könnten.

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Guest Michael

@Alberto:

 

Wenn du so argumentierst, dann müßte auch folgedessen ein nicht unerheblicher Teil aller Fahrerlaubnisinhaber eine Einschränkung ihrer FE dahingehend haben, daß sie nicht in Tunnels fahren dürften (z.B. EU-Schlüsselzahlen 05.01 und 05.07).

In einem Tunnel können nämlich noch ganz andere Dinge passieren, außer einem vielleicht "lauernden Blitzer". Siehe heute morgen - LKW-Unfall im Engelbergtunnel (A81)...

 

Deine "Eingeschüchtertheits-Theorie" kann ich nicht ganz nachvollziehen. Klar frage ich mich auch immer, weshalb an Meßstellen oft auf weit unter die zulässige Höchstgeschwindigkeiten abgebremst wird. Aber das hängt m.E. eher damit zusammen, daß 1.) nicht jeder VT den Bußgeldkatalog auswendig rauf- und runterbeten kann (und auch in der Fahrschule, zumindest zu meiner Zeit, wurde nicht behandelt, welche Folgen die Verkehrs-OWi haben) und 2.) werden Geschwindigkeitsüberschreitungen sehr gerne als Lappalie abgetan à la "macht doch jeder", oder es pendelt sich eine Mentalität ein - wie ich gestern wieder erlebt habe -: "Och, kostet nur Verwarnungsgeld?! Dann ist ja alles bestens."

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@Michael

So kann man natürlich jegliche Verfolgungsmaßnahme rechtfertigen...

 

Dennoch.. es gibt interne Verordnungen, wonach in Tunnels nicht geblitzt wird. Das ist auch im Kappelbergtunnel so - dieser ist übrigens sehr schlecht beim ADAC-test weggekommen.

 

Aber da kannst du darauf wetten, daß dort niemals ein Blitzer stehen wird... max. fahren einige Zivilstreifen durch.

 

... und das ist auch gut so.

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Guest Gustav.at

Hallo!

In Vorarlberg (Österreich) wird geplant, wegen der schweren Unfälle auf der S16 (Die Arlbergschnellstrasse zwischen Bludenz und dem Arlbergtunnel) sowie im Pfändertunnel eine Section-Control einzuführen. Da gibt es dann Geschwindigkeitsmessung ganz ohne Blitz:

 

Von jedem Fahrzeug wird dann bei Einfahrt in die Section ein digitales Foto geschossen und das Kennzeichen elektronisch ausgewertet. Selbiges bei Verlassen der Section. Liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit, so erfolgt die Anzeige ohne dass der Fahrer sofort was davon mitkriegt (er wird es aber wohl später merken).

 

Allerdings muss das Gesetz noch entsprechend geändert werden, denn bislang ist es nicht erlaubt, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit zur Bestrafung herangezogen wird. Und dafür brauchen wir erstmal wieder eine Regierung ...

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